SSD sinnvoll?

Sharangir

Lt. Commander
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Hallo,

bevor jetzt gleich alle losbrüllen und die Frage als dumm bezeichnen, weil SSD ja immer toll sei und Sinn "macht", möchte ich erst erklären, wofür wir den Speicherplatz brauchen:


Es geht um eine Datenbank-Suche!
Hierbei werden jeweils zehntausende bis zu mehrere hundert tausend Textdateien à bis zu mehrere tausend ZEILEN durchgelesen.
Die grösste Datenbank, die ich habe, misst 250 Gigabyte, in komprimierter Form.
(250 Gigabyte Gesamtgrösse verteilt auf über 1 million Textdokumente!)


Nun habe ich festgestellt, dass der Buffered Reader, der durch die Dokumente rast, über 80% der Zeit für sich in Anspruch nimmt. Hingegen die CPU- und RAM-intensive Berechnung der Kriterien kommt nichtmal auf 10%, was meiner Ansicht nach an der bescheidenen Festplatte liegen dürfte, die hier im IDE-Einsatz ist. :rolleyes:



Nun dürften die meisten wohl schon kopfschüttelnd den Beitrag geschlossen haben und ich hoffe, dass die wahren Technik-Kenner noch am Ball sind :D

Was würdet Ihr sagen?
Macht es Sinn (sofern man Sinn überhaupt machen kann...) für diese Anwendung eine SSD zu verwenden?
99,9% der Zugriffe wären von der Art READ, weshalb mir die Crucial M4 240GB im Pärchen am meisten zusagen würde.
Der Chef bezahlt aber nur, wenn ich ihm auch mit Sicherheit sagen kann, dass wir einen enormen Geschwindigkeitsboost zu erwarten haben.
(Eine Suche dauert aktuell über 30 Minuten, 5 wären das Ziel :) Schneller noch lieber. )


Hoffe, jemand kann mir hier weiterhelfen?!

Grüsse aus der Schweiz
 
Ich würde sagen das bringt auf jeden Fall etwas.

Ich hatte jahrelang ne Raptor hier am Rechner und mein aktueller is von 2007. Das heißt ich fahr mit C2D und hab hier auch ne SSD drin. Vorher, die Raptor, die war scho recht flott aber die SSD bringts nochmal.
Ich weiss allerdings auch das meine CPU hier ein ganzes Stück weit limitiert.

Welche Hardware ihr nutzt weiß ich jetz nich....hasts ja nich dazu geschrieben.
Solltest du aber von ner SSD auf ne normale HDD zugreifen is der Vorteil der SSD schon wieder futsch is ja auch klar. Du musst das also komplett über SSD regeln mit nem guten Gesamtsystem.

Ne HDD liegt wenn überhaupt bei en paar Hundert I/OP´s und ne SSD die liegt würde ich sagen bei mindestens 10.000 I/OP´s. Allein die Menge der möglichen Befehle zeigt ja schon was abgeht.
Was das Raid angeht das du dir vorstellst so würd ich sagen wird da nich viel passiern. Ne SSD is ja quasi schon im Raid...die Chips die da drin verbaut sind hat man mit Hilfe von nem Kontroller im Raid zusammengeschaltet.
Raid wär glaub ich suboptimal.

System-SSD mit Zugriff auf ne Archiv-SSD, das is meiner Meinung nach die beste Lösung um optimalen Speed zu kriegen.

Aber mal schauen was die andren hier im Forum noch an Rat ham.

Ich hoff ich konnt dir wenigstens ein bischen helfen :)

Gruß
 
cartridge_case schrieb:
kaufen, ausprobieren und im schlimmsten fall zurückschicken ;) falls das in der schweiz geht

aber ja genau dafür sind die SSDs doch da^^ 10tausende ios pro sekunde, superschnelle zugriffszeiten usw

Bin mir da nicht 100% sicher, aber ich glaube das mit dem einfach zurückschicken ist in Deutschland bei B2B-Geschäften auch nicht so einfach möglich.
Im dümmsten Fall dann halt "privat" zum Testen kaufen und anschließend entscheiden.
Genaue Werte in Minuten wird dir keiner geben können. Für den Businessbereich gibt es auf jeden Fall extra zugeschnittene SSDs die ich hier vielleicht eher nehmen würde.
Gibts denn ein Budget?

Gruß
 
Bestellen zum Testen stellt sich in der Schweiz oftmals als problematisch heraus.. aber ich werde dann mal meine private 64GB Crucial M4 mitbringen, für einen Testlauf...

Also ich sprach nicht von nem SSD-RAID, sondern davon, zwei zu verwenden, weil 264 GB gerade mal für eine Datenbank reichen :)
Die anderen, deutlich kleineren Datenbanken kommen alle zusammen aber auch nochmal auf etwa 200 GB :)

Das Budget, sagen wir mal, spielt keine allzugrosse Rolle, aber für ein Revodrive reichts ganz sicher nicht :) (die M4 von Crucial mit 512GB würde wohl noch passen..)



Zu unserem System:
Zur Generation der Datenbanken nutzen wir 360 Kerne mit einem grossen Haufen RAM :evillol:
Diese arbeiten mit 74 GB Velociraptoren, weil 55 SSD's das Budget gesprengt hätten. :freak:



Wir nutzen einen AMD PII X6 1100T BE mit 4 x 4 GB DDR3-1600MHz für den Web-Server.
Dieses System würde dann nur noch auf SSD's basieren, wennschon dennschon.
OPEN SUSE 11.4, nix Windows-Speicherfresser, übrigens.


Grüsse und danke schonmal für die Tipps!
 
Das Sys kommt schomma ziemlich geil :D

Also wenn die Daten als Archiv IMMER zur Verfügung stehen müssen, wovon ich mal ausgeh, dann bringts nich viel wenn du nur ne SSD als Systemplatte nimmst. Die Zugriffszeiten auf die Dateien gehen ja logischerweise auf die normale HDD wo das alles lagert....man müsste schon komplett umrüsten auf SSD dann. Falls man mit variablen Daten arbeiten wollte wären 1TB SSD Platten vielleicht noch ne Möglichkeit in Kombination mit ner System SSD natürlich :)

Die Schweizer sind ja nich in der EU also gilt auch kein allgemeines Rückgaberecht wie wir´s hier in DE oder halt eben der EU ham.
Normalerweise könnte man schon hergehn....kaufen....probiern und innerhalb von 2 Wochen wieder zurückschicken.
Weiss jetz ned wie das bei euch gehandhabt wird, aber arg viel anders glaub ich jetz auch nich das es is.

Ne 256er als System und 2x512 dann als Archiv drin? Meinste sowas in der Art vielleicht? Das wäre dann in etwa deine Vorstellung oder ? :)
 
evolver schrieb:
Die Schweizer sind ja nich in der EU also gilt auch kein allgemeines Rückgaberecht wie wir´s hier in DE oder halt eben der EU ham.

Ne, leider nicht. ;)
Die Schweizer sind kein Mitglied der EU. Wäre zwar toll, da diese auch ordentlich Geld beisteuern könnten, aber wohl aus dem Grund sind sie nicht beigetreten......
 
Ganz ehrlich?

Die waren schlau das damals nicht gemacht zu haben. ;)

Atm mag das en Nachteil sein wg der Aufwertung vom Franken....aber das wird sich legen. Hauptsache keine Geisel der EU-Kiffer in Brüssel.

:)
 
Es wird sich auf jeden Fall positiv auswirken. Wie stark hängt davon ab, wie groß die Textdateien sind. Bei vielen kleinen Dateien profitierst Du von den deutlich höheren IOPS einer SSD. Bei wenigen, aber großen Textdateien ist eine SSD zwar immer noch schneller, aber der Vorsprung schrumpft. Dann könnte man auch ein normales Festplatten-RAID (Striping) einsetzen und so eine akzeptable Performance erreichen.

Fr4g3r schrieb:
Bin mir da nicht 100% sicher, aber ich glaube das mit dem einfach zurückschicken ist in Deutschland bei B2B-Geschäften auch nicht so einfach möglich.

Richtig, das Fernabsatzgesetz gilt nur für Privat.
 
Sharangir schrieb:
Es geht um eine Datenbank-Suche!
Da dürfte eiene SSD auf jeden Fall eine Vorteil bringen, aber auch die Indizierung der Tabellen sollte stimmen! Oracle ist durchaus darauf optimierbar auch von HDD aus schnelle Suchen zu ermöglichen, man sich muß aber mit der Verwaltung der DB auskennen.
Sharangir schrieb:
Nun habe ich festgestellt, dass der Buffered Reader, der durch die Dokumente rast, über 80% der Zeit für sich in Anspruch nimmt. Hingegen die CPU- und RAM-intensive Berechnung der Kriterien kommt nichtmal auf 10%, was meiner Ansicht nach an der bescheidenen Festplatte liegen dürfte, die hier im IDE-Einsatz ist. :rolleyes:
Was für eine Hardware kommt zu Einsatz? Wenn da kein performantest SATA Interface vorhanden ist, dann ist auch der Gewinn durch die SSD geringer. Außerdem solltest Du natürlich die DB-Architektur und die Suchabfrage optimiert haben, da kann man bei Datenbanken oft sehr viel gewinnen.

Sharangir schrieb:
99,9% der Zugriffe wären von der Art READ, weshalb mir die Crucial M4 240GB im Pärchen am meisten zusagen würde.
Hast Du das analysiert oder geschätzt? Wenn es analysiert wurde, dann schau auch mal nach, wie groß die Lesezugriffe so sind. Ggf. wäre eine C300 256GB vorzuziehen, wenn Du noch eine bekommst.
Sharangir schrieb:
Der Chef bezahlt aber nur, wenn ich ihm auch mit Sicherheit sagen kann, dass wir einen enormen Geschwindigkeitsboost zu erwarten haben.
(Eine Suche dauert aktuell über 30 Minuten, 5 wären das Ziel :) Schneller noch lieber. )
Sorry, aber auf welche Zeit Du kommen wirst, kann man vorher schwer abschätzen. Wenn Du aber heute 30min brauchst und 80% davon für Plattenzugriffe verbraucht wird, dann kannst Du garnicht unter 6min kommen.
 
Sharangir schrieb:
Wir nutzen einen AMD PII X6 1100T BE mit 4 x 4 GB DDR3-1600MHz für den Web-Server.
Dieses System würde dann nur noch auf SSD's basieren, wennschon dennschon.
OPEN SUSE 11.4, nix Windows-Speicherfresser, übrigens.
Habe ich das richtig verstanden, dass in den Rechner die SSDs sollen?
Dann hätte man ja schon mal ein SATA2/3 Interface, also optimale Voraussetzungen.

Allgemein gesprochen ist Dein Szenario perfekt geeignet, um von SSDs zu profitieren, soviel kann man direkt sagen. Muss nur noch das Interface passen...
 
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