News Frankreich stoppt „Three-Strikes“-Internetsperren

Hätten Sie mich gefragt, hätte ich das Ergebnis auch gleich mitteilen können ;) Dann hätte man sich das Geld sparen können.
 
Auch wenn ich von dem Grund enttäuscht bin, beweist es wieder einmal, dass diese ganzen Gesetze nur dank Lobbys durchgedrückt werden um Steuergelder zu verpulvern...
 
@Euphoria: Niemand ist daran interessiert Steuergelder zu verschwenden, die Lobby will sie nur Umverteilen bzw. sich selbst einen Vorteil schaffen. Das die Politik total korrupt ist sollte jedem bekannt sein.

@Topic: Ein richtiger Schritt in die richtige Richtung! Schade um die schönen Steuergelder :(
 
So wie ich das verstehe, ging es bei den Internetsperren doch sowieso eher nicht wirklich darum, mutmaßliche Urheberrechtsverletzer möglichst effektiv zu bestrafen, sondern um den psychologischen Abschreckungseffekt. Also dass die Franzosen aus Angst vor solchen willkürlichen, harten Strafen erst gar nicht mehr versuchen sich Filme, Musik und Co. illegal im Internet zu beschaffen und statt dessen brav bezahlen.

Es gab ja zwischenzeitlich auch angebliche Erfolgsmeldungen, z.B. dass der Umsatz von iTunes in Frankreich stark gestiegen sei.
Aber offensichtlich gab es unterm Strich wohl doch keinen echten, positiven Effekt, der den Aufwand wert gewesen wäre. Ich hatte sowieso die starke Vermutung, dass die Leute das Geld, das sie zusätzlich bei iTunes und Co. ausgegeben haben, bei anderen Ausgaben für Musik, Film und Co. wieder einsparen müssen. Speziell bei Konzert- und Kinobesuchen, Merchandising usw.

Die allermeisten Menschen sind halt nicht in einer Situation, wo sie einfach mal so wesentlich mehr Geld für etwas ausgeben können. Das muss irgendwo wieder eingespart werden und die meisten werden für die gewohnte Dosis Musik und Film nicht unbedingt in eine kleinere Wohnung ziehen, in Lumpen herum laufen oder sich eine Hungerdiät antun. Wenn das private Teilbudget für Musik, Film und Co. also gleich bleibt, muss man innerhalb dieses Berechs umverteilen. Oder halt verzichten, was auch niemandem hilft.

Es wundert mich also nicht, dass Three-Strikes ein Fehlschlag war.

Was nach dem Ende der an sich schon höchst fragwürdigen Internetsperren leider immer noch bleibt, ist ein System der erzwungenen Überwachung durch Privatkonzerne (Provider), Umkehr der Unschuldsvermutung und systematischen Umgehung der Justiz. Im Prinzip ein staatlich organisiertes Abmahnunwesen. Ich frage mich, warum die ansonsten nicht gerade duldsamen Franzosen sich sowas immer noch gefallen lassen.
 
Euphoria schrieb:
..., dass diese ganzen Gesetze nur dank Lobbys durchgedrückt werden um Steuergelder zu verpulvern...
-um sich die Taschen zu füllen, denn das ist der wahre Beruf des Politikers-

Es mag zwar auch noch die Komponente der geistigen Verwirrtheit dazukommen:
andere Menschen zu beherrschen und denen die eigenen Meinungen
mit Waffengewalt und Freiheitsberaubung überzustülpen.
Aber primär bleibt, meiner Meinung nach, der ganz normale Diebstahl.
 
die sollten sich lieber ein Beispiel an der BRD nehmen,
bei uns werden die ganzen Kriminelen richtig abgezokt durch Abmahnungen,
da machen Internetspeeren sowieso kein Sinn

erstaunlicherweise gibt es viele die Tauschbörsen benutzen
 
Also ich hab eigentlich nur gelesen, dass sie mit ihrem Modell in 3 Jahren Laufzeit "nur" 4 Leute erwischt haben.
Was ist daran jetzt schlecht? Spricht doch dafür, dass alle anderen nichts illegales mehr machen :D

Ich dachte es geht genau darum und nicht um Geld für eine Pseudobehörde eintreiben zu können...
 
Nightwind schrieb:
...,bei uns werden die ganzen Kriminelen richtig abgezokt durch Abmahnungen,...

welche Kriminellen?
Meinst du weil eine Gruppe mit Waffen andere kleinere Gruppen von Menschen herauspickt und für Kriminell erklärt?
 
Das grundsätzliche Problem ist sowieso, dass der ehrliche Kunde immer als Depp dasteht, während der durchschnittliche Diebstahlkopierer gewinnt, da helfen keine Geldstrafen oder gar Gefängnis und auch kein Three Strikes.

Solange man als Käufer durch DRM, Accountbindung, Werbung, Einschränkung auf ein Format und damit wenige Geräte, GEMA-Abzocke usw. gegängelt wird, sind weniger Menschen bereit Geld auszugeben.
Wenn man sich das Zeug illegal runterlädt hat man das alles nicht und zahlt nichtmal, erwischt werden nur die wenigsten. Dann entsteht eine Abmahn-Industrie wie jetzt, die größtenteils auf Gier und Panikmache basiert.

Man braucht eine verbraucherfreundliche Lösung, also mehr Rechte für zahlende Käufer - Privatkopie, Konvertieren für andere Geräte, Weiterverkauf und Ablösung vom Account, Datenschutz. Damit wird Ehrlichkeit attraktiver, günstige Preise wären auch noch was tolles.
Wenn man also einfache Kundenwünsche nicht in die Illegalität abschiebt, dann kann man anfangen, die wirklichen Diebstahlkopierer und v.a. die Verbreiter von solchen illegalen Kopien zu belangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
enrico schrieb:
welche Kriminellen?
Meinst du weil eine Gruppe mit Waffen andere kleinere Gruppen von Menschen herauspickt und für Kriminell erklärt?
Das Hochladen von urheberrechtlich geschütztem Material aussserhalb einer bestimmten Nutzergruppe ist nun mal nicht legal. Man wird also nicht durch deine Gruppe mit Waffen zu einem Kriminellen erklärt, sondern der legale Status dieser Handlung ist bereits durch das Gesetz definiert.

Dass nicht jede Beschuldigung / Abmahnung durch deine Gruppe auch gerechtfertigt ist, weil es zu Fehlern kam, ändert daran auch nichts. Wer sowas tut, ist nicht unschuldig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht alles, was per Gesetz erlaubt ist, ist gut und richtig und nicht alles was verboten ist ist schlecht/schädlich. Es gibt viele Gesetze, die entweder nur dazu da sind, die (vermeintlichen) Interessen von kleinen Gruppen mit starker Lobby zu vertreten, oder einfach nur sinnloser bis schädlicher Blödsinn sind, der aufgrund der Ahnungslosigkeit des Gesetzgebers an der Realität vorbei geht.

Deshalb ist die Begrünung, dass etwas "verboten" ist, etwas dünn. Es braucht eine nachvollziehbare Rechtfertigung für das Verbot.

Mir fehlt z.B. immer noch der Beweis dafür, dass durch Kopieren und Tauschen überhaupt ein Schaden entsteht. Die Rechnung, dass eine Kopie ein entgangener Kauf ist, ist jedenfalls ganz offensichtlich Blödsinn und alles andere nur reine Spekulation. Ist es nicht eher so, dass die Leute so viel Geld für Musik, Film, Computerspiele usw. ausgeben, wie sie dafür entbehren können/wollen?
Nicht umsonst geben aktive Filesharer überdurchschnittlich viel Geld für sowas aus.

Die ganzen mehr oder weniger juristisch legitimierten Hexenjagden auf die bösen "Raubkopierer" sind meiner Meinung nach deshalb völlig unnötig und unverhältnismäßig und müssen aufhören.

Es bräuchte dafür dringen eine grundlegende Reform des Urheberrechts, die klar stellt, dass nur wo Geld fließt, der Urheber ein Anrecht auf einen gerechten Anteil hat. Aber in allen anderen Fällen überwiegen die Grundrechte auf anonyme, unbeobachtete und ungehinderte Kommunikation. Reine Spekulationen über entgangene theoretische Umsätze durch unendgeltlich zum Privatkonsum getauschte Inhalte sind nicht genug, um irgendwelche Einschnitte in elementare Grundrechte zu rechtfertigen.
 
Und wenn es uns zehnmal nicht gefällt, dass etwas verboten ist, nur weil die Begründung dir zu dünn ist heisst das noch lange nicht, dass man sich dann nicht dran halten muss.

Aus der Aussage "nicht jede Kopie ist ein entgangener Kauf" zu schliessen, dass überhaupt kein Schaden entehen würde ist falsch. Denn eine Teilmenge der Kopien sind entgangene Käufe und damit ein Schaden. Er lässt sich nicht genau beziffern, weil der Umfang der Teilmenge unbekannt ist, aber er ist da. Und diejenigen, die es sich sonst nicht gekauft hätten, haben so oder so immer noch keinen Anspruch darauf, die Software zu nutzen.

Es war noch nie eine Voraussetzung für etwas gesetzlich verbotenes, dass der resultierende Schaden genau bezifferbar sein muss.

Kein Grundrecht auf anonyme ungehinderte Kommunikation kann ermöglichen oder legitimieren, dass du dir plötzlich ein Spiel oder Software als Schwarzkopie runterladen darfst, obwohl du es eigentlich lizensieren müsstet. Denn der Anspruch des Urhebers wird dadurch ja nicht negiert. Demzufolge ist die Ahndung von Verstößen nicht unsinnig. Die Politik hat ja mittlerweile erkannt, dass die Abmahnungen in ihren Höhen Blüten getrieben haben und versucht, die Höhe der Abmahungsforderung auf angemessene Höhen zu begrenzen, mehr oder weniger erfolgreich.
 
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Urheberrecht hat schon seinen Sinn, ganz ohne Zweifel. Aber der sollte sein, dass Künstler für ihre Arbeit bezahlt werden, nicht dass die Contentmafia reich wird...
 
Das Problem ist, dass viele Künstler ihre Produkte nur über Publisher oder sonstige Vereine, die du als Contentmafia bezeichnen würdest, überhaupt erst an den Markt bringen können.

Ich hoffe sehr, dass das Crowdfunding Schule macht. Beispiel Star Citizen: jemand wie Chris Roberts kann sich jetzt sagen: "%&%$ euch, ihr Publisher, ich mach mein Spiel so wie ich es für richtig halte, weil ich von eurer Finanzierung nicht abhängig bin!" Diese Freiheit hat nicht jeder Künstler und letzten Endes steht es jedem Künstler frei, wie er versucht den Markt zu erreichen.
 
hallo7 schrieb:
Also ich hab eigentlich nur gelesen, dass sie mit ihrem Modell in 3 Jahren Laufzeit "nur" 4 Leute erwischt haben.
Was ist daran jetzt schlecht? Spricht doch dafür, dass alle anderen nichts illegales mehr machen :D

Ich dachte es geht genau darum und nicht um Geld für eine Pseudobehörde eintreiben zu können...

Dann kannst du nicht richtig lesen!
Sie haben nur 4, die sie 3 mal in Folge erwischt haben.
Erwischt haben sie 1.2 Millionen.
 
Atkatla schrieb:
Denn eine Teilmenge der Kopien sind entgangene Käufe und damit ein Schaden. Er lässt sich nicht genau beziffern, weil der Umfang der Teilmenge unbekannt ist, aber er ist da. Und diejenigen, die es sich sonst nicht gekauft hätten, haben so oder so immer noch keinen Anspruch darauf, die Software zu nutzen.
Für eine Teilmenge mag das stimmen, dass dadurch tatsächlich ein Kauf verhindert wird. Aber was ist mit der Teilmenge, die sich etwas lädt, dann feststellt, dass es gefällt und es (für höhere Qualität, Beigaben oder um den Urheber zu unterstützen) dann doch noch kauft? Hier müsste man abwägen, welche dieser beiden Gruppen den stärkeren Effekt hat, am Ende könnte sogar bei rumkommen, dass Filesharing den Verkauf gar ankurbelt.

Und ja, der Urheber hat einen Anspruch darauf, dass sein Werk, sei das nun ein Lied, Video, Programm oder was auch immer, "angemessen" (was auch immer das im Einzelfall heißen mag) vom Konsumenten vergütet wird. Aber mal angenommen eine Privatperson, die sich irgendetwas mit absoluter Sicherheit nicht kaufen würde (beispielsweise aus Gründen der Geldknappheit), lädt sich genau dieses nun runter. Ja, das ist falsch, der Urheber verdient seine Vergütung vom Konsumenten. Aber wenn man nun die zwei Szenarien vergleicht, in denen entweder der Urheber seine Vergütung nicht hat, die Person aber auch das Produkt nicht oder der Urheber seine Vergütung nicht hat, die Person sich aber zumindest über das Produkt erfreuen kann, wo steht "die Welt" insgesamt "besser" da?

Ich will damit definitiv nicht dazu aufrufen, alles illegal runterzuladen, was man kriegen kann. Aber wenn jemand definitiv kein Geld in etwas investieren würde, es sich dann aber trotzdem lädt, ist das (in meiner Wahrnehmung) kein wirklicher Nachteil für den Urheber, aber ein Vorteil für die Person. Aber auch nur solange der Konsument es definitiv nie gekauft hätte bzw. dadurch von keinem Kauf abgehalten wird.

Und solange man nicht abschließend geklärt hat, ob nun die Gruppe der entgangenen Käufer oder die Gruppe derer, die bei Gefallen doch noch kaufen, insgesamt den größeren Effekt hat, kann man eigentlich schlecht (auch aus Industriesicht) über Filesharing urteilen. Natürlich wird man von Unternehmensseite nur Gemecker über die Billionenmilliarden hören, die da angeblich entgehen (auch wenn das einfache Volk die eigentlich gar nicht hat), weil man dann wenigstens einen Schuldigen für "schlechte" Absatzzahlen hat. Aber ich will behaupten, dass die Unternehmen ohne Filesharing auch allerhöchstens begrenzt besser dran wären, dafür den Leuten aber einiges "entginge".

Und bevor das jetzt einer schreit: Ich bin definitiv kein Filesharer, weil mich irgendwelche Filme dafür nicht genug interessieren bzw. ich wenn wohl auch da erst einmal gucken würde, mit welchen Mitteln man da ganz legal und gegen Entgelt an den Film kommen könnte... (Die klassischen DVDs dürfte es ja noch geben, aber bezogen auf Leih- und Streaminganbieter im Internet bin ich da absolut gar nicht im Bilde) Bei Programmen suche ich, sollte meine Wunschsoftware kostenpflichtig sein, ich sie aber nicht kaufen wollen, nach kostenlosen Alternativen oder lebe einfach ohne die jeweilige Software, weltbewegend ist das auch alles nicht...
 
APNova, wenn jemand etwas definitiv nicht gekauft hätte, ist immernoch jedwede Art sich das Zeug schwarz runterzuladen nicht erlaubt. Wenn etwas nicht legal ist, kann es geahndet werden. Dies an einem mutmaßlich nicht entstanden Schaden festzumachen ist absurd. Denn es muss nicht immer ein Schaden entstehen, damit etwas illegal ist.

Wenn ich auf einer freien Strasse zu schnell fahre und geblitzt werde, glaubst du im Ernst die interessieren sich dafür, ob da in dem Moment ein Schaden entstanden ist?

Und es gibt auch kein allgemeines Recht darauf, etwas gratis zu bekommen, was man sich nicht leisten kann. Das gibt es nirgens, warum soll es das bitte hier plötzlich geben?

edit:
Würde man allen, die es sich nicht leisten können, pauschal grundsätzlich das Schwarzkopieren erlauben, würde man diejenigen, die normal dafür bezahlen müssen, benachteiligen. Denn diese würden das entsprechende Geld sicher auch gerne für was anderes ausgeben. Wenn man dann sagt, sollen sie doch überlegen, wofür sie ihr Geld ausgeben, sie können nur das haben was sie sich leisten können, negiert das wieder den Anspruch der Überhaupt-nicht-Zahlen-könner.
 
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Warum zu "teuer"? Schlappe 30€ pro Fall. Billiger als die Abmahnindustrie.

AH, aber es geht nicht um Recht, es geht um den ROI, und der ist natürlich unglaublich lächerlich gering.....0,0001~%. Was die im Vorfeld wohl ausgerechnet hatten :evillol:
 
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