Studium vorm Abbruch

waiclaev

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Hallo,
Ich bin jetzt an einer Art Scheidepunkt in meinem Leben angelangt. Seit Winter 2007 studiere ich mehr oder weniger gut auf Lehramt Englisch und Geschichte und bin mittlerweile 28. Das ist eine Menge. Und ich sehe immer noch nicht wirklich Land. Allerallerfrühstens (!) bin ich überhaupt mal in 2 Jahren in ferner Reichweite mich für das 1. Staatsexamen anzumelden. Dann käme noch die Prüfung selber. Und dann 2 Jahre Referendariat. Latein muss auch noch irgendwie da reingezwängt werden.

Ich kann mich nicht motivieren Hausarbeiten zu schreiben. Ich kippe regelmäßig Seminare mit der Ausrede "nächstes Semester halt". Pathologisch faul könnte man sagen. Und/oder es interessiert mich nicht wirklich. Das läuft irgendwie alles so nebenher sozusagen. Da ist schon fast eine mentale Schranke.
Hinzu kommt noch die Situation an der Uni selber: Es ist aus verschiedenen Gründen schwierig in notwendige Veranstaltungen reinzukommen. Umstellung von Studienordnungen, Wegfall von Dozentenstellen, nur jährlich angebotene obligatorische Kurse usw.
Allgemein ist es auch für mich auch schwierig durchzublicken was denn jetzt genau an Scheinen benötigt wird. Mir fehlt so was wie der rote Faden. Entfremdet?
Die Familie macht ebenfalls Druck, u. A. auch finanziell und mit den üblichen Sprüchen "wann willst du denn mal endlich fertig werden". Man sieht wie die ehemaligen Schulkameraden fertig werden bzw. mitten im Leben stehen. Und mir geht diese Stadt mittlerweile etwas auf den Sack. Und ich will endlich Arbeiten.
Dann kommt noch hinzu, dass ich mir inzwischen nicht sicher bin ob ich wirklich Lehrer sein möchte und ich behaupte dass das der wichtigste Grund ist eben kein Lehramtsstudium zu machen.

Ich bin nicht zufrieden mit der gegenwärtigen Situation und der Zukunftsaussicht und denke nicht, dass ich auf diesem Pfad verbleiben kann.
Ich spiele jetzt also ernsthaft mit dem Gedanken das Studium abzubrechen und eine Ausbildung als FISI anzufangen, aus verschiedenen Gründen: Ich habe massive Erfahrung und Kenntnisse in dem Bereich, soviel man sich eben extra-curricular bzw. hobbymäßig aneignen kann. PCs entwerfen und bauen bzw. anpassen, größere SOHO-Netzwerke einrichten, Kaufberatungen, Fehlersuche & -behebung, etc. Ich bin der "go-to-guy" in meinem Bekanntenkreis wenn es um Themen geht, die auch nur in entferntestem mit IT zu tun haben. Es macht mir Spaß und geht mir einfach von der Hand bzw. recherchiere ich gerne wenn etwas nicht so klappen sollte wie ich mir das vorstelle, bis es eine Lösung oder eine Alternative gibt. Ich betreue als Kleingewerbe die EDV mehrerer (kleiner) Firmen. Ich werde empfohlen. Ich berate in mehreren großen dt. Internetforen mit insgesamt um die mittlerweile 20.000 IT-bezogenen Posts, zwischendurch auch als Moderator für einen HW-Bereich. Ich habe bis jetzt ein vielfaches an Textmenge zum Thema IT/EDV in Internetforen geschrieben als ich jemals für das Studium geschrieben habe. Anscheinend bin ich stellenweise zitierfähig geworden, was irgendwie merkwürdig ist. Neben dem Studium habe ich für 2 Jahre im 1st-Level-Support eines ISPs gearbeitet und ein recht gutes Arbeitszeugnis bekommen (wg. allgemeinem Stellenabbau wurde der Vertrag nicht verlängert). Die Arbeitsbedingungen an sich waren beschissen (Störungshotline im Callcenter, natürlich...), aber das Thema selber war durchaus interessant und für mich spielend einfach. Höchste Zufriedenheitsquote von allen Agenten im Standort, solche Sachen.
Ich hab mir mal spaßeshalber die IHK-Abschlussprüfungen für den FiSi angeguckt und festgestellt dass damit überhaupt keine Probleme haben werde.

Und ich studiere Geisteswissenschaften. Leute (müssen) denken ich bin bekloppt. -.-

Warum schreib ich das jetzt hier rein? Einerseits um es mir mal von der Seele zu schreiben. Bis jetzt hab ich noch mit niemanden über dieses Problem geredet. Überleg mir noch wie ich das angehe speziell meinen Eltern klar zu machen dass ich nach 12 Semestern abbrechen werde. Wahrscheinlich etwas in Richtung vollendete Tatsachen. Mal gucken.

Andererseits würde ich mal gerne wissen was andere Leute so für Erfahrungen gemacht haben die in einer ähnlichen Situation waren? Oder direkte Ratschläge?

Danke schon mal für eure Antworten.
 
Ich habe mein erstes Studium mehr oder weniger auch abgebrochen( endgültig nicht bestandene Prüfung), hatte aber mehr damit zu tun, dass ich auch mit meinem Arbeitgeber unzufrieden war.

Ich hab dann damals im Sommer für mich beschlossen, dass ich das Studium "wegschmeiße".

Ich habe E-Technik studiert, habe mich damals dafür entschieden, weil ich gerne an Computern rumgebastelt habe, mich für die Funktionsweise der Komponenten interessiert habe, also dachte ich E-Technik wäre eine super Idee. Nach 5 Semestern habe ich mir selbst eingestanden, dass es nicht das Richtige für mich war. Ich konnte mich nicht zu aufraffen zu Vorlesungen zu gehen, für Klausuren einfach nicht gelernt und krank gemacht. Irgendwann hab ich mich dann in die Badewanne gelegt und eine Zeit lang über Pro und Contra nachgedacht, was ich will und was ich nicht will und als ich aus dem Bad kam, war mir klar, dass es so nicht weitergeht und dass ich die ganze Sache in den Wind schieße.
Hab dann noch ein Jahr bei meinem Arbeitgeber zugebracht und dort dann festgestellt, dass ich ein Talent für Organisation und, ich sag mal, kaufmännsiche Zahlen habe. Habe mich dann dementsprechend beworben und fange demnächst mit einem dualen Studium an.

Es hat sich damals wie eine Befreiung angefühlt als ich die letzte Prüfung durch hatte und wusste, es ist vorbei und ich kann endlich einen anderen Weg einschlagen.
Das Ganze muss gut überlegt sein, und vielleicht solltest du vorher auch mit deinen Freunden sprechen, die haben da meist auch eine Meinung zu. Deinen Eltern wird von ganz alleine auffallen, dass du keine Lust mehr auf dein Studium hast, wahrscheinlich ist es ihnen schon aufgefallen und sie werden nicht groß überrascht sein.
Finanziell wird sie das wahrscheinlich weniger stören, da du als Auszubildener ja ein Entgeld erhätltst. Schwieriger könnte es werden eine adäquate Ausbildungstelle zu finden, wobei ich das nicht einschätzen kann, wie der Arbeitsmarkt in dem Bereich aussieht, da ich mich dort leider nicht auskenne.
 
Wie sieht es denn aus dein Kleingewerbe zu erweitern? Oder siehst du da keine Zukunft?

Weil wenn du dich als reiner FiSi durchschlagen willst, kannst du auch in solche kleine Buden geraten (was jetzt nicht unbedingt immer schlecht sein muss). Das wichtigste ist, dass du eine Firma findest, die dich interessiert und die sich für dich interessiert.
Das Alter von 28 ist, finde ich, zu vernachlässigen. In meiner BBS hatten wir auch einen mit 40. Ist heutzutage oft normal.

Ich frage mich nur, warum hast du dich für das Lehramt entschieden? Warum hast du verdammte 12 Semester gebraucht, um zu merken, dass es nichts für dich ist? Mir kommt es so vor, als ob du sogar zu faul warst, dass Studium abzubrechen und eine Entscheidung zu treffen.

Evtl. wäre auch ein Duales Studium für dich gut, jedoch weiß ich da nicht, ob die da nicht lieber jüngere nehmen, die sich vllt. auch an eine Firma länger binden.

Das Wichtigste ist aber, eine Entscheidung zu treffen. Setze dich am besten mit deiner Famile zusammen oder auch Freundin oder beides (je nachdem) und beziehe die mit ein. Vllt. erfährst du eine Unterstützung, die dir die Entscheidung leichter macht.

Viel Glück bei jeglichen Entscheidungen ;)
 
Also deine Optionen sind

Studium beenden 2 Jahre + 2 Jahre Referendariat

oder

Ausbildung >= 2 Jahre falls verkürzt


Eigentlich sollte man ja das machen, was man gerne tut. Aber nach 12 Semestern würde ich mir sagen, dass ich das bis zum Ende durchziehe. Ich behaupte auch, dass du nicht erst seit jetzt etwas "faul" bist, da du ja sonst eigentlich fertig wärst/ sein könntest.
Klar macht es im Sommer bei >30°C keinen Bock 10 Stunden zu lernen und man hat auch "besseres" zu tun als nur zu studieren.
Aber ich würde mal behaupten, dass du bisher genug Freizeit hattest (20000 Posts ?!).
Ob du bei einer Ausbildung besser aufgehoben bist weiß ich nicht. Vllt. fühlst du dich ja dann auch unterfordert.

Im späteren Leben wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit als FISI nie so viel verdienen und Freizeit haben wir ein Lehrer.

Wenn deine Entscheidung fest steht, dann brich hat ab und schmeiß die 6 Jahre weg.
Falls nicht zieh es durch, sofern Lehrer überhaupt etwas für dich ist. Ich weiß eben nicht, wie man das nach 6 Jahren nicht wissen kann. Praktika wirst du ja schon gehabt haben?
Das mit den Lehrveranstaltungen und Dozenten gibt es übrigens überall.

Fest steht jedenfalls: Bekomm deinen Arsch hoch sonst wird aus beidem nichts!
 
@ NuminiousDestiny

Auweia.

Ad 1: Praktika sind NICHT das Referendariat. Als Praktikant ist man an Schulen zwar leicht nervig, aber genießt Welpenschutz (Noten gibt's ja keine). Als Referendar hat man die Arschkarte gezogen. Fertig.

Meinst du, das Referendariat sei leicht? Das ist die beschissenste Zeit im Leben. Schlimmer gehts nimmer. Von den Direktoren als günstige Vertretungslehrer missbraucht, von den Fach- und Seminarleitern bei jeder sich bietenden Gelegenheit zur Sau gemacht und systematisch der Menschenwürde beraubt (wohl auch, weil jetzt weniger Lehrer gebraucht werden, da wird kräftig gesiebt) . . . nee, ich bezweifle sehr, dass DAS dem TE gefallen würde.

In einigen Bundesländern wurde jetzt das Referendariat von 24 auf 18 Monate verkürzt. Viel weggefallen ist da nicht. Das ist reinster, nervötender Stress.

@ TE

Tritt das Studium in die Tonne und mach eine Ausbildung, die dich interessiert. Besser für alle. ;)
 
NuminousDestiny schrieb:
Im späteren Leben wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit als FISI nie so viel verdienen und Freizeit haben wir ein Lehrer.

Was verdienen denn Lehrer im Schnitt? (ernst gemeinte Frage - hab keine Ahnung)
 
Andererseits würde ich mal gerne wissen was andere Leute so für Erfahrungen gemacht haben die in einer ähnlichen Situation waren? Oder direkte Ratschläge?
In einer ganz ähnlichen Situation war ich auch. Hatte ebenfalls (allerdings *glücklicherweise* nur 2 Semester) Lehramt Mathe/Bio für Haupt + Realschule studiert. Ich hatte nie richtig einen Bezug zum Studium gefunden, war täglich frustriert und habe mich lieber 110% meinem damaligen Hobby (Videos machen u.ä.) gewidmet - ich wollte also nur in den Medienbereich und nichts anderes. Zum Ende des 2. Semesters wurde ich dazu noch krank, wodurch ich durch den langen Krankenhausaufenthalt die Prüfungen verpasst habe und auch durch den Gedanke "das Leben kann morgen vorbei sein, also mach etwas, was dir Spaß macht" meine Entscheidung leichter fiel, das Studium auf zu geben und irgendwie zu versuchen in den Medienbereich zu kommen. Also begann ich eine Ausbildung als Mediengestalterin für Digital & Print, die ich mittlerweile sehr gut abgeschlossen habe und ich sehr glücklich tagtäglich in die Arbeit gehe (obwohl der Job ziemlich stressig ist). Es war einfach die beste Entscheidung und das würde ich dir aus meiner Erfahrung raus auch raten. Du musst schließlich nicht nur das Studium rum bekommen, sondern dannach noch weit mehr Jahre täglich glücklich sein in dem was du machst. Schließlich lebst du die meiste Zeit in/für deinen/m Beruf.
Ob du allerdings nun wirklich diese lange Studienzeit an den Nagel hängen willst, oder nicht doch noch die letzten ~4 Jahre die Zähne zusammenbeisst und dannach vielleicht noch eine Ausbildung anfängst, musst du selbst wissen. An deiner Stelle würde ich es wohl eher durchziehen (da du ja schon wirklich lange studierst) um einfach irgendetwas zur Not noch in der Hand zu haben und dannach gleich in die Ausbildung (und diese eventuell verkürzen). Bei uns gab es auch ü30 Azubis, da wärst du dann sicherlich nicht der einzige. Und als studierter Lehrer hättest du dann zur Not auch die Chance irgendwann auf z.B. einen Berufsschullehrer in deinem Gebiet. (was m.M. auch ein sehr cooler Job sein kann, wenn man das richtige Fach hat)

Ich konnte noch rechtzeitig die Handbremse ziehen, ob sich diese für dich aber auch lohnt, das kannst du dir wohl nur selbst beantworten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast es im Kopf schon beendet. Tue dir einen Gefallen und mache es "offiziell".

Siehe es doch von der positiven Seite. Du stehst noch nicht mitten im Leben. Stelle dir einmal vor, wie es wäre, wenn du ein Kind hättest, Schulden hättest, oder andere große Verpflichtungen hättest. Was wäre dann? Wie käme eine so große Umstellung in Frage?

JETZT kannst du noch alles ändern. Zu spät ist es nicht. Sei also froh, dass du noch keine Verpflichtungen hast und tue das, was getan werden muss.
Und ganz ehrlich, so schlecht scheint deine Ausgangssituation auch nicht. Du hast was handfestes und das ist IT. Stelle dir vor du hättest überhaupt keine alternative. Die meisten gehen dann jobben, kelnern, usw., weil sie nichts haben, womit sie irgendwo einsteigen können. Du hast immerhin was und es scheint so, dass es nicht nur oberflächlich ist. Also ziehe es durch und überlege dir vorher noch ganz genau, in welche Richtung du gehen möchtest. Noch eine Umstellung in deinem Leben ist das letzte, was du willst.
 
Zuletzt bearbeitet:
DDM_Reaper20 schrieb:
Auweia.

Ad 1: Praktika sind NICHT das Referendariat. Als Praktikant ist man an Schulen zwar leicht nervig, aber genießt Welpenschutz (Noten gibt's ja keine). Als Referendar hat man die Arschkarte gezogen. Fertig.

Meinst du, das Referendariat sei leicht? Das ist die beschissenste Zeit im Leben. ...

Also ich habe noch kein Referendariat durchgemacht. Habe aber auch nirgends behauptet, dass das mit einem Praktikum gleichzusetzen ist. Mir ging es viel mehr darum, warum der TE nach 6 Semestern noch nicht weiß, ob der Job etwas für ihn ist.

Aber das was ich von Lehramtsstudenten höre ist immer, dass sie das schönste Studium haben. Deswegen sind 2 Jahre "Stress" (ist subjektiv) wohl nicht so schlimm wie du hier machst.

Labtec schrieb:
Was verdienen denn Lehrer im Schnitt?

Laut wiki wird man mit A12/A13 eingestuft, sofern man Beamter ist.
Abhängig davon zahlt jedes Land unterschiedlich.

Also grober Richtwert wirst du wohl annehmen können, dass ein Lehrer mit ca. 3000-3300 Brutto (2500-2600 Netto) anfängt und das jährlich steigt. Somit muss man in der freien Wirtschaft erst mal mit ca. 50k Brutto starten um auf das Jahres-Nettogehalt eines Lehrers im ersten Jahr zu kommen. Vgl.: http://www.brutto-netto-rechner.info/

Anschließend bekommt man natürlich noch eine gute Rente und hat wohl weit weniger Stress als in der Wirtschaft, so wie ich das aus meiner Schulzeit kenne und die Argumentation von Lehrern, die erst ihr Diplom gemacht haben und dann nach ca. 10-20 Jahren gewechselt sind. Und davon kenne ich genug.
 
Wenn ein angehender Lehrer einen relativ kurzen Text nicht fehlerfrei schreiben kann, ist der Abbruch des Studiums sicherlich nicht die schlechteste Idee.

Wenn man an sich selbst allerdings ein stark vom Durchschnitt abweichendes Aufschiebeverhalten feststellt (Hausarbeiten etc.), dann wäre eine sinnvolle Gegensteuerung anzudenken (bspw. eine Therapie, einige Unis bieten das schon an).
 
So wie ich das sehe, hast du dir eine Blockade aufgebaut. Durch diese treibst du dich selbst zu Dingen wie "nächstes Semester" und "ich hab' keinen Bock". Ich habe in deinem Text hauptsächlich Symtome gelesen.


Du musst mal in dich hineinhören, warum das Ganze so schief läuft, wie es das gerade tut. Also was die Ursachen sind.

Was ich in der Hinsicht bei dir gelesen habe, ist die Sache mit dem roten Pfad beim Studium. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass mir manche Veranstaltungen doch ziemlich suspekt vorkamen. Ich konnte bei diesen auch nicht feststellen, wozu sie gut waren. Aber auch hier, ist das auf dich bezogen eher ein Symptom.

> Es ist aus verschiedenen Gründen schwierig in notwendige Veranstaltungen reinzukommen. Umstellung von Studienordnungen, Wegfall von Dozentenstellen, nur jährlich angebotene obligatorische Kurse usw.
Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Dir liegt eventuell die Uni nicht. Manchmal ist man vom System oder von den Leute, mit denen man zu tun hat, angewidert. Da wäre ein Tapetenwechsel ganz gut.
-> Bevor du die ganze Zeit in den Wind schießt, wäre es eine gute Idee, vielleicht erst mal an eine andere Uni zu wechseln. Da laufen die Dinge oft etwas anders und das reicht vielleicht schon aus, dass du wieder mit mehr Elan studierst.
 
Du musst dir halt erst mal klar werden was du wirklich willst. Eigentlich hättest du das schon sehr lange machen müssen, aber jetzt führt halt kein Weg daran vorbei dich mal auf deinen Allerwertesten zu setzen.

Ich bin übrigens ganz deiner Meinung mit der Faulheit. Die ganzen Lehramtsstudenten die ich kenne haben in deinem Alter schon längst ihr Referendariat abgeschlossen.
Wieso man 12 Semester braucht um sich darüber klar zu werden, dass das mit diesem Studium nichts für einen ist ist auch schon ziemlich seltsam.

Wenn du abbrechen willst musst du dir halt im Klaren sein, dass sich deine nachweisbaren Qualifikationen auf ein Abitur und einen Führerschein (?) beschränken. Damit hast du im Berufsleben nicht gerade den besten Start, zumal du in den ganzen Jahren die du studiert hast vermutlich auch wenig händeringend gesuchtes Know-How aufbauen konntest (Geisteswissenschaftler ohne Job gibt es auch zur Genüge mit Abschluss). Wenn du danach eine Ausbildung anfangen willst musst du dir auch bewusst sein, dass die meisten Arbeitgeber auch nicht gerade auf abgebrochene Endzwanziger warten, das bedeutet du müsstest massiv Initiative zeigen, was dir wohl bisher im Studium eher nicht so gelegen hat.
 
Es hat doch gar keinen Sinn den Beruf als Lehrer weiter zu verfolgen.
Englisch/Geschichte ist jetzt nicht die beste Kombi und da sind Stellen rar gesät, d.h. du müsstest deine Staatsexamen (natürlich vor allem das 2.) auch noch mit sehr guten Noten abschließen um überhaupt eine Chance auf eine Stelle zu haben.

Ist es doof einfach 6 Jahre "umsonst" studiert zu haben? Natürlich
Ist es besser aus Verlegenheit über die Umstände 35 Jahre in einem Job zu arbeiten, den du selbst nicht als ideal erachtest? Nein, absolut nicht. Weder für dich, noch für die Schüler.

Abbrechen ist mMn die einzig richtige Entscheidung.

@NuminousDestiny:
"Aber das was ich von Lehramtsstudenten höre ist immer, dass sie das schönste Studium haben."

Die Aussage macht in dieser Form wenig Sinn, da es kein "Lehramtsstudium" in dem Sinne gibt. Mal davon abgesehen, dass die Unterschiede von BL zu BL riesig sind, hat das auch viel mit der Fächerauswahl zu tun. Jemand der Mathe und Informatik "auf Lehramt" studiert, besucht bei uns die gleichen Vorlesungen (aber eben nicht alle Vorlesungen, so dass der Umfang, nicht die Schwierigkeit reduziert ist) wie Studenten, die Mathe und Informatik auf BA studieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meinem Cousin ging es ähnlich. Er hatte Informatik studiert und war schon recht weit gekommen, hat dann das Studium gewechselt um zu merken, dass er eigentlich lieber etwas mit seinen Händen machen würde. Er ist dann mit schon fast 30 Jahren in eine Kochlehre gegangen.

Inzwischen ist er Chefkoch in einem Restaurant in Köln, entwirft eigene Rezepte und ist einfach glücklich mit seinem Leben.

Ich bin 27 und kann mich daher ganz gut in deine Lage versetzen, in dem Alter weiss man eigentlich was man möchte und du sagst es ja selbst, also tu es einfach. Es ist zwar auf der einen Seite ärgerlich das Studium wegzuwerfen, aber wenn es dich doch nciht glücklich macht wozu dann weiter studieren?

Du tust damit dir selbst keinen Gefallen und man muss auch mal an die Verantwortung denken. Ich kenne leider zu genüge Lehramtsstudenten die das bei ihrem Studium 0,0 bedacht haben.

Ich komme auch aus einer Familie voller Akademiker, hatte aber aufgrund einiger Schulischer Probleme nicht die Möglichkeit zu studieren. Meine ältere Schwester dagegen schon. Sie arbeitet inzwischen auch, konnte sich aber Jahrelang nichts leisten, hat bei weitem nicht den Lebensstand den ich mir über die Jahre erarbeitet habe und wenn meine Weiterbildung durch ist im November, verdiene ich mit etwas Glück sogar genauso viel wie sie.

Es gibt keinen perfekten Weg im Leben, aber wir Deutschen versteifen uns sehr darauf, dass nur ein Studium der einzig wahre Weg ist und ich kann nur für mich sprechen, dass ich froh bin wie es bei mir gelaufen ist und ich eben kein Studium gemacht habe. In der Freizeit arbeite ich gern mit meinen Händen, sprich an Autos oder im Garten als Ausgleich.
 
@ NuminousDestiny

Da du, nach eigener Aussage, kein Referendariat gemacht hast, hast du schlicht keine Ahnung vom Thema, womit sich jede weitere fundierte Diskussion erledigt, meinst du nicht? Ich erdreiste mich auch nicht, Jura-Referendaren etwas über die Schwierigkeit ihrer Ausbildung erzählen zu wollen. ;)

Ich kenne, mit Verlaub gesagt, weitaus mehr Lehrer als du, berufsbedingt, und die haben durchaus Stress. Bei uns hört der Berufstag eben nicht einfach so auf. Da müssen Arbeiten angefertigt und korrigiert werden, Noten gemacht, Tests, Konferenzen, der Unterricht bereitet sich nicht von selber vor und nach . . . deine eigene Schulzeit ist kein gutes Argument, btw. Gut gemachter Unterricht sieht immer wahnsinnig locker aus; die Zeit, die da reingesteckt wird, sieht man als Laie schon mal gar nicht.

. . . aber, es gibt immer Leute, die meinen, Lehrer hätten SOOO ein süßes Leben. Ulkigerweise sind das meistens die gleichen Gestalten, die keine drei Minuten in einem Klassenzimmer durchhalten würden, ohne wahnsinnig zu werden.

Deine Gehaltsangaben mögen für verbeamtete Lehrer richtig sind, es verbeamtet aber längst nicht mehr jedes Bundesamt -- und viele stellen momentan eh sehr schlecht ein.

Nichts für ungut, aber ich könnte kotzen, wenn mir Leute, die vom Beruf schlicht keine Ahnung haben, mir erzählen, was ich für einen duften, weil völlig stressfreien, Beruf habe.
 
@DDM_Reaper20

Du hast scheinbar Schwierigkeiten meine Aussagen richtig zu verstehen oder liest diese überhaupt nicht.

Ich habe mit ehemaligen Lehrern, die aus der Wirtschaft sind gesprochen! Die sind alle der Meinung, dass das Leben als Lehrer angenehmer ist! (Nein man muss nicht bis übermorgen ein Produkt ausgeliefert haben bzw. die Software fertig und deswegen Nachtschichten schieben oder X Wochen mit >60 Stunden schieben)
Auch habe ich nirgends behauptet, dass der Beruf stressfrei ist, so wie du schreibst. Genauso wenig wie das Refendariat.
Nur ist Stress etwas vollkommen subjektives und die einen Vertragen es mehr als die anderen und empfinden diesen dann auch als geringer. Zudem bezog die Aussage noch in Relation zum übrigen Studium, das recht angenehm ist im Vergleich zu anderen Studiengängen.

Deswegen weiß ich nicht warum man sich so aufregt und irgendwelche Sachen behauptet, die nirgendwo stehen.

Und ob der Staat einen einstellt und verbamtet ist beim Gehalt ein ganz anderes Thema als der tatsächliche verdienst.

Für den TE scheint das ja sowieso alles erledigt.
 
Doc Foster schrieb:
Wenn ein angehender Lehrer einen relativ kurzen Text nicht fehlerfrei schreiben kann, ist der Abbruch des Studiums sicherlich nicht die schlechteste Idee.

Wenn man an sich selbst allerdings ein stark vom Durchschnitt abweichendes Aufschiebeverhalten feststellt (Hausarbeiten etc.), dann wäre eine sinnvolle Gegensteuerung anzudenken (bspw. eine Therapie, einige Unis bieten das schon an).


Weil Postings in einem Internetforum auch wirklich irgendwas über die Fähigkeit aussagen, ob man in der Lage ist einen Text zu schreiben.
Solche Kommentare find ich mehr als daneben.
Darüber hinaus ist Rechtschreibung nicht bindend, es darf jeder schreiben wie er will.
 
Ganz ehrlich? Schmeiß hin. Später im Berufsalltag wird dir dann erst das große Kotzen kommen, wenn dich das Studium schon nicht interessiert. Nur: Im Beruf muss es dich interessieren, sonst bist du schnell unten durch. Und Geschichte musst du vermitteln können, damit bei den Schülern was hängen bleibt.
Zusätzlich noch: Schulaufgaben benoten und dabei den geforderten Notenschnitt beachten, Ausflüge mit Schülern, Hausaufgaben korrigieren, Elternsprechtage,.....
Alles total super.
 
Von allem was du aufgezählt hast, dürften die Elternsprechtage oder Elterneinzelgespräche wohl das mit Abstand Schlimmste sein. Stichwort übermotivierte bzw, ehrgeizige Eltern.
 
Du hast jetzt schon genug Zeit deines Lebens verschwendet mit nichts. Hör auf mach ne ordentliche Ausbildung und werd unabhängig. Es ist nie zu Spät berufsbegleitend nen Studium zu machen. An privat FHs etc bekommst du dann auch deinen roten Faden den du brauchst. Da bekommst du schön alles vorgekaut musst nur noch lernen. Deshalb hab ich das gemacht weil mir dieses durcheinander an ner normalen UNI auch nie zugesagt hätte weil ich nicht der Typ dafür bin
 
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