Daaron schrieb:
Wieso sollte der Fußabdruck identisch sein? Wenn ich 10 alte Telefone einschmelze um daraus ein modernes zu machen, dann ist das offensichtlich ressourcenschonender, als wenn ich die 10 alten Telefone auf den Müll werfe und die Rohstoffe für das neue Telefon erneut abbaue.
Das wäre das Beispiel eines (in Teilen) in sich geschlossenen Rohstoffkreislaufs. Auch hier unterliegt man den technologischen und gesellschaftlichen Möglichkeiten. Wenn man nur 3% unter hohem Energieeinsatz recyclen kann um für den Bau eines neuen Gerätes "nur" 97% neu beziehen zu müssen, dann hätte man eben 3% "gespart". Dann darf man aber nicht die Rechnung für die Energieaufwände des Recyclings aufmachen. Dann sieht es wieder duster aus.
Ich will hier nicht gegen Recycling argumentieren. Ich will nur hervorheben, dass das vornehmlich irgendwelche Wohlfühl-Projekte in den Industriestaaten sind.
Man muss als Konsument der heutigen Zeit realisieren und sich eingestehen, dass es keinen nachhaltigen Konsum gibt. Der Rest ist einfach nur Marketing.
Daaron schrieb:
Und von ökologisch neutral hab ich gar nichts gesagt, nur von günstiger.
Ich dachte eher an den Unterschied zwischen frischem Papier und Recyclingpapier. Du willst doch nicht behaupten, dass ne Rolle Recycling-Klopapier so viel ökologischen Einfluss hat wie n Block feinstes weißes Schreibpapier.
Würde mich nicht wundern wenn dem so wäre. Potentiell sogar netto negativ gegegnüber "feinstem weißen".
Tut aber auch gar nichts zur Sache. Schau mal hier:
http://thumb7.shutterstock.com/display_pic_with_logo/216838/216838,1304852574,1/stock-photo-cargo-ship-cargo-vessel-with-wood-76866445.jpg
Solche Dinger gehen n-mal die Woche von Mittelamerika nach China. Die Holz-Pellets für deutsche Pelletheizungen kommen übrigens auch aus Mittelamerika. Verbrauch steigend. Verbraucherzahl ebenso steigend.
Welches Schreibpapier man da noch benutzt macht in der Signifikanz keinerlei Unterschied. Das sind, wie schon gesagt, Wohlfühl-Projekte. Es lohnt sich gar nicht darüber zu sprechen.
Daaron schrieb:
Wenn du aber jetzt aus altem SChreibpapier neues Schreibpapier recyclen wolltest, dann würde das viel zu viel Aufwand bedeuten -> zu viel Kosten. Bei Pappe, Zeitungen oder Klopapier ist es egal, ob das Papier nicht perfekt ist.
Ich mag Dir da gar nicht widersprechen. Auch wenn die Realität hier womöglich meine Vorurteile mal wieder überbestätigen würde. Wird daher ein Baum weniger gefällt? Nein.
Das Fazit ist: Wenn man was für den Planeten tun will, dann muss man etwas gegen die Bevölkerungszunahme tun. Das ist der einzige Weg, der messbar die Belastung senken würde. Das gilt für Deutschland, wie für China, wie für Brasilien, wie für Sierra Leone. Es ist allgemeingültig.
Wenn wir das nicht schaffen, dann bleibt immer noch die Einschränkung des Komforts. Also: Licht aus wenn kein Wind weht. Dann hätte wir aber auch keine Jobs, keine Steuern, keine Rentenbeiträge.
Das ist nur alles so furchtbar unpopulär. Da kauft man lieber grüne Aufkleber. Das ist leichter. Und wenn die Aufkleber dann noch doppelt so teuer sind, dann hat man eben doppelt den Ablasshandel gemacht.