Ssd 72 tb tbw

J

JoeCool

Gast
Hallo SSD-Freunde,

ich habe eine Frage. Mir fiel es schon im Preisvergleich mehrfach auf.
Für alle SSDs einer Serie werden, trotz unterschiedlicher Kapazität,
einheitlich 72 TB schreibvolumen garantiert.
Beispielsweise hier nachzulesen:

http://eu.crucial.com/eur/en/storage-ssd-m500

Bei Samsung's 840 habe ich das auch gesehen, da ist es ebenso.
Ich verstehe das aber nicht wirklich.
Denn je kleiner die Kapazität desto weniger Zellen stehen zur Verfügung
und die einzelne Zelle muß deshalb öfter genutzt werden.
Oder ist doch nicht die Zelle sondern der Controller der limitierende Faktor?

Gruß, JoeCool
 
Es hängt von mehreren Faktoren ab, siehe
Lebensdauer einer SSD auf der Spur: Kann man SSDs "totschreiben?" (pcgameshardware.de)
SSD-Lebensdauer: "Kann man SSDs totschreiben?" – Die Wahrscheinlichkeitsrechnung schrieb:
Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine SSD totschreiben, ist also sehr überschaubar. Viel häufiger ist es der Fall, dass SSDs aus irgendwelchen anderen Gründen den Dienst quittieren. Wenn etwa Blue-Screens auftreten, das System nicht mehr bootet oder das Laufwerk sich nicht mehr ansprechen lässt, können zahlreiche andere Fehlerquellen vorliegen. Allzu oft ist es der verbaute Controller, der seinen Dienst quittiert, was in solchen Totalausfällen mündet. Ebenfalls leider nicht selten sind fehlerhafte Firmwares der Hersteller. Aufgrund von Fertigungsmängeln kann auch ein Speicherbaustein das Zeitliche segnen. In dieser Größenordnung kann der Verlust dann nicht mehr kompensiert werden. Einzelne verlorengegangene Zellen werden von der SSD durchaus durch einen Backup-Pool ersetzt. Grundsätzlich gilt auch die Faustregel: Je größer das Fassungsvermögen der SSD, desto länger ist ihre Lebensdauer. Schließlich braucht es mehr Zeit, bis jede Zelle entsprechend ihrer Lebenszyklen beschrieben wurde. Einen lesenswerten Thread hierzu gibt es auch im Extreme-Forum.

und

The SSD Endurance Experiment: Casualties on the way to a petabyte (techreport.com)
 
Der Benutzer ist hier der wichtige Faktor.

Wenn ich mir eine kleine SSD kaufe, tu ich das, weil ich wenig Daten habe. Deshalb schreibe ich auch wenig Daten auf die SSD. Damit werden die wenigen Zellen wenig beansprucht.

Kaufe ich mir eine große SSD, tu ich das, weil ich viele Daten zu schreiben habe. Damit werden die vielen Zellen auch viel beansprucht.

Ich gehe mal davon aus das sich das statistisch in etwa proportional verhält - entsprechend kann man das Schreibvolumen für alle größen gleich angeben, ohne dass das dem Ruf des Herstellers schadet...
 
@hauro
das beantwortet aber nicht die frage sondern bestätigt nur den TE.



über die 'nur' 72tbw bei der 1tb-version habe ich mich auch schon etwas gewundert, schließlich wäre die 120er 8mal so vielen schreibvorgängen ausgesetzt.



@3murmeln
ssds kaufe ich nach kapazität und nicht nach dem, was ich vorhabe darauf zu schreiben. sonst müsste ich meine spiele auf die kleine samsung und w7 auf die große m500 packen...was aber platzmäßig nicht geht ;)

bei professionellen anwendungen mag die überlegung anders sein, für den heimnutzer aber nicht
 
Zuletzt bearbeitet:
über die 'nur' 72tbw bei der 1tb-version habe ich mich auch schon etwas gewundert, schließlich wäre die 120er 8mal so vielen schreibvorgängen ausgesetzt.

Genau das ist es ja: wenn sie denn 8x mehr Schreibvorgängen ausgesetzt werden würde, hätte der Nutzer wahrscheinlich eine 8x zu kleine SSD gekauft, was dieser ganz schnell merkt und die nächste SSD entsprechend größer wählt...

Um die Daten auf die SSD zu schreiben braucht es ja schließlich den Platz. Den habe ich aber nur, wenn die SSD neu ist. Danach muss ich mir überlegen, was ich denn mit den vorhandenen Daten auf der SSD anstelle...
 
Zuletzt bearbeitet:
dann sollte deiner logik nach die größere ssd aber trotzdem einen höheren tbw-wert aufweisen - schließlich sind noch mehr zellen zum verteilen der schreibvorgänge da


oder gehen die einfach davon aus dass auf einer ssd typisch nur 50gb frei sind und die dann extrem abgenutzt werden?
 
oder gehen die einfach davon aus dass auf einer ssd typisch nur 50gb frei sind und die dann extrem abgenutzt werden?

Ich stelle mir das eher so vor, wie wenn man kein Auto hat:
Ohne Auto bewegt man sich nur ungern, weil Bahnfahren Mist ist.
Habe ich aber ein Auto mit vollem Tank, fange ich nach kurzer Zeit an, dieses für jede Kleinigkeit zu benutzen. Außerdem mache ich Dinge, die ansonsten außerhalb meiner "Bahnreichweite" wären...

Das gleiche passiert mit Festplatten/SSDs:
Wenn ich keinen Speicherplatz habe, überlege ich mir 2x, ob ich den Film aus dem Internet speichere oder nach dem Anschauen gleich wieder Lösche.
Habe ich aber Platz ohne Ende, fange ich an jeden Mist zu speichern, obwohl ich ihn die nächsten 3 Jahre nicht mehr angucke.

Das erhöhte Schreibaufkommen fängt die große SSD mit den vielen Zellen entsprechend auf und die Last für eine kleine SSD ist die gleiche wie für eine große.

Ziemlich wirre Theorie, aber einfach kann ja jeder... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
CPUinside schrieb:
@hauro
das beantwortet aber nicht die frage sondern bestätigt nur den TE.
Hätte besser dazu schreiben sollen, dass dieser Wert einfach zu ignorieren ist.

in diesem Thema Total Bytes Written (TBW) wird auch danach gefragt, warum der Wert bei unterschiedlichen Kapazitäten gleich ist. Interessant ist Beitrag #13 und #15 von Holt.

What is Total Bytes Written? SSD technology terms explained (Kingston Technology)
https://www.youtube.com/watch?v=gj-TTNF3WPo
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
Hallo Hauro,

vielen Dank für den Link zur damaligen Diskussion,
insbesondere dem Beitrag von Holt.
Ich finde er erklärt sehr gut warum auch die großen SSDs
vom Hersteller nur mit mageren 72 TB TBW angegeebn werden.

Gruß, JoeCool
 
Dann sollte ja alles klar sein, betrachte es wie ein Mindesthaltbarkeitsdatum, welches ja auch gerne viel zu kurz angegeben wird, nur gerade lange genug damit das Lebensmittel auch eine Chance hat zum Kunden zu kommen und ja nicht verdorben ist, zumindest solange die Anforderungen an die Kühlung eingehalten wurden. Sehe es nicht wie die Abgabe eines Statistikers, der Dir für Dein Geburtsdatum vielleicht ausrechnet, dass Du z.B. im Schnitt 80 Jahre alt werden wirst, was dann aber bedeuten würde, dass die Hälfte der Männer (Frauen?) Deines Jahrgangs das nicht erleben werden.
 
Holt schrieb:
Dann sollte ja alles klar sein, betrachte es wie ein Mindesthaltbarkeitsdatum, welches ja auch gerne viel zu kurz angegeben wird, nur gerade lange genug damit das Lebensmittel auch eine Chance hat zum Kunden zu kommen und ja nicht verdorben ist, zumindest solange die Anforderungen an die Kühlung eingehalten wurden.

Ich kenne aber genug Leute, die absolut einwandfreie Lebensmittel schon einen halben Tag vor Ablauf des MHD wegschmeißen, weil sie so eine Angst vor dieser aufgedruckten Zahl haben, und sich nicht auf ihre Sinnesorgane verlassen können (oder wollen?). So eine Nase hat man ja eigentlich nicht umsonst mitten im Gesicht... ;)

Aber bei SSDs besteht die Gefahr des verfrühten Wegwerfens ja eigentlich nicht, da wie gesagt die 72 TB TBW genau so gewählt sind, dass ein normaler Consumer sie innerhalb der Garantiezeit sowieso nie erreichen wird :D
 
Ja solche Leute gibt es und da frage ich mich auch was sie machen, wenn sie ein Auto fahre auf das der Hersteller z.B. 3 Jahre bis 100.000km Garantie gibt und die 100.000 dann beim Kilometerzähler aufleuchten. Rechts anhalten und den Abschleppwagen ruf damit der Wagen verschrottet wird, wäre da ja irgendwie konsequent :evillol:
 
Die Qualität bei CPU-, RAM-, SSD-Herstellern usw. würde ich mal mit den Automotiven nicht vergleichen wollen, jedenfalls nicht bei
Qualitätsprodukten. Seit dieser Lopez-Vogel da rumgebastelt hat, sind die Rückrufaktionen in Dimensionen gestiegen,
die es in diesem Bereich noch nie gegeben hat und sie betreffen lebensgefährliche Bauteile - siehe aktuell GM.

Bei den qualitativ hochwertigen SSDs scheint es ja wirklich so zu sein, dass sie das angegebene "Mindesthalbarkeitsdatum" deutlich überleben werden. Aber genau wissen wir das alle wohl noch nicht, weil die sich ja im Massenmarkt grade erst ausbreiten. Time will tell...
 
Naja, bei Chipsätzen und CPUs hat es auch schon genug Probleme gegeben, von diversen FW Bug in SSDs ganz zu schweigen. Und es trifft nicht nur einen Hersteller, die AMDs K10 hatten den TLB-Bug und Intels Haswell ist gerade mit TSX aufgefallen, aber sind eben keine lebenswichtigen Features, die hat man eben deaktiviert und mehr oder weniger viel Leistung verloren oder nicht neu hinzu bekommen. Ähnliche Fehler bei Autos können da ganz andere Konsequenzen haben und die Hersteller zu Rückrufen zwingen. Stell Dir sowas wie den 5184 Stunden Bug der Crucial m4 bei einem Auto vor, welches dann noch entsprechend vielen Betriebsstunden plötzlich immer etwa eine Stunden nach dem Start wieder ausgeht. Das würde auf der Autobahn ganz schön gefährlich werden und anders als bei einer SSD kann der Kunden beim Auto selbst keinen Bugfix einspielen, selbst der nicht über ein SW-Update hinaus geht.
 
Hallo Holt,

ich habe mir gerade eben mal mit dem Samsung Magician Tool
einige Daten zu meiner Samsung SSD 830 angesehen.
Bis jetzt sind darauf 5,7 TB erst geschrieben worden.
Die Kapazität beträgt 238,47GB und 78 GB sind belegt.
Ich habe 10% Overprovisioning eingestellt,
es stehen also 214,5GB für Programme und Daten zur Verfügung.

Gruß, JoeCool
 
highks schrieb:
[...]Aber bei SSDs besteht die Gefahr des verfrühten Wegwerfens ja eigentlich nicht, da wie gesagt die 72 TB TBW genau so gewählt sind, dass ein normaler Consumer sie innerhalb der Garantiezeit sowieso nie erreichen wird :D

???
bin normaler nutzer und ja, ich habe ein real-life.
gekauft 29.08.2012 um 11:40 Uhr.
muss ich mir sorgen machen?
oder noch schnell totschreiben und ab zu rma und auf ne neue spekulieren ;-) lol
830.PNG
 
Zuletzt bearbeitet:
Tider, Du hast mit 1667 schon 46% der spezifizierten 3000 P/E Zyklen verbraucht, aber die NANDs der 830er vertragen teils auch sehr mehr. Bei der 830er gab es noch kein TBW Limit und wenn Du mal einen Grantiefall haben solltest, dann dürfte es auch kein Problem sein, was es auch bei anderen Samsung SSDs mit TBW Limit nicht ist, sofern Samsung erkennt, dass die SSD eben doch nur Heimanwendermäßig genutzt wurde, wie auch immer sie das machen wollen.

Du solltest aber wohl mal das SATA Datenkabel tauschen, es gibt eine Menge Ultra-DMA CRC ECC Fehler, also Rohwert C7. Spätestens wenn sich der Rohwert von C7 ändert, musst Du das SATA Datenkabel auf festen Sitz prüfen bzw. tauschen.
 
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