News Nobelpreis für Entwicklung der blauen LED

Farbverstellbare LEDs sind auch recht unmöglich, da man die Bandlücke zwischen conduction Band und Valenzband nicht verändern kann innerhalb eines Stoffes.
 
Silica schrieb:
mir stellt sich aber die Frage wieviel von der Technik aus den 90er heute noch und in Zukunft in einer LED/OLED steckt............

ALLES der heutigen blauen LEDs basiert auf den Entwicklungen von Nakamura. Die p-Dotierung und insbesondere die Aktivierung der Dotierung ist ein essentieller Schritt, der heute (optimiert) noch genauso gemacht wird, wie vor 20 Jahren. Das Thema ist heute noch hochaktuell und sehr viel Forschung wird daran betrieben. Wenn du auf scholar.google.de nach "gallium nitride led" mit Suchergebnissen seit 2014 suchst, erhälst du 14000 Ergebnisse:

http://scholar.google.de/scholar?as_ylo=2014&q=gallium+nitride+led&hl=de&as_sdt=0,5&lookup=0

Ich habe noch irgendwo eine Blaue LED aus den sehr frühen 90er, die hat ein schweine Geld gekostet und das Blau ist extrem verwaschen und statt Leuchten würde ich eher Glimmen sagen.

Deine LED hingegen basiert auf veralteter, ineffizienter Technik. In den sehr frühen 90er Jahren waren blaue LEDs auf GaN Basis noch nicht Verfügbar und in den Jahren, seit denen sie es sind (ich glaube so aber '93, '94), waren sie unbezahlbar.

OLED ist übrigens ein ganz anderes Thema und hat mit normalen LEDs nichts zu tun, außer den drei Buchstaben.

Gandalf2210 schrieb:
Farbverstellbare LEDs sind auch recht unmöglich, da man die Bandlücke zwischen conduction Band und Valenzband nicht verändern kann innerhalb eines Stoffes.

Doch, ist möglich und sogar kommerziell verfügbar. Nennt sich RGB LED. Gibt es sowohl mit drei einzelnen LED Chips, die über eine Linse vermischt werden, als auch als On-Chip Lösung (z.B. http://www.glo.se/, sind aber scheisse)
 
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Silica schrieb:
wieviel von der Technik aus den 90er heute noch und in Zukunft in einer LED/OLED steckt............

Dann könntest du dich auch fragen, wieviel vom Halbleiter von 1960 noch in deinem aktuellen PC steckt.

Grundlagen müssen erstmal überhaupt geschaffen werden und werden dann eben weiterentwickelt.
 
Das eigentlich interessante an dieser Geschichte ist, unter welchen Umstände es zu dieser Entdeckung gekommen ist.


Zur Vita Suji Nakamuras ein, wie ich finde bemerkenswerter kleiner Artikel im Tagi:

„Der Nobelpreisträger, der mit 200 Franken abgespeist wurde“

Ein Lehrstück über die Abgründe der lokalen Heuschrecken in Japan.

Von den Anfangszeiten und dem Beziehungssumpf aus seiner Studienzeiten, den man bei uns selbstredend ebenfalls so finden kann, bis zur Ausbeutung durch seinen späteren Arbeitgeber, bis hin zu seinem pragmatischen Resümee. nicht ganz ohne Sarkasmus, der bei seiner Lebensgeschichte durchaus verständlich ist:

„Seine Erfindung mag die Welt verändern, «Japan ändert sich nicht, sonst wäre es nicht mehr Japan».“ (1)


___________________________

(1) Der Nobelpreisträger, der mit 200 Franken abgespeist wurde

http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/...t-200-Franken-abgespeist-wurde/story/19251418
 
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:D Wird Zeit dass die Schwarz-Licht Diode erfunden wird. :D
 
garbel schrieb:
Dann könntest du dich auch fragen, wieviel vom Halbleiter von 1960 noch in deinem aktuellen PC steckt.
Grundlagen müssen erstmal überhaupt geschaffen werden und werden dann eben weiterentwickelt.

Eben, genau deshalb hatte ich gesagt das den Preis eher die verdient hätten die die LED seinerzeit erfunden haben
Das hat man aber wohl verpasst :(
 
So sehr ich auch blaue: "Hilfe das Gerät ist ja an!"-LED`s hasse....

LED`s sind die Beleuchtungstechnik der Zukunft!

Beispiel hier: "Klassische" Glühbirnen sind out -> verständlich, aber hier im Altbau?

Halogen-Lampen -> explodieren! Ok 2 Wochen nach den älteren Glühbirnen, sind aber viel teurer.

Energiesparlampen halten genau so lange, explodieren ebenfalls, sind noch teurer. Ob das so gut war mit dem Quecksilber?

Aber jetzt 3x 10W LED Lampen in Glühbirnenform.

Seit einem Jahr funktionieren die. Sehr viele Lichtstunden und Einschaltvorgänge -> kein Problem.

Daher empfehle ich jedem hier diese Art von Leuchtmitteln!

Und mit den blauen LED`s hat alles angefangen. Da war ich gerade in der Berufsschule. Man waren alle begeistert von den ersten LED`s, neuen Farben, und dann gabs sogar weisse LED`s -> spektakulär aber anfangs schei.. teuer. ;)

Und heute jage ich auch mit Isoband zu hellen LED`s nach.

Aber für mich ein verdienter Nobelpreis!
 
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Farcrei schrieb:
:D Wird Zeit dass die Schwarz-Licht Diode erfunden wird. :D



Die gibt es bereits seit einigen Jahren, es kommt ja nur auf die Wellenlänge des emittierten Lichtes an. Siehe diverse Modding Shops oder LED Händler. Eine Schwarzlicht Kathode muss man schon lang nicht mehr verbauen ;).
 
Demolition-Man schrieb:
Seit einem Jahr funktionieren die. Sehr viele Lichtstunden und Einschaltvorgänge -> kein Problem.

Das Problem Heutzutage ist, dass nicht das Leuchtmittel mehr selber kaputt geht sondern das Netzteil. Für unser neues Wohnzimmer haben wir uns schöne Deckenlampen mit LED Beleuchtung gegönnt. Insgesamt 12 GU 10 LED Spots. 4 der zwölf Spots mussten innerhalb von einem Jahr ausgetauscht werden da die Spots nach einiger Zeit anfangen zu Flackern. Ich denke die werden zu heiß.
 
holdes schrieb:
Die gibt es bereits seit einigen Jahren, es kommt ja nur auf die Wellenlänge des emittierten Lichtes an. Siehe diverse Modding Shops oder LED Händler. Eine Schwarzlicht Kathode muss man schon lang nicht mehr verbauen ;).

Danke für die Info.
Wusste ich noch gar nicht. :o
 
Silica schrieb:
Ich hätte eher den Leute den Preis gegeben die die LED erfunden haben (aber evtl. habe sie den ja)

Erfunden hat die Leuchtdiode "Henry Joseph Round", das war 1907 und er erhielt dafür keinen Nobelpreis, inzwischen wäre es vermutlich auch etwas zu lang her um den Preis noch zu vergeben. (Wird der Nobelpreis überhaupt Posthum vergeben? Das müsste es sonst, da Round bereits 1966 verstarb.)
Der "Erfinder" der Diode (Ferdinand Braun) hat immerhin damals schon den Nobel-Preis erhalten, allerdings auch nicht für die Entdeckung der Diode oder der Grundsteine der Halbleitertechnik die er damals legte sondern wohl für Leistungen in der Funktechnik.

Leider ist die Leistung und die Wirkung einer Entdeckung erst viele Jahre nach dieser merkbar und gerade um die Jahrhundertwende (18./19.) ist viel Grundlagenarbeit in der Physik geschehen, damals hatte es das Komitee sicherlich eher schwer wen sie auszeichnen sollten weil es viele bedeutsame Entdeckungen gab aber der Preis nur einmal pro Jahr vergeben wurde, heute sind die Einschläge deutlich geringer. Das eine Entdeckung erst dann geehrt wird wenn sie ihren "Einschlag" verzeichnet zeigte z.B. der Preis des letzten Jahres, das Higgs-Bosom stammt aus den 1960ern, nachgewiesen wurde es aber erst 2012, entsprechend gab es erst 2013 die Ehrung!
 
Gandalf2210 schrieb:
Farbverstellbare LEDs sind auch recht unmöglich, da man die Bandlücke zwischen conduction Band und Valenzband nicht verändern kann innerhalb eines Stoffes.

Ich bin zwar kein LED Experte, aber deine Aussage ist im Allgemeinen nicht richtig. Die Energielücke eines Materials ist ab einer bestimmten Temperatur (meist so 70K als Faustregel) von der Temperatur abhängig.
Auch kann über den Zeeman-Effekt mittels eines (starken) Magnetfeldes die Energielücke variiert werden, bzw. der Effekt über die Beimischung von Übergangsmetallen verstärkt werden.

Das sind jetzt erst mal die Punkte, die mir auf die Schnelle eingefallen sind. Sehr wahrscheinlich gibt es noch andere Punkte (Beimischung von anderen Materialen usw.) die ich nicht kenne.

In wieweit man dies für LED nutzen kann, weiß ich aber nicht. Ggf. nutzt man es sogar bereits?
 
neueinsteiger84 schrieb:
Ich bin zwar kein LED Experte, aber deine Aussage ist im Allgemeinen nicht richtig. Die Energielücke eines Materials ist ab einer bestimmten Temperatur (meist so 70K als Faustregel) von der Temperatur abhängig.
Auch kann über den Zeeman-Effekt mittels eines (starken) Magnetfeldes die Energielücke variiert werden, bzw. der Effekt über die Beimischung von Übergangsmetallen verstärkt werden.

Das sind jetzt erst mal die Punkte, die mir auf die Schnelle eingefallen sind. Sehr wahrscheinlich gibt es noch andere Punkte (Beimischung von anderen Materialen usw.) die ich nicht kenne.

In wieweit man dies für LED nutzen kann, weiß ich aber nicht. Ggf. nutzt man es sogar bereits?

1. Temperaturabhängigkeit: Spielt sich im nm-Bereich ab. Im Grünen hätte der Mensch dafür noch ggf. die Empfindlichkeit, um einen Unterschied zu erkennen, im Allgemeinen aber irrelevant. Zumal sich die Breite des Spektrums bei höheren Temperaturen auch ändert.
2. Zeemaneffekt: Ja, gibt es soweit ich weiß auch Untersuchungen zu. Sind aber auch nur geringe Änderungen in der Emissionswellenlänge.
3. Beimischugn von Stoffen: Man nutzt das Mischungsverhältnis zwischen Gallium und Indium in InGaN, um die Emissionswellenlänge einzustellen. Damit kann man große Spektren einstellen. Allerdings ist die Wellenlänge dann nach der Produktion fest und kann nicht mehr varriiert werden. Außerdem gibt es Probleme, grüne LEDs aufgrund dieser Technik herzustellen, Stichwort green-gap.

Es gibt noch 4.: Einfluss über hohen Druck, wird z.B. bei "Unipress" aus Polen untersucht.

Ansonsten halt die schon angesprochenen RGB LEDs auch drei einzelnen LED Chips.
 
Wenn man bedenkt, welche Auswirkung das hatte ein völlig gerechtfertigter Preis für die drei. Ich schätze mal, die meisten hier sitzen momentan vor einem LED Monitor. Auch diesen gäbe es ohne blaues LED licht nicht (okay, man würde es wie früher mit kaltlichtkathoden ähnlichen Leuchtröhren machen und hätte einen fat-screen mit ehr mittelmäßiger beleuchtung). Genauso wie farbige Handy / Smartphone Displays, Leuchtmittel etc. In der Computerindustrie hat man dann die ultragrelle variante als Status LED gefunden. An meinem Homeserver habe ich sie abgeklebt, weil sie stört. Mein Gaming Rechner versetzt dagegen alls ins rechte blaue licht (Solange man es abschalten kann, ist es super)
 
Ich ziehe meinen Hut vor den Forschern. Solchen Leuten sollte unsere Gesellschaft huldigen und nicht dahergelaufenen Hosenmatzen, die ins Mikro kreischen oder mal von einem anderen Promi im Schlafzimmer gedübelt wurden.

Nochmals...ich ziehe meinen Hut vor diesen Forschern.
Aber Bildung ist in der deutschen Politik auch nur noch ein euphemistisches Wort für das was hier in den Bildungseinrichtungen stattfindet.
 
Silica schrieb:
Eben, genau deshalb hatte ich gesagt das den Preis eher die verdient hätten die die LED seinerzeit erfunden haben
Das hat man aber wohl verpasst :(

Wie bedeutend eine Entwicklung ist, sieht man oft erst Jahre/Jahrzehnte später. Manchmal sehen es nichtmal Experten. Kleine Anekdote. Zitat aus Wikipedia:

(der Legende nach soll ein IBM-Ingenieur über den ersten Mikroprozessor gesagt haben: „Nett, aber wozu soll das gut sein?“)
 
flappes schrieb:
Teilweise sind die extrem hell und nerven tierisch, ich weiß garnicht was das manchmal soll.

Haha, yo. Erste tat nach Zusammenbau meines PCs: Ihn wieder hervorkramen, aufmachen und die LED am gehäuse von der Strumzufuhr trennen. War natürlich gleich mal eine blaue :D
Im Dunkeln hat das kleine DIng das ganze Zimmer beleuchtet...richtig stechend in den Augen das Ding.
 
Shoryuken94 schrieb:
Wenn man bedenkt, welche Auswirkung das hatte ein völlig gerechtfertigter Preis für die drei. Ich schätze mal, die meisten hier sitzen momentan vor einem LED Monitor. Auch diesen gäbe es ohne blaues LED licht nicht (okay, man würde es wie früher mit kaltlichtkathoden ähnlichen Leuchtröhren machen und hätte einen fat-screen mit ehr mittelmäßiger beleuchtung).

Ich sitze aber vor einen Monitor mit CCFL Hintergrungbeleuchtung und fett ist er deswegen auch nicht. Gerade bei den hochwertigeren Modellen hat sich die LED Beleuchtung erst später durchgesetzt. Mittelmäßige Beleuchtung im Rahmen von ungleichmäßiger Ausleuchtung und mangelnder Farbechtheit findet man eher bei billigen LED Monitoren. Und was die Helligkeit anbelangt habe ich selbst meinen CCFL Monitor auf 25% heruntergeregelt denn ich brauche einen Monitor und keinen Scheinwerfer.

Wenn die Qualität stimmt haben natürlich die LEDs eine Menge Vorteile, gerade in Bereichen wo der Platz knapp ist. Was die superhellen Status LEDs angeht ist nicht das Blau das Problem sondern die Hersteller verbauen hier einfach die falschen Typen von blauen LEDs. Das es auch anders geht zeigt mir die blaue Status LED an meinen Dell Monitor.

Ich finde es nicht schlecht wenn ein Nobelpreis auch für solch einen alltäglichen Gegenstand vergeben wird, dann wird vielleicht manch einen wieder bewusst wie viel Forschung und Technologie in so manchen Produkt steckt das man so achtlos nutzt.
 
Damien White schrieb:
Blau ist ja schön und gut, aber Farbverstellbare LED, die ein vernünftiges Orange schaffen bekommen sie immernoch nicht hin.
farbverstellbare led ?
was laberst du ?
RGB
RED GREEN BLUE (orange: 100% red, 50% green, 0% blue)
was für ein orange fehlt dir da ?
hör ich zum ersten mal das irgendwo orange fehlt ....
​wie mischt du denn orange ?


Die Blaue LED war eine GRUNDVORAUSSETZUNG um das zu schaffen wo IHR ALLE gerade reinglotzt - EUREN LED MONI


es geht hier auch weniger um das blaue licht ansich, sondern um den fakt das NUR MIT BLAU (also alle 3 farben zusammen) WEISSES LICHT möglich ist. das war vorher nicht der fall. außerdem hat man nur so das komplette farbspektrum.


(Wird der Nobelpreis überhaupt Posthum vergeben?)
soweit ich mich entsinnen kann werden oder wurden die meisten nobelpreise posthum verliehen.
er wird ja am ende auch erst vergeben, wenn eine erfindung als "bahnbrechend" durchgeht.
das kann teilweise (bzw meistens) jahrzente dauern
 
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