Marcel55
Fleet Admiral
- Registriert
- Nov. 2007
- Beiträge
- 17.650
Ich schreibe hier mal einen kleinen Erfahrungsbericht zum Xiaomi Piston V2. Da mir jedoch die Fachbegriffe in diesem Bereich nicht ganz so geläufig sind, versuche ich mich mal bestmöglich auszudrücken.
Die In-Ear Kopfhörer werden im Internet als günstiger Geheimtipp gehandelt und sollen in der gleichen Liga wie 80-100€-Kopfhörer spielen.
Da mir eh noch gute In-Ear-Kopfhörer fehlen, habe ich sie mal bestellt. Ebenfalls bin ich bereits sicher gegangen Originale erhalten zu haben.
Vergleichen werde ich sie mit meinen anderen In-Ears, den Samsung EHS64, welche um die 6€ zu haben sind, also günstiger als die Xiaomi, und dem AKG K430, einem Bügelkopfhörer welcher für den mobilen Einsatz optimiert ist, dieser ist hin und wieder für etwa 30€ zu haben.
Als klangliche Referenz dient ein Beyerdynamic DT-880 Edition 250 Ohm. Angetrieben werden alle 4 an meinem Asrock Z77 Professional-M mit Realtek ALC898-Audiochip, nach Zeitpunkt des Tests habe ich sie nochmal an meinem Fiio E10k verglichen, was jedoch an den klanglichen Eindrücken keinen großen Unterschied gemacht hat.
Zu erst mal ein paar optische Eindrücke des In-Ear-Kopfhörers (Quelle: Xiaomi):
1. Verpackung und Verarbeitung:
Die Samsung kommen quasi ohne Verpackung daher, was bei dem Preis auch okay ist. Es gibt kein Zubehör. Sie bieten ein Mikrofon mit Taste für alle Smartphones sowie Lautstärkeregelung für die meisten Android-Smartphones.
Die AKG kommen in einer Packung aus Pappe und Plastik daher, die Verpackung ist ganz okay soweit. Als Zubehör wird ein 6,3mm-Adapter mitgeliefert. Ein Mikrofon fehlt, nur eine vom Gerät unabhängige Lautstärkeregelung findet sich am Kabel. Diese funktioniert soweit ganz gut, jedoch lässt sich damit der Ton nicht komplett abstellen.
Die Xiaomi haben mit Abstand die hochwertigste Verpackung, sie kommen in einer Box aus Plastik, die Kopfhörerkabel sind auf einem Teil aus Gummi aufgewickelt, darunter gibt es Ohrpolster in 3 verschieden Größen und einen Clip zur befestigung z.B. am Hemd. Die Kabelfernbedienung mit Mikro und Lautstärke funktioniert an meinem Galaxy S3 ebenfalls ohne Probleme.
Bei der Verarbeitung fällt bei allen nichts besonderes auf, alle sind gut Verarbeitet.
Die Xiaomi fallen aufgrund der Materialwahl auf: Während die anderen beide aus Plastik sind, kommen die Xiaomi in einem Hochwertigen Metall-Gewand daher, welches in der leicht goldenen Farbe auch sehr schick aussieht. Als einziges bietet es ein Kabel mit Stoff-Ummantelung bis zur Bedieneinheit.
Dieser Punkt geht also ganz klar an die Xiaomi Piston, die Qualität, welche man auf den obigen Produktbilder sehen kann, wird auf jeden Fall eingehalten.
2. Tragekomfort:
Die Samsung tragen sich soweit ganz gut und fallen nicht weiter auf, der Sitz ist bequem, da jedoch keine anderen Ohrpolster mitgeliefert werden muss man sich selbst welche Bestellen wenn die originalen nicht passen. Ich habe Testweise die Xiaomi-Polster montiert, das funktioniert ohne Probleme.
Die AKG K430 sind als einzige Bügel-Kopfhörer, jedoch On-Ear. Der Tragekomfort ist in Ordnung, durch den festen Sitz kann man sich Problemlos bewegen. Nach längerer Zeit drücken sie etwas unangenehm, dieses ist jedoch meiner Meinung nach ein generelles Problem aller On-Ear-Kopfhörer, welches nur durch zu lockeren Sitz und extrem weiche Polster kompensiert werden kann, dieses wiederum schränkt die Bewegungsfreiheit ein.
Auch die Xiaomi sitzen bequem, einige Personen stellen ein drücken nach 30 Minuten tragen fest, welches durch die Kanten verursacht wird. Mir ist dies noch nicht aufgefallen. Zum Testzeitpunkt hatte ich die größten Ohrpolster ausgewählt.
3. Alltagseinsatz:
Im Alltag sind neben Tragekomfort vor allem 2 Sachen wichtig: Die Geräuschunterdrückung für den Hörer, und möglichst wenig Klang außerhalb für alle anderen.
Die Samsung schotten gut ab: Wenn man sie auf hat und die Musik läuft, hört man nicht mehr viel von außen. Draußen hört man ebenfalls nur sehr wenig.
Die AKG K430 schotten in beide Richtungen nicht so stark ab. Außen hört man bei höherer Lautstärke in leiseren Umgebungen Probemlos mit, wenn man die Lautstärke der Umbegung anpasst also kein Problem.
Die Abschirmung von Geräuschen ist eher gering, man hört noch sehr viel von draußen, wenn man Musik hört übertönt diese Außengeräusche ganz gut, eigene Abschottung bieten die Kopfhörer kaum.
Die Xiaomi Piston schotten ohne Musik etwas schlechter als die Samsung, wenn Musik läuft hört man jedoch weniger als beim AKG, insgesamt ähnlich den Samsung. Von Außen hört man nicht viel bei den Piston.
Bei der Lautstärke sind alle 3 in etwas gleich, bei gleicher Lautstärkeeinstellung klingt der AKG am lautesten, alle kann man ohne Probleme mit einem Smartphone antreiben.
4. Klang:
Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt. Preislich gesehen spielen alle 3 Modelle in der unteren Liga, somit bleibt die Frage: Was kann man zu diesem Preis erwarten?
Eines vorweg: Keines der Modelle versagt beim Klang komplett.
Mein DT-880 dient als Referenz getreu dem Motto "So sollte sich es Idealerweise anhören", denn wenn man den guten Klang gewohnt ist fallen einem die Defizite, die die Kopfhörer vorweisen, am besten auf.
Ich hab ein paar Lieder ausgewählt, welche als Vergleich soweit ganz gut herhalten sollten.
1. Hans Zimmer mit Zoosters Breakout aus dem Film "Madagaskar"
Die Samsung EHS64 spielen recht detailliert und lassen kein Intrument außen vor, die Bässe kommen kräftig und klar rüber, Höhen klingen recht klar, die Mitten sind etwas verwaschen. Die Bühne ist relativ kompakt. Es werden dennoch ein paar Details verschluckt.
Die AKG K430 kommen der Referenz klanglich am nächsten. Die Bässe kommen nicht so stark rüber wie bei den In-Ear Probanden, sind jedoch trotzdem präsent und genau. Die Höhen klingen klar, die Mitten sind etwas betont, an den Klang kann man sich recht schnell gewöhnen. Die Bühne ist etwas besser als bei den Samsung.
Die Xiaomi Piston schlagen sich in diesem Test am schlechtesten, die Bässe wirken Eindrucksvoll, übertönen aber gerne mal den rest. Die Höhen sind nicht so genau, es fehlt an Details. Insgesamt klingen diese etwas Dumpf. Nach allem was ich bisher gelsen habe überrascht mich das doch etwas, deshalb geht es gleich weiter zum nächsten Lied.
2. Imagine Dragons - Radioactive
Ein kraftvolles Lied, bei welchem die Kopfhörer nun ebenfalls überzeugen sollen, auch wenn die Produktionsqualität des Liedes wahrlich nicht die beste ist.
Fangen wir mit den Xiaomi an:
Die Bässe wirken Druckvoll, aber nicht sehr Präzise. Die Stimme wirkt nicht klar, die Höhen zischen etwas unangenehm, Details werden dennoch verschluckt.
Wenn man nun im Vergleich dazu die Samsung hört, wirken diese etwas angenehmer: Die Bässe sind ähnlich Druckvoll, aber gefühlt einen ticken Präziser. Die Stimme klingt einen ticken klarer, aber immernoch etwas Dumpf. Die Höhen sind deutlich angehmer und detaillierter, der Klang insgesamt Stimmig.
Die AKG stellen am meisten Details dar, die Bässe sind weniger Druckvoll, die höhen klar und angenehm. Es fällt ebenfalls die Mittenbetonung auf, welche etwas unangenehm wirkt.
3. Oliver Heldens - Gecko (Overdrive)
Der Ableger für Electro/House in diesem Test stellt die Kopfhörer ebenfalls auf eine Probe: Satte Bässe kombiniert mit Gesang und Details im Hochtonbereich.
Der AKG macht den Anfang: Wenn man die mitten um 1000Hz mit dem EQ etwas zurückfährt machen sie Spaß und bilden alle Details ab. Ohne EQ sind Stimmen und Mitten wieder etwas unangenehm. Ansonsten recht ausgeglichen.
Der Xiaomi Piston kann hier erstmals Trumpfen, das Zischen welche wir bereits bei Radioactive gehört haben ist hier weniger Präsent, dass die Stimme etwas dumpf klingt stört hier garnicht - mit dieser Art von Musik ist der Xiaomi Piston keine schlechte Wahl.
Wenn man nun direkt zum Vergleich den Samsung hört wirkt dieser ähnlich Druckvoll, die Stimme wirkt minimal unangenehmer als beim Xiaomi. Insgesamt schneiden hier beide gleich gut ab.
4. Led Zeppelin - Stairway to Heaven
Fangen wir mit den Xiaomi Piston an: Die Gitarre wirkt präsent und wird angenehm wiedergegeben, jedoch manchmal etwas zu stark betont. Mit einsetzten des Schlagzeugs fällt auf, dass es etwas an Details fehlt.
Die Samsung klingen sehr sehr ähnlich, etwas Luftiger als die Xiaomi, aber auch nicht sehr detailliert.
Am besten schneiden jedoch die AKG ab, man kann die Gitarre sehr gut Nachvollziehen, eben so beim Schlagzeug, es werden deutlich mehr Details wiedergeben als bei den anderen Probanden, wobei dann im Vergleich zum DT-880 immer noch was fehlt. Das darf dann aber für 1/4 des Preises auch so sein. Grundsätzlich klingt kein Kopfhörer hier schlecht, doch die AKG von den dreien am besten.
5. Eminem - Lose Yourself
Auch hier beginnen wir mit dem AKG: Das Piano am Anfang und die einsetzen Akkorde klingen überzeugend. Bässe kommen angenehm rüber, die Mittenbetonung stört hier nur minimal, dafür ist jedes Wort gut verständlich.
Beim Wechsel auf die Samsung fallen fehlende Details auf, die Bässe werden gut wiedergeben, die Stimme wirkt entgegen der anderen Lieder weniger angenehm als noch beim AKG.
Nach dem Wechsel zum Xiaomi fällt das dumpfe hier mehr auf als bei den vorherigen beiden Liedern, insgesamt spielt er von allen dreien am wenigsten detailliert, die Bässe sind am stärksten aber verschlucken leider auch andere Frequenzen.
Eine Gesamtbewertung ist schwierig, jeder Kopfhörer hat seine stärken für bestimmte Genres. Der AKG klingt insgesamt am besten, die Bässe sind aufgrund der Bauform jedoch weniger druckvoll, der Samsung schneidet ebenfalls recht gut ab, am wenigsten konnten mich hier die Xiaomi Piston überzeugen.
5. Fazit:
Im direkten Vergleich ist mir erstmal aufgefallen, wie gut die Samsung EHS64 eigentlich sind. Es ist bereits das 2. Modell, meine ersten waren nach 2 Jahren Einsatz etwas abgenutzt, ich war auch immer zufrieden, jedoch entwickelte sich erst Ende letzten Jahres ein Hang zur Audiophilie bei mir, wodurch ich auf der Suche nach besseren Kopfhörern war (welche jetzt mit dem DT-880 vorerst geendet hat).
Enttäuschend war hingegen der Xiaomi Piston, ich habe da etwas mehr erwartet. Eines können sie gut: Elektronische Musik mit satten Bässen. Aber: Die Samsung geben die Bässe ähnlich gut wieder, können bei den anderen Frequenzen jedoch etwas mehr überzeugen als die Xiaomi. Bei Beiden ist jedoch noch eine deutliche Steigerung möglich. Wärend ich beim weiteren Schreiben dieses Fazits mit beiden Kopfhöhern weiter Musik höre bestätigt sich dieser Eindruck. Die AKG klingen ähnlich wie die Samsung, mit weniger Bass und etwas mehr Details, sind jedoch auch die teuersten und manchmal etwas zu Spitz. Ob man nun lieber On-Ear oder In-Ear einsetzen möchte bleibt Geschmackssache.
Ich empfehle die Samsung weiter, sie bieten das beste Gesamtpaket für Unterwegs. Wie bei den Xiaomi sollten man jedoch darauf achten, Originale zu erhalten. Die Xiaomi Piston kann ich hingegen nur für Personen empfehlen, welche vorwiegend Elektronische Musik hören und denen die Optik/Verarbeitung des Kopfhörers wichtig ist, denn klanglich schneiden sie leider schlechter ab als die Samsung.
AKG K430
+ Detaillierte Höhen
+ Klare Mitten
o Lautstärkeregelung
- Kein Mikrofon
- Basswiedergabe genau aber schwächer als bei den In-Ears
- Abschirmung
Xiaomi Piston V2
+ Verarbeitung
+ Mikrofon und Lautstärkeregelung für Android-Smartphones
+ Basswiedergabe kräftig
o Abschirmung von Außengeräuschen
- Klang etwas dumpf und nicht sehr detailliert
Samsung EHS64
+ Preis
+ Mikrofon und Lautstärkeregelung für Android-Smartphones
+ Klang stimmig und relativ detailliert
+ Abschmirmung
o Basswiedergabe minimal schwächer als beim Xiaomi, aber immer noch kräftig
- Wertigkeit deutlich geringer als beim Xiaomi
Wenn weitere Songs zum Vergleich gewünscht werden oder weitere Fragen aufkommen, werde ich diese gerne beantworten.
Ich hoffe mein kleiner Erfahrungsbericht hat gefallen, ich bin jederzeit offen für Verbesserungsvorschläge.
Die In-Ear Kopfhörer werden im Internet als günstiger Geheimtipp gehandelt und sollen in der gleichen Liga wie 80-100€-Kopfhörer spielen.
Da mir eh noch gute In-Ear-Kopfhörer fehlen, habe ich sie mal bestellt. Ebenfalls bin ich bereits sicher gegangen Originale erhalten zu haben.
Vergleichen werde ich sie mit meinen anderen In-Ears, den Samsung EHS64, welche um die 6€ zu haben sind, also günstiger als die Xiaomi, und dem AKG K430, einem Bügelkopfhörer welcher für den mobilen Einsatz optimiert ist, dieser ist hin und wieder für etwa 30€ zu haben.
Als klangliche Referenz dient ein Beyerdynamic DT-880 Edition 250 Ohm. Angetrieben werden alle 4 an meinem Asrock Z77 Professional-M mit Realtek ALC898-Audiochip, nach Zeitpunkt des Tests habe ich sie nochmal an meinem Fiio E10k verglichen, was jedoch an den klanglichen Eindrücken keinen großen Unterschied gemacht hat.
Zu erst mal ein paar optische Eindrücke des In-Ear-Kopfhörers (Quelle: Xiaomi):
1. Verpackung und Verarbeitung:
Die Samsung kommen quasi ohne Verpackung daher, was bei dem Preis auch okay ist. Es gibt kein Zubehör. Sie bieten ein Mikrofon mit Taste für alle Smartphones sowie Lautstärkeregelung für die meisten Android-Smartphones.
Die AKG kommen in einer Packung aus Pappe und Plastik daher, die Verpackung ist ganz okay soweit. Als Zubehör wird ein 6,3mm-Adapter mitgeliefert. Ein Mikrofon fehlt, nur eine vom Gerät unabhängige Lautstärkeregelung findet sich am Kabel. Diese funktioniert soweit ganz gut, jedoch lässt sich damit der Ton nicht komplett abstellen.
Die Xiaomi haben mit Abstand die hochwertigste Verpackung, sie kommen in einer Box aus Plastik, die Kopfhörerkabel sind auf einem Teil aus Gummi aufgewickelt, darunter gibt es Ohrpolster in 3 verschieden Größen und einen Clip zur befestigung z.B. am Hemd. Die Kabelfernbedienung mit Mikro und Lautstärke funktioniert an meinem Galaxy S3 ebenfalls ohne Probleme.
Bei der Verarbeitung fällt bei allen nichts besonderes auf, alle sind gut Verarbeitet.
Die Xiaomi fallen aufgrund der Materialwahl auf: Während die anderen beide aus Plastik sind, kommen die Xiaomi in einem Hochwertigen Metall-Gewand daher, welches in der leicht goldenen Farbe auch sehr schick aussieht. Als einziges bietet es ein Kabel mit Stoff-Ummantelung bis zur Bedieneinheit.
Dieser Punkt geht also ganz klar an die Xiaomi Piston, die Qualität, welche man auf den obigen Produktbilder sehen kann, wird auf jeden Fall eingehalten.
2. Tragekomfort:
Die Samsung tragen sich soweit ganz gut und fallen nicht weiter auf, der Sitz ist bequem, da jedoch keine anderen Ohrpolster mitgeliefert werden muss man sich selbst welche Bestellen wenn die originalen nicht passen. Ich habe Testweise die Xiaomi-Polster montiert, das funktioniert ohne Probleme.
Die AKG K430 sind als einzige Bügel-Kopfhörer, jedoch On-Ear. Der Tragekomfort ist in Ordnung, durch den festen Sitz kann man sich Problemlos bewegen. Nach längerer Zeit drücken sie etwas unangenehm, dieses ist jedoch meiner Meinung nach ein generelles Problem aller On-Ear-Kopfhörer, welches nur durch zu lockeren Sitz und extrem weiche Polster kompensiert werden kann, dieses wiederum schränkt die Bewegungsfreiheit ein.
Auch die Xiaomi sitzen bequem, einige Personen stellen ein drücken nach 30 Minuten tragen fest, welches durch die Kanten verursacht wird. Mir ist dies noch nicht aufgefallen. Zum Testzeitpunkt hatte ich die größten Ohrpolster ausgewählt.
3. Alltagseinsatz:
Im Alltag sind neben Tragekomfort vor allem 2 Sachen wichtig: Die Geräuschunterdrückung für den Hörer, und möglichst wenig Klang außerhalb für alle anderen.
Die Samsung schotten gut ab: Wenn man sie auf hat und die Musik läuft, hört man nicht mehr viel von außen. Draußen hört man ebenfalls nur sehr wenig.
Die AKG K430 schotten in beide Richtungen nicht so stark ab. Außen hört man bei höherer Lautstärke in leiseren Umgebungen Probemlos mit, wenn man die Lautstärke der Umbegung anpasst also kein Problem.
Die Abschirmung von Geräuschen ist eher gering, man hört noch sehr viel von draußen, wenn man Musik hört übertönt diese Außengeräusche ganz gut, eigene Abschottung bieten die Kopfhörer kaum.
Die Xiaomi Piston schotten ohne Musik etwas schlechter als die Samsung, wenn Musik läuft hört man jedoch weniger als beim AKG, insgesamt ähnlich den Samsung. Von Außen hört man nicht viel bei den Piston.
Bei der Lautstärke sind alle 3 in etwas gleich, bei gleicher Lautstärkeeinstellung klingt der AKG am lautesten, alle kann man ohne Probleme mit einem Smartphone antreiben.
4. Klang:
Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt. Preislich gesehen spielen alle 3 Modelle in der unteren Liga, somit bleibt die Frage: Was kann man zu diesem Preis erwarten?
Eines vorweg: Keines der Modelle versagt beim Klang komplett.
Mein DT-880 dient als Referenz getreu dem Motto "So sollte sich es Idealerweise anhören", denn wenn man den guten Klang gewohnt ist fallen einem die Defizite, die die Kopfhörer vorweisen, am besten auf.
Ich hab ein paar Lieder ausgewählt, welche als Vergleich soweit ganz gut herhalten sollten.
1. Hans Zimmer mit Zoosters Breakout aus dem Film "Madagaskar"
Die Samsung EHS64 spielen recht detailliert und lassen kein Intrument außen vor, die Bässe kommen kräftig und klar rüber, Höhen klingen recht klar, die Mitten sind etwas verwaschen. Die Bühne ist relativ kompakt. Es werden dennoch ein paar Details verschluckt.
Die AKG K430 kommen der Referenz klanglich am nächsten. Die Bässe kommen nicht so stark rüber wie bei den In-Ear Probanden, sind jedoch trotzdem präsent und genau. Die Höhen klingen klar, die Mitten sind etwas betont, an den Klang kann man sich recht schnell gewöhnen. Die Bühne ist etwas besser als bei den Samsung.
Die Xiaomi Piston schlagen sich in diesem Test am schlechtesten, die Bässe wirken Eindrucksvoll, übertönen aber gerne mal den rest. Die Höhen sind nicht so genau, es fehlt an Details. Insgesamt klingen diese etwas Dumpf. Nach allem was ich bisher gelsen habe überrascht mich das doch etwas, deshalb geht es gleich weiter zum nächsten Lied.
2. Imagine Dragons - Radioactive
Ein kraftvolles Lied, bei welchem die Kopfhörer nun ebenfalls überzeugen sollen, auch wenn die Produktionsqualität des Liedes wahrlich nicht die beste ist.
Fangen wir mit den Xiaomi an:
Die Bässe wirken Druckvoll, aber nicht sehr Präzise. Die Stimme wirkt nicht klar, die Höhen zischen etwas unangenehm, Details werden dennoch verschluckt.
Wenn man nun im Vergleich dazu die Samsung hört, wirken diese etwas angenehmer: Die Bässe sind ähnlich Druckvoll, aber gefühlt einen ticken Präziser. Die Stimme klingt einen ticken klarer, aber immernoch etwas Dumpf. Die Höhen sind deutlich angehmer und detaillierter, der Klang insgesamt Stimmig.
Die AKG stellen am meisten Details dar, die Bässe sind weniger Druckvoll, die höhen klar und angenehm. Es fällt ebenfalls die Mittenbetonung auf, welche etwas unangenehm wirkt.
3. Oliver Heldens - Gecko (Overdrive)
Der Ableger für Electro/House in diesem Test stellt die Kopfhörer ebenfalls auf eine Probe: Satte Bässe kombiniert mit Gesang und Details im Hochtonbereich.
Der AKG macht den Anfang: Wenn man die mitten um 1000Hz mit dem EQ etwas zurückfährt machen sie Spaß und bilden alle Details ab. Ohne EQ sind Stimmen und Mitten wieder etwas unangenehm. Ansonsten recht ausgeglichen.
Der Xiaomi Piston kann hier erstmals Trumpfen, das Zischen welche wir bereits bei Radioactive gehört haben ist hier weniger Präsent, dass die Stimme etwas dumpf klingt stört hier garnicht - mit dieser Art von Musik ist der Xiaomi Piston keine schlechte Wahl.
Wenn man nun direkt zum Vergleich den Samsung hört wirkt dieser ähnlich Druckvoll, die Stimme wirkt minimal unangenehmer als beim Xiaomi. Insgesamt schneiden hier beide gleich gut ab.
4. Led Zeppelin - Stairway to Heaven
Fangen wir mit den Xiaomi Piston an: Die Gitarre wirkt präsent und wird angenehm wiedergegeben, jedoch manchmal etwas zu stark betont. Mit einsetzten des Schlagzeugs fällt auf, dass es etwas an Details fehlt.
Die Samsung klingen sehr sehr ähnlich, etwas Luftiger als die Xiaomi, aber auch nicht sehr detailliert.
Am besten schneiden jedoch die AKG ab, man kann die Gitarre sehr gut Nachvollziehen, eben so beim Schlagzeug, es werden deutlich mehr Details wiedergeben als bei den anderen Probanden, wobei dann im Vergleich zum DT-880 immer noch was fehlt. Das darf dann aber für 1/4 des Preises auch so sein. Grundsätzlich klingt kein Kopfhörer hier schlecht, doch die AKG von den dreien am besten.
5. Eminem - Lose Yourself
Auch hier beginnen wir mit dem AKG: Das Piano am Anfang und die einsetzen Akkorde klingen überzeugend. Bässe kommen angenehm rüber, die Mittenbetonung stört hier nur minimal, dafür ist jedes Wort gut verständlich.
Beim Wechsel auf die Samsung fallen fehlende Details auf, die Bässe werden gut wiedergeben, die Stimme wirkt entgegen der anderen Lieder weniger angenehm als noch beim AKG.
Nach dem Wechsel zum Xiaomi fällt das dumpfe hier mehr auf als bei den vorherigen beiden Liedern, insgesamt spielt er von allen dreien am wenigsten detailliert, die Bässe sind am stärksten aber verschlucken leider auch andere Frequenzen.
Eine Gesamtbewertung ist schwierig, jeder Kopfhörer hat seine stärken für bestimmte Genres. Der AKG klingt insgesamt am besten, die Bässe sind aufgrund der Bauform jedoch weniger druckvoll, der Samsung schneidet ebenfalls recht gut ab, am wenigsten konnten mich hier die Xiaomi Piston überzeugen.
5. Fazit:
Im direkten Vergleich ist mir erstmal aufgefallen, wie gut die Samsung EHS64 eigentlich sind. Es ist bereits das 2. Modell, meine ersten waren nach 2 Jahren Einsatz etwas abgenutzt, ich war auch immer zufrieden, jedoch entwickelte sich erst Ende letzten Jahres ein Hang zur Audiophilie bei mir, wodurch ich auf der Suche nach besseren Kopfhörern war (welche jetzt mit dem DT-880 vorerst geendet hat).
Enttäuschend war hingegen der Xiaomi Piston, ich habe da etwas mehr erwartet. Eines können sie gut: Elektronische Musik mit satten Bässen. Aber: Die Samsung geben die Bässe ähnlich gut wieder, können bei den anderen Frequenzen jedoch etwas mehr überzeugen als die Xiaomi. Bei Beiden ist jedoch noch eine deutliche Steigerung möglich. Wärend ich beim weiteren Schreiben dieses Fazits mit beiden Kopfhöhern weiter Musik höre bestätigt sich dieser Eindruck. Die AKG klingen ähnlich wie die Samsung, mit weniger Bass und etwas mehr Details, sind jedoch auch die teuersten und manchmal etwas zu Spitz. Ob man nun lieber On-Ear oder In-Ear einsetzen möchte bleibt Geschmackssache.
Ich empfehle die Samsung weiter, sie bieten das beste Gesamtpaket für Unterwegs. Wie bei den Xiaomi sollten man jedoch darauf achten, Originale zu erhalten. Die Xiaomi Piston kann ich hingegen nur für Personen empfehlen, welche vorwiegend Elektronische Musik hören und denen die Optik/Verarbeitung des Kopfhörers wichtig ist, denn klanglich schneiden sie leider schlechter ab als die Samsung.
AKG K430
+ Detaillierte Höhen
+ Klare Mitten
o Lautstärkeregelung
- Kein Mikrofon
- Basswiedergabe genau aber schwächer als bei den In-Ears
- Abschirmung
Xiaomi Piston V2
+ Verarbeitung
+ Mikrofon und Lautstärkeregelung für Android-Smartphones
+ Basswiedergabe kräftig
o Abschirmung von Außengeräuschen
- Klang etwas dumpf und nicht sehr detailliert
Samsung EHS64
+ Preis
+ Mikrofon und Lautstärkeregelung für Android-Smartphones
+ Klang stimmig und relativ detailliert
+ Abschmirmung
o Basswiedergabe minimal schwächer als beim Xiaomi, aber immer noch kräftig
- Wertigkeit deutlich geringer als beim Xiaomi
Wenn weitere Songs zum Vergleich gewünscht werden oder weitere Fragen aufkommen, werde ich diese gerne beantworten.
Ich hoffe mein kleiner Erfahrungsbericht hat gefallen, ich bin jederzeit offen für Verbesserungsvorschläge.
Zuletzt bearbeitet:
(Überarbeitung)
