Musik (mpd) synchron übers Netzwerk auf zwei Anlagen abspielen

The Ripper

Lt. Commander
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Hallo,
ich habe hier einen Raspberry PI, und zwei Stereoanlagen. Die eine ist im Moment über HDMI an dem PI (hängt im Netzwerk) angebunden. Die andere steht in einem anderen Raum und kann über Klinke als Ausgabegerät genutzt werden. Der Router steht direkt daneben.
Auf dem Raspberry PI läuft im Moment der Music Player Demon (mpd) und spielt Musik von der microSD Karte ab.

Mein Vorhaben ist nun die zweite Stereoanlage, die über einen Klinkenanschluss verfügt, synchron dazuzuschalten. D.h. wenn ich mit dem mpd Musik abspiele, soll bei eingeschalteten Anlagen in beiden Zimmern synchron die gleiche Musik erschallen. Die Synchronität muss nicht perfekt sein, sollte aber gut genug sein, dass man bei Raumwechsel nicht das Gefühl hat, dass "die da voll nachhängt".

Ich sehe folgende Möglichkeiten:
  • Kabel mit Klinkenanschluss zwischen die beiden Zimmer legen und an den vorhanden PI über eine externe Soundkarte anschließen (mieserable Qualität des Klinkenanschlusses). Dabei HDMI und USB als Ausgabe im mpd setzen. Ist aber keine wirkliche Option
  • Das selbe nur mit einem Funkempfänger und Sender an die jeweiligen Geräte angestöpselt. Hier mache ich mir sorgen um die Audioqualität sowie die Funkverbindung...
  • Einen zweiten Raspberry PI kaufen und mit USB Soundkarte an die Stereoanlage hängen. Den mpd identisch einrichten und über das Abspielprogramm beide Server gleichzeitig ansprechen. Da ich dann aber einen kompletten Player schreiben müsste, der dann bei jeder Benutzerinteraktion beide PIs anspricht und ich jetzt nicht unbedingt Zeit und Lust dazu habe...
  • Eine Kombination: Zwei Raspberrys, meiner und ein neuer, auf dem PulseAudio, was einen Stream vom mpd entgegennehmen und direkt wiedergebensollte. Die Idee habe ich hier geklaut: http://www.hackerposse.com/~rozzin/journal/whole-home-pulseaudio.html Mit gewissen Aufwand theoretisch eine gute Möglichkeit...

Ich habe jedoch nicht wirklich viel plan davon, wie und überhaupt ob das so funktionieren würde. Deshalb würde ich gerne hier fragen, ob hier vielleicht jemand Erfahrung hat und Feedback geben möchte bevor ich wild drauflos einen 2. Raspberry (könnte gleich meinen alten pi+ ersetzen) oder gleich einen anderen linuxfähigen Computer kaufe. Oder es hat jemand eine viel bessere Idee, wie man genanntes umsetzen könnte... Ich wäre in jedem Fall sehr dankbar!
 
Zuletzt bearbeitet: (ich hoffe ich habe das richtige Unterforum erwischt....)
Hat die erste Anlage einen Tape-Out, Zone2-Anschluss o.ä. (Cinch)? Wenn ja, dort raus und mit einem Cinch/Klinke-Kabel die zweite Anlage verbinden.
 
Die beste Variante wäre hier, von Anlage 1 zu Anlage 2 eine symmetrische Verbindung (passive symmetrierung) zu legen. Die analoge Ausgabe des pi ist sicherlich nicht die Beste, und über Funk wäre es auch nicht sonderlich toll.

Du kannst zwar auch mit mpd streamen, so daß Du einen zweiten Pi über (W)LAN mit Deinem ersten Pi befeuern könntest, aber da Deine Anlage 2 nur analoge Anschlüsse hat (?), siehe erstem Absatz.
 
Wieso ist Punkt 1 keine wirkliche Option?
Wenn man so etwas rumfliegen hat (Habe selbst noch locker 2-3 von so USB-Headset+Stereo Adaptern) imho die beste und günstigste Lösung.

Optiperfekt wäre natürlich eine Lösung ala Bypass vom HDMI, dann sollte auch das evtl. Problem mit dem Delay keines mehr sein, allerdings denke ich, auch schon weil du einen PI benutzt, dass dies das Budget übersteigen wird (Unter 50€ wirds da nix gescheites geben)

Welche Stereoanlage aber nun HDMI Eingänge ohne Digitale/Analoge Ausgänge hat wäre schon interessant - als Baustein wäre mir da nichts bekannt, oder handelt es sich um eine Soundbar/Minianlage?
 
Ich benutze den PI, weil da nebenbei auch noch andere selbst programmierte Dinge drauf laufen sollen und ich die Musik ja dezentral steuern möchte, deshalb der mpd ;). Aber, wenn du bessere Vorschläge hast, die rein passen würden (durchaus auch mehr als 50€, jetzt aber nicht ne neue Anlage oder so ;) dann immer her damit.

Die bereits angeschlossene Anlage hat z.B. auch einen hdmi out (dürfte glaube ich der einzige Output sein, ich schaue morgen nochmal nach), aber ich kann ja wohl kaum ein hdmi Kabel von 15-20m Länge durch zwei Türen über den Flur und über den kompletten Raum zur anderen Anlage legen.:evillol:
Die zweite Anlage hat leider wirklich nur Klinker als Input.

Danke für die Antworten! :)
 
eben deswegen empfiehlt es sich, wenn Anlage 1 über einen vernünftigen DAC verfügt, hier ein analoges Ausgangssignal abzugreifen, dies zu symmetrieren (und ggf. je nach Länge der Übertragungsstrecke hochzutransformieren) und am anderen Ende wieder in ein unsymmetrisches Signal zu wandeln (und in entsprechendem Verhältnis ggf. auch wieder herunter zu transformieren). Auf diese Weise hat man ein recht sauberes und auch recht zeit-synchrones Audiosignal auch an der zweiten Anlage, gleichzeitig aber auch Probleme wie Fremdinduktion oder Unterschiede im Referenzpotential vermieden bzw. zumindest verringert.

Alternativ kann man natürlich auch mit Medienkonvertern und LWL arbeiten, jedoch ist gutes LWL schweineteuer und vergleichsweise problematischer zu verlegen als Kupferkabel.
 
Twostone, ich finde es genial, dass du hier anscheinend eine praktisch perfekte Lösung für mich hast :)

Aber leider versteh ich nur Bahnhof :freak:
Könntest du mir ein bisschen auf die Sprünge helfen und zumindest den Ansatz der Umsetzung dieser Idee zeigen? :freaky:

Weil ich da noch Kupfernagel verlegen lese: das ist leider nicht drin, es ist praktisch unmöglich da ein neues physisches Kabel von Stereoanlage 1 zu Stereoanlage 2 zu bekommen ;)

Anlage 1 hat leider wirklich nur hdmi als Output (abgesehen vom Spezialkabelanschluss für Lautsprecher).
 
The Ripper schrieb:
aber ich kann ja wohl kaum ein hdmi Kabel von 15-20m Länge durch zwei Türen über den Flur und über den kompletten Raum zur anderen Anlage legen.:evillol:

Also mir reichen dazu 15-20m Kabel und eine Hand+2 Beine und ein Kopf, was fehlt dir denn davon? ;)

Spass beiseite, meine Intention war, dass du aus dem EINEN Ausgangssignal mittels einer Brücke vom HDMI den Ton abgreifst, auf Analog wandelst und dann zu deiner zweiten Anlage weiterlegst während auf der anderen Seite natürlich auch wieder HDMI rauskommt. Soweit ich jetzt mitbekommen habe, ist ein (Chinch`?) Kabel bereits durch die veranschlagten Hürden gelegt und funktioniert auch?

Der Vorschlag von Twostone würde mich aber auch interessieren, dass dies das Delay unter Verwendung zweier Outputs respektive einer Anlage dazwischen verringern kann und wie genau das nun geht obwohl das Prinzip denke ich klar ist wäre gut zu wissen (Man lernt ja nie aus).
Ohne Zusatzhardware wird aber auch das, wenn ich das nun richtig verstanden habe, auch nicht klappen. Am Ende wird es fast einfacher und billiger eine etwas bessere Externe Soundkarte herzunehmen und auf OptischDigital und Chinch/Klinke gleichzeitig auszugeben und auf das HDMI zu verzichten. Wäre das eine Alternative`?
 
The Ripper schrieb:
Anlage 1 hat leider wirklich nur hdmi als Output (abgesehen vom Spezialkabelanschluss für Lautsprecher).

Na ja, in diesem Falle ist die Idee ja sowieso schon gestorben, wenn Du weder analoge Ausgänge hast noch ein Kabel verlegen kannst.

@mav: "Zusatzhardware" wäre in diesem Falle vier Übertrager sowie Streifenrasterplatinen, ggf. ein paar Kondensatoren und Widerstände sowie Zwillingslitze mit Kupfergeflecht bzw. Mikrofonkabel in etwas dickerem Durchmesser und je nach Spielart (hochtransformieren oder nicht) aus entsprechendem Material (Mantel/Isolation).

Der Aufbau ist denkbar einfach und der ELA entlehnt: Man nehme zwei Übertrager (pro Kanal) mit Mittelanzapfung (und entsprechendem Übersetzungsverhältnis), schließe jeweils Endgeräteseitig beide Spulenenden an je einen Pol des Steckverbinders (Aber bitte darauf achten, daß bei beiden Kanälen ggf. das Referenzpotential gebrückt ist) und setze Übertragungsseitig die Mittelanzapfung als Referenzpotential auf die Schirmung, Signal auf jeweils das gleiche Spulenende sowie auch das um 180° zum Referenzpotential verschobene Signal auf das andere entsprechende Wicklungsende. Ggf. kann man einseitig das Referenzpotential der Übertragungsstrecke noch auf das Referenzpotential der Versorgung legen, um es fest zu definieren (ggf. mit Koppelkondensator).

Die erwähnten Widerstände und Kondensatoren als optionales Zubehör kann man nutzen, um eine Imedanzkorrektur sowie eine Filterung harmonischer Oberwellen oberhalb des hörbaren Bereiches zu erwirken. Entlastet die Quelle (bzw. bringt sie in Nennbetrieb) und stört auch nicht das Ziel.

Wenn man jetzt noch auf der Übertragungsstrecke die Spannung hochtransformiert (und nachher wieder in umgekehrten Verhältnis herunter), kann man auf langen Strecken die Verluste durch den eigenwiderstand der Leitung verringern bzw. einen geringeren Querschnitt bei gleichem Spannungsfall (am Ziel) erreichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jau, das Prinzip war mir klar (Dennoch danke für den Hinweis auf ELA) - daher wunderte mich ja wie das klappen soll wenn nur DA vorhanden ist und das mit dem Delay was du ansprachst hat mich auch gejuckt ;) Leider klappt das aber eben bei kaum einer Anlage so "Zeitsynchron" wie man es sich wünschen würde, das würde hier aber, da gebe ich dir Recht, dennoch kaum auffallen denke ich.

Würde es mit so etwas machen:
Ligawo 6518831 - dann hast du dein HDMI und nebenher das Audio für Klinke/Whatever zusätzlich gleichzeitig. Da steht zwar überall der "greift ab" usw. der Ton wird aber dennoch über HDMI ausgegeben wenn das so alles stimmt was ich finden konnte - denke aber ja - wäre auch dumm, denn Nullen kann man ja immer noch selbst am Gerät. Ist sogar günstiger als ich zuerst dachte.

/E: Habe das Gerät mal zu einem Shop verlinkt, leider hat der Hersteller nichts mehr darüber auf seiner Website stehen und im Amazon Angebot dazu stand relativ wenig brauchbares (Zum Beispiel der Umstand, dass die Quelle nur Stereo ausgeben darf wenn du Klinke nutzen willst)
 
Zuletzt bearbeitet:
Am Ende wird es fast einfacher und billiger eine etwas bessere Externe Soundkarte herzunehmen und auf OptischDigital und Chinch/Klinke gleichzeitig auszugeben und auf das HDMI zu verzichten. Wäre das eine Alternative`?
Würde es mit so etwas machen:
Ligawo 6518831 - dann hast du dein HDMI und nebenher das Audio für Klinke/Whatever zusätzlich gleichzeitig. Da steht zwar überall der "greift ab" usw. der Ton wird aber dennoch über HDMI ausgegeben wenn das so alles stimmt was ich finden konnte - denke aber ja - wäre auch dumm, denn Nullen kann man ja immer noch selbst am Gerät. Ist sogar günstiger als ich zuerst dachte.
Setzt da nicht beides ein Kabel voraus?
Müsste mindestens 4 Wände und einen Boden/Decke in einer Mietwohnung aufreißen (wohl eher lassen...). Da ist das LAN-Kabel auch schon dran gescheitert...
Soweit ich jetzt mitbekommen habe, ist ein (Chinch`?) Kabel bereits durch die veranschlagten Hürden gelegt und funktioniert auch
Schön wärs :rolleyes:. Es existiert zur Zeit weder eine physische noch eine drahtlose Verbindung zwischen den zwei Anlagen.
Sonst hätte ich einfach eine externe Soundkarte an den PI gehängt und darüber dann eine zusätzliche Audioausgabe machen lassen^^
 
Das heißt dann wohl, dass mir nichts anderes übrig bleibt als Variante 4 mal zu probieren?
 
The Ripper schrieb:
Okay... informative Antworten :freak: ...

Nicht jeder hat auch immer direkt Zeit, Dir zu antworten.

Variante 4 ist natürlich nicht von Dir gewünscht, da es da durchaus zu Latenzzeiten in der Übertragung kommt, die deutlich hörbar sind. Selbst bei einer Variante mit Server (drittrechner), der einen Stream für zwei Pis zur Verfügung stellt, kann eine merkbare Signalverzögerung auftreten, wenngleich es eher ist, daß beide Clients nahezu synchron laufen könnten.

Leider ist nunmal Kabelziehen die sinnvollste Variante.
 
Sorry, danke für die Antwort!
Ich würde variante 4 auch nicht mit pulse audio synchron bekommen?

Oder wäre hdmi(boxen) - lan(gerät?) - hdmi - klinke oder lan - klinke oder USB - lan - klinke möglich?
Gibt ja auch so Teile, die Audio über Funk übertragen...
 
The Ripper schrieb:
Ich würde variante 4 auch nicht mit pulse audio synchron bekommen?

Du hast in jedem Falle Schaltzeiten (und damit verbundene Verzögerungen), nutzt Du pulse, kommt die Zeit für's doppelte Umrechnen noch dazu (auch das sind Schaltzeiten, in nicht für diese Operation optimierten Schaltkreisen). Hast Du schon mal mit jemandem am Telefon gesprochen, der im gleichen Raum stand? Die millisekunden Verzögerung sind teilweise unangenehmer, als wenn Sekunden dazwischen liegen würden.

Wie hoch die Verzögerungen sind, kann ich Dir offhand jetzt nicht genau beziffern, sie werden jedoch schon merklich sein. Bei solchen Vorhaben solltest Du, wenn Du nicht Unmengen von Geld und Rechenpower reinstecken möchtest, den Aufbau so einfach wie möglich halten.

Alternativ kannst Du ja den Standort Deines Smartphones überwachen lassen über Bluetooth und je nach Aufenthaltsort mal den einen Pi aufspielen lassen, mal den anderen. Wenn Du aber wirklichen parallelbetrieb ohnezusätzlichen Klangbrei haben willst, wirst Du um's Kabelziehen nicht herumkommen. Und dann solltest Du - des Aufwandes und der Kosten wegen - lieber auf der analogen Seite bleiben.

Aber das ist nur meine Ansicht...
 
Muss ich dann wohl akzeptieren, dass das schwer möglich ist... Schade
Was wär denn die geschickteste Möglichkeit Audio guter Qualität übers Netzwerk an die analoge Stereoanlage zu senden?

Edit: Als erstes hätte ich jetzt an RPI -> RPI -> Soundkarte -> Stereoanlage gedacht
 
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