Virtualisierung, Setup Fragen, performant virtualisieren

Don-DCH

Commander
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Guten Morgen,

Ich habe einen Dell Poweredge T20(Xeon 4 Kerne) mit virtuellen Maschinen, als Basis Dient Server 2012 R2 was auf einer SSD installiert wurde, auf der selbigen befindet sich auch eine Virtuelle Maschine.

Welche Systeme möchte Ich virtualiseren?
- Windows Server 2012 R2 als Domain Controller
- Windows Server 2012 R2 zum testen
- Windows 7 (Bald 10) als Office PC
- Windows 8.1 (Bald 10) zum Testen

Habe schon google befragt und hier im Forum geschaut, so richtig fündig bin ich allerdings nicht geworden, deshalb hier
nun zu meinen Fragen:

1. Auf dem Server 2012 R2 wurde nur die Hyper-V Rolle installiert, ist es empfehlenswert auf der selben SSD noch eine VM laufen zu lassen oder sollte man auf der Systemplatte keine VM bereitstellen?

2. Festplatten sollen ja nicht so viele Vms vertragen, das Problem sollten ja die IOPS sein und nicht der Durchsatz einer Festplatte, stimmt das?

3. Wie viele VMs kann man performant auf einer HDD installieren?

4. Wie viele Vms kann man performant auf einer SSD installieren?

5. Macht es Sinn 2 120 GB SSDs zu kaufen oder eine 240 GB SSD und dort die virtuellen Maschinen, die Frage ist ob irgendwie der SATA Controller limitiert?



Dann habe ich noch eine Frage bezüglich des Hyper-Visors,
Bisher hatte ich Hyper-V im Einsatz, habe mir vor kurzem einen HP Proliant Microserver Gen8(Intel 1610GT) gekauft, welcher auch ESXI unterstützt.

Nun ist die Frage es gibt von HP einmal den ESXi der ist ja kostenlos für den Privatgebrauch soweit ich weiß?
AUßerdem gibt es noch den vSphere Hypervisor, wurde ESXi umbenannt?

Jetzt habe ich mir noch die Frage gestellt, da der Proliant einen schwächeren Prozessor hat ob ich nichtmal das Ressourcenschonendere Pendant von Hyper-V ausprobieren soll?

So viele Fragen :)

Ich danke euch sehr für das Lesen und würde mich sehr über Antworten freuen!

Ein Schönes Wochenende!

Don-DCH
 
1. Solange du eine SSD für die VM hast, immer nutzen. Eine Festplatte, auch dediziert wäre schlechter.
2. Ja
3. Da gibt es keinen festen Wert und es kommt immer drauf an was die VM macht. Eine VM die dauernd auf dem Massenspeicher rumrödelt wie z.B. ein BuildPC braucht mehr als eine Desktop VM für MS Office.
4. Siehe 3
5. Der SATA Controller limitiert nicht. mit VT-d könnte man ggf. den SATA Controller selbst und die SSD(s) daran fest der VM zuweisen.

VSphere ist praktisch eine Verwaltung von ESXi Hypervisors.

Was soll deiner Meinung nach ressourcenschonend sein?
 
In welchem Umfang du virtualisieren darfst, hängt von der Linzenz ab. Bei der Windows Server STandard Lizenz kannst du den Host mit der Hyper-V ROlle ausstatten und 2 Server VM's verwenden, in dem Fall der DC und der Testserver. Der Hyper-V darf allerdings kein Mitglied der Domäne sein und keine weiteren Rollen haben.
Weitere VM's mit anderen Betriebssystemen, Win7, Linux usw kannst du auf dem Hostsystem ohne weiteres erstellen und betreiben.
Du brauchst also nicht zwingend einen ESX.

Zu 2 und 3 - dauerhaft in Benutzung befindliche SQL Server benutzen eine Festplatte natürlich ganz anders als eine Backup VM die nur Nachts die Backups fährt. Von daher ist die Beantwortung deiner Frage abhängig vom Einsatzzweck.
 
1. Auf dem Server 2012 R2 wurde nur die Hyper-V Rolle installiert, ist es empfehlenswert auf der selben SSD noch eine VM laufen zu lassen oder sollte man auf der Systemplatte keine VM bereitstellen?
Das kommt immer drauf an was die VMs alles tun sollen. Da eine SSD in der Regel sehr viele IOs liefert sollte das kein Problem sein.

2. Festplatten sollen ja nicht so viele Vms vertragen, das Problem sollten ja die IOPS sein und nicht der Durchsatz einer Festplatte, stimmt das?
Das hängt davon ab was du in den VMs machst. Bei den meisten Anwendungen entscheiden die IOps.

3. Wie viele VMs kann man performant auf einer HDD installieren?
4. Wie viele Vms kann man performant auf einer SSD installieren?
Wenn sie nur ideln hunderte, wenn sie viel IO Performance brauchen eine. Das ist einfach nicht pauschal zu beantworten.
Grundsätzlich gibt es erst mal keinen unterscheid zwischen physikalischer und virtueller Maschine. Wenn Platte IOs gebraucht werden müssen die Platten die liefern können sonst wird langsam. Simple as that.

5. Macht es Sinn 2 120 GB SSDs zu kaufen oder eine 240 GB SSD und dort die virtuellen Maschinen, die Frage ist ob irgendwie der SATA Controller limitiert?
Da größere SSDs in der Regel aus mehr NANDs bestehen und dadurch schneller sind ist die große in der Regel zu bevorzugen. Sequentieller IO ist bei den meisten Workloads nicht so wichtig wie random IOs.

habe mir vor kurzem einen HP Proliant Microserver Gen8(Intel 1610GT) gekauft, welcher auch ESXI unterstützt.
Dein Dell unterstützt es auch schon.

Nun ist die Frage es gibt von HP einmal den ESXi der ist ja kostenlos für den Privatgebrauch soweit ich weiß?
AUßerdem gibt es noch den vSphere Hypervisor, wurde ESXi umbenannt?
Der ESXi ist der eigentlich Hypervisor. Den gibt es mit einer kostenlosen Lizenz die VMware dann vSphere Hypervisor nennt. Das ist der Marketing Abteilung entsprungen, technisch gibt es hier nicht zwei verschiedene Produkte.

Jetzt habe ich mir noch die Frage gestellt, da der Proliant einen schwächeren Prozessor hat ob ich nichtmal das Ressourcenschonendere Pendant von Hyper-V ausprobieren soll?
Klar warum auch nicht. Schadet nicht beide Welten kennen zu lernen und vielleicht bleibst du dann auch beim ESX.
 
Als ich noch HDDs zur Virtualisierung hatte, habe ich max. 2-3 Maschinen je HDD laufen gehabt. Waren damals Windows 7 Systeme wo ich dann immer bisschen was gemacht habe. Sobald eine Maschine dann mal Updates eingespielt hat oder so, hat man es sofort gemerkt bei den anderen VMs. Sofern Du nur mit einer gleichzeitig arbeiten würdest, wäre es kein Problem.
Bei deinem Vorhaben solltest Du aber zu SSDs greifen.
In einem anderen Thread hier gab es mal die Beobachtung dass die CPU-Auslastung durch den Einsatz der SSDs im Durchschnitt höher war als bei HDDs. Liegt vmtl mit den IOPS zusammen. Technisch kann ich es nicht erklären.

Ich habe meinen Dell T20 mit ESXi 5.5 laufen. Da habe ich einen Windows Server und 5 Windows-Desktop-Systeme mit 2 SSDs. Läuft alles ohne Probleme und die Benutzeroberfläche ist kinderleicht zu bedienen.
 
In einem anderen Thread hier gab es mal die Beobachtung dass die CPU-Auslastung durch den Einsatz der SSDs im Durchschnitt höher war als bei HDDs. Liegt vmtl mit den IOPS zusammen. Technisch kann ich es nicht erklären.
Wenn die CPU die meiste Zeit warten muss bis die HDD Daten liefert ist die Auslastung logischerweise auch geringer. Eine SSD kann die CPU viel schneller mit Nachschub versorgen sodass sie auch mehr rechnen kann.
 
Vielen Vielen Dank euch für die Ausführlichen Antworten!

@HominiLupus:
Frage 1 bezog sich darauf, ob wenn ich Host und Gast OS auf einer Platte betreiben kann bzw. ob es ratsam ist oder bezüglich der Performance auf einer weiteren SSD?

Zu 3 und 4
Ich möchte gerne Client Betriebssysteme sowie einen maximal 2 Server virtualiseren.
Die Aufgaben sind bei den Clients Office und kleine Programme testen, ohne mir den Rechner immer so vollmüllen zu müssen :)

Ressourcend schonend meinte ich das Host OS, sprich wenn man bei Windows Server viel mehr RAM und Speicher sowie CPU Leistung benötigt als bei ESXi.

@Masamune2

@Allgemeine Fragen:

Kann man den ESXi auf einem USB Stick installieren bei einem HP Proliant Microserver Gen 8? Wenn ja habt Ihr erfahrungen mit sowas und vielleicht einen Empfehlenswerten Stick?

EDIT: Habe gerade gelesen das einige ESXi auf einer SD Karte installiert haben, ist das zu empfehlen?

Grundsätzlich halte ich mal fest, dass beim Virtualiseren es am meißten auf die Platten ankommt und auf jedenfall SSDs zu bevorzugen sind richtig?

Könnte ich dann 1 SSD für 2 Maschinen nehmen und noch 1-2 HDDS wo ich virtuelle Festplatten erstelle als Datenablage quasi für die VMS? Eine HDD einbindne geht ja jeweils nur in ein Gast OS oder?

Jetzt habe ich gesehen, dass es bei HP einen verweis auf angepasste ESXI Versionen gibt, sollten diese bevorzugt genommen werden wegen der Treiber, oder kann ich auch die ESXI Version von VMWare direkt nehmen?

Wie verhält es sich bei ESXI eigentlich mit Updates, kann ich die einfach irgendwie einspielen?

Und Allgemein gesagt lieber eine 240 GB SSD als 2 120 GB SSDs sehe ich das richtig?

Vielen Dank euch nochmals und einen schönes Restwochenende :)

PS:
Morgen sollte der Proliant kommen :)
Dann werde ich mir heute spätestens morgen noch ECC RAM bestellen und 1-2 SSDs Ordern :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann man den ESXi auf einem USB Stick installieren bei einem HP Proliant Microserver Gen 8? Wenn ja habt Ihr erfahrungen mit sowas und vielleicht einen Empfehlenswerten Stick?
Ja kannst du tun. Der Stick sollte mindestens 4GB haben. Ab 32GB wird zusätzlich eine Scratch Partition angelegt auf die die Log Dateien geschrieben werden. Das hat allerdings den Nachteil, dass sich das Medium schneller abnutzt. Im privaten Bereich würde ich darauf verzichten, zumal man die Log Dateien später auch umleiten kann.

Habe gerade gelesen das einige ESXi auf einer SD Karte installiert haben, ist das zu empfehlen?
Ob USB Stick oder SD Karte spielt für den ESX keine Rolle. Es hängt einfach davon ab was dein Server an Slots/USB Ports intern anbietet.

Grundsätzlich halte ich mal fest, dass beim Virtualiseren es am meißten auf die Platten ankommt und auf jedenfall SSDs zu bevorzugen sind richtig?
Grundsätzlich ging es weniger Unterschiede zwischen physikalischen und virtuellen Maschinen als man denkt. Ist bei der Physik die Platte der Flaschenhals ist sie das auch in der VM. Die Einbußen die man durch die Virtualisierungsschicht selbst hat sind schon seit Jahren vernachlässigbar gering, sonst würden große Firmen nicht ihre kritischsten Applikationen in VMs betreiben.

Eine HDD einbindne geht ja jeweils nur in ein Gast OS oder?
Wenn du die komplette Platte durchreichen willst geht das erst mal nur an eine VM. Es gibt Möglichkeiten das zu umgehen, das braucht man z.B. um Cluster aufzubauen, ist im privaten Bereich aber nicht angebracht.
Du kannst aber natürlich die Platte mit VMFS formatieren und darauf mehrere vmdks (virtuelle Platten) ablegen die du verschiedenen VMs zuweisen kannst.

Jetzt habe ich gesehen, dass es bei HP einen verweis auf angepasste ESXI Versionen gibt, sollten diese bevorzugt genommen werden wegen der Treiber, oder kann ich auch die ESXI Version von VMWare direkt nehmen?
Du kannst natürlich auch die blanke Version von VMware direkt nehmen, dann musst du aber eventuell Treiber nachinstallieren. Die HP Version bringt alle Treiber mit die in HP Servern verbaut sein kann und von VMware auch supportet wird.

Wie verhält es sich bei ESXI eigentlich mit Updates, kann ich die einfach irgendwie einspielen?
Ja das ist kein Problem. Richtig bequem geht das mit dem Update Manager, dafür benötigt man aber ein vCenter zur Verwaltung und vor allem eine kostenpflichtige Lizenz. Umsonst isses nur über die CLI, aber auch dort mit einem Befehl erledigt.

Und Allgemein gesagt lieber eine 240 GB SSD als 2 120 GB SSDs sehe ich das richtig?
Jepp
 
Vielen Dank, für deine schnelle und sehr ausführliche Antwort!

Gut, dann werde ich die 16GB Variante nehmen, ist der MicroSD Slot eigentlich schneller angebunden als der USB 2.0 slot?

OK, Also SSD :)
Ja werde dann mit Virtuellen Platten arbeiten :)

PS: Bezüglich der Tele habe ich hier mal einen Thread aufgemacht, da mir das hier nicht reinzupassen scheint.

https://www.computerbase.de/forum/t...ruesten-passt-alles-so.1489424/#post-17570810
 
Das Bulletin Board schweigt sich darüber aus aber ich gehe davon aus, dass der SD Slot auch über einen der USB 2.0 Ports angebunden ist. Spielt in der Praxis aber auch gar keine Rolle.
 
Okey, danke dir :)

Passt das auch mit der Hardware die ich bestellen will?
Insbesondere die RAM Riegel Wahl?

Viele Grüße
 
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