Über Strohmann in Windpark beteiligen

GSXArne

Lieutenant
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Okt. 2009
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994
Hallo Leute,
ich habe die Möglichkeit mich über einen Strohmann (ein guter / langjähriger Bekannter) an einen Bürgerwindpark zu beteiligen.
Ich kann mich nicht selbst beteiligen, da ich kein Einwohner der angrenzenden Gemeinde bin.

Ich würde ihm quasi Geld geben, die er für mich in einer Komanditgesellschaft investiert. Die Gewinne aus der Gesellschaft würden wir uns dann anteilig teilen wollen (je nach Anteil der Investition)

Wie kann man das steuerlich Regeln, sodass wir ggf. das Geld nicht doppelt versteuern müssen. Wie kann man das rechtlich regeln, dass ich für die Anlagenlebensdauer auch meinen Anteil an der Mühle bekomme?

Beste Grüße
 
Das geht über einen Treuhandvertrag.

Treuhandverträge sind grundsätzlich formlos wirksam, sollten aber aus Beweiszwecken schriftlich geschlossen werden.

Wikipedia, wirtschaftslexikon

Bei der Steuererklärung gebt ihr zwei jeder seine Beteiligung als Einkommen an. Jeder versteuert nur seinen Anteil. Hier hilft als Nachweis der schriftliche Treuhandvertrag.

link 1, link 2
 
Vielen Dank für deine Ausführung, das war genau das was ich gesucht habe.
 
Überlege es Dir gut, die fetten Jahre sind vorbei, auf den guten Standorten drehen sich die Windräder schon lange!

Für den 10-Jahreszeitraum 2002 - 2011 ist festzustellen, daß die Windstrom-Erlöse im Durchschnitt (= gewogenes Mittel) nur 86 % der prospektierten Umsätze erreichten. Das heißt, daß nach 10 Jahren bis Ende 2011 auf der Einnahmenseite im Durchschnitt 140 % eines Jahresumsatzes gefehlt haben.
In 82 % der geprüften Jahresabschlüsse lagen die Umsatzerlöse unter dem Prospektansatz.Hier liegt der Ausgangspunkt für
die Misere der kommerziellen Windparks in Deutschland, die den Anlegern durch zu viel „planerischen Optimismus“ (Garrad Hassan) entstanden ist.

überschätzter Wind-Index
Die Ursache für die systematische Überschätzung des Windertrags-potentials wird von den Planern bei den Windgutachtern gesehen, die ihrerseits auf die überschätzten Index-Werte der Betreiber-Datenbasis BDB (IWET-Index oder BDB-Index, auch: Keiler-Häuser-Index genannt) verweisen.
Dieser BDB-Index beruht auf laufend gemeldeten kW-Erträgen Tausender Windenergieanlagen und wurde im Verlauf vieler Jahre
mehrmals nach unten korrigiert, zuletzt im Dezember 2011 mit der Index-Version IWET-V11.
....
85 %-real-Windjahre anstatt 100 % Plan-Windjahre
Die bei den bisher untersuchten Windparks im Schnitt fehlenden Umsatzerlöse von jährlich 15 % gegenüber der Planung haben folgende Probleme erzeugt:
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37 % der Jahresabschlüsse (JA) zeigten einen negativen cash flow:
d.h., die Darlehenstilgungen waren höher als die vom Windpark erwirtschafteten Mittel;
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nur in 35 % der JA wurden Ausschüttungen von 2 % und mehr ausgewiesen.
Nach den Index-Korrekturen müssen die Ertragswerte der meisten deutschen Inlandswindparks deutlich nach unten berichtigt werden
...
B. Betriebskosten
Inzwischen liegen mir von über 70 Windpark-Gesellschaften die
Jahresabschlüsse zusammenhängend über 8 und mehr Jahre vor.
Mit dieser Datenlage wird es möglich sein, einen qualifizierten Soll-Ist-Vergleich der Jahresabschlußdaten mit den Prospekt-Daten durchzuführen. Diese Arbeiten sind sehr zeitaufwendig, auch weil die älteren Prospekte noch in DM erstellt und erst in EURO umgerechnet werden müssen.
Wie zu erwarten war, liegen die echten Betriebskosten oft viel höher als prospektiert, besonders bei Versicherungen und Reparaturen.
...
C. Rendite der Anleger
Nach Auswertung von 1.150 Windpark-Jahresabschlüssen haben die Anleger in den Jahren 2002 -2011 Ausschüttungen erhalten
im Durchschnitt von 2,5 % p.a. Über die Summe der Jahre waren dies 25 % ihrer Einlage, während nach den Prospekten wischen 60 bis 80 % versprochen wurde.
Bei differenzierter Betrachtung ergibt sich ein noch katastrophaleres Bild:
25 von 127 Windparks haben gar keine Ausschüttungen > 2 % = 20 %
22 von 127 Windparks haben nur in 1 Jahr ausgeschüttet = 17 %
27 von 127 Windparks haben nur in 2 Jahren ausgeschüttet = 21 %
...
Aus meinen bisherigen Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit von Windparks ziehe ich folgende Schlüsse:
1. Rund die Hälfte aller kommerziellen onshore-Windparks laufen so schlecht, daß deren Anleger froh sein können, wenn sie nach 20 Jahren ihr Kommanditkapital zurückbekommen haben.
Kommandatisten haften übrigens mit ihrer vollen Einlage, die Auszahlungen während der Laufzeit sind Rückzahlungen des Kommanditkapitals und können bei Problemen der Gesellschaft, also im Insolvenzfall, anders als etwa die Dividenenden von Aktiengeseschaften, auch wieder zurückgefordert werden. Das ist bei den geschlossenen Fonds, wie Schiffsfonds, im Moment für machen Anleger eine böse Überraschung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na dann hoffe ich für dich, dass dies keine prokon falle ist ;) was verspricht denn die jährliche rendite?
 
7-8%,

Die Mühle soll auf dem Land meines Strohmannes stehen, kurz hinterm Deich der Nordsee.
 
Strohmann ist schon mal anrüchig hoch 3 und am Ende haut der Typ mit den Kohle ab und hat nie ein Grundstück hinterm Deich besessen. Hast Du den Grundbuchauszug gesehen? Wohnt Du da in der Nähe? Und warum keine normale Beteiligung? Die Windkarftanlagen und auch größere Solaranlagen werden schon aus steuerlichen Gründen immer als einigne Firma geführt, meist GmbH oder bei größeren Anlagen wie Bürgerwindparks mit mehreren Einlägern dann als GmbH & Co. KG, wobei der Anleger rechtlich eben Kommandatisten sind, das würde ich nie im Leben machen, aber da gibt es keine Verträge unter der Hand über Strohmänner.

Aber jeder muss seine Anlageeinscheidung selbst treffen und dann auch damit leben und die Konsequenzen tragen, also auch mit Verlusten leben oder sich über Gewinne freuen. Aber vergiss nie: Gier frisst Hirn und das machen sich die Betrüger immer zu nutze und es funktioniert auch leider immer wieder. 7 bis 8% sind aber heute selbst hintern Deich kaum noch zu erwirtschaften.
 
Hier geht es nicht um das Anlagenrisiko und den möglichen Totalverlust, sondern wie ich die gewinne versteuere. Das wurde hinreichend geklärt.

Allen anderen danke ich für die sicherlich gut gemeinten Warnungen.
 
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