ebay-interessent bietet mehr als gefordert - sicher unseriös, aber warum?

ed_lumen

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ich biete ein notebook an bei ebay. von einem angeblich usa-interessenten kommt ein schreiben via ebay, in dem er mehr bietet als gefordert (angeblich ein geschenk für seine tochter in afrika). er kauft das notebook aber nicht schlicht durch sofortkauf, sondern fragt nach meinen kontodetails. erklärt mir jemand den trick, den er offenbar versucht?
 
Du bekommst eine Mail von einer ominösen Bank of Scotland zB. In dieser bittet man dich um die Sendungsnummer zur Bestätigung, dass du auch wirklich etwas abgeschickt hast; danach will sie die vom Käufer angewiesene Zahlung an dich freigeben.

Das tut sie natürlich nicht. Und es handelt sich natürlich auch nicht um eine Bank :) Die "Bank" soll einen seriösen, professionellen Eindruck erwecken und stellt die Sache als Sicherheitsservice dar.
 
Ganz einfach zu erklären, er schickt von einem "geknackten Konto" Geld fürs Notebook, wenn es auf Deinem Konto angekommen ist will er das Notebook nicht mehr und Du sollst das Geld auf "sein Konto" zurückschicken. Paar Tage später meldet sich der Besitzer des "geknackten Kontos" und möchte das Geld von Dir zurück, da es wohl eine Straftat war, wirst Du wohl das Geld wieder zurückgeben müssen. Oder er behält das Note und Du schickst es nach Afrika, der Besitzer des Kontos holt das Geld zurück, wieder wie bereits oben beschrieben weil das Geld geklaut wurde, Note weg + Geld weg. Lass besser die Finger davon und melde den Käufer.

Das was der Vorposter schreibt macht auch Sinn, der Schaden bleibt aber gleich und bei Dir.
 
... der letzte satz ist prima, droitteur ;-)

aber ich würde ja nie etwas verschicken, ohne vorher das geld zu haben. ich frage mich, was er böses mit meinen kontodaten vorhat ... (geschrieben vor werkam-text)

da hilft ev. die werkam-vermutung. aber kann denn von mir etwas (erfolgreich) zurückgefordert werden, wenn irgendwo sicherheits-vorgaben mißachtet wurden etc.?

der "interessent" hat eine (1) bewertung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt wahrscheinlich der vorletzte?^^

Auch was werkam beschreibt, ist verbreitet. Bekannter ist das unter der Bezeichnung "Dreiecksbetrug". Es handelt sich sowohl bei werkams als auch bei meiner Darstellung nicht allein um Vermutungen, sondern um wirklich immer wieder so ablaufende Fälle.

Sogar Bewertungen sollte man übrigens nicht überbewerten - auch solche Konten können gehackt sein.
 
ich würde den herrn gerne melden, ebay erlaubt aber nur telefonate, das ist mir zu mühsam. es gibt offenbar keinerlei sonstige möglichkeit dort, betrüger zu melden ...
 
Wenn du vom Inhaber eines gehackten Kontos Geld erhalten hast, so ist dies jedenfalls "ohne Rechtsgrund" geschehen, darum besteht grundsätzlich ein Rückzahlungsanspruch. Einen solchen Rechtsgrund stellen sonst zB Verträge dar (Kaufverträge, auch Schenkungen), zwischen dir und dem Inhaber besteht aber kein Vertrag.

Somit hast du im Ergebnis einen Schaden. Den hat dir ein anderer wiederum nur dann zu ersetzen, wenn er ihn zumindest fahrlässig verursacht hat oder aufgrund von Garantien und Vergleichbarem einzustehen verpflichtet ist. Für die fahrlässige Verursachung zB durch den Inhaber des gehackten Kontos trägt prinzipiell der Geschädigte die Beweislast; genauso kann aber sogar dieser Geschädigte selbst fahrlässig gehandelt haben, wenn zB der Verwendungszweck hätte stutzig machen sollen (oder auch die ganze "Geschichte" an sich..), dies ließe sich etwa bei der Berechnung des Umfangs des zu ersetzenden Schadens entgegenhalten.

Denkbar ist auch ein Schadensersatzanspruch gegen die Bank, wenn eine Zahlungsautorisierung so nicht hätte akzeptiert werden dürfen. Dann hätte der Inhaber des gehackten Kontos ggf den Rückzahlungsanspruch nicht gegen dich, sondern gegen seine Bank, die wiederum ggf gegen deine Bank und die wiederum ggf gegen dich. Ich habe mich aber mit dem Bankrecht noch nie beschäftigt, so dass ich nicht weiß, welche Sonderregeln es da gibt.

Im Rahmen eines Forums ist es auch sinnvoller, etwas konkretere Fälle zu besprechen, die man dann genau prüfen kann; andernfalls würde der Rahmen gesprengt, zumal es dafür bereits andere Medien gibt^^

PS: Du kannst eBay sicher auch per Mail erreichen. Bei auktionshilfe.info (sehr gutes Forum zum Thema) freut man sich auch über deine Meldung. Und eBay-eigene Foren dürfte es auch geben.
 
Droitteur schrieb:
PS: Du kannst eBay sicher auch per Mail erreichen. Bei auktionshilfe.info (sehr gutes Forum zum Thema) freut man sich auch über deine Meldung. Und eBay-eigene Foren dürfte es auch geben.

ich such jetzt nicht weiter, ebay stellt für nicht durchgeführte auktionen keine schriftliche meldungsmöglichkeit z.v. und so können betrüger munter weiter ebay nutzen, not my problem. die sache war mir sofort als betrugsversuch klar, ich verstand nur die technik nicht. nun bin ich schlauer, vielen dank!
 
Du musst natürlich nicht melden, aber die Schuld sehe ich jetzt nicht bei eBay. Die E-Mail-Adresse oder ein vergleichbares Kontaktformular muss man sicher nicht lange suchen und für Leute, die auf einen Link bestehen, der "Melden" heißt, gibt es diesen auch auf der Angebotsseite; wenn auch nicht in riesengroß und rot^^

Im Übrigen: sehr gern! :)
 
habe die mail an spoof@ebay.de weitergeleitet, die adresse findet man nach längerem sucher eventuell ...

melden kann ich nur angebote, wie du richtig schreibst.
 
Stimmt, spoof klingt schon sehr speziell :D Schätze aber, dass man über jede Adresse, die man per Google:"Ebay Kontakt" findet, irgendwie ankommt. Wenn dann jemand antwortet "bitte schreiben sie da und dahin", dann würde ich mich aber auch nicht mehr drehen :D

Danke jedenfalls! :)
 
der knabe ist kein ebay-mitglied mehr. zumindest nicht mehr unter diesem namen - er wird noch ein paar in petto haben ...
 
Eigentlich kann man solche Anfragen doch in 10 Sekunden einordnern: warum sollte jemand aus den USA für jemanden der sich derzeit in Afrika aufhält ein Notebook aus Deutschland kaufen?
 

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