WLAN im Flüchtlingsheim

Acrylium

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Ein Bekanner von mir hat ein Flüchtlingsheim eröffnet in welchem er rund 60 Flüchtlinge aufgenommen hat. Nun wollen die natürlich gern alle WLAN, also wurde bei der Telekomm gleich mal VDSL bestellt und eingerichtet. Jetzt laden die Flüchtlinge aber munter Musik und Filme runter...

Daher hat mich mein Bekannter gefragt wie das eigentlich irgendwelche Cafes machen in denen die Gäste ja auch in einem offenen WLAN surfen können. Ich habe aber ehrlich gesagt keine Ahnung, daher wollte ich mal hier fragen ob mir das jemand erklären kann. Wie umgehen Betreiber öffentlicher Hotspots (wie z.B. Starbucks, Saturn, etc.) dass sie für illegale Downloads haften müssen?

Oder gibt es aus aktuellem Anlass für Flüchtlingsheime Sonderregeleungen?
 
Hat er sich denn nicht bei der Stadt informiert. Mann kann doch nicht so einfach eine Unterkunft eröffnen. Dafür gibt es Richtlinien. Hat er sich auch bei der Telekom informiert. Evtl. sollte er da nochmal hingehen und mit denen reden das die entsprechende Änderungen vornehmen.
 
Um mal zum Thema zu kommen:
Firewall, Login am WLAN mit Benutzerdaten und Blocklisten und Traffic Monitoring.
Kosten und aufwandstechnisch ist das aber nicht in 5 Minuten und mit 50€ gemacht..
 
Wie wärs mit einer Black- oder Whitelist? Das schützt nicht vor allem, aber zeigt einem Richter im Zweifelsfall, dass man bemüht war. Wie es rechtlich genau aussieht weiß ich nicht, aber in D gibts ja diese Störerhaftung?

Außerdem sollte man die Flüchtline aufklären, denn ich denke nicht das in ihren Herkunftsländern Urheberrechtsverletzungen groß verfolgt wurden...
 
Daher hat mich mein Bekannter gefragt wie das eigentlich irgendwelche Cafes machen in denen die Gäste ja auch in einem offenen WLAN surfen können. Ich habe aber ehrlich gesagt keine Ahnung, daher wollte ich mal hier fragen ob mir das jemand erklären kann. Wie umgehen Betreiber öffentlicher Hotspots (wie z.B. Starbucks, Saturn, etc.) dass sie für illegale Downloads haften müssen?

Die gelten als "provider".
So wie die T-Com auch nicht haftet, wenn Du über Deinen DSL KiPos tauscht.

Mann kann doch nicht so einfach eine Unterkunft eröffnen.
Ich vermute mal der Bekannte arbeitet für nen Träger, der das Heim eröffnet hat.
 
Prinzipiell ist der Artikel recht interessant: http://www.zeit.de/digital/internet/2014-08/stoererhaftung-wlan-hotels-cafe

Problematisch wird es allerdings vermutlich bei dem Punkt "Im Rahmen eines Gewerbes". Ich vermute jetzt mal, dass ein Flüchtlingsheim da nicht drunter fällt?

Prinzipiell gibt es auch die Möglichkeit das Netz so zu gestalten, dass jeder individuelle Zugangsdaten erhält und das ließe sich sicher auch monitoren. Der Aufwand ist aber so exorbitant hoch und technisch auch etwas anspruchsvoller, dass ich das nicht unbedingt umsetzen wollen würde in diesem Szenario.

Finde es allerdings auch dreist direkt die illegalen Downloads zu starten, wenn der Gastgeber so nett ist und ein Wlan zur Verfügung stellt. Scheint denen ja gut zu gehen und andere Sorgen haben die wohl auch keine. Echt unfassbar.
 
Lass mal einen Schläfer unter denen sein, dann steht da die Antiterrortruppe vor dem Haus deines Kumpels, weil: Ist ja sein WLAN. Ich weiß, ich gehe vom unwahrscheinlichen worst case aus, aber selbst bei illegalen Movie-Downloads kann dein Freund ganz schnell Probleme bekommen. Wie naiv kann man an diese Sache herangehen?

Dieses Gutmenschentum ist zwar lobenswert, aber man sollte nicht erwarten, dass die Menschen nur den kleinen Finger nehmen, wenn ihnen der ganze Arm entgegen gestreckt wird.
 
Natürlich hat er sich informiert, das ganze Heim läuft ja auch nach den Vorgaben der Stadt. Also mein Bekannter ist der Träger des Heims, dafür hat er sogar kurzfrisitg eine GmbH gegründet. Was genau die besprochen haben weiß ich aber natürlich nicht, ich war ja nicht dabei. Aber ich weiß dass niemand ihm irgendwas zum WLAN gesagt hat, entweder weil die entsprechenden Behörden zur Zeit mit anderen Dingen voll ausgelastet sind oder weil sie sich nicht zuständig fühlen.

Da die Flüchtlinge teilweise nur wenige Tage in dem Heim bleiben macht es wenig Sinn jedem einen eigenen LogIn zu zu weisen. Ausserdem bekomme ich beim Starbucks oder Saturn ja auch keinen eigenen Login sondern erhalte einfach den Tagesaktuellen Key zum Netzwerk.

Kann man in einem Router (ich glaube er hat die FritzBox 7390) Filesahring einfach direkt blockieren oder so?

Ich möchte meinen Bekannten gerne vor Abmahnungen schützen. Der Typ ist ein herzensguter Mensch, manchmal etwas nativ, aber er setzt gerade sein ganzes Vermögen und Kraft in dieses Projekt weil er den Menschen wirklich aufrichtig helfen möchte, daher täte er mir so leid wenn ihn nun eine Abmahnwelle trifft.
 
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Die Einstufung als Accessprovider ist eine Möglichkeit; ich weiß gerade nicht mehr warum, aber aus irgendeinem Grund ist das strittig.

Die Freifunker machen das, um Streit ganz pragmatisch aus dem Weg zu gehen, meines Wissens so, dass sie alle Daten durch Schweden laufen lassen, wo es keine Auskunftspflicht gibt.

​Aber nur ganz spontan geraten aus dunkler Erinnerung, ich stecke da jetzt nicht im Stoff und hab nichts nachgeschaut, hole das im Streitfall aber gern nach^^
 
einfach die ip adressen bzw. die sites direkt blocken. fällt bei frotzbox unter kindersicherung :D
 
Mit freifunk ( https://freifunk.net/ ) sollte das moeglich sein.
Der Traffic wird verschluesselt und jeder kann den Anschluss ohne Probleme nutzen.
Am besten schreibst du die mal direkt an, die werden dir sicher helfen beim einrichten etc.
 
nik_ schrieb:
einfach die ip adressen bzw. die sites direkt blocken. fällt bei frotzbox unter kindersicherung :D
Meine Filesahring-Zeiten liegen echt schon Jahrzehnte zurück, aber ich meine mich erinnern zu können dass es keine eindeutig festen IPs bei sowas gibt da von Client zu Client geshared wird? Allerdings meine ich dass damal irgendwelche Ports dafür geöffnet worden sein mussten, ist das heute noch so? Wenn ja, könnte man ja die entsprechenden Ports im Router schließen?

Gibt es eventuell irgendwo offizielle Listen welche IPs und Ports man blockieren sollte?
 
Die Freifunker machen das meines Wissens so, dass sie alle Daten durch Schweden laufen lassen, wo es keine Auskunftspflicht gibt.

Ich glaub der Freifunk Rheinland hat über n "Vereinsrecht" ne ähnliche Stellung wie n provider.

Ich glaub nicht, dass man das von heute auf morgen auch für n Flüchtlingsheim hinbekommt.
 
Dein Freund könnte auch einfach alle Ports blocken, bis auf 80 (http) und 443 (https). Nachrichten sollte man dann noch lesen können ;)
 
Trotzdem kannste dann noch bei Fatzebook "hate speech" posten :D

Also ich würd das Internet erstmal kappen, bis die rechtliche Seite geklärt ist.
 
Acrylium schrieb:
...Ich möchte meinen Bekannten gerne vor Abmahnungen schützen. Der Typ ist ein herzensguter Mensch, manchmal etwas nativ, aber er setzt gerade sein ganzes Vermögen und Kraft in dieses Projekt weil er den Menschen wirklich aufrichtig helfen möchte,...

Mir stellen sich bei deiner Frage selbst auch mehrere Fragen. Vielleicht ist nicht dein Bekannter Naiv, sondern du selbst, da du denkst dass er naiv sei und das aus purer Nächstenliebe macht... Der verdient mit der ganzen Sache... und das nicht zu knapp: Stichwort Til Schweiger, aber sei es drum...

Du schreibst: Die Flüchtlinge würden gerne Musik downloaden... puh... die müssen aber Geld haben... aber halt... braucht man dazu nicht ein Konto? PayPal? Haben die das? Ich denke eher weniger, deswegen wird das auf die illegale Schiene raus laufen. Ich möchte da meinen Kopf nicht dafür hin halten.

Kann der sich nicht explizit bei anderen Betreibern von Unterkünften informieren wie die das so handhaben? Er wird ja nicht der einzige sein, der so eine "selbstlose" WLAN-Aktion vor hat.

wie ein Vorredner schon gesagt hat: Einfach mal bei der Telekom anklingeln und dort nachfragen. Wäre wohl das sinnvollste.
 
U-L-T-R-A schrieb:
Trotzdem kannste dann noch bei Fatzebook "hate speech" posten :D

Das seh ich als geringes Problem, da dafür ja ein personalisierter Account verwendet werden muss. Facebook weiß ganz genau welches Gerät usw. verwendet wurde und man kann da relativ einfach eine Person ausfindig machen.
 
Alle Ports blocken die nicht 443 und 80 sind. Denn was anderes braucht man fürs normale Surfen nicht.
 
Ich weiß die brauchen noch Zugang zum Google Übersetzter bzw. ihre Wöerterbuch-Apps auf ihren Smartphones sollten noch funktionieren.

Ausserdem Skypen sie gern nach Hause.

Geht das mit den Ports 443 und 80?
 
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