Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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warum das? bge sorgt nur dafür, dass er eben diesen betrag aus den kassen rausnehmen darf, von einzahlen ist in dem zusammenhang noch nichts geregelt.
und auch die regelung ist bei existenzgründern im grunde eine gute und sinnvolle, dummerweise aber auch sehr leicht auszunutzen. das sind genau die mit onkelhitman angesprochenen probleme bei der umsetzung.
 
MountWalker schrieb:
P.S.
Seit um 2000 rum gibts vor allem im Handwerk/Bau viel (Schein-) Selbstständigkeit, also "Tochterunternehmen", die vorher mal Angestellte waren, aber als Freiberufler vorerst mehr Geld in der Tasche haben, weil sie keine Sozialabgaben mehr zahlen und oft wenig bis kaum Rentenvorsorge betreiben.

Die meisten davon wären mit Sicherheit lieber Angestellte geblieben. Dazu werden sie doch von ihren AG "gezwungen"...
 
Heute Abend / Nacht kommt im BR eine 45 Minutensendung über das Thema "bedingungsloses Grundeinkommen".
Ich habe mich mal durch deren Internetseiten geklickt und erwarte keinen tiefgehendes, erst recht nicht berechenbares Modell eines BGE. Da sind wir hier in der Diskussion wahrscheinlich schon weiter in die Materie eingedrungen. Ich bin gespannt, ob Themengebiete wie Lohndumping durch BGE oder allgemeine Preiserhöhung durch BGE Bestandteil der Sendung sein werden.


Ergänzung:
Hatte mir die Sendung Montag Nacht aufgezeichnet und heute angesehen. Gibt es vielleicht auch noch in der BR Mediathek zum nachsehen.
Ausgangspunkt war die in Vorbereitung befindliche schweizer Volksabstimmung zu einem schweizer bedingungslosen Grundeinkommen von 2500 Franken = 2050 Euro (aktueller Stand). Schlauerweise lassen die Schweizer nach der jüngsten Volksabstimmung bekannter Weise fortan aber nicht mehr Jeden als Bezugsberechtigten in ihr Land ! Auch Urlauber werden dann wohl fast keine mehr kommen, denn für die Finanzierung des schweizer BGE beabsichtigen die Initiatoren eine Umsatzsteuer von 50% und einen Wegfall aller sonstigen Einkommensteuerarten! Ist man ein kluger Kopf, wenn man erkennt, dass davon hauptsächlich die Besser- und Großverdiener profitieren werden und dementsprechend bestimmt weiter gern als schweizer Neubürger gesehen werden inkl. Hochpreistourismus?
Dann kam der deutsche Vorreiter der Bewegung, der DM-Markt Begründer, welcher gefühlt für Deutschland ein BGE von rund 1000 Euro vorschlug, auch wieder finanziert über eine deutlich erhöhte Umsatzsteuer, weil ja die sonstigen Einkommen- und Lohnsteuern alle sowieso auch in den Produktpreisen einkalkuliert sind und es gäbe grundsätzlich viel mehr Transparenz bei reinen Konsumsteuern und die staatliche Gängelei über die Offenlegung der einzelnen Tätigkeiten bei der Lohn- und Einkommensteuer würde wegfallen! Ach guck an, der Herr fühlt sich also durch die Einkommensteuersystematik gegängelt. Ist doch schon sehr interessant, wem einige Befürworter hier im Forum so alles hinterherlaufen.
Die deutschen Kosten eines BGE wurden im Film pauschal mit rund 1000 Mrd. € angenommen und als Gegenfinanzierung würden rund 800 Mrd. € Sozialleistungen entfallen.
Richtiger weise wurde vom DGB im Film angemerkt, dass das Rentensystem dann komplett umstrukturiert werden müsste, denn vom BGE muss ja nichts in eine Rentenkasse eingezahlt werden.
In den letzten Jahren seien in Deutschland rund 109 Initiativen für das BGE entstanden.
Es kamen noch 2 Familien zu Wort, welche sich über ein BGE auch unterhalb von 1000 €/Monat konkret freuen würden.
 
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Push :D

Finnland führt ab November 2016 eine Art BGE ein. Jeder erwachsene Finne soll 800/Monat bekommen. Dafür fallen (fast?) alle anderen Sozialleistungen weg. Btw ein Dorf in den Niederlanden möchte einen Probelauf mit einem ählichen Modell starten.

Was meint ihr, funktioniert das? 800 sind nicht viel. Kostet ein Hartzer hierzulande mehr mit Verwaltung + x?
 
Du musst aber auch mehr dazu schreiben, Ziel von Finnland ist es:
-> dass Arbeitslose auch schlechter bezahlte Jobs annehmen, bisher drohte die Kürzung der Sozialleistungen
-> Mietzuschuss, Arbeitsunfähigkeitszuschuss fallen weg (sowie noch andere Sozialleistungen

-> 800 Euro p.M. bekommt jeder erwachsende Finne, bei 5 Millionen Erwachsenen macht dies 60 Milliarden im Jahr - Staatseinnahmen in Finnland in 2014 lagen hingegen bei 47 Milliarden Euro ... und davon muss nicht nur das BGE bezahlt werden, sondern noch der komplette Staatsaperat ... Lehrer, Beamte etc.

Aus meiner Sicht funktioniert es nicht. Warum Arbeitnehmer ein BGE bekommen, wenn sie dieses nicht brauchen. Der Clou bei den Sozialleistungen ist doch, das eine große Gemeinschaft zahlt und eine "kleine" Gruppe von Bedürftigen das Geld erhält. Somit ist die Belastung für alle niedrig und die Leistung für den Einzelnen hoch.
Wenn jedoch alle zahlen und alle empfangen, dann werden die Leute bestraft, die bisher von den Sozialleistungen angewiesen sind, da weniger Geld für den Einzelnen zur Verfügung steht!
 
-> dass Arbeitslose auch schlechter bezahlte Jobs annehmen, bisher drohte die Kürzung der Sozialleistungen

Aus meiner Sicht funktioniert es nicht. Warum Arbeitnehmer ein BGE bekommen, wenn sie dieses nicht brauchen. Der Clou bei den Sozialleistungen ist doch, das eine große Gemeinschaft zahlt und eine "kleine" Gruppe von Bedürftigen das Geld erhält.

Das ist eine Wechselwirkung die aber unvermeidbar ist.

-> 800 Euro p.M. bekommt jeder erwachsende Finne, bei 5 Millionen Erwachsenen macht dies 60 Milliarden im Jahr - Staatseinnahmen in Finnland in 2014 lagen hingegen bei 47 Milliarden Euro ... und davon muss nicht nur das BGE bezahlt werden, sondern noch der komplette Staatsaperat ... Lehrer, Beamte etc.

Das ist ein Problem des Schuldgeldsystems. Theoretisch könnte das Geld auch "verschenkt" werden, aber dann wird gleich wieder nach Infaltion geschriehen, obwohl es diese eh bereits durch die Zinsen und Zinsensinsen gibt.

Dh wenn die Geldmenge durch Zinsen und Zinsenzinsen steigt (von der nur ein sehr geringer Teil der Menschheit extrem profitiert) ist es ok, wenn die Geldmenge aber durch Soziale Absicherung steigt, dann ist es der Weltuntergang.

€: Ich versuche das mal näher zu erläutern, wie ichs mir vorstellen würde.

Jeder bekommt 1000 € GE geschenkt ohne hinterlegte Schulden.

Im Kapitalismus ist die Warenvielfalt extrem hoch, wodurch es bei den Luxusgütern immer um Konkurrenzdruck geht.
Die Kaufkraft der Menschen ist mit 1000 € begrenzt, dh sie werden sich NIE alles leisten können und da jeder Anbieter etwas verkaufen will, wird er die Preise dementsprechend anpassen.

Das Argument "keiner geht mehr arbeiten" wird doch aktuell schon dadurch wiederlegt, dass die Millionäre und Milliardäre sich nicht zur Ruhe setzen, sondern das ganze wohl als Machtspiel ansehen und bis zum tod weiterspinnen.

Industrie 4.0 + Roboter werden die Anzahl der benötigten Arbeiter soweit reduzieren, das die Aussicht auf Gewinne so lukrativ wird, das die wenigen Arbeiter entsprechend bezahlt werden.
 
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Andy8891 schrieb:
Das Argument "keiner geht mehr arbeiten" wird doch aktuell schon dadurch wiederlegt, dass die Millionäre und Milliardäre sich nicht zur Ruhe setzen, sondern das ganze wohl als Machtspiel ansehen und bis zum tod weiterspinnen.

Also du meinst durch ein Grundeinkommen würden wir alle zu krankhaften Workaholics?

(Ich kenne über drei Ecken einen Industriellen, der mutmaßlich Milliardär ist. Als der gehört hat, dass meine Freundin ein Gewerbe gestartet hat, fand der es seltsam, dass die nicht 2-3 Tage am Stück arbeitet bis sie umfällt. Denn so habe er das in den 80ern schließlich gemacht, am Anfang.)
 
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Weia,

wie Leute wie Andy über ein BGE diskutieren können wo nichtmal die grundlegenden Prinzipien des Geldsystems verstanden wurden. Autsch....

Zinsen erzeugen kein Geld, wenn dieser wahnwitzige Irrglaube endlich mal aufhören würde, dann wären wirn Riesenschritt weiter. Auch steht Zinsen etwas gegenüber, nämlich Geld und Risiko und es entsteht immer eine Schuldpflicht daraus. Einem BGE steht absolut nichts gegenüber und die Kaufkraft ist nicht auf 1.000 beschränkt sondern 12x1.000. Und das mal 80 Millionen Einwohnern. Und das jedes Jahr. Diese Geldmenge würde jedes Jahr ohne Gegenwert ins Geldsystem fluten. Hyperinflation wäre da wohl noch ein positives Ergebnis von....
 
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Jeder bekommt 1000 € GE geschenkt ohne hinterlegte Schulden.
das problem ist, dass du das prinzip geld nicht verstanden hast. geld ist nichts weiter als ein verbriefter normierter schuldausgleich. jemand erbringt für dich eine leistung, deine schuld dafür begleichst du in form von geld (dass du zuvor als schuldausgleich von deinem arbeitgeber für geleistete arbeit erhalten hast). jemand übereignet dir etwas, deine schuld dafür begleichst du mit geld. wenn du jetzt anfängst berge von geld zu drucken und zu verschenken und keine gegenleistung mehr hinter diesem geld steht, funktioniert das geld nicht mehr, denn es ist sehr viel mehr geld im umlauf als in waren und dienstleistungen aufgewogen werden kann. das hat es in frankreich im spätmittelalter schon mal gegeben. als die menschen merkten dass es gar nicht genug gegenwert zu dem papier in ihren händen gab, begann eine massenpanik in der jeder versuchte das papiergeld schnell in sachwerte zu tauschen, die aber nicht in ausreichenden mengen exisitierten, so dass es zum zusammenbruch des geldsystems, armut, hunger, elend und gewalt kam. das war der erste versuch in europa papiergeld zu etablieren. da hat man gelernt, dass dem geld die reale wirtschaftskraft gegenüberstehen muss.

edit: danke Mustis, genau so siehts aus. :)
 
Aus meiner Erfahrung: Alle self-made arbeiten heute immer noch. Auf der anderen Seite kann ich aber auch nicht behaupten dass die, die geerbt haben auf der faulen Haut liegen. Ganz im Gegenteil. Sie machen dann das was ihnen am Herzen liegt. Ich denke wenn du jedem 800 gibst wird sich da nicht viel ändern, die die arbeiten wollen werden es tun und die die es nicht wollen die tun es in der Regel auch heute schon nicht ausser aus Zwang und der wird bei 800 EUR/Monat für viele auch noch da sein.

Darüber hinaus brauchen wir laut EZB/Draghi die Inflation unbedingt. Wäre doch eine Möglichkeit diese frisch gedruckten 60 Mrd./Monat unter das Volk zu bringen ;)

@killy 47 Mrd. erscheint mir etwas wenig auch für Finnalnd. Aber was hat Finnland bisher an Sozialausgaben gehabt? Weniger? Hier geht es sicher auch um Bürokratieabbau.

btw beim BGE geht es nicht um brauchen oder nicht brauchen. Sagt der Name ja. Das Gefühl dass die wirklich Hilfsbedürftigen dadurch schlechter gestellt sind als vorher habe ich zwar auch aber die Finne haben mit ca. 80% für die Reform gestimmt.
 
@s.0.s:
Aus meiner Erfahrung: Alle self-made arbeiten heute immer noch.
dann überleg mal warum die arbeiten. für ihren wohlstand. wenn du geld wertlos machst, bleiben die auch zu hause.

Darüber hinaus brauchen wir laut EZB/Draghi die Inflation unbedingt.
ja und zwar 2% und keine hyperinflation wie ihr sie vorschlagt. wie sie armut verhält, wenn man einfach massig geld druckt und unter die leute bringt ohne gegenwert haben wir in den 20ern in deutschland gesehen: mehr wertloses geld, mehr armut. würde man die geldmenge reduzieren, würden alle menschen reicher werden ABER alle würden ihr geld horten und warten bis es noch mehr wert ist. die nachfrage würde einbrechen, massenarbeitslosigkeit und auch wieder armut. nur ein gesundes mittelmaß kann funktionieren.
 
Lübke schrieb:
wenn du jetzt anfängst berge von geld zu drucken und zu verschenken und keine gegenleistung mehr hinter diesem geld steht, funktioniert das geld nicht mehr, denn es ist sehr viel mehr geld im umlauf als in waren und dienstleistungen aufgewogen werden kann

Das ist der typische Standardsatz, der genauso schnell gezückt wird wie "Nazi" sobald man irgendwas gegen Einwanderer sagt.

Du druckst gar nichts. Heute läuft doch eh alles Giral.

das hat es in frankreich im spätmittelalter schon mal gegeben. als die menschen merkten dass es gar nicht genug gegenwert zu dem papier in ihren händen gab, begann eine massenpanik in der jeder versuchte das papiergeld schnell in sachwerte zu tauschen, die aber nicht in ausreichenden mengen exisitierten, so dass es zum zusammenbruch des geldsystems, armut, hunger, elend und gewalt kam. das war der erste versuch in europa papiergeld zu etablieren. da hat man gelernt, dass dem geld die reale wirtschaftskraft gegenüberstehen muss.

Du kannst das Mittelalter, wo es keine Maschinen gab, nicht mit heute wo 1 Arbeiter für 10.000 Menschen produziert vergleichen. Und da das Geld ausgegeben wird und nicht gehortet, werden 99% der Menschen am Ende vom Monat eine 0 auf dem Konto stehen haben und das Geld wandert wie aktuell auch zu den Unternehmen (Reichen).

Also wie genau soll da eine Hyperinflation stattfinden?

das war der erste versuch in europa papiergeld zu etablieren. da hat man gelernt, dass dem geld die reale wirtschaftskraft gegenüberstehen muss.

Du solltest mal schauen was Banken so alles mit dem Geld machen und dann nochmal sagen, das Geld immer eine reale wirtschaftskraft gegenüberstehen muss.

Wie war das mit den Tulpen und der Immobilienkriese?

Heute ist doch die größte Geldmenge ein spekulationsobjekt, dem nur theoretische Werte gegenüberstehen.

Mustis schrieb:
Zinsen erzeugen kein Geld, wenn dieser wahnwitzige Irrglaube endlich mal aufhören würde, dann wären wirn Riesenschritt weiter.
Papiergeld erzeugen sie natürlich nicht. Aber auf dem Girokonto wirds immer mehr und dieses Geld kann doch genutzt werden oder nicht?

Lübke schrieb:
ja und zwar 2% und keine hyperinflation wie ihr sie vorschlagt. wie sie armut verhält, wenn man einfach massig geld druckt und unter die leute bringt ohne gegenwert haben wir in den 20ern in deutschland gesehen: mehr wertloses geld, mehr armut. würde man die geldmenge reduzieren, würden alle menschen reicher werden ABER alle würden ihr geld horten und warten bis es noch mehr wert ist. die nachfrage würde einbrechen, massenarbeitslosigkeit und auch wieder armut. nur ein gesundes mittelmaß kann funktionieren.

Genau das ist das Problem. Du kannst das GE nicht horten, weil du Ausgaben hast (Miete, Strom, Essen usw).
Oder sind alle Hartz4 Empfänger in ein paar Jahren Millionäre weil sie Geld horten?
 
Lübke schrieb:
@s.0.s:
dann überleg mal warum die arbeiten. für ihren wohlstand. wenn du geld wertlos machst, bleiben die auch zu hause.


ja und zwar 2% und keine hyperinflation wie ihr sie vorschlagt. wie sie armut verhält, wenn man einfach massig geld druckt und unter die leute bringt ohne gegenwert haben wir in den 20ern in deutschland gesehen: mehr wertloses geld, mehr armut. würde man die geldmenge reduzieren, würden alle menschen reicher werden ABER alle würden ihr geld horten und warten bis es noch mehr wert ist. die nachfrage würde einbrechen, massenarbeitslosigkeit und auch wieder armut. nur ein gesundes mittelmaß kann funktionieren.

Wer hat eine Hyperinflation vorgeschlagen? Wer hat überhaupt etwas vorgeschlagen?

Aber zurück zu Finnland, dann können wir deiner Meinung nach demnächst eine Hyperinflation und Massenarmut in Finnland erwarten?
 
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s.O.s schrieb:
Wer hat eine Hyperinflation vorgeschlagen? Wer hat überhaupt etwas vorgeschlagen?

Aber zurück zu Finnland, dann können wir deiner Meinung nach demnächst eine Hyperinflation und Massenarmut in Finnland erwarten?

Hier kommt es im Grunde darauf an, wie abhängig Finnland vom Ausland ist. Wenn das Ausland sagt: Hey jeder bekommt dort Geld geschenkt, kann doch nicht sein, das ist nichts mehr wert. Wir verkaufen alles teurer dann könnte das ein Problem werden. Falls nicht, bin ich auf die weitere Argumentation der Gegner gespannt, deren einziges Argument Hyperinflation ist.
 
Das ist der typische Standardsatz, der genauso schnell gezückt wird wie "Nazi" sobald man irgendwas gegen Einwanderer sagt.
wenn du schon den zusammenhang zwischen geld und gütern nicht begreifen willst, wie soll man dann mit dir darüber diskutieren? in den 1920ern war ziemlich jeder deutsche multimilliardär und die allermeisten waren zeitgleich sehr viel ärmer als ein harz IV-empfänger. sie konnten weder miete, noch strom, noch heizkosten noch lebensmittel bezahlen. und das obwohl sie milliarden und abermilliarden hatten. wie kann das sein wo sie doch so steinreich waren?
Du druckst gar nichts. Heute läuft doch eh alles Giral.
und was genau ändert das an der aussage? genau: gar nichts. es ist massenhaft geld im umlauf, für das es keinen gegenwert gibt. geld ohne gegenwert = wertlos.

Papiergeld erzeugen sie natürlich nicht. Aber auf dem Girokonto wirds immer mehr und dieses Geld kann doch genutzt werden oder nicht?
nein auch da nicht. du zahlst zinsen als gegenleistung für die bereitstellung von geld dass dir nicht gehört. das ist eine dienstleistung wie beim friseur auch. die geldmenge verändert sich nicht. die zinsen, die du zahlst, musst du woanders durch arbeitsleistung oder verkauf von gütern erwirtschaften. wenn du dir ein auto mietest, dass einem anderen gehört sind es ja auch nicht plötzlich zwei autos, weil du eins hast und dem anderen eins gehört.


Genau das ist das Problem. Du kannst das GE nicht horten, weil du Ausgaben hast (Miete, Strom, Essen usw).
Oder sind alle Hartz4 Empfänger in ein paar Jahren Millionäre weil sie Geld horten?
das mit dem horten war auf die deflation bezogen, nicht auf die inflation. das ist das gegenteil von dem was ihr vorhabt. geldmenge reduzieren um den wert des vorhandenen geldes zu steigern und (im ersten moment) alle menschen reicher zu machen, weil ihr geld mehr wert wird. lies dir den absatz vllt nochmal durch.


s.0.s schrieb:
Wer hat eine Hyperinflation vorgeschlagen?
massenhaft geld ohne gegenwert zu schaffen ist hyperinflation.

Aber zurück zu Finnland, dann können wir deiner Meinung nach demnächst eine Hyperinflation und Massenarmut in Finnland erwarten?
nein es wird das eintreten was killi schon sagt. umverteilung von arm nach reich, weil die reichen jetzt einen gleichen anteil an den sozialleistungen erhalten den sie nicht brauchen, der den armen dafür fehlt. sonst wäre das ganz schnell griechenland 2.0.
bin mal gespannt wie du als arbeitsloser mit 800 € - miete - nebenkosten - kosten für kleidung - kosten für lebensmittel - kosten für konsum etc. klarkommst, wenn du krank wirst und zum arzt oder sogar ins krankenhaus musst und der staat dir keinen cent zahlt.
 
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Andy8891 schrieb:
Hier kommt es im Grunde darauf an, wie abhängig Finnland vom Ausland ist. Wenn das Ausland sagt: Hey jeder bekommt dort Geld geschenkt, kann doch nicht sein, das ist nichts mehr wert. Wir verkaufen alles teurer dann könnte das ein Problem werden. Falls nicht, bin ich auf die weitere Argumentation der Gegner gespannt, deren einziges Argument Hyperinflation ist.

Naja es gibt viele Faktoren. Z.B. fällt mir ein dass man in Deutschland das Aufstocken ausgenutzt hat, quasi als Quersubventionierung niedriger Löhne. Vielleicht werden auch in Finnland einige Unternehmen sagen, na vorher haben wir 1.800 netto gezahlt, jetzt zahlen wir nur noch 1.000. Für den Arbeiter ändert sich auf den ersten Blick nix. Als folge werden Rentenbeiträge sinken, Steuereinnahmen sinken usw. usf.

Also, da gibt es viele wenns und abers und deshalb wird es interessant das mal unter realen Bedingungen zu sehen.
 
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wenn du schon den zusammenhang zwischen geld und gütern nicht begreifen willst, wie soll man dann mit dir darüber diskutieren? in den 1920ern war ziemlich jeder deutsche multimilliardär und die allermeisten waren zeitgleich sehr viel ärmer als ein harz IV-empfänger. sie konnten weder miete, noch strom, noch heizkosten noch lebensmittel bezahlen. und das obwohl sie milliarden und abermilliarden hatten. wie kann das sein wo sie doch so steinreich waren?

Weil du irgendwie gezielt die Entwicklung überspringst. Nochmal:
Ich habe 1000 € am Anfang des Monats und am Ende des Monats 0 €.
Wie genau soll ich Milliardär werden?
 
das wird mir jetzt zu langwirig, lies dich am besten in die wirtschaftliche entwicklung deutschlands nach dem versailer vertrag ein. da findest du alles. ich kann dir nur soviel verraten: dass deutschland mehr geld in umlauf gebracht hat, hat nicht für mehr resourcen gesorgt sondern nur für höhere preise der immer gleichen resourcen.

mir kommt da grad n gedanke, wos mit dem verständis hapern könnte... geld an sich ist gar nichts wert. geld spiegelt nur den wert der wirtschaft wider. du kannst mit geld nichts machen, außer es gegen reale werte eintauschen. mehr kann geld selbst nicht (ok mit scheinen kann man sich ne line koks in die nase ziehen :D) güter und arbeitsleistung pro jahr sind die grundlage für den wert des geldes. gäbe es nichts mehr zu kaufen, wäre geld vollkommen wertlos.
geld ist auch der maßstab, in dem werte gemessen werden. die summe der güter und der arbeitsleistung entspricht der summe des geldes. wenn ich jetzt die geldmenge vergrößere, vergrößert sich dadurch aber nicht die menge an gütern und arbeitsleistung. es wird lediglich der maßstab verändert. ganz stark vereinfacht: wenn ich die geldmenge verdopple, steigt der preis für güter und arbeit auf das doppelte und damit halbiert sich die kaufkraft des geldes je einheit. wenn der arbeiter also jetzt statt 1000 € 2000 € im monat zur verfügung hat und die preise doppelt so hoch sind, hat er nominal zwar doppelt so viel geld, real ist die kaufkraft des arbeiters aber unverändert.

wenn ich das jetzt auf das vorhaben finnlands übertrage bedeutet das, dass die geldmenge der reichen steigt (um 800 pro monat), die der armen sinkt (auf 800 pro monat einschließlich aller sonderleistungen wie krankenkosten etc.!) und die reichen sich so mehr anteil von den vorhandenen resourcen leisten können, die armen aber weniger.

nachvollziehbar?
 
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Ich mag darüber eigentlich nicht diskutieren, der Gedanke (Geld drucken, wie es "notwendig" ist) ist nicht umsetzbar - aber man druckt soviel Geld, dass davon ein BGE mit bezahlt werden kann. Wir haben jetzt also von mir aus die doppelte Geldmenge. Wieso muss der Arbeitnehmer dann doppelt soviel verdienen? Und warum muss alles doppelt so teuer werden? Kommt das gedruckte Geld (so wie ich ein BGE annehmen würde) - doch nur bei den Bedürftigen an.
 
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