Pelzameise
Sachse
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- Apr. 2008
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Schönen Abend,
letztens frag ich mich doch, was ich mit der alten Spachtelmasse (Sicherheitsdatenblatt, bitte lesen und befolgen), welche schon etwas hart geworden ist, machen soll. Wegwerfen ist Mist, entweder ich verseuche die Umwelt oder muss wegen so einer kleinen Dose bis zur Sondermüllannahmestelle fahren. Da ich schon länger im Internet auf der Suche nach einer günstigen Festplattendämmung bin, hab ich mir gedacht dass das Bitumen dazu doch theoretisch geeignet wär.
Ich räum mir also ein altes CD-Laufwerk aus und verpack ein altes Floppylaufwerk in Plastikfolie:
Alle Löcher hab ich entweder mit Schrauben oder mit Tesa verschlossen. Als Folie hab ich eine Plastetüte genommen, da die sich im Gegensatz zu Frischhaltefolie faltenfrei mit Tesa befestigen lässt.
Mit 2 verschiedenen Spachteln und einem alten Messer streich ich erst eine Schicht (~6-8mm) auf den Boden, drück das Floppylaufwerk drauf und füll die Zwischenräume, dabei sollte das Bitumen mit dem oberen Rand des Laufwerks möglichst genau abschließen.
Auf den Deckel kommt nochmal eine ~1cm dicke Schicht, die möglichst gleichmäßig aufgetragen sein sollte. Das Ziel ist es, dass der Deckel nach dem Verschließen der Box einen leichten Druck auf die Platte ausübt, da nur so eine ausreichende Wärmeabfuhr möglich ist. Ich hab nach Antrocknen der ersten Schicht kontrolliert, ob die Dicke auch ausreicht und dann nochmal 2mm aufgetragen.
Beim Trocken hat sich das Bitumen zwischen Laufwerk und Seitenwand noch etwas zusammengezogen, was darin resultierte dass ich an diesen Stellen noch etwas nacharbeiten musste. Das ist sichrerlich schwer zu verhindern, man sollte nur nach einer Woche die Zwischenräume zwischen den beiden Teilen im geschlossenen Zustand kontrollieren.
Nach den Kontrollen wurde mit klar, dass es vielleicht besser gewesen wäre, immer wieder einzelne Schichten aufzutragen, da es ewig dauerte, bis das Bitumen einigermaßen ausgetrocknet war. (hab glaube jetzt 2 Wochen gewartet )
Damit es doch etwas schneller ging, hatte ich in die Unterseite noch einige kleine Löcher mit einem Holzspan gestochen, damit noch restliche Feuchtigkeit entweichen konnte.
Heute hab ich die Folie aufgeschnitten um das Floppylaufwerk raus zu nehmen. Damit sollte man warten bis die Spachtelmasse einigermaßen fest ist, da sie sich beim Aushärten ausdehnt. Die Plastikfolie bleibt drin, nur das Laufwerk kommt raus. Das hat den Vorteil, dass man eine Fast faltenfrei verlegte Folie drin hat, die noch dazu sehr fest mit dem Bitumen verklebt ist.
Ohne Laufwerk:
Nachdem ich alle Ritzen in der Folie mit Tesa verschlossen hab, und die Fläche auf dem Deckel sowie auf der Gegenseite mit Klebeband abgeklebt hab (das Bitumen klebt aufeinander recht stark, wollte die Kiste nach etwas Laufzeit auch wieder auseinander bekommen), steckte ich erstmal testweise eine steinzeitliche 1GB-WD-Platte rein und ließ sie an ein einem AT-Netzteil eine halbe Stunde laufen.
Danach war die Platte kalt wie vorher. Darauf folgte der Umbau in meinen Hauptrechner, der aus folgenden Komponenten besteht:
Um die Platte gegen eventuell noch austretende Feuchtigkeit zu schützen, hab ich sie noch in eine antistatische Tüte gesteckt. Backup ist natürlich gemacht
Auswertung des Versuchs:
Lautstärke:
Temperatur:
Fürs nächste Mal:
Sagt mir eure Meinung, vielleicht hat ja hier jemand Erfahrung mit der Spachtelmasse und kann mir sagen welche Gefahren mich noch erwarten Übernehme natürlich keine Haftung für Hardwareschäden der Nachahmer.
Noch was zum Material: Der 1kg-Topf kostet ungefähr 5€, und das Kilo reicht auch ungefähr für eine Box. Sollte man in vielen Baumärkten bekommen.
UPDATE 07.04.2011
Mitterweile bin ich endlich dazu gekommen, die zweite Box fertig zu stellen und einzubauen. Die verbaute WD10EADS (5400rpm) wird maximal 33°C warm, die Dämmwirkung ist mit der ersten vergleichbar. Genauere Angaben kann ich nciht machen, da 2 unterschiedlich Platten drin sind.
Diese Box habe ich mit einer anderen Spachtelmasse gefüllt, die hintere Seite habe ich auch verschlossen und die Festplatte mittels Adapter angeschlossen. Diese Spachtelmasse riecht und klebt nicht wenn sie ausgehärtet ist, aber sie zieht sich zusammen, was dazu führt dass die Platte an den Seiten nciht mehr komplett anliegt. Halb so schlimm, die Kühlung ist trotzdem in Ordnung. Leider reicht hier das 1kg nicht aus, ich hatte noch einen Rest von der alten und habe ein paar kleine Steine mit eingespachtelt.
Kleine Verschnutzungen ließen sich mit Akkuschrauber und Nylonbürstenaufsatz leicht entfernen, die Beschichtung hats leider nicht überlebt, naja nicht so schlimm.
Was mir an der alten Box aufgefallen ist: Aus die Spachtelmasse tritt immer noch etwas Flüssigkeit aus, die an der Oberfläche dann festklebt, aber nciht herunter tropft. Zum Glück hatte ich die Platte gut eingetütet (die neue übrigens auch, zur Sicherheit)
Aus diesem Grund kann ich diese Spachtelmasse zum Dämmen von Festplatten nicht weiter empfehlen!
Ob aus der anderen Box auch Flüssigkeit austritt werde ich noch berichten.
letztens frag ich mich doch, was ich mit der alten Spachtelmasse (Sicherheitsdatenblatt, bitte lesen und befolgen), welche schon etwas hart geworden ist, machen soll. Wegwerfen ist Mist, entweder ich verseuche die Umwelt oder muss wegen so einer kleinen Dose bis zur Sondermüllannahmestelle fahren. Da ich schon länger im Internet auf der Suche nach einer günstigen Festplattendämmung bin, hab ich mir gedacht dass das Bitumen dazu doch theoretisch geeignet wär.
Das Handeln geschieht auf eigene Gefahr
Ich räum mir also ein altes CD-Laufwerk aus und verpack ein altes Floppylaufwerk in Plastikfolie:
Alle Löcher hab ich entweder mit Schrauben oder mit Tesa verschlossen. Als Folie hab ich eine Plastetüte genommen, da die sich im Gegensatz zu Frischhaltefolie faltenfrei mit Tesa befestigen lässt.
Mit 2 verschiedenen Spachteln und einem alten Messer streich ich erst eine Schicht (~6-8mm) auf den Boden, drück das Floppylaufwerk drauf und füll die Zwischenräume, dabei sollte das Bitumen mit dem oberen Rand des Laufwerks möglichst genau abschließen.
Auf den Deckel kommt nochmal eine ~1cm dicke Schicht, die möglichst gleichmäßig aufgetragen sein sollte. Das Ziel ist es, dass der Deckel nach dem Verschließen der Box einen leichten Druck auf die Platte ausübt, da nur so eine ausreichende Wärmeabfuhr möglich ist. Ich hab nach Antrocknen der ersten Schicht kontrolliert, ob die Dicke auch ausreicht und dann nochmal 2mm aufgetragen.
Beim Trocken hat sich das Bitumen zwischen Laufwerk und Seitenwand noch etwas zusammengezogen, was darin resultierte dass ich an diesen Stellen noch etwas nacharbeiten musste. Das ist sichrerlich schwer zu verhindern, man sollte nur nach einer Woche die Zwischenräume zwischen den beiden Teilen im geschlossenen Zustand kontrollieren.
Nach den Kontrollen wurde mit klar, dass es vielleicht besser gewesen wäre, immer wieder einzelne Schichten aufzutragen, da es ewig dauerte, bis das Bitumen einigermaßen ausgetrocknet war. (hab glaube jetzt 2 Wochen gewartet )
Damit es doch etwas schneller ging, hatte ich in die Unterseite noch einige kleine Löcher mit einem Holzspan gestochen, damit noch restliche Feuchtigkeit entweichen konnte.
Heute hab ich die Folie aufgeschnitten um das Floppylaufwerk raus zu nehmen. Damit sollte man warten bis die Spachtelmasse einigermaßen fest ist, da sie sich beim Aushärten ausdehnt. Die Plastikfolie bleibt drin, nur das Laufwerk kommt raus. Das hat den Vorteil, dass man eine Fast faltenfrei verlegte Folie drin hat, die noch dazu sehr fest mit dem Bitumen verklebt ist.
Ohne Laufwerk:
Nachdem ich alle Ritzen in der Folie mit Tesa verschlossen hab, und die Fläche auf dem Deckel sowie auf der Gegenseite mit Klebeband abgeklebt hab (das Bitumen klebt aufeinander recht stark, wollte die Kiste nach etwas Laufzeit auch wieder auseinander bekommen), steckte ich erstmal testweise eine steinzeitliche 1GB-WD-Platte rein und ließ sie an ein einem AT-Netzteil eine halbe Stunde laufen.
Danach war die Platte kalt wie vorher. Darauf folgte der Umbau in meinen Hauptrechner, der aus folgenden Komponenten besteht:
- PhenomII X4 940BE @3,7GHz (Last) und 0,8GHz (idle)
- HD4670 passiv (Accelero S1)
- WD6400AAKS (Western Digital Caviar Blue mit 7200rpm)
- WD10EADS (Western Digital Caviar Green mit 5400rpm - deaktiviert da ich nur eine Box habe)
- BQT Straight Power E6 350W
- Scythe MugenII im idle passiv
- Xigmatek Midgard (ausgestopft mit Schaumstoff gegen Vibrationen)
- 2x Scythe Kama PWM im idle @300rpm (Hinten und Boden)
- 1xBQT Silent Wings @5V (Deckel)
Um die Platte gegen eventuell noch austretende Feuchtigkeit zu schützen, hab ich sie noch in eine antistatische Tüte gesteckt. Backup ist natürlich gemacht
Auswertung des Versuchs:
Lautstärke:
Leider hatte ich keine Strom-/SATA-Adapter um die hintere Seite auch noch zu dämmen. Von hinten hört man also recht viel. Vibrationen werden fast vollständig unterdrückt. Die Box ist derzeit in einem 5,25"-Schacht, die Lautstärke hat sich stark vermindert. Ich muss mich erst kurz konzentrieren, ehe ich den PC unterm Tisch hören kann. Fazit: Für 0€ bin ich mehr als zufrieden.
Temperatur:
Nach einer Stunde Laufzeit hat die Festplatte jetzt entspannte 34°C. Noch leicht unterm Optimum. Ob das auch so bleibt, werde ich berichten. Fazit: Bis jetzt ist die Platte kühlen als vorher, fast schon zu kühl
EDIT: Nach 2 Stunden idle (35°C) und dann 2 Stunden Volllast ist die Platte derzeit 41°C warm. Ein einwandfreier Wert würde ich sagen.
EDIT: Nach 2 Stunden idle (35°C) und dann 2 Stunden Volllast ist die Platte derzeit 41°C warm. Ein einwandfreier Wert würde ich sagen.
Fürs nächste Mal:
Zwei Adapter, einer für die Stromversorgung, einer für das SATA-Kabel wäre sehr nützlich um die Platte auch komplett versenken zu können. Das verhindert derzeit leider der SATA-Stromstecker von meinem Netzteil, der dann nicht mehr halten würde. Außerdem sollte man, wie oben schon gesagt, das Bitumen schichtweise auftragen, da sonst das Trocknen ewig dauert. Und leider ist bei mir die Dicke der Bitumenschichten oben und unten sehr unterschiedlich, aber das seht ihr dann schon selber.
Zufrieden bin ich trotzdem
Zufrieden bin ich trotzdem
Sagt mir eure Meinung, vielleicht hat ja hier jemand Erfahrung mit der Spachtelmasse und kann mir sagen welche Gefahren mich noch erwarten Übernehme natürlich keine Haftung für Hardwareschäden der Nachahmer.
Noch was zum Material: Der 1kg-Topf kostet ungefähr 5€, und das Kilo reicht auch ungefähr für eine Box. Sollte man in vielen Baumärkten bekommen.
UPDATE 07.04.2011
Mitterweile bin ich endlich dazu gekommen, die zweite Box fertig zu stellen und einzubauen. Die verbaute WD10EADS (5400rpm) wird maximal 33°C warm, die Dämmwirkung ist mit der ersten vergleichbar. Genauere Angaben kann ich nciht machen, da 2 unterschiedlich Platten drin sind.
Diese Box habe ich mit einer anderen Spachtelmasse gefüllt, die hintere Seite habe ich auch verschlossen und die Festplatte mittels Adapter angeschlossen. Diese Spachtelmasse riecht und klebt nicht wenn sie ausgehärtet ist, aber sie zieht sich zusammen, was dazu führt dass die Platte an den Seiten nciht mehr komplett anliegt. Halb so schlimm, die Kühlung ist trotzdem in Ordnung. Leider reicht hier das 1kg nicht aus, ich hatte noch einen Rest von der alten und habe ein paar kleine Steine mit eingespachtelt.
Kleine Verschnutzungen ließen sich mit Akkuschrauber und Nylonbürstenaufsatz leicht entfernen, die Beschichtung hats leider nicht überlebt, naja nicht so schlimm.
Was mir an der alten Box aufgefallen ist: Aus die Spachtelmasse tritt immer noch etwas Flüssigkeit aus, die an der Oberfläche dann festklebt, aber nciht herunter tropft. Zum Glück hatte ich die Platte gut eingetütet (die neue übrigens auch, zur Sicherheit)
Aus diesem Grund kann ich diese Spachtelmasse zum Dämmen von Festplatten nicht weiter empfehlen!
Ob aus der anderen Box auch Flüssigkeit austritt werde ich noch berichten.
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