1 Stunde im Samadhitank

I

imaginez

Gast
Hi.

Ich hab mich, inspiriert vom Film "Altered States", heute mal in einen Samadhitank begeben. :) Hat noch wer damit Erfahrungen? Mein Bericht, der gespoilert ist, ist vielleicht etwas enthusiastisch, aber ich hab ihn eben heute gleich nach dem Heimkommen geschrieben. ^^

Was ist ein Samadhitank?
http://de.wikipedia.org/wiki/Floating

Heute war endlich der Tag, an dem ich einen Samadhitank bestiegen hab. Ich wollte das immer schon seit ich den Film "Altered
States gesehen hab. Der hat mich unwiderruflich in den Bann gezogen und ich wollte das auch mal machen. Zwar ohne Drogen,
aber ich weiß auch nicht ob das besser gewesen wäre.

Die Begrüßung war sehr freundlich. Das Haus war wohl zu einer Massage-Praxis umgestaltet worden. Oben konnte ich erst mal
Platz nehmen im Ruheraum, der war sehr schlicht und trotzdem elegant und bequem eingerichtet. Da traf ich dann auch eine junge
Frau, die wohl gerade aus dem Tank kam, so mein Alter etwa. Hab sie dann etwas erzählen lassen und die Frau die das betreibt,
hat mich dann noch etwas eingewiesen und fragte neugierig, wie ich denn drauf gekommen sei. Ich sagte ihr durch einen Film, wo
es um Trips mit Drogen geht. Das sei nicht zu empfehlen meinte sie. Ja, da könne man leicht trippen das stimme, aber da hielt sie
nichts von. Aber ich sähe auch nicht so aus. Wenn die wüsste. :D

Naja, dann ging es vorher daran, sich zu duschen und dann anschließend ging es in den Raum, wo der Tank stand. Es wurde die
Funktion erläutert, dass man drinnen auch ein Licht in der Farbe seiner Wahl einschalten können und von drinnen der Tank sich per
Schalter öffnen lässt. Außerdem gab es einen roten Schalter, eine Art Notfallschalter, wenn jemand wirkliche Probleme hat.

Ich hab mich dann meiner Sachen entledigt und bin in den Tank gestiegen. Das Wasser war sehr warm, eben diese ca. 35°, was
auch der Hautaußentemperatur entspricht. Es war am Anfang sehr ungewohnt, man muss sich wirklich fallen lassen, alles
entspannen, man treibt wirklich auf der Wasseroberfläche. Wo die meisten Probleme hätten, meinte sie, das sei beim Entspannen
des Nackens und den Kopf in´s Wasser sinken lassen. Naturgemäß hat man Angst, dass man dann untertaucht, aber das hab ich
direkt am Anfang sehr schnell unter Kontrolle gehabt und immer wieder wenn ich merkte, es war nicht ganz entspannt im
Nacken, dies bewusst getan. Die Augen, Mund, Nase, liegen absolut, auch bei völliger Entspannung im Offenen und man kann
mühelos atmen. Da kann ich also jedem die Angst nehmen, aber das muss man eben zulassen, sich fallen zu lassen.

Für mich war es sehr schwer zu atmen, weil die Luftfeuchtigkeit natürlich sehr hoch darin ist, das hat mich auch am meisten
während der ganzen Session gestört, weil ich dadurch nicht wirklich abschalten konnte. Nach einer Weile hab ich mich jedoch
angepasst und bewusst geatmet, auch wenn es anstrengend war.

Ich kann nicht alles wirklich beschreiben, aber es war für mich gefühlt nicht nur eine Stunde, sondern ein Gefühl, als wäre ich den
halben Tag darin. Es war quasi eine lange Reise mit vielen verschiedenen Etappen, wo ich Dinge probiert habe und auch versucht
habe zu kontrollieren. Je länger ich drin lag, desto mehr hab ich mich jedoch daran angepasst und die Dinge kommen lassen. Es
ist trotzdem, auch bei dieser völligen Isolierung, sehr schwer den Kopf abzuschalten. Ich hab das anfangs bewusst versucht, aber
es klappt nicht. Mir kam dann immer wieder der Gedanke, dass ich vielleicht sein lassen und einfach kommen lassen sollte, was
kommt. Was mich während der ganzen Zeit erfüllte, waren Bilder und Formen und eine völlige Auflösung des Körpergefühls. Ich
habe Bilder und Formen gesehen, wo ich dann dachte, wenn ich doch nur Maler wäre oder so. "Da liegt so viel Potential an
Kreativität in dir!" Das war mir bislang niemals bewusst. Fantastische Formen und Bilder, die ein jedes ein faszinierendes
abstraktes Gemälde ergäben. Ich war beeindruckt von mir selber, was in mir drin ist.

Mir würde aber auch bewusst, dass die Suche nach Extremen bisher irgendwie enttäuschend war. Sei es der Fallschirmsprung,
der Samadhitank, nichts hat mich wirklich (!) vom Hocker gehauen. Mir wurde bewusst, dass unbewegte und bewegte
Bilder viel mehr Aussagekraft und Initialisierungspotential haben, als wir uns klar machen. Die Wirklichkeit ist dann eigentlich
immer irgendwie ernüchternd und nie so überwältigend wie man es erwartet. Das war mir auch noch nie so klar, wie in dem Tank.. Unsere
Fantasie ist ein fantastisches Werkzeug, sie hat so viel Potential. Das erklärt so vieles auf der Welt. Glaube an Geister, Götter und so
weiter.. Alles Fantasien von einem unfassbar komplexen Organ, mit so viel Potential - unserem Gehirn.
 
Eine Stunde!! Warste da nich ganz verschrumpelt? Oder passiert das bei dem Wasser nicht?
 
Nee, war ich überraschenderweise nicht, jetzt wo du es sagst. :)
 
Danke für den Erfahrungsbericht. Mich hat Floating auch schon interessiert, bin aber irgendwie noch nie zu Potte gekommen und es auch mal auszuprobieren. Aber das steht noch auf meiner "To do Liste". Einen Baum pflanzen hab ich schon abgehakt!:D

Wieso die Haut nicht schrumpelt? Das liegt wahrscheinlich daran das die Salzkonzentration, die für den Auftrieb verantwortlich ist, so hoch ist, daß die Hornzellen in Händen und Füßen, entgegen dem normalen baden zu Hause, kein Wasser aufnehmen da die Minerialienkonzentration in den Zellen in etwa sich die Waage hält oder gar geringer ist. Osmose ist da das Schlüsselwort.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg beim Verwirklichen der To-Do Liste. Sowas hab ich auch. ;) Fallschirmspringen und Floating war da enthalten - beides erfüllt. ^^
 
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