Telefonkabel Analog-Anschluss – Adern ausfindig machen nach Unterverteilung

blastinMot schrieb:
Da sehe ich dann auch die Telekom in der Pflicht, dass kostenlos instandzusetzen.

Schönes Beispiel, wo mal aufgeräumt wurde: https://www.facebook.com/hadyv.lawalata/posts/5069691726396021

Nur gibt es solche Aktionen in der Praxis häufig? Ist bestimmt auch eine Frage von Zeit (und damit Geld) - besonders, da es ja auch unordentlich funktioniert.

blastinMot schrieb:
TAE am Außen APL ist allerdings nicht erlaubt bzw. nicht prozesskonform.

War auch der größte Kritikpunkt an der Sache.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: foo_1337 und blastinMot
Eher selten.
Wurde dort wahrscheinlich auch eher gemacht weil der APL umgesetzt werden sollte.
Dann kann man es natürlich auch gleich richtig machen.
Und 1 Tag für 2 Personen kann man sich ja selbst ausrechnen, wie teuer das in etwa wird.
 
blastinMot schrieb:
TAE am Außen APL ist allerdings nicht erlaubt bzw. nicht prozesskonform.
Sowas hab ich auch schonmal gesehen:
Außen-TAE.jpg


Dieses Provisorium hielt immerhin wenige Monate.
 
eifelman85 schrieb:
Schönes Beispiel, wo mal aufgeräumt wurde: https://www.facebook.com/hadyv.lawalata/posts/5069691726396021

Nur gibt es solche Aktionen in der Praxis häufig? Ist bestimmt auch eine Frage von Zeit (und damit Geld) - besonders, da es ja auch unordentlich funktioniert.
Leider kann ich das nicht anschauen, da ich nicht bei Facebook bin.


Ansonsten kann ich zu dem Thema sagen:

Ich habe schon des öfteren Verteilungen optimiert. Gerade welche mit Schraubkontakten. Dort hat man nämlich immer das Problem, dass einem in dem Wust von Drähten gleich wieder ein neuer Draht abbricht, wenn man daran arbeitet. Wenn ich dran arbeite und merke, dass ich eine Störung verursacht habe, mache ich die Verteilung neu. Wenn mich etwas nervt, mache ich die Verteilung neu. Da sind mir dann auch irgendwelche Zuständigkeiten Hupe, solange ich da nicht grad einen halben Tag dafür verschwenden muss.

Hier mal ein Beispiel für eine Verteilung, die man nur noch neu machen konnte. Und wie bescheuert das oft mal laufen kann.

https://www.picflash.org/picture.php?key=OCIX41&action=show

Das Haus wird über ein Bleikabel 20DA von außen versorgt. Nun gab es anno damals aber noch nicht so große Dosen. Man hat also, um die Problematik zu umgehen, zwei EVzi 57a übereinander gebaut und mittels eines kleinen Röhrchens verbunden. Auf der linken Seite der beiden EVzi wurden dann die DA1-10 von oben nach unten aufgelegt und auf der rechten Seite die DA11-20. Soweit alles wunderbar. Dann kam ein Trottel-Elektriker und wollte da einen Unterputz-Kasten drüber bauen, weil keine Ahnung warum. Jedenfalls war der Kasten zu klein. Was macht er? Baut den oberen EVzi ab und lässt die Papieradern herumhängen. Irgendwer anders hat dann die Papieradern in einer LSA-Leiste aufgelegt, die da dann so rumflog.

Problem bei der Sache ist nun: Dadurch dass der obere EVzi jetzt fehlt, passierten ständig Fehler. Man muss nämlich kapieren, dass der verbleibende einzelne EVzi nicht so, wie man es erwarten würde, mit der DA1 links oben zu zählen beginnt. Nein, nein, links sind da die DA6-10 und rechts die DA16-20. Die anderen DA waren auf der LSA-Leiste durcheinander aufgelegt, weil derjenige der das gemacht hat, das Papierkabel nicht zählen konnte. Ich bin da dann hingekommen, weil es ständig Beschwerden gab, weil sich niemand mehr auskannte. Erste Aktion: Kasten aufgemacht um die Adern herauszuprüfen, da sind mir gleich ein paar Papieradern aus der Leiste gefallen. Erstmal Reisebüro außer Betrieb genommen. Supi.

Also alles neu machen, das ist Fakt. Problem dabei ist aber nun, dass der EVzi mitten im Gebäude ist. Und das Bleikabel quasi ohne einen Zentimeter Reserve in der Wand verschwindet um dann quer durch das angrenzende Gebäude nach draußen zu gehen (Innenstadt). Ich habe es zwar im anderen Gebäude gefunden, aber keine Chance um wieder in mein Gebäude zu kommen. Also keine Chance ohne einen massiven Flurschaden, den man in fremden Gebäuden die gar kein Kabel vom anderen Haus drin haben sollten, gerne vermeidet. Also was tun? Dann bleibt als Alternative eigentlich nur, den alten EVzi zu reparieren. Ich habe dann die zehn fliegenden Papieradern im EVzi gespleißt und die anderen zehn Adern in den passenden Kontakten eingeklemmt. Dann nach außen geführt und in einer LSA-Leiste aufgelegt.

https://www.picflash.org/picture.php?key=OPCX8K&action=show
https://www.picflash.org/picture.php?key=0D4K5Y&action=show

Keine perfekte Lösung, aber funktioniert wieder.

Was hat das jetzt letztendlich mit der Frage zu tun? Das soll vor allem ausdrücken, dass man als Laie nicht unbedingt erkennen kann, ob eine Verteilung problematisch ist oder nicht. Andere Verteilungen sehen genauso chaotisch aus, verursachen aber keine Probleme. Genauso gibt es auch schöne Verteilungen, wo etwas kapital nicht hinhaut, weil irgendwas verdreht oder falsch beschriftet wurde.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: t-6, 0-8-15 User, blastinMot und eine weitere Person
thom53281 schrieb:
Leider kann ich das nicht anschauen, da ich nicht bei Facebook bin.
Geht auch ohne dort angemeldet zu sein, grad getestet.
 
ber irgendwer hat sich da strafbar gemacht. Im Klemmkasten der Telekom hat keiner was zu suchen.

Und welcher Straftat hat man sich da schuldig gemacht? Seit das Telekom und nicht mehr Deutsche Bundespost ist gibt es das nicht. Die wenigsten sind auch noch verplombt. Die Telekom kann Geld verlangen für die Instandsetzung aber strafbar ist das nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Nore Ply
Das Gesetz nennt Voraussetzungen unter denen man sich strafbar macht. Das arbeiten am Klemmkasten wird nicht als Voraussetzung genannt.
 
Nore Ply schrieb:
Das Gesetz nennt Voraussetzungen unter denen man sich strafbar macht. Das arbeiten am Klemmkasten wird nicht als Voraussetzung genannt.
Ist für mich ziemlich eindeutig unter "verändern" mit abgehandelt.
 
Und seit wann ist ein privaten zwecken dienenden APL Kasten in einem MFH eine "öffentliche TK Anlage"?

Das Gesetz zieht vermutlich eher auf TK Anlagen in Bahnhöfen oder Behörden usw. ab.
 
brettler schrieb:
Und seit wann ist ein privaten zwecken dienenden APL Kasten in einem MFH eine "öffentliche TK Anlage"?
Der Telekom-APL und das dazugehörige Hausnetz sind Teil eines öffentlichen TK-Netzes.

Ansonsten hab ich dazu das hier gefunden (Quelle):

Wann dienen Telekommunikationsanlagen öffentlichen Zwecken?​

Eine Telekommunikationsanlage dient öffentlichen Zwecken, wenn ihr Betrieb ausschließlich oder überwiegend im Interesse der Allgemeinheit liegt.

Das schließt grundsätzlich Anlagen im rein privaten Bereich wie z.B. hausinterne Sprechanlagen aus.

Schwierig und umstritten ist dies aber bei privaten Telefonanschlüssen. Der Bundesgerichtshof sieht den Straftatbestand auch erfüllt bei Beschädigung oder Stilllegung eines privaten Telefonanschlusses, wenn sie gegen den Willen der Betreibergesellschaft und des Anschlussinhabers erfolgen (Bundesgerichtshof Urt. v. 10.08.1993, Az.: 1 StR 168/93)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Nore Ply
rezzler schrieb:
Ist für mich ziemlich eindeutig unter "verändern" mit abgehandelt.
"verändern" steht aber nicht für sich alleine. Entscheidend ist die Kombination.
 
Nore Ply schrieb:
"verändern" steht aber nicht für sich alleine. Entscheidend ist die Kombination.
Wenn du durch bloße Veränderung "den Betrieb einer öffentlichen Zwecken dienenden Telekommunikationsanlage (...) verhinder(s)t oder gefährdes(t)" hast du dem Paragraphen (und meinem Rechtsverständnis...) nach ein Problem.
 
Genau, wenn ich den Betrieb störe oder gefährde. Das ist die strafbare Handlung, nicht das bloße arbeiten am Kasten.
Nur damit das nicht falsch rüber kommt: Ich wohne im Mehrfamilienhaus, ich bin ausgebildet - und ich würde trotzdem die Finger davon lassen. Spätestens im Einfamilienhaus sehe ich da Raum für eine Einzelfallentscheidung.
 
Nore Ply schrieb:
Genau, wenn ich den Betrieb störe oder gefährde. Das ist die strafbare Handlung, nicht das bloße arbeiten am Kasten.
Prinzipiell gefährdet jede Arbeit daran den Betrieb ;) Und was machst du für eine Arbeit an dem Kasten, wenn du nichts veränderst? Zählt Anschauen als Arbeit?
Nore Ply schrieb:
Nur damit das nicht falsch rüber kommt: Ich wohne im Mehrfamilienhaus, ich bin ausgebildet - und ich würde trotzdem die Finger davon lassen. Spätestens im Einfamilienhaus sehe ich da Raum für eine Einzelfallentscheidung.
Im EFH dürfte sich die Anzahl der betroffenen Anschlüsse in Grenzen halten und wenn sowas am dortigen Anschlusskasten passiert vermutlich auch nicht unbeabsichtigt ;) Abgesehen von der geringen Wahrscheinlichkeit einer Anzeige.

Ich wohne im MFH, hab meinen DSL-Anschluss am APL selbst geschaltet und bei meiner Gf-Arbeit auch schon mehrmals Sachen lahmgelegt. Sowohl beabsichtigt (nachts im Wartungsfenster) als auch unbeabsichtigt (meist wegen schlechter Pläne). So gesehen müsste ich ein Gefängnis auch schonmal von Innen gesehen haben...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: eifelman85 und blastinMot
Wie ich inzwischen vom Eigentümer hörte, war ein Techniker der DT vor Ort und hat wohl ein paar Stunden am Stück geschimpft (geflucht) wie ein Rohrspatz, fand schlussendlich aber eine funktionierende Leitung/Dose und konnte das DSL inzwischen in Betrieb nehmen.

Da ich ein Update zu diesem Post schreiben wollte, aber ansonsten keine Informationen mehr erhalten habe, endet zumindest mein Teil hier. ¯\(ツ)/¯ gibt leider für mich weder eine neue Erkenntnis noch ein neues Foto oder gar eine Übersicht – schade.

Danke nochmal für eure Antworten, das war lehrreich und interessant.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: blastinMot, eifelman85, t-6 und eine weitere Person
Zurück
Oben