Elektroautos beim Fahren laden

Hannibal Smith

Jumbo Frame
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Apr. 2015
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Heut morgen hab ich den Artikel [hier] auf Golem gelesen und beim duschen kamen mir eben ein paar Fragen auf...

1. Was wäre wenn ein Blitz auf die Autobahn einschlägt ? Alles kaputt, muss neu aufgerissen werden oder was ?

2. Wie bewegen sich Personen zB. Sanitäter sicher fort ?

3. Dann würde das Prinzip des Faradayschen Käfigs doch nicht mehr funktionieren oder ? Ich mein ansonsten könnte man das Auto doch nicht "induktiv" laden ...

Würde mich über gute Antworten, eine Sachliche Diskussion und Berichtigungen freuen :)
 
1. Überspannungsschutz?! Außerdem könnte das gekapselt werden, Induktion funktioniert ja z.B. ja auch durch Kunststoffe durch.

2. Induktion wirkt nicht auf organische Körper, sondern nur auf Spulen.

3. Autoinsassen wären in einem Käfig (Auto), das Ladesystem unterm Auto außerhalb des Käfigs.

Die größere Frage hier ist der Wirkungsgrad. Wie viel Energie kommt wirklich beim Auto an? 95%, 90%, 80%. Man stelle sich vor beim Tanken würde die Anzeige 30 Liter zeigen mit dem Hinweis, dass nur 90% eingelaufen sind, weil der Wirkungsgrad der Zapfsäule 90% beträgt ;). Wenn ich allerdings auch nur den Wirkungsgrad bezahle .......
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich stellen sich da viele Fragen:

1. stehen die Kosten die Straßen umzurüsten im Verhältnis zum Mehrwert?
2. Effizienz des Ladevorgangs ... das Auto hat ja schon einen gewissen Abstand zur Straße ... bei simplen Handys die direkt auf dem Induktionsladegerät liegen ist der Ladeprozess schon deutlich länger als wenn sie per Kabel angeschlossen sind, wie viel kommt dann erst beim Auto an
3. wer zahlt die Verlustenergie? (siehe 2)
4. welchen Preis zahlt der Autofahrer für den Strom?
5. kann der Autofahrer auch die Beladung verweigern? weil er z.B. ein Hausanschluss hat und es für ihn da günstiger ist?

Sehr sehr viele Fragen. Nur weil etwas technisch möglich ist, ist es nicht immer die Beste Lösung.

Ich würde eher den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs fördern, der kann dann gern elektrisch umgestellt werden. Warum muss den jeder zum normalen Pendeln zum Job immer das eigene Auto nehmen?

Meine Frau und ich sind Berufspendler - 40km einfache Strecke - und nehmen hierfür immer den öffentlichen Nahverkehr. Für den Rest nehmen wir unser Auto - natürlich ein Diesel ... kommen dennoch auf über 20k Laufleistung pro Jahr, das sich ein Benziner nicht lohnt.
 
_killy_ schrieb:
Warum muss den jeder zum normalen Pendeln zum Job immer das eigene Auto nehmen?

Ich kann da nur für meine Frau und mich sprechen, in unserem Fall ist es 1. das Geld, 2. die Zeit, 3. die Privatsphäre und damit verbunden 4. die Gemütlichkeit.

Wir arbeiten beide im Großraum Frankfurt, wohnen aber nördlich davon, in einer eher ländlichen Gegend.
Ein Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr würde sowohl meine Frau wie auch mich jeweils 2.100 Euro kosten - nochmal zum Mitschreiben: 2.100 Euro.

Meine Spritkosten belaufen sich - selbst bei teuer gerechneten 1,40 Euro für den Liter Diesel auf unter 1.100 Euro - es bleiben also 1000 Euro für Steuern, Versicherung, Wartung und Reparaturen.

Unterm Strich gewinne ich finanziell schonmal nichts mit den Öffentlichen - mal ganz davon abgesehen, sofort überall hinfahren zu können, ohne auf Fahrpläne und Haltestellen angewiesen zu sein.

Kommen wir zum 2. Punkt, Zeit.
Wie bereits gesagt, wohnen wir beide eher ländlich und einen Bahnhof gibt es in unserem Dorf nicht. Wir müssten also auf die lediglich halbstündlich fahrenden Busse zurückgreifen, die uns in die 5km entfernte Stadt zum dort befindlichen Bahnhof transportieren. Von dort aus geht es wahlweise nach Frankfurt, wo sowohl ich, als auch meine Frau noch einmal umsteigen müssten, da der Bahnhof sich in keinster Weise bei unseren Arbeitsstellen befindet. Alternativ zur Fahrt nach Frankfurt könnte zumindest ich zuvor in einer anderen Stadt umsteigen - so oder so gibt es aber keine direkte Verbindung zu unseren Arbeitsplätzen bzw. zu dort nahegelegenen Haltestellen.

Unterm Strich macht das bei mir z.B. eine Fahrt mit den Öffentlichen von mindestens 60 Minuten und IMMER dreimaligem Umsteigen, egal zu welcher Uhrzeit und egal welche Streckenvariante. Je nach Uhrzeit der Abfahrt erhöhen sich die mindestens 60 Minuten übrigens auf bis zu 1,5 Stunden.

Dem gegenüber stehen 24 Minuten ohne Stau - im Schnitt, also auf's Jahr hochgerechnet, sind es wohl 30 Minuten pro Fahrt, also 60 Minuten pro Arbeitstag.

Das wäre in meinem Fall mindestens eine Stunde pro Tag, die ich nicht zuhause verbringen kann - und bitte, BITTE keine lieb gemeinten Empfehlungen geben, wie "da kann man ja lesen", etc... das hilft meinem Familienleben und meiner kleinen Tochter, die sich zu diesem Zeitpunkt im Kindergarten befindet, wo jede Stunde TEUER bezahlt werden muss, leider überhaupt nicht weiter.

Punkt 3 ist schnell abgehakt:
Ich hasse Menschen - also pauschal! Wenn sie mich in Ruhe lassen, lasse ich sie auch in Ruhe, leider ist das Gegenteil meist der Fall. Im Auto hab ich das Problem zumindest nur indirekt durch die anderen Fahrer rund um mich. Ob es nun besser ist, dass der nette Mitbürger, der sicherlich fleißig seine Sozialabgaben leistet, morgens aber um 8 Uhr schon mit der 1 Liter Faxe-Dose mir gegenüber im extrem gepflegten Zugabteil auf der hochwertigen Sitzbank sitzt, oder ich von blinden Autofahrern geschnitten werde, die Vorfahrt genommen bekomme oder von Mittelspurschleichern blockiert werde, mag jeder für sich selbst entscheiden, ich jedenfalls wähle das Auto - dessen faradayischer Käfig schützt mich in diesem Falle nicht nur vor Stromschlägen, sondern auch vor von mir ungewünschten Mitbürgerkontakten.

Punkt 4 folgt praktisch direkt auf Punkt 3:
Ob ich nun mit nem Bus mit 50 durch die Stadt oder knapp 100 über die Landstraße fahre, oder aber mit nem Zug mit deutlich über 100 über die Regionalstrecken fahre... so ein Crash ohne Sicherheitsgurte etc - teils noch im Stehen oder gegen die Fahrtrichtung, wo man dann von anderen, einem entgegenfliegenden Mitmenschen netterweise geköpft wird, stelle ich mir weniger angenehm vor. Zudem habe ich mein Auto unter Anderem aufgrund der Sitzposition und der darin verbauten Sitze bzw. weiterer Komfortausstattungen getroffen. Das kann mir kein Bus und auch kein Zug bieten.

Ich weiß, dass du deine Frage sicher nicht bös gemeint hast, aber du kannst diese Frage nach dem Für und Wider der öffentlichen Verkehrsmittel keinesfalls so pauschal stellen. Würde ich in einer Stadt wohnen, hätten Frauchen und ich wahrscheinlich nur ein Auto, so braucht jeder von uns eben sein eigenes - und in unserem Fall ist das auch gut so.

Übrigens hab ich sogar drei Autos - das nennt sich dann Hobby. Es gibt nämlich Menschen, die wirklich Spaß daran haben, mit bestimmten Autos zu fahren :) Mag auf Züge auch zutreffen, aber ich hab das mal durchgerechnet... so ne Privatstrecke mit nem Bigboy im Maßstab 1:1 kostet schon ne Stange... sogar mehr als in H0 :daumen:

Zum Thema Induktion in Straßen:
Eine von vielen Visionen, die eine Möglichkeit darstellen, E-Autos "mobiler" zu gestalten.

Meine Lösung wäre es jedoch nicht.

Meine Lösung wäre ein WELTWEIT GENORMTES Batteriesystem! Alle Batterie-Arrays haben exakt die selbe Größe, es unterscheidet sich lediglich darin, wie viele Arrays neben/hintereinander in einem Auto verbaut werden können.

Diese Arrays werden an der "Tankstelle" von unten mit einem Roboterarm herausgenommen, ins unterirdische Batterielager verfrachtet, wo sie aufgeladen und fortan weltweit als Energiespeicher genutzt werden können. Gleichzeitig kommt ein passendes, bereits vollgeladenes Batterie-Array zurück an die Unterseite des Autos und die Fahrt geht weiter.

Das Ganze würde zeitlich wohl noch schneller gehen als der übliche Tankstop bei fossilen Brennstoffen - vom lächerlichen Aufladen von Batterien mal ganz zu schweigen.

Leider, leeeeeeeeeeider sieht die Industrie diese Lösung als nicht durchführbar an.
Finanziell? Garkein Problem, diese Lösung baulich umzusetzen kostet keinen Cent mehr in aktuellen Produktionen von Batterien.

Platz? Auch kein Problem, die Tankstellen existieren bereits und müssten nur umgerüstet werden, der unterirdische Tank für den Sprit wird fortan als Lagerstelle für die Akkus verwendet.

Wasserkopf? Ach stimmt ja, da war was... auf einen Schlag könnte man das Problem, überschüssig erzeugten Strom von Kraftwerken etc. zwischenzuspeichern, lösen. Obendrein könnte man jedem Menschen Strom für Haus und Hof bzw. zum Autofahren jederzeit günstig zur Verfügung stellen. Das geht natürlich gar nicht... lieber irgendwo bei Darmstadt ne Autobahn mit OBERLEITUNG ausstatten (der Testlauf beginnt 2019, wenn ich nicht irre)...

Verrückte Welt!

Cya, Mäxl
 
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Kabelloses Aufladen mag via QI bei einem Smartphone ganz lustig sein. Elektroautos brauchen jedoch um wirklich laden zu können viel mehr Leistung.

Ich schätze nicht, dass hier genügend Wirkungsgrad herrschen kann, als das man wirklich Kilometer gut machen kann. Das ist beinahe so ein Bullshit wie Smartphone Laden per NFC oder Solarstraßen.

Wenn es um Gefahren geht, bei Unfällen sind beschädigte LiIon Zellen die größte Gefahr für alle. Denn sie brennen wie Zunder. Und die hat dein Auto so oder so dabei.

Zudem muss die generelle Infrastruktur für solche Systeme erst mal geschaffen werden. Deutschland tut sich ja schon schwer leistungsfähige E-Tanken zu realisieren. Woher soll dann der Strom für sowas noch kommen?
 
@DJMadMax

Also wir zahlen für den Großraum Hamburg 2.000€ für die Profi-Card. Für uns deutlich günstiger als 2 Autos + Stellplätze in Hamburg. Allein die Parkgebühren sprengen diesen Rahmen schon. Firmenwagen hätte meine Frau anrecht, aber auch dann würde sie mindestens 20-30 Minuten länger mit Auto fahren als mit den öffentlichen Verkehrsmittel.

Mein Vorschlag war aber auch, den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, damit auch die Anbindung besser ist - und dadurch fallen dann auch die Kosten - mehr Nutzer - bessere Kostenverteilung.

PS weiterhin hab ich auch geschrieben, dass auch wir privat ein Auto - Diesel - fahren, da wir trotz Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel fürs Pendeln dennoch auf 20.000km Laufleistung pro Jahr kommen.
Mir geht es somit nicht um den kompletten Verzicht eines Autos, nur für die gleichen Strecken die jeder von uns täglich fährt, kann man ja auch den Nahverkehr ausbauen. So hoch-individuell fahren wir dann doch nicht auf Arbeit. ;)
 
Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen... ich habe dich nie gefragt, wieso deine Frau und du mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Du jedoch hast mich (und "jeden" anderen) gefragt, wieso ich dies nicht tue:
_killy_ schrieb:
Warum muss den jeder zum normalen Pendeln zum Job immer das eigene Auto nehmen?
Wenn ich gewusst hätte, dass eine sachliche und ausführliche Antwort in einer Endlosschleife mündet, hätte ich's gelassen ^^

Cya, Mäxl
 
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BTW gibt es für Bus und Bahn bereits Konzepte ohne Fahrdraht die wirklich funktionieren und nicht nur auf den Papier.

In Barcelona 8meine ich mich zu erinnern) gibt es Straßenbahnen die fahren mit Akku + Stromanschlüssen in jeder Haltestelle. Hier wird der Strom in Supercaps zwischengespeichert. Die Bahnen halten einen ganzen Tag durch und werden über Nacht dann komplett geladen.
 
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