Haus Vollfinanzierung?

Pogrommist schrieb:
Einen mit 3K Netto würde ich heutzutage nicht mehr als Gutverdiener bezeichnen.
Zwei Ärzte und vor allen Anwälte würden über deine Schätzung mit 8k netto nur lachen :)
Oh ja, besonders niedergelassene Hausärzte abseits der Metropolen verdienen richtig dicke Kohle und arbeiten dafür dann auch nur 80+ Stunden/Woche.
 

Ca. bei 27:50 Minute kommt ein kurzer Überblick über Preisentwicklungen.

Die Nominallöhne sind niemals ähnlich stark gestiegen.

Wir haben diesen Dienstag mit einem lachenden und einem weinenden Auge den notariellen Kaufvertrag für unsere eigenen vier Wände unterschrieben. Zum einen freuen wir uns auf das Haus, welches uns sehr gut gefällt. Andererseits mussten wir dafür in den Speckgürtel von Bremen ziehen, weil es innerhalb von attraktiven Lagen von Bremen einfach unrealistisch ist für uns und/oder man "zu wenig Haus für das Geld" bekommt.
 
Mal ein bsp. von mir bzgl. Immobilien Preise.

2019 hab ich meine kleine Wohnung gekauft noch Selbstbewohnt (Wertanlage/ Rente / später vermieten).
2,5Z , 65qm, vor der Haustür viel grün, Rande von Dortmund, da die Preise auch im Ort "OK" waren. Ohne Auto wird's hier wieder schwierig.

Vollfinanzierung (1,5%, +16.000€ für Renovierung), 110.000€.
Weiter hab ich 15K noch von meiner Tasche in Renovierung rein gesteckt, insg 125.000€
Bad Kernsaniert, Elektrik auf neusten Stand, alle Böden (auch Balkon) und Wände neu (außer Küche), viel Eigenleistung, Bad in Auftrag.

Aktueller wert, schätze ich Mal +150.000€ für eine "Single-Wohnung" man bekommt hier des öfteren Flyer oder Grußkarten(Wohnungskauf) von Interessenten/Markler .

Nachbarwohnung wurde verkauft...
3,5Z und +15qm mehr, stand für 180.000€ im Netz. Ein Besichtigungstag später war die auch vom Markt und ein Pärchen wird einziehen.
Diese ist vom Zustand bischen besser , wie meine es 2019 war, dennoch wäre da einiges zu machen, Böden alle noch aus der Zeit wie meine es waren.
Und jetzt steht die Wohnung schon einen Monat leer, weil sich wahrscheinlich kein Handwerker finden lässt...

Wenn man ne Renovierung Sanierung mit 30K ansetzt...was knapp ist.
Wäre es eine Investition von 100K mehr (ohne Kaufnebenkosten berechnen) Vergleich zu meiner.
Für 1Z, Paar qm mehr und knapp 4 Jahre später.
 
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Ich würde das deiner Familie nicht antun unter diesen Umständen. Sucht euch lieber was grösseres zur Miete und bleibt flexibel im Leben.
In eurem Fall hätten erst die Kinder was von der Immobilie bzw nur wenn ihr es schafft sie abzuzahlen.
 
Sasi Black schrieb:
Wenn man ne Renovierung mit 30K ansetzt
Redest du von Renovieren oder eher von Sanieren? Wände streichen und neue Böden legen ist ja noch keine Sanierung. Wenn man allerdings anfängt die elektrik rauszuwerfen oder das Bad einmal auf links zu drehen, dann ists schon ne Sanierung.
Ich hab meine Wohnung ( 85qm) in Eigenleistung für unter 20k€ kernsaniert. Da war komplett neuer Bodenaufbau, alle brauchwasserleitungen, die gesamte Elektrik, Bad komplett neu und alle Wände gespachtelt und tlw neu verputzt, dabei.

Daher finde ich für renovieren 30k schon viel wenn damit nicht ähnliches gemeint ist. Ich verbinde damit eher verbessern der sichtbaren Oberflächen wie spachteln wo nötig und streichen, neue Fußbodenbeläge etc.
 
Ja, ist eine Sanierung..
Badezimmer, war bis zum Mauerwerk offen, Handwerker Rechnung lag bei 20K, mit gehobener Ausstattung.

Böden hatte ich alle bis zum Estrich auf gehabt, neu gefliest. Wände bis zu den Hauptverteiler Dosen geöffnet, Sicherungskasten neu aufgebaut.
Rollo E. mit SmartHome usw..

@Fatality
Ich bin unverheiratet und wohne alleine.
Meine Freundin würde ggf. Für paar Jahre einziehen. Bevor man sich was größeres zusammen kauft oder Mietet.
 
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@Sasi Black @Khaotik
Kleine Unterschied können schon viel beim Preis bewirken, weil damit auch Angebot und Nachfrage steht und fällt. 65 qm 2 Zi sind nice für 1-2 Personen, aber Familie kann man damit knicken 80qm 3 Zi sucht halt jeder gerade wo heutzutage auch Arbeitszimmer immer wichtiger werden. Allein die zusätzlichen qm machen ja auch einiges am Preis aus, 15qm a ca 2000 Eur sind halt auch einfach mal 30.000 Eur Mehrkosten. Dazu kommen aber auch andere Faktoren, wie Erdgeschoss, Dachgeschoss, Etagenwohnung (selbst da 2., 3., 4., etc. Etage, 17. 18. ... ) etc. Alle können die gleiche Größe aber unterschiedlichen Wert haben.
Dazu Lautstärke, Ausblick und andere Faktoren etc.

Hinsichtlich Sanierung steht und fällt viel mit eigenen handwerklichen Fähigkeiten. Kosten können deutlich steigen, wenn man alles machen lassen muss (wobei das auch ein Qualitätsmerkmal sein kann, denn ich würde mich besser fühlen, wenn ein Profi die Heizung oder Elektrik verbaut hat und das durch Rechnung belegt werden kann, als dass eine Privatperson mit Youtubeskills sich ausprobiert hat - no offence). Wenn man vieles selbst machen kann, dann spart man einiges. Aber auch bei der Sanierung kann man qualitativ große Unterschiede haben. Man kann ein Bad für 3.000 Kernsanieren, man kann aber auch easy 30.000 ausgeben. Das lässt sich pauschal alles schwer sagen und vergleichen. Auch das hängt von Faktoren ab. Wenn man in einem Zentrum einer Metropole wohnt, wird man eine hohe Investition anders "verkaufen" können, als irgendwo auf dem Land. Oder besser gesagt, wenn man eine gefragte Gegend hat (die kann ja auch ländlich sein) vs eine nicht so gefragte Gegend (das kann ja auch eine M;etropole sein). Denn nur weil einer z.B. 100k Eur in deine Sanierung steckt und damit den Preis auf sagen wir 400k hochtreibt, heißt es noch nicht, dass man Interessenten hat, die das kaufen und den Mehrpreis bezahlen wollen.
 
Ich bin aktuell im Begriff, eine ETW zu kaufen, 72m², Erdgeschoss, 4,5 Zimmer (ja, 2 sehr kleine, eins Büro, eins Schlafzimmer, Sohn bekommt das große Schlafzimmer), Balkon, Tiefgarage, BJ 1962, alles ETW, daher Haus laufend saniert und sehr gepflegt.

Lage ist top, große Grünfläche und zwei Spielplätze unmittelbar vor der Tür, 5 Minuten Fußweg in den Ortskern, in einer 30k-Einwohner-Stadt an der Grenze vom Ruhrgebiet zum Niederrhein, Preis von 135.000 Euro (für mich) ok.
Da ich 100% Homeoffice habe, brauche ich zwingend einen separaten Raum zum Arbeiten, jedenfalls perspektivisch. Und, wenn ich dann nicht im Wohnzimmer schlafen möchte, kommt man um 4,5 Zimmer nicht herum, aber da ist die Wohnfläche in vielen Fällen viel zu groß, hatte jetzt wirklich Glück, sowas zu finden. EG ist zusätzlich gut, weil die Katze dann endlich wieder raus kann, atm im 1.OG weigert sie sich, durch den Hausflur zu gehen, der ist aber auch furchtbar in so nem vivawest-wohnklo...

So richtig viel zu tun ist nicht, 2-3 Steckdosen sind auf Putz, die müssen in die Wand, sonst nur Tapeten/Farbe und 2 Fußböden.
 
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Evtl. kannst ja mal Bilder einstellen von der Wohnung wenn du sie bezogen hast @Ash1983

135k sind schon putzig, da bekomme ich bei mir in der Gegend gerade mal zwei Stellplätze für's Auto :)
 
Wenn ihr schon alle anfangt, dann würde ich auch gerne mein Kaufobjekt vorstellen 😂

Kaufpreis 130.000 EUR
  • 55qm Dachgeschoss-Maisonette-Wohnung
  • + 8qm Loggia/Balkon
  • Auto-Stellplatz
  • Kellerabteil
Die Wohnung befindet sich in einer 500qm großen Doppelhaushälfte (BJ 1990) mit insgesamt 6 Wohnparteien, in einer gehobenen, ruhigen Gegend von Mönchengladbach.

Zentralheizung ist von 2012 (Gas). Küche ist inklusive, modern und in einem guten Zustand. Das Bad wurde bereits vor zwei Jahren kernsaniert.

Sanierungsaufwand: Vermutlich nur den Holzboden mal abschleifen und neu beschichten und die Wände neu streichen...

Aktuell bekomme ich bei Vollfinanzierung, 1,5% Tilgung und 10 Jahre Zinsbindung einen Zins von 4,3%. Das entspräche einer Belastung von rund 650€ im Monat.

Ich möchte die Tilgung bewusst niedrig halten, um meine Sparquote für den Aktienmarkt nicht zu sehr einzuschränken. Ich hätte gerne auch 1% Tilgung genommen - aber es gibt aktuell laut Finanzierungsberater kein entsprechendes Angebot.

Also anstelle monatlich 625€ für meine Miete zu zahlen (50qm Dachgeschoss, ohne Balkon, alte Küche, altes Bad in Kaarst), zahle ich nun rund 900€ (650€ Kredit, 250€ Nebenkosten) im Monat. Mit dem feinen Unterschied, dass mir die Wohnung mal gehören wird.

Ich schätze für das Niveau kann man später auch 'nen Mieter reinsetzten, wenn ich mal wieder ausziehen möchte.

Der Haken: Ich musste 1 Jahr dafür suchen... 😅 (übernächste Woche ist der Notartermin, klopf auf Holz)
 
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BridaX schrieb:
Ich möchte die Tilgung bewusst niedrig halten, um meine Sparquote für den Aktienmarkt nicht zu sehr einzuschränken.
Wenn Du damit rechnest, durchschnittlich >4,3% Rendite zu erzielen, kann das aufgehen.

BridaX schrieb:
Also anstelle monatlich 625€ für meine Miete zu zahlen (50qm Dachgeschoss, ohne Balkon, alte Küche, altes Bad in Kaarst), zahle ich nun rund 900€ (650€ Kredit, 250€ Nebenkosten) im Monat.
In den Nebenkosten sind dann mit Sicherheit auch Hausgeld und Rücklagen für Wohungsinterne Renovierungen eingerechnet, die in den 30 Jahren anfallen werden, bis der Kredit mit der (.....) Tilgungsrate nach 30 Jahren ohne Sondertilgungen nahezu abbezahlt ist.

Alternativ bleibt die Spekulaiton, dass in 10 Jahren (nach Ende der potentiellen Zinsbindung) die Zinsen wieder im Keller sind (und nicht doppelt so hoch wie heute) sind und Du die ca. 100k Restschuld dann billger finanzieren kannst.

BridaX schrieb:
Mit dem feinen Unterschied, dass mir die Wohnung mal gehören wird.
Ich habe selbst beim Neubau nicht damit gerechnet, dass ich hier 30 Jahre lang nichts renovieren muss. Und schon kann man ein paar (Zehn)tausend Euro zusätzlich einplanen, die sonst der Vermieter tragen würde.

Falls Habeck mit seinem Wahn durchkommt und irgendwann die Zentralheizung gegen eine ohne fossile Brennstoffe ersetzt werden muss, reichen die paar Euro Rücklagen aus dem Haisgeld vermutlich nicht. Außer, ihr habe zufällig Fernwärme in der Straße.
Ergänzung ()

Der_Picknicker schrieb:
Vielleicht sollten wir das auslagern, analog zu Gehälter in der IT - Hauskauf in der It ;)
Das hätte man mit der Diskussion um Fertigküchen auch schon machen müssen. Immerhin ist mind. das zuletzt genannte Objekt ein Vollfinanzierer, passend zum Threadtitel.

Was eine Wohnung für 130k (und 900€ Monatliche Belastung) mit IT-Gehältern zu tun haben soll, ist mir endgültig ein Rätsel. Aber vermutlich verdient man nach Ansicht einger hier heutzutage nur noch in der IT mehr wie Mindestlohn.
 
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gymfan schrieb:
Was eine Wohnung für 130k (und 900€ Monatliche Belastung) mit IT-Gehältern zu tun haben soll, ist mir endgültig ein Rätsel. Aber vermutlich verdient man nach Ansicht einger hier heutzutage nur noch in der IT mehr wie Mindestlohn.
Du hast mich missverstanden, es ging mir um die Auflistung, wie es beim Gehalt Thread auch gemacht wird.
ArtReihenhaus, Freihstehendes Haus,Eigentumswohnung
qm-Anzahl
Evtl. Grundstücksgröße
Zimmeranzahl
Ungefährer Ort
Baujahr
Zustand
Nennenswerte Ausstattung (Keller, Pool Balkon...)
Kaufpreis ohne Nebenkosten
 
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vaju schrieb:
Evtl. kannst ja mal Bilder einstellen von der Wohnung wenn du sie bezogen hast @Ash1983

135k sind schon putzig, da bekomme ich bei mir in der Gegend gerade mal zwei Stellplätze für's Auto :)
Ich versuch, dran zu denken.

Ist hier, im Speckgürtel von Düsseldorf, ansich nicht wesentlich anders, hier findeste auch runtergerockte Häuser aus den 70ern ohne besonders hohen Standard für 750.000 Euro. Meine Wohnung würde vermutlich auch für 150.000 problemlos den Besitzer wechseln, es gibt eben einfach zu wenige Wohnungen.

Und, weil der Thread ja nicht "Immobilienkauf" heißt, sondern, naja, s.o. :) :
Kaufnebenkosten trage ich selbst und ich brauch noch ne Küche und ein paar andere Dinge, daher 135k vollfinanziert zu 3,99% (yeah! =/), aber mit 4,8% Tilgung p.a., da bin ich dann wenigstens schnell durch damit.
 
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gymfan schrieb:
In den Nebenkosten sind dann mit Sicherheit auch Hausgeld und Rücklagen für Wohungsinterne Renovierungen eingerechnet, die in den 30 Jahren anfallen werden, bis der Kredit mit der (.....) Tilgungsrate nach 30 Jahren ohne Sondertilgungen nahezu abbezahlt ist.

EDIT:

Hier der offizielle Wirtschaftsplan für 2022, 2 Personenhaushalt:
1677965709998.png
Da ich proportional mit <10% nur einen sehr kleinen Anteil vom Haus besitze, ist das Hausgeld auch entsprechend überschaubar.

Aktuell wurden bereits 30.000€ an Rücklagen angespart. Ich schätze in den nächsten 20 Jahren ist das Dach fällig und die Heizung - von dessen anfallende Kosten ich dann ~10% anteilig tragen werde. Das Risiko halte ich dahingehend also für ziemlich überschaubar.

Renovierungen/Sanierungen betreffend meines Sondereigentums bzw. der Mietwohnung habe ich als Mieter auch, zumindest in Teilen. Bad, Küche, Fußbbodenelag, Wandbelag etc... muss der Vermieter (meines Wissens) zwar in seiner Funktion erhalten - aber nicht renovieren/sanieren. Das Verschleißrisiko trägt (laut meiner Recherche) zum Großteil der Mieter selbst.

Meine aktuelle Küche und das Bad in der Mietwohnung sind ziemlich runtergerockt - eine neue Küche/Bad baut mir der Vermieter trotzdem nicht ein - "funktioniert ja alles". Dahingehend ändert sich also nicht viel.

Mehr als meine gewohnten 1-2 Nettogehälter als Notgroschen werde ich mit der Eigentumswohnung vermutlich auch nicht ansparen...

gymfan schrieb:
Alternativ bleibt die Spekulaiton, dass in 10 Jahren (nach Ende der potentiellen Zinsbindung) die Zinsen wieder im Keller sind (und nicht doppelt so hoch wie heute) sind und Du die ca. 100k Restschuld dann billger finanzieren kannst.

Das stimmt.

Persönlich hätte ich mich auch gerne für eine 5 jährige Zinsbindung entschieden, was aber einen Kreditzins von 4,8% bedeutet- und die Spekulation nicht wirklich lohnenswert gemacht hätte. Alles über 10 Jahre Zinsbindung kostet ebenfalls extra.

Ich persönlich gehe stark davon aus, dass wir in den kommenden Jahren auf Niveaus von vor 2020 zurückfallen werden. Langfristig sehe ich keine "Zeitenwende" weg vom billigen Geld.

Wenn es in 10 Jahren dicke kommt, und der Hypothekenzins bei 10% liegt (oder was weiß ich), dann wird halt nicht mehr in den Aktienmarkt gepumpt, sondern Aktien liquidiert und sondergetilgt...

Ansonsten bin auch auch niemand, der die Miete an sich schlecht redet - solange man eben günstig mietet und das gesparte Geld am Kapitalmarkt anlegt, in fremdfinanzierte Immobilien macht oder bewusst "YOLO" auslebt...
 
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BridaX schrieb:
Mehr als meine gewohnten 1-2 Nettogehälter als Notgroschen werde ich mit der Eigentumswohnung vermutlich auch nicht ansparen...
So, wie Du in Aktien investierst und wie Du Dir das hier durchgerechnet hast, wirst Du wissen, wie Du das für Dich zu bewerten hast. Da dürfte die Vollfinazierung eher aus Deinem Wunsch heraus kommen, mehr Geld zur Verfügung zu haben und nicht daher, dass Du schon damit am Existenzminimum lebst. Ich habe das damals leider genau anders herum gemacht und dadurch ein paar 10k Euro verschenkt. Im Nachhinein ist man immer schlauer.

BridaX schrieb:
Ich persönlich gehe stark davon aus, dass wir in den kommenden Jahren auf Niveaus von vor 2020 zurückfallen werden. Langfristig sehe ich keine "Zeitenwende" weg vom billigen Geld.
Für mich ist derzeit die Frage, wo das billige Geld in Europa/Deutschland her kommen soll. M.M.n. klappt das nur mit einem massiven Rückgang der Lebenshaltungskosten, wenn nicht gleichzeitig alle Gehälter und Sozialleistungen (wer soll das zahlen) die vergangene Infaltion aufholen sollten.

Das wäre dann u.A. an wieder billige Energieträger und, bezogen hier auf den Thread, mit günstigem Wohnen. Wenn ich mir als Eigentümer die Pläne der EU und auch Deutschlands ansehe, dann wird mir für die Altbauwohnung miener Mutter eher übel. Ich plane jedenfalls nicht, die Wohnung länger zu "behalten" wie es nötig ist (noch gehört sie weder mir noch meiner Schwester). Bei Baujahr 1968 und einer Gas-Etagenheizung bin ich froh, wenn ich mich nicht mehr um die Wohnung kümmern muss, sobald das für mich "einfach" möglich ist. Da bringen auch die vor 10-15 Jahren renovierte Küche und Bäder oder das erst im letzten Jahr neu eingebaute Gas-Brennwertgerät nicht viel.

Wenn die WEG beschließt, das Haus (oder gleich alle Häuser der Siedlung) energetisch auf den von der EU bis in die 2040er geforderten Stand zu bringen, muss ich 1/12 der Kosten für das Doppelhaus zahlen. Fernwärme liegt dort m.W.n. nicht, also wird es wohl (neben Dämmung und sonstigem Zeugs, was aus finanzieller Sicht Schwachsinn wäre) irgendwas in Richtung Wärmepumpe plus Solar.

Damit brauche ich an die TG bei meiner eigenen Wohnung noch nicht zu denken (oder den Duplex-Parker in meiner letzten Mietwohnung). Die TG wird vermutlich nicht so lange ohne nennenserte Sanierungen durchhalten wie die Einzelgarage bei meiner Mutter.

Mit Pech reicht es schon, wenn die WEG beschließt (auch gegen Deine Stimme), die PKW-Stellplätze irgendwie mit einer Ladeinfrasturktur auszustatten. Das alles bringt einen finanziell nicht um, verändert eine Rechnung aber ganz schnell, nach der die Finanzierungskosten auf dem Niveau der Miete liegen. Wie aber auch die Sache mit der Kostenaufteilung zwischen Mieter und Vermieter oder möglich Mietsteierungen in der Zukunft, ist das eine objektibezogene Betrachtung.
 
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gymfan schrieb:
Für mich ist derzeit die Frage, wo das billige Geld in Europa/Deutschland her kommen soll. M.M.n. klappt das nur mit einem massiven Rückgang der Lebenshaltungskosten.

Ich antworte mal mit einem "Spoiler". Ich bin mir nicht sicher, ob meine Antwort noch zum eigentlichen Thema passt. Wobei Inflation und Immobilien-Finanzierung in direkter Beziehung zueinander stehen.

An sich hast du recht, dieser Umstand hängt alleine an der Inflationsrate bzw. der Entwicklung der Lebenshaltungskosten.

Prinzipiell ist ein Rückgang der Lebenshaltungskosten aber nicht notwendig, diese müssen lediglich weniger stark ansteigen als im Zeitraum zuvor. Schon hat man einen deflationären Trend aufgrund höherer Vorjahres- bzw. Monatsvergleiche.

Die Frage ist also nicht, ob die Preise wieder sinken, sondern ob sie weniger stark steigen?

Diesbezüglich eine tolle Grafik über den Verlauf der Inflation (HVPI) in Europa:

1678051176012.png

https://nitter.at/pic/orig/media%2FFqNS2c9XsAAtK30.png

Aktuell zeichnet sich eine "klebrige Inflation" ab, sprich man wird voraussichtlich eine längere Zeit auf dem aktuellen Niveau verharren. Schuld ist die noch steigende Kerninflation, bestehend aus Industrie und Dienstleistungen. Historisch gesehen hinkt diese Komponente 6-12 Monate nach.

Die Erklärung dafür ist relativ simpel: Die Preisveränderungen für Energie und Rohstoffe können relativ schnell weitergegeben werde. Industriegüter, Lebemsmittel und vor allem Dienstleistungen sind in der Hinsicht wesentlich träger und stehen eher am Ende der Warenkette.

Man sieht es vielleicht selbst ganz gut an der eigenen Strom- oder Gasrechnung.

Wo standen die Spotpreise jeweils am höchsten? (Frühling/Sommer 2022), wann wurden die Preise erhöht? (Herbst/Winter 2022), wann wurden die Preise gesenkt? (noch gar nicht). Es braucht Zeit, bis sich sämtliche Preisveränderungen in der Wirtschaft durchsetzen.

Solange sich Energie- und Rohstoffpreise nicht wieder in neue Höhen aufmachen, dürfte der disinflationäre Trend kurzfristig, wie auch langfristig weiter anhalten.

Der Immobilien- und Arbeitsmarkt spielt innerhalb der Gesamtinflation auch eine wesentliche Rolle. Vielleicht kurz zusammengedampft: Der Häusermarkt kühlt aktuell leicht ab (wirkt deflationär), der Arbeitsmarkt ist sehr robust (wirkt inflationär). Auch hier gibt es einen massiven "lag" von teils über einem Jahr.

Abschließend hatte unser Fiat-Geldsystem schon immer einen nahezu intrinsischen Drall hin zum deflationären, dem es über Jahrzehnte mit Geldmengenwachstum und Niedrigzinsen entgegen zu wirken galt:

1678052901604.png

https://www.handelsblatt.com/infografiken/ueberblick-wie-sich-die-leitzinsen-seit-1970-entwickelt-haben/9311190.html

Zumal die aktuelle Situation aus teils vergangen Krisen geboren ist. Am Makro, also an unserem Geldsystem, oder der Art wie wir global wirtschaften und miteinander im Wettbewerb stehen, hat sich grundlegend nichts verändert.

Warum sollte jetzt alles anderes sein? Meist liegt der Mensch mit dieser Annahme falsch und es geht weiter wie gehabt - Makroperspektivisch.
 
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Ich überfliege den Thread hier nur ab und an, aber den Vorschlag für eine "Auslagerung" jüngster Immobilienanschaffungen in einen eigenen Thread mit vorgegebener Struktur finde ich sehr gut. Überhaupt nicht um zu flexen, sondern um eine "echte" Transparenz zu bekommen wie hoch in Deutschland (und darüber hinaus) teilweise die Unterschiede sind und Wunsch und Wirklichkeit auseinandergehen.

Da lese ich mir lieber in Textform eine Kurzbeschreibung und Eckdaten durch, aber bekomme tatsächliche Preise. Bei den ganzen Statistiken fehlt mir immer die Greifbar- und Anwendbarkeit.

Kann noch nicht so viel beitragen, da ich gerade ein EFH + freistehenden Flachdachbungalow baue und erst bei den Erdarbeiten bin. Auf Reddit gab es da ganz schöne Aufschlüsselungen die meinen derzeitgen Kosten viel näher kommen als jeder 0815 Beitrag in Magazinen, Ratgebern usw. Hätte ich früher solch eine gute Datenbasis gehabt, hätte ich gewisse Entscheidungen anders getroffen :D Wenn ich durch bin, kann ich aber auch die Kosten von A-Z aufschlüsseln und da gibts zig Posten die nirgends so offiziell einsehbar/erkennbar sind :D
 
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fireblade_xx schrieb:
Auf Reddit gab es da ganz schöne Aufschlüsselungen die meinen derzeitgen Kosten viel näher kommen als jeder 0815 Beitrag in Magazinen, Ratgebern usw. :D
Das stört mich auch massiv. Man liest sich irgendwelche Artikel durch von vermeintlichen Fachzeitschriften, aber jede Seite nennt andere Zahlen, die sich teilweise um mehrere Stellen unterscheiden. Mit so was kann man dann einfach nichts anfangen.
 
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