Kauf einer Soundkarte lohnenswert ?

Ein DAC oder Verstärker selbst ist eigentlich nicht hörbar bzw. hat generell keinen Eigenklang zu haben. Wenn doch, dann hat der Entwickler falsche Designentscheidungen getroffen oder er nimmt die Verzerrungen gar billigend inkauf. An der Stelle sollte man dann aber ernsthaft überlegen, ob es nicht klüger wäre, einen Equalizer einzusetzen, der sich auf Wunsch wieder deaktivieren lässt.

In den meisten Fällen liegt aber nicht DAC- oder Verstärkerklang vor, sondern reine Autosuggestion. Um dieses Phänomen hat sich schon vor Jahrzehnten ein eigener Markt etabliert, der erst einmal die Güte jedes Ohres infragestellt, um sogleich die vermeintliche Lösung in Form eines hochpreisigen Wandlers oder Verstärkers in Aussicht zu stellen. Audio wird auf einmal zum Wettbewerb, der nur auf kommerziellem Wege zu lösen ist. Dann kommt schließlich der Glaube hinzu, es doch hören zu können.

Ich kann nur jedem raten, seine eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und mal einen Blind- oder zumindest guten A/B-Test mit Switch zu machen. Ich muss allerdings warnen: Je mehr Erfahrung man im Bereich der Psychoakustik sammelt, desto "unromantischer" wird das ganze Hobby HiFi. Ein großer Teil des Storytellings fällt damit weg. Bleibt also nur noch eins: Die Musik selbst.
 
Der Kabelbinder schrieb:
Ich kann nur jedem raten, seine eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und mal einen Blind- oder zumindest guten A/B-Test mit Switch zu machen.
Was ja gar nicht so trivial ist, weil die Lautstärke möglichst identisch sein sollte, bei unterschiedlichen Wirkungsgraden müsste man die anpassen beim umschalten, oder?

Bei Kopfhörern kommt hinzu, dass man auch mit geschlossenen Augen wohl alleine am Tragegefühl den Kopfhörer erkennt, selbst wenn eine andere Person einem den Kopfhörer aufsetzt.
 
calippo schrieb:
Was ja gar nicht so trivial ist, weil die Lautstärke möglichst identisch sein sollte, bei unterschiedlichen Wirkungsgraden müsste man die anpassen beim umschalten, oder?
Richtig. Deshalb sage ich auch "guten" Test. :)

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass in einigen Szenarien selbst 0,5 dB einen Unterschied ausmachen können, wenn man sich allein auf eine einzige Sache konzentriert.
In der Regel ist der bessere DAC/Amp immer der Lautere. Abhilfe schafft das Einpegeln mit einem Multimeter oder einem Messmikro (wegen mir auch einem Smartphone als Notbehelf).

calippo schrieb:
Bei Kopfhörern kommt hinzu, dass man auch mit geschlossenen Augen wohl alleine am Tragegefühl den Kopfhörer erkennt, selbst wenn eine andere Person einem den Kopfhörer aufsetzt.
Ja, der Vergleich hinkt wirklich an vielen Stellen und ist ohne Weiteres auch nicht objektiv zu lösen.


Um dann aber einmal den Bogen zurück zu schlagen:
@Timme430 Was genau stört dich bei der Wiedergabe? Gibt es ein Grundrauschen? Stört dich der Klirr? Oder willst du einfach nur ein anderes Sounding?

Mehr Auflösung, Transparenz, Bühne, Dynamik etc. lässt sich bei einem Upgrade nur erzielen, wenn das derzeitige System tatsächlich ein grober Flaschenhals ist.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
@Timme430 Was genau stört dich bei der Wiedergabe? Gibt es ein Grundrauschen? Stört dich der Klirr? Oder willst du einfach nur ein anderes Sounding?

Mehr Auflösung, Transparenz, Bühne, Dynamik etc. lässt sich bei einem Upgrade nur erzielen, wenn das derzeitige System tatsächlich ein grober Flaschenhals ist.
Es stört mich ja im Moment nichts, ich frage mich ja bloß, ob ich meine Audioqualität noch Kraftvoller und klarer rüberbringen kann
 
Kommt drauf an, woran man "klar" und "kraftvoll" festmacht. Vielleicht hast du ein paar Musikbeispiele, anhand derer du näher erklären kannst, was du meinst?

Die obigen Begrifflichkeiten würde ich eigentlich eher bei der Wahl des Kopfhörers ansetzen. Oder einem DSP (Signalprozessor). Man könnte mal einen Equalizer ausprobieren.
 
Besitze auch die DT 770 Pro (jedoch 250 Ohm). Ich hatte die Kopfhörer zusammen mit einer ASUS Xonar DG 5.1 am laufen, weil der Onboard-Sound meines damaligen ASRock Z77 Pro 3 irgendwie nicht so richtig funktionieren wollte.
Jetzt benutze ich wieder den Onboard-Sound von meinem ASRock X470 Master SLI und habe die Soundkarte weiterverkauft, weil ich keinen Unterschied feststellen konnte.
War natürlich auch die günstigste Karte aus der Xonar-Reihe und ich benutze die Kopfhörer meist nur zum Zocken und nicht für Filme & Musik.
Trotzdem denke ich, dass man Unterschiede zwischen Soundkarte und aktuellem Onboard-Sound, wenn überhaupt, nur bei Soundkarten im höheren Preissegment wahrnehmen kann.
 
Ich habe mir eine Xonat SE für 15 Euro geholt. Das waren schon Welten zum normalen Board.
Dann hab ich hier noch nen Denonx1000. Der ist nochmal wesentlich besser.

Hab das in Blindtests getestet. Selbe Lautstärke, kein EQ, jemand anderes hat umgesteckt, verbundene Augen.

Sowas macht viel mehr aus als mp3 oder CD, MQA ect.
 
Das mag gut sein, dass manch einer das so empfindet. Leider fehlt es an Möglichkeiten, das als Dritter zu wider- oder belegen. Bei Geräten, die absichtlich gesoundet sind, ist es aber nur plausibel, wenn gewisse Unterschiede auftreten. Wobei auch das oft unterschiedlich stark skaliert, je nach angeschlossem Kopfhörer.

Der TE kann sich ja mal sowas wie einen K5 Pro oder Atom Stack besorgen und dann selbst Erfahrungen sammeln.
 
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