Mikro für Twitch

Milkscheeks

Cadet 4th Year
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116
Hallo ich suche ein Mikro um damit bei Twitch Livestreaming zu machen.
Ich habe mir ein Elgato Wave 3 besorgt und musste leider festellen, dass damit meine Logitech G910 schön mit aufgenommen wird. In OBS hab ich auch schon Filter probiert damit erreiche ich zwar, dass der Ton der Tastatur bei ausschließlicher Nutzung ohne Sprache nicht erfasst aber sobald man gesprochen hat und die Tastatur benutzt kommt sie durch.

Meine Überlegung:

Auf ein Dynamisches Mikro zu wechseln. Angeblich sollen die ja Hintergrundgeräusche sehr gut rausfiltern.

Ich hab da so an das Rode Procaster gedacht.
 
Das Problem ist nicht das Mikrofon sondern die fehlerhafte Anwendung.

Ein Mikrofon gehört Mundnah positioniert (10-15 cm max) und dann vernünftig eingepegelt, in Verbindung mit einem noisegate lassen sich hintergrundgeräusche so gut herausfiltern.
 
Hast du das Mikro bereits auf Kopfhöhe?
Ist es per Shock Mount entkoppelt?

Die Richtcharakteristik des Wave 3 ist für ein Gamingmikrofon tatsächlich eher ungeeignet. Ein Fehler, unter dem leider viele Gaming-Mikrofone leiden.

Du könntest dich im Bereich der Bühnenmikrofone umsehen. Erster Vorschlag: XM8500 oder SM57.
Man muss allerdings sagen, dass eine effektivere Richtcharakteristik praktisch nur wenig Unterschied macht, wenn Platzierung und Raumakustik überhaupt nicht stimmen. Wenn es zu stark hallt, dann gelangt der Störschall letztlich immer auf die sensible Seite des Mikrofons.

Ich würde Folgendes vorschlagen:
1. Mikro richtig platzieren, und zwar auf Mundhöhe. Um die Geräuschunterdrückung zu optimieren, brauchst du möglichst viel Direktschall.
2. Mikro vom Tisch entkoppeln. Solche Membranen reagieren sehr empfindlich auf Körperschall, welcher am Schreibtisch insbesondere vom Tippen auf der Tastatur ausgeht. Andere Switches nutzen, ggf. mit O-Ringen, Landing Pads oder QMX Clips dämpfen. Unter die Tastatur Gummifüße als Puffer kleben. Darunter noch ein großes Stoffpad, um auch die Reflexionen an der Tischplatte zu dämpfen.
Den Rest macht normalerweise die Spinne (Shock Mount) des Mikrofons.

Danach kann man über den Tausch des Mikros nachdenken.
 
Sorry ich muss meinen Beitrag ergänzen: Mikrofonarm, Shockmount sind vorhanden und das Mikro ist nah am Mund
 
Würde das Zoom H2N an einem Arm empfehlen. Hat eine recht ordentliche Richtcharakteristik und eine hervorragende Tonqualität.
Milkscheeks schrieb:
Sorry ich muss meinen Beitrag ergänzen: Mikrofonarm, Shockmount sind vorhanden und das Mikro ist nah am Mund
Liegt es dann vielleicht an der dynamischen Verstärkung in der Software? Dass wenn du also nicht spricht, die Tastatur lauter wird?
 
@Qarrr³ Das Zoom H2N ist ein mobiler Rekorder und damit eher ungeeignet bzw. "überqualifiziert" für den gewünschten Verwendungszweck.

Meine Empfehlung wäre tatsächlich das Rode Procaster + USB Audio Interface, sofern das Budget stimmt und man diese Qualität benötigt. Anfangen kann man aber auch gut mit einem XM8500, wie Kabelbinder schreibt.

Das Wave3 ist an sich ein gutes und vor allem praktisches Mikro, welches sich jedoch meines Wissens leider kaum in Verbindung mit RTX Voice nutzen lässt (nur, wenn man auf die Mixer-Features des Mikros verzichtet), was sonst auch eine gute Lösung hätte sein können.
 
Döspaddel schrieb:
Das Zoom H2N ist ein mobiler Rekorder und damit eher ungeeignet bzw. "überqualifiziert" für den gewünschten Verwendungszweck.
Den kann man über USB als Mikrofon am PC betreiben, hat aber Steuerung der Mikrofoncharakteristik und Verstärkung direkt am Gerät. Das mobile Nutzen ist quasi nur ein Plus. Hab mir viele Mikros angehört und das h2n mit den 5 internen Mikrofonen klingt einfach hervorragend. Hat anders als die üblichen caster Mikrofone auch den Anspruch hochwertige, natürliche Audioaufnahmen von Instrumenten und Stimmen machen zu können. Das hört man deutlich. Auf YouTube gibt's auch Aufnahmen, wenn man nicht zum selbst Testen kommt.
 
Es ist ja auch ein tolles und vielseitiges Gerät - dennoch würde ich für rein stationäre und unveränderte Aufnahmesituationen immer ein "einfaches" Mikrofon bevorzugen. Und auch mit denen bekommst du - je nach Gerät - selbstverständlich sowohl gute Sprach- als auch Instrumentenaufnahmen hin. Wenn das H2N für dich tatsächlich am "natürlichsten" für alle Anwendungsgebiete klingt, dann wunderbar, dann hast du das ideale Gerät für dich gefunden. Ich möchte lediglich vorsichtig infragestellen, dass das auf jeden zutrifft.

(Und ja, ich habe mir Aufnahmen angehört und verglichen und finde, dass andere Mikros in niedrigeren Preissegmenten für Sprache subjektiv besser klingen. Allgemein sollte man genau das natürlich vor jedem Kauf selbst tun.)
 
Döspaddel schrieb:
Wenn das H2N für dich tatsächlich am "natürlichsten" für alle Anwendungsgebiete klingt, dann wunderbar, dann hast du das ideale Gerät für dich gefunden. Ich möchte lediglich vorsichtig infragestellen, dass das auf jeden zutrifft.
Das Rode klingt für mich zu geschlossen. Hat diesen Podcastcharakter. Aufnahmen klingen damit grundsätzlich sehr unaufdringlich. Es hat eine bessere Richtcharakteristik. Das H2N hat eine starke Lebendigkeit in den Aufnahmen und filtert bei Positionierung direkt vor der Quelle und geringer Verstärkung auch recht gut raus.

Aber du hast natürlich Recht. Einfach anhören und entscheiden. Da sind ansprüche und Geschmäcker verschieden. Schlecht ist keines der beiden.
 
Im Zoom H2N steckt für die Mid-Mikrofonierung letztlich ja auch nur eine gewöhnliche Nieren-Elektretkapsel. Die anderen Kapseln sind sicher nice to have. Für Sprachaufnahmen, bei denen der Raum weitestgehend ausgeblendet werden soll, im Endeffekt aber kaum relevant. Grundsätzlich würde ich für den genannten Zweck anstatt eines ganzen Mid-Side/X-Y Arrays lieber auf eine technisch gut optimierte Kapsel setzen.

Die meisten dynamischen Podcasting-Mikrofone sind eher badewannig abgestimmt und können den Bass ziemlich aufblähen, wenn man in die Nahbesprechung geht. Das lässt in der Regel sich aber alles mit dem Equalizer beheben.

Stichpunkt Equalizer: Für Podcasting und Streaming macht es Sinn, das Spektrum auf den für die Sprachverständlichkeit relevanten Bereich zu begrenzen. Heißt: High-Pass bei circa 100 Hz und Low-Pass bei circa 8 kHz. Damit wird untenrum der störende Körperschall abgeschnitten und obenrum das Geklacker der Tastatur sowie der Hall des Raumes gedämpft.

@Milkscheeks
Magst du uns mal ein Foto schicken, wie dein Setup derzeit aussieht?
Dann können wir das Thema ganz praktisch angehen und schauen, wo ggf. noch Verbesserungspotenzial besteht.
 
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