Öffentliche Petition im Deutschen Bundestag zur Erhöhung des ALG2!

b-runner schrieb:
ALG II-Ehepaar mit 1 Kind unter 14 Jahren:
828 € Regelleistung für den Lebensunterhalt
542 € Brutto-Warmmiete
154 € Kindergeld
Macht in der Summe: 1524 €

Auch wenn sich jetzt der eine oder andere etwas angegriffen fühlen wird: Davon kann man Leben; nicht unbedingt im Luxus, aber es geht!

Ich muss das wissen, ich habe auch nicht mehr Geld im Monat zur Verfügung...

Sag mal b-runner, welche Position vertrittst du hier jetzt eigentlich? Ich frag nur, weil du später selbst ein Beispiel für diesen Wahnsinn gegeben hast.
Ich wollte auch nur mal anmerken, dass das Kindergeld als Einkommen angerechnet wird. Wie schon von anderen gesagt wurde, ist in den Nebenkosten nicht der Strom enthalten. Den muss man extra bezahlen. Wenn man z.B. eine Stromheizung hat, bekommt man einen Zuschuss, der aber die tatsächlichen Heizkosten nicht deckt.

Allgemein wünsche ich allen Leuten, die noch nicht Arbeitslosengeld II bezogen haben, dass sie auch mal arbeitslos werden. Ich denke, nur wenn jeder Deutsche das mal erlebt hat, dann weiß er auch wirklich wovon er spricht. So wenig Verständnis, wie die meisten hier haben für so eine Lebenssituation. Ihr habt alle keine Vorstellung davon.

Ich möchte nochmal vor Augen führen, dass wir in unserem Land 5 000 000 Arbeitslose haben. Das sind nicht nur eine Handvoll Schmarotzer sondern Menschen, die gerne arbeiten wollen, um an dem gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Warum es immer mehr Arbeitslose gibt, soll aber nicht Thema dieses Threads sein, auch wenn ich eine Menge dazu sagen könnte (einige Ursachen wurden im Thread ja schon genannt).


Und noch was: Es wird lediglich eine Anhöhung gefordert. In welchem Umfang die statt finden soll steht nirgends geschrieben. Steigende Lebenshaltungskosten erfordern eben auch eine Erhöhung von Sozialleistungen. Kein Mensch hat von einer Verdopplung oder sowas gesprochen. Selbst 20 € mehr würden die Menschen dankend annehmen.

gruß joe cool
 
joe cool:

Nun ja wenn die Petition so aussehen würde, dass in ihr eine Anpassung des ALGII an die Inflationsrate verlangt würde, dann hätte ich da kein Problem mit.
Doch in der hier diskutierten Petition geht es um eine erhöhung des gegenwärtigen ALGII Satzes. Und ich wage zu bezweifeln, dass mit diesem Betrag im Moment ein menschenwürdiges Leben nicht möglich ist.

Ferner: Das Leben wird zwar für Otto Normalbürger teurer. Allerdings gilt es dabei auch zu beachten, was das Leben denn teurer macht. Die Preise für Lebensmittel sind Beispielsweise in den letzten Jahren gesunken. Ebenso die die Preise für Textilien.
Die "normale" statistisch berechnete Inflationsrate jetzt als Grundlage für die Anpassung des ALGII zu nehmen empfinde ich als nicht angemessen.
Denn steigende Bezinpreise, höhere Preise in Gaststätten, etc. müssen nicht in die Berechnung einfließen, da dies ja dieser Luxus ist, den sich ein Arbeitsloser meiner Ansicht nach nicht leisten können muss.
 
Leon schrieb:
Hallo?! Playstation-Spiele, CD, Auto? Die sollen sich bemühem Arbeit zu finden. Solche Dinge sind Luxus-Sachen, die können sich Leute die Arbeiten, teilweise, nicht leisten!

applaus, genau mein reden: ich kenne auch ein paar von diesen "arbeitssuchenden", wie sich selbst gerne nennen: 2 fernseher, einer im wohnzimmer, einer im schlafzimmer, an jedem ein DVD-player und mindestens eine spielkonsole, ein pc mit internet, mindestens ein callya-handy, ein auto vor der tür, jeden zweiten tag am saufen. nebenbei private insolvenz angemeldet, d.h. es muss alles über dem pfändungsfreibetrag an schuldner gezahlt werden, real beträgt diese summe natürlich 0€ und man ist nach 6 jahren schuldenfrei, egal um wieviel man voher die allgemeinheit beschissen hat!

und dann wird ständig gejammert: ich habe zuwenig, der staat kümmert sich nicht um mich.

meine meinung: nicht erhöhen, sonder kürzen, die kohle! sonst bewegt sich niemand von denen.

baFh
 
@joe cool:
Sag mal b-runner, welche Position vertrittst du hier jetzt eigentlich? Ich frag nur, weil du später selbst ein Beispiel für diesen Wahnsinn gegeben hast.
Ich wollte auch nur mal anmerken, dass das Kindergeld als Einkommen angerechnet wird.
1. Ich vertrete eigentlich ein ganz klare Position, sollte erkennbar sein.
Fasse aber gerne nochmal zusammen, indem ich mich selbst zitiere ;):
Rein finanziell allerdings bin ich und bleibe ich der Meinung, dass man von ALGII leben kann - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Auflagen der Agenturen, die bis zur Schikane reichen, stehen auf einem anderen Blatt.

2. Kindergeld wird als Einkommen des Kindes angerechnet, fällt aber, sofern kein anderes anzurechnendes Einkommen vorhanden ist (und davon geht die Rechnung aus) unter den Freibetrag; es ist also durchaus legitim, dies zu addieren.

3.
Allgemein wünsche ich allen Leuten, die noch nicht Arbeitslosengeld II bezogen haben, dass sie auch mal arbeitslos werden.
Ich nicht, wie ich auch schon geschrieben habe!

--------

@baFh: Ich dachte eigentlich, wir hätten es endlich geschafft, uns von Klischees und Stereotypen abzuwenden... War wohl nix. :(

Sieh's mal so: Meine kleine Family und ich haben aktuell: 2 Fernseher, einen DVD-Player, zwei Handys, zwei Stereoanlagen, drei PCs, zwei Autos, einen Roller, zwei Fahrräder usw. Und in 'ne Kneipe geh ich auch recht gerne.
Unser Geld verdienen wir aktuell selbst, dürfte also in Ordnung sein für dich, dass wir uns diese Dinge leisten, ne?

Sollte ich nun arbeitslos werden, müsste ich aber wohl in deinen Augen den ganzen Kram verkaufen um bezugsberechtig zu sein? Kann wohl nicht ganz richtig sein, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Luxus:

Nur mal eine kleine Aufschlüsselung des ALG-II-Regelsatzes, sprich was einem Menschenleben laut des Gesetzgebers im Monat für was genau zuzustehen hat:
Und ja auch Gaststättenbesuche gehören dazu.

http://www.wohnungslose.de/data/Anmerkungen.htm

Kommt auch ein jeder von euch damit von jetzt auf gleich aus, falls ihm ALG II droht? Dann ist ja alles i.O. :rolleyes:
 
@b-runner: du nennst es klischees und stereotypen, ich nenne es meine erfahrung aus dem kontakt mit arbeitslosen.

baFh
 
baFh schrieb:
applaus, genau mein reden: ich kenne auch ein paar von diesen "arbeitssuchenden", wie sich selbst gerne nennen: 2 fernseher, einer im wohnzimmer, einer im schlafzimmer, an jedem ein DVD-player und mindestens eine spielkonsole, ein pc mit internet, mindestens ein callya-handy, ein auto vor der tür, jeden zweiten tag am saufen. nebenbei private insolvenz angemeldet, d.h. es muss alles über dem pfändungsfreibetrag an schuldner gezahlt werden, real beträgt diese summe natürlich 0€ und man ist nach 6 jahren schuldenfrei, egal um wieviel man voher die allgemeinheit beschissen hat!

und dann wird ständig gejammert: ich habe zuwenig, der staat kümmert sich nicht um mich.

meine meinung: nicht erhöhen, sonder kürzen, die kohle! sonst bewegt sich niemand von denen.

baFh

Ich kenne einige "Arbeiter" die sich einen Porsche undeine Villa leisten können.....darf ich jetzt davon ausgehen das JEDER der Arbeitet sich das leisten kann?

Das ist die oben erwähnte "Alle in einen Sack" Auffassung die evtl. bei manchen Menschen im Hinterkopf ist. ich kenne genau soviele Arbeitssuchende die kaum über die Runden kommen und deren Kinder sehr stark unter der Arbeitslosigkeit zu leiden haben. Finde es sehr traurig das in unserer Gesellschaft einige alles über einen Kamm scheren und daher ein gewisses "Neidgefühl" gegenüber "Sozialschnorrern" haben. Die MEHRZAHL der Arbeitslosen lebt nicht mit 2 Fernsehern sondern muß ab 25. des Monats schauen wie sie noch was zum Essen für den Rest des Monats bekommen......
 
Der Daedalus schrieb:
... Und genau darum geht es in den Thema und nicht um das Steuersystem in Deutschland. ..
Es geht um Finanzierung der Sozialkasse, was mit einem drastisch umgestalteten Steuersystem besser laufen würde.

Der Daedalus schrieb:
... Wie gesagt ... Abgeschlossene Berufsausbildung und schon hast du in Niedersachsen die Möglichkeit an eine FH zu gehen.
Ja, abgeschlossene Berufsausbildung oder drei Jahre Berufstätigkeit und ich komme als Berliner auch ans Kolleg; aber wie bekomme ich denn die Berufsausbildung oder die drei Jahre Berufstätigkeit? Ohne Abschluss keine Ausbildung, ohne Ausbildung keine Zulassung für Kolleg oder FH. Bin ich der einzige, der sich dabei an Wilhelm Voigt erinnert fühlt?

Der Daedalus schrieb:
... Außerdem gibt es noch viele andere Wege! Die Schulabschlüsse kann man kostenlos nachmachen (schließlich sind Berufsschulen verpflichtet den Unterricht kostenlos anzubieten).
Und wer nicht mal einen Hauptschulabschluss machen wollte sorry, der ist einfach selbst Schuld!
Ich habe ein Abgangszeugnis aus der elften Klasse Gymnasium und kostenloses Nachmachen von Schulabschlüssen gibts in Berlin am Kolleg erst nach drei Jahren zusammenhängender Berufstätigkeit oder abgeschlossener Berufsausbildung. Soll wohl immernoch Leute geben, die sich wie ich den Stuss einreden lassen, wenn man auf dem Gymnasium in die efltze Klasse kommt, würde man sein Zehnteklassezeugnis als mittlere Reife anführen können. Übrigens mal als kleiner OT-Denkanstoß, das ist genau der Grund warum Robert Steinhäuser in Erfurt einen Anschlag auf seine alte Schule verübte. (er wusste nicht wohin mit der in der Aussichtslosigkeit eines Vollversagerlebens entstandenen Wut)

Der Daedalus schrieb:
...Vielleicht hab ich mich hier ein bisschen falsch ausgedrückt. Klar sind wir verantwortlich für diese Menschen. Aber eben nur so weit, dass wir dafür sorgen, dass sie nicht verhungern. Und das ist durch ALGII vollkommen gesichert.
Es geht auch darum, was für die Gesellschaft wirtschaftlicher ist, was also die Gesellschaft weniger kostet. Wenn man die Heere der Schulabrecher arbeitsfähig macht, muss man, das gesamte Arbeitsleben der betreffenden Schulabbrecher berücksichtigt, weit weniger zahlen als die zusätzlichen Aufwendungen für leichteren Zugang zu Nachholbildung kosten würden - eventuell sollte hier auch der Sektor staatliche Berufsakademie weiter ausgebaut werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich finde es auch schade, dass z.b. die spargelernte für deutsche arbeitslose nicht verpflichtend ist, sondern diese sich freiwillig melden können, wenn sie mögen. wieviele habe sich den gemeldet? naja, die kohle an löhnen geht fast zu 100% an ausländische arbeiter und wir finanzieren hier unsere "nicht-freiwilligen".

nur ein beispiel. wenn die hilfeempfänger am 25. wirklich nichts mehr zu futtern hätten, wäre meine erwartung gewesen, dass sie alle möglichkeiten ausschöpfen und wenigstens mal einen monat geld verdienen gehen.

aber das ist nur meine bescheidene meinung und die von ein paar wenigen anderen. ihr die sozial viel kompetenteren und objektiveren habt natürlich verständnis für die armen ALGII-empfänger.

ich habe eben kein verständnis. kohle kürzen und arbeit einfordern, und wenn die damen und herren die strassen putzen.

ich krieg auch kein geld für nix.

baFh
 
baFh schrieb:
ich finde es auch schade, dass z.b. die spargelernte für deutsche arbeitslose nicht verpflichtend ist, sondern diese sich freiwillig melden können, wenn sie mögen. wieviele habe sich den gemeldet? ....
Sie ist nur deshalb nicht verpflichtend, weil verpflichtete Arbeitslose unprofitabel für die Spargelbauern sind. (der Bauernverband hat dafür gesorgt, dass er arbeitslose Deutsche nicht annehmen muss)

Für den Durchschnittsarbeitslosen gibts aber ein gehöriges Problem beim Erntehelfen: Wer schon seit seiner Kindheit Spargel sticht hat das in einem ungeheuren Tempo fast völlig fehlerfrei drauf - um eine Bewegung perfekt zu beherschen muss man sie eben sieben Jahre lang gelernt haben. Ein Durchschnittsarbeitsloser, der das noch nie gemacht hat, macht, auch wenn er sich noch so sehr konzentriert, entweder zwanzig mal so viele Fehler wie die polnischen Landarbeiter, die es eben seit ihrer Kindheit machen, oder arbeitet dreimal so langsam - beides ist höchst unprofitabel für die Spargelbauern. Spargelstechen will ebenso gelernt sein wie der Umgang mit einer Sense. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@ dope4you
da darf man sich wohl bei den talkshows bedanken bzw. bei den typen die sich da für n kleines trinkgeld hinsetzten und den leuten das sagten was sie gern hören wollten..
 
b-runner schrieb:
Kindergeld wird als Einkommen des Kindes angerechnet, fällt aber, sofern kein anderes anzurechnendes Einkommen vorhanden ist (und davon geht die Rechnung aus) unter den Freibetrag; es ist also durchaus legitim, dies zu addieren

Das stimmt nicht. Es gibt einen Vermögensfreibetrag, aber keinen Einkommensfreibetrag. Kindergeld ist ein Einkommen und es wird voll auf das Arbeitslosengeld II angerechnet. Unterhaltszahlungen werden übrigens auch angerechnet.

b-runner
was bedeutet für dich "leben"? Etwa, dass man nicht verhungert oder was? Wäre schon gut, wenn du mal definierst, was du darunter verstehst. Bei Arbeitslosengeld II geht es auch in erster Linie darum, dass die Möglichkeit aufrecht erhalten wird überhaupt wieder auf dem 1. Arbeitsmarkt fusszufassen.

Aber ich muss auch sagen, dass ich es Leid bin, die Leute von der sozialen Kälte die in unserem Land herrscht zu überzeugen, die partout die Augen davor verschließen. Erst wenn sie selbst vor einer zerstörten Existenz stehen werden sie aufwachen.

@baFh bei dem was du schreibst kann man nur sprachlos sein. Dir wünsch ich es ganz besonders, dass dein Arbeitgeber deine Stelle wegrationalisiert und du arbeitslos wirst, keinen neuen Job findest und dich am "unteren Rand der Gesellschaft" wiederfindest.

hier noch was fürs gemüt Mehr Verlierer als Gewinner bei Hartz IV



joe cool
 
Zuletzt bearbeitet:
@Kl0k
Yep und bei den Leuten die sich diesen Schund reinziehen.
Paradoxerweise müssten zu diesen Sendezeiten die, welchen HIV gar noch zu hoch erscheint, eigentlich arbeiten oder bereits schlafen. ;)
 
baFh schrieb:
nur ein beispiel. wenn die hilfeempfänger am 25. wirklich nichts mehr zu futtern hätten, wäre meine erwartung gewesen, dass sie alle möglichkeiten ausschöpfen und wenigstens mal einen monat geld verdienen gehen.


ich krieg auch kein geld für nix.

baFh

Ja,ja diese 5 Mio. faulen Säcke, sollen doch mal arbeiten gehen.......

Du kriegst auch kein Geld für nix?! Ähhmm, hast du eine Schulbildung bekommen? Studiert? Warst du bei deinen Eltern Beitragsfrei mitversichert in der Krankenkasse? OK das ist jetzt nichts Bares, aber diese Leistungen wurden evtl. von so einem 55 jährigen Arbeitslosen mitfinanziert, doch der soll ja jetzt nach 35 Beitragsjahren mit einem Hungerlohn abgespeißt werden nur weil in der heutigen Gesellschaft die Jobangebote für 50-60 jährige Angestellte sehr schlecht sind.
 
@baFh
Wie wärs, wenn Du Deinen Job mal mit einem Arbeitslosen tauschst (Interessenten gibts bestimmt ne Menge) und allen anderen "Faulen Säcken" zeigst wie man es denn richtig macht und wie es richtig gut geht, mit dem Strassenputzen und Kippenstechen ?
Aber aufpassen, das Dir kein Pole, Zuwanderer, 1€-Jobber oder anderer Arbeitsloser diesen heissbegehrten und reichlich zur Verfügung stehenden Job wegschnappt, aber kannst ja mit den Lohnforderungen runtergehen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
So Junx, nun kommt mal wieder runter.

Eine Lösung werden wir nicht finden können !

Die Regierung kann auch nur die Rahmenbedingungen schaffen und keine Arbeitsplätze.
Eine Umstrukturierung der Steuer/Besteuerung wäre ein guter Ansatz.
Aber ob das was bringen würde, wage ich zu bezweifeln.
Die Steuergeldverschwendung ist zu groß und läßt sich nicht richtig eindämmen.
Komisch ist immer zu hören, wie groß die Finanzlöcher im Staats-Etat sind..
...und wenn ich dann die geschätzte Höhe der Geldverschwendung sehe, dann ist diese Zahl genauso groß.


Meinen Standpunkt zum Thema hatte ich schon dargelegt.
Aber mit welcher Gehässigkeit hier gegen einige vorgegangen wird, geht in meinen Augen zu weit.


-oSi-
 
Zuletzt bearbeitet:
Deinen letzten Satz kann ich unterschreiben.

Nehmt mal ein wenig die Emotionen raus und versucht wenigstens, auf den Gegenüber einzugehen.

Gruß

olly3052
 
olly3052 schrieb:
Nehmt mal ein wenig die Emotionen raus und versucht wenigstens, auf den Gegenüber einzugehen.

Gruß

olly3052
Wie soll das funktionieren?
Wenn hier Member aus einer gesicherten Position heraus in einer Art und Weise über Menschen - ja, Arbeitslose gehören auch zu dieser Spezies - urteilen, die an Zynismus nicht mehr zu überbieten ist, darf man sich nicht wundern, wenn die Resonanz entsprechend ist.

Der Daedalus schrieb:
Das Arbeitslosengeld sollte einzig und allein als Absicherung verstanden werden die einem Arbeitslosen ein menschenwürdiges Leben sichert...
Ich würde Dich bitten, hier mal ganz klar aufzuzeigen, was Du unter einem "menschenwürdiges Leben" verstehst!?
Imo setzt die Teilhabe am Leben, insbesondere bei Kindern, voraus, dass es auch möglich sein sollte, an unseren kulturellen Errungenschaften Teil zu haben.
Wie das mit einem monatlich zur Verfügung stehenden Betrag in Höhe von38,66 € geleistet werden kann, ist mir schleierhaft...

Der Daedalus schrieb:
Ja sorry:
Wenn man schlecht qualifiziert ist, dann hat das entweder den Grund, dass man einfach nicht lernen wollte in der Vergangenheit, oder das man für etwas anderes "gebohren" wurde (ich denke das auch geistige Fähigkeiten etwas mit Talent zu tun haben)...
Auch wieder völlig daneben und zudem ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen.
Wir haben aktuell 250.000 arbeitslose Akademiker. Diesen nun zu unterstellen, dass sie ihren "Titel" allein dem sinkenden Niveau der Anforderungen der Lehranstalten zu verdanken haben und deshalb nicht in Lohn und Brot kommen, ist für mich eine Frechheit sondergleichen...
Auch für den gewerblichen Bereich werde ich Deinen Einwand
Der Daedalus schrieb:
Allerdings weis ich auch, dass noch vor 2 Jahren über 200.000 Stellen in der Metall und Elektroindustrie nicht besetzt wurden, weil qualifizierte Arbeitskräfte fehlten. Und das wird heute nicht unbedingt anders aussehen. Diesen Mangel an qualifizierten Kräften erlebe ich noch immer.
anhand eines persönlichen Beispiels ad absurdum führen:

Mein Sohn, Florian, hat in 2003 seine Ausbildung zum Elektroinstallateur mit folgenden Noten bestanden:
Lernbereich I:
Technologie: 2
Mathematik/Berechnungen: 1
Schaltungstechnik und Funktionsanalyse: 1
Fachenglisch: 2
Lernbereich II:
Sprache und Kommunikation: 2
Wirtschaft und Gesellschaft: 2
Wahlpflicht:
Gesundheit und Sport: 2

Die praktische Anwendung des Erlernten wurde von den Verantwortlichen des Ausbildungszweiges des Betriebes (ca. 60 Mitarbeiter) ebenfalls mit überdurchschnittlich bezeichnet.
Ergebnis: Eine Übernahme sei aufgrund der wirtschaftlichen Gegebenheiten nicht möglich - und das nicht etwa in einem kleinen Kaff, sondern in der Weltstadt Hamburg...

Nein, den Kopf hat er trotzdem nicht in den Sand gesteckt - ca. 300 Bewerbungen sind im Sande verlaufen, weil neben einer entsprechenden Qualifikation auch noch 30 Jahre (übertrieben) Praxis gefordert wurden - sondern er hat sich mangels Perspektive für mehrere Jahre beim Bund verpflichtet.
Die nehmen im Übrigen auch nicht mehr jeden - nur falls das für Dich als Alternative für jeden arbeitslosen Jugendlichen in Frage kommen sollte...
Der Daedalus schrieb:
Und wer nicht mal einen Hauptschulabschluss machen wollte sorry, der ist einfach selbst Schuld!
Und da reicht es wenn so jemand gerade mal genug Geld zum Leben bekommt!...
Klar sind wir verantwortlich für diese Menschen. Aber eben nur so weit, dass wir dafür sorgen, dass sie nicht verhungern. Und das ist durch ALGII vollkommen gesichert...
Und das passt sehr wohl ins Thema: Denn erst wenn die Angst vor der Arbeitslosigkeit groß genug ist, dann steigt auch der Wille zu Arbeiten (zumindest scheint das bei einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung der Fall zu sein).
Und Du verwehrst Dich gegen die Annahme, Du seist neoliberal...
Stimmt, das ist eher menschenverachtend und geht konform mit dem Gedankengut der Arbeitgeber:
Wenn du nicht willst, da stehen 5 Mio. vor der Tür, die deinen Job für 'nen Appel und nen Ei machen würden...
Die Angst ist da! Nichts bewegt aktuell die Bevölkerung der BRD mehr, denn die Furcht vor potentieller Areitslosigkeit!
Der Daedalus schrieb:
Es kann ja wohl nicht angehen, dass ich wieder auf Grund von 2 Beiträgen in eine politische Ecke geschoben und beschimpft werde...
Du hast schon einen Flamethread abgelassen, in dem Du Dich über die "Anwürfe" anderer Boardies beschwert hast.
Hast Du Dir mal Gedanken gemacht, warum...?
 
@Mount Walker:
Wenn du eine Diskussion über unser Bildungssystem und die Zulassungen zu bestimmten Qualifikationswegen vom Zaun brechen willst, dann mach das doch bitte in einem gesonderten Beitrag. Das führt hier zu weit und hat kaum noch einen Zusammenhang mit den Thema.
Und die Tat von Robert Steinhäuser in einer Diskussion über das Thema ALGII zu bringen ist einfach lächerlich.

@Topic:

Aber ich muss auch sagen, dass ich es Leid bin, die Leute von der sozialen Kälte die in unserem Land herrscht zu überzeugen, die partout die Augen davor verschließen. Erst wenn sie selbst vor einer zerstörten Existenz stehen werden sie aufwachen.

Es hat nichts mit sozialer Kälte zu tun, wenn jene die Arbeiten nicht verstehen dass sie noch tiefer in ihre Tasche greifen sollen, damit jene die nicht arbeiten ein Leben führen können das dem eines Arbeitenden Menschen entspricht.
Eine Erhöhung des ALGII um 100€ würde 500.000.000€ Mehrkosten bedeuten (bei 5.000.000 Arbeitslosen). Das sind 6 Mrd. Euro im Jahr. Die sind einfach nicht mehr drin im Moment.
Jetzt mit der Steuerverschwendung die an anderer Stelle sicher statt findet zu kommen passt da auch nicht rein. Diese Verschwendung wird es immer geben, ganz einfach weil jene die über das, was mit unseren Steuern passiert auch nur Menschen sind. Und Menschen machen nun mal Fehler.
Auch von anderer Stelle kann das Geld nicht kommen. Somit werden diese 6 Mrd. Euro entweder dafür sorgen, dass die Neuverschuldung wieder mal steigt oder die arbeitenden Bürger mal wieder mehr belastet werden.

Ich für meinen Teil halte davon garnichts!
Wir sind ein Sozialstaat, dass steht auch für mich außer Frage. Allerdings sollte auch klar sein, dass wir kein sozialistischer Staat sind.
Unsere soziale Verantwortung gegenüber unseren Mitbürgern geht IMO aber eben nur so weit, dass wir verhindern das ein Mitglied unserer Gesellschaft wegen Geldmangel stirbt. Und das jeder ein Dach über dem Kopf, medizinische Versorgung und Kleidung bekommt.

Alles andere, nämlich dass jene die arbeiten den Luxus derer die nicht arbeiten finanzieren geht für mich zu weit und grenzt an Sozialismus.

Ich wünsche niemandem, dass er Arbeitslos wird!
Ich selber mache mir gedanken wie man sich für den Fall der Arbeitslosigkeit am besten absichert (HartzIV sichere Rentenversicherung, ...). Und ich denke ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass es verdammt schwer ist als Arbeitsloser. Doch bringt all das meckern nichts. Im Moment ist Luxus für Arbeitslose nun mal nicht drin. Basta!

Wenn Papa gerade Geldsorgen hat, dann kann er dem Kind auch nicht mehr den neuen PC zu Weihnachten schenken!
Und wenn der Staat Geldsorgen hat, dann kann er seinen Kindern (den Arbeitslosen für die der Staat eine soziale Verantwortung trägt) nun mal auch nicht mehr den Luxus gönnen wie es vielleicht in Zeiten des Aufschwungs der Fall war.

@Spiro:

Ich möchte dich doch bitten meine Kommentare nicht aus dem Kontext zu reißen ...
Mein Kommentar zu den schlechter qualifizierten (wenn wir jetzt mal von theroetischem Wissen ausgehen) Menschen bezog sich direkt auf Mount Walker!
Mit Arbeitslosen Akademikern hatte das absolut nichts zu tun!

Ferner möchte ich zu bedenken geben, dass ich die Aussage zu den 200.000 Stellen nicht konkretisiert habe. Dort ging es vor allem um sehr spezielle Berufe für die einfach die Menge an qualifiziertem Personal fehlte, weil z.B. der dafür notwendige Studiengang nicht so häufig angeboten wird oder keiner sowas studieren will.
Bei meinem Arbeitgeber sind, wie schon mal gesagt, 1200 neue Stellen geschaffen worden und es wurde auch öffentlich gesagt, dass in dieser Branche ein erheblicher Mangel an wirklich qualifizierten Fachkräften herrscht!

Das dein Sohn trotz seiner guten Ausbildungsergebnisse keine Stelle bekommt ist in jedem Fall bedauerlich. Doch aus diesem einen Fall jetzt zu schlussfolgern, dass meine Aussage zu den 200.000 Jobs nicht richtig ist, das kann es doch wohl auch nicht sein, oder?

Ferner möchte ich nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich niemals behauptet habe, dass es jedem Möglich ist einen Job zu bekommen, wenn er es nur wirklich will!
Ich habe lediglich darauf hin gewiesen, dass es in einigen Bereichen mehr Stellen gäbe, wenn nur das nötige Fachpersonal vorhanden wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Der Daedulus@

.....Eine Erhöhung des ALGII um 100€ würde 500.000.000€ Mehrkosten bedeuten (bei 5.000.000 Arbeitslosen). Das sind 6 Mrd. Euro im Jahr. Die sind einfach nicht mehr drin im Moment.
Jetzt mit der Steuerverschwendung die an anderer Stelle sicher statt findet zu kommen passt da auch nicht rein. Diese Verschwendung wird es immer geben, ganz einfach weil jene die über das, was mit unseren Steuern passiert auch nur Menschen sind. Und Menschen machen nun mal Fehler.
Auch von anderer Stelle kann das Geld nicht kommen. Somit werden diese 6 Mrd. Euro entweder dafür sorgen, dass die Neuverschuldung wieder mal steigt oder die arbeitenden Bürger mal wieder mehr belastet werden........

Möchte gerne einmal dein Gedankengut, deine Einstellung zu sozialer Verantwortung, deine Einstellung zum Gemeinwohl kennenlernen.
Oder bist du von der Gesellschaft bereits so enttäuscht worden, daß sich diese Einstellung bei Dir so verfestigt hat ?

500.000.000 Mehrkosten ist ein Witz. Man erhöhe den Spitzensteuersatz, reaktiviere die Vermögenssteuer wieder, senke man bei Politikern die unverantwortlichen Luxus-Pensionen usw. ... und schon ist das Geld da. :D

Worauf ich hinaus will, in dieser Gesellschaft arbeitet die Politik nur noch für Ihre eigene Tasche und in die Tasche der oberen 10.000, unsozial und unmoralisch. Und wer wird dann als Opfer ausgesucht ? Rentner, Kranke, Arbeitslose.

Insere Politiker sollten einmal darlegen, wieviel sie Gegenüber der Arbeitslosenhilfe eingespart haben und wenn man davon die 6 Mrd. EUR abzieht, bleibt da immer noch eine Menge übrig.
Aber, warum nimmt man den Arbeitslosenbeitrag für die Arbeitgeber nicht als Steuerungsinstrument, genauso, wie man Tabaksteuer, Benzinsteuer für uns kleine Leute als Steuerungsinstrument nötigt.
Also je mehr Arbeitslose unsere Wirtschaft unverantwortlicherweise erzeugt, je höher ist deren Anteil zur Finanzierung der Arbeitslosen mittels des Sozialversicherungsbeitrages.
Je mehr eingestellt werden, je weniger ist zu zahlen.
So wirds in Amerika gemacht.

Mit der Mehrwertsteuererhöhung passiert lediglich, daß man Pauschal auf Kosten von Rentner, Arbeitslosen, Kranken und der arbeitenden Bevölkerung einen Teil Geld sich vom Volk nimmt um den Arbeitgebern weiter die Lohnnebenkosten zu senken, genau wie man es bei dem Krankenkassenbeitrag gemacht hat. Und was bringt es ? Nichts.!
Die kassieren und lachen sich Krank. Das ist lediglich eine Umverteilung, der Bevölkerung abnehmen, der Wirtschaft in den Arsch deuen.

Und all denen, die über unsere Arbeitslosen hetzen, ich wünsche denen trotz allem nicht diesen Schicksalschlag.
Aber vielleicht ist das mal notwendig, um einmal zu lernen, an welchem Abgrund unsere Gesellschaft steht.
 
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