j-d-s schrieb:
Heutzutage werden Arbeitnehmer in hohem Maße durch Rentenbeitragszahlungen belastet, die dennoch nicht ausreichen, um die Renten zu bezahlen (2020 nahm die Rentenkasse 253 Mrd. ein, zahlte aber 338 Mrd. aus, die Differenz wurde aus Steuern beglichen).
Bitte bei solchen Zahlen auch immer die gesetzlich gewollten Geschenke an gewisse Gruppen betrachten (Mütterrente, abschlagsfreie Rente mit 63 bzw. nach 45 Beitragsjahren, Gutschriften für andere Dinge wie Ausbildungszeiten).
Das waren 2016 alleine 51,7 Mrd/Jahr (von damals gesamt 302,3 Mrd), dazu inzwischen noch ca. 6,7 Mrd für die Mütterrente, also grob 57 der gut 85 Mrd Steuerzuschuss.
https://www.ihre-vorsorge.de/magazi...euerzahler-wer-zahlt-was-im-rentensystem.html
j-d-s schrieb:
das heißt im Schnitt bezieht jeder Rentner bereits jetzt 4,5 Jahre lang Rente, die er nie bezahlt hat,
Lasse ich mal einfach das Umlagebasierte System außer Acht und rechne aus, was ich inkl. AG-Beiträgen bis zur Rente mind. einzahlen werde (ohne Beitragserhöhungen die nächsten 14 Jahre) und verzinse das mit mickrigen 2% p.A., dann käme ich mit 67 selbst mit dem dem Rentenfaktor meiner privaten RV aus dem Jahr 2000 auf 50% mehr Brutto.
Nur zahlt mir selbst die private RV mehr Zinsen und privat hätte ich das Geld mit erheblich mehr Rendite investiert.
j-d-s schrieb:
Wer aus medizinischen Gründen nicht mehr arbeiten kann - allerdings gar nicht, also auch nicht in einem anderen Job - der müsste dann aufgrund des Sozialstaatsprinzip Anspruch auf Unterstützung haben, allerdings nicht von der Rentenkasse, sondern auf Hartz IV-Niveau (Existenzminimum).
Kein schlechter Ansatz. Bis zum Beginn der Regelaltersrente gibt es dann halt nur Bürgergeld (Deiner Meinung nach vermutlich auch noch unter Anrechnung des privaten Vermögens), die derzeit dafür aufzubringenden Beiträge werden von den Rentenbeiträgen abgezogen und wer will, kann davon eine privat EU-Versicherung zahlen (wie es jetzt schon bei der BU nötig ist).
Danach gibt es dann die bis zum EM-Fall "angesparte" Altersrente.
j-d-s schrieb:
Denn es gibt keinen vernünftigen Grund, wieso jemand auf Kosten der Allgemeinheit eine monatliche Zahlung erhalten sollte, die über der Bedürftigkeit gibt.
Für mich gibt es seit 30 Jahren keinen Grund mehr für die umlagenfinanzierte Rente, in der einige Priviligierte auch noch eine Zuzahlung erhalten. Das System war direkt nach dem Krieg sinnvoll, hätte aber spätestens in den 1970ern umgestellt werden müssen.
j-d-s schrieb:
Aber es gibt bei der Sozialwahl, so weit ich das sehen kann, keine Vereinigung, die die Interessen der Arbeitnehmer gegenüber den Rentern in einer auch nur entfernt maßgeblichen Art und Weise vertreten würde.
Da die Rahmenbedingungen von Gesetzgeber vorgegeben werden, gibt es dort niemanden, der sofort auf eine zu 100% eigenfinanzierte Rente umsteigen kann oder will.
The_waron schrieb:
Also im Klartext, alle die körperlich schwer arbeiten müssen, dürfen dann am Ende H4 beantragen wenn der Körper dann doch nicht mehr >70 so mitmacht wie er sollte - bin mir sicher das wird den endgültigen Handwerker-Boom bei uns auslösen.
Ist es mittlerweile gottgegeben, dass man in seinem mit < 18 Jahren erlernten Beruf sein Leben lang arbeiten muss? Irgendwas haben alle meine Freunde falsch gemacht, die vor >30 Jahren als Geselle im Handwerk angefangen haben. Die wollten alle (egal, ob mit Hauptschulabschluss oder Abitur) nicht als Geselle bis zur Rente arbeiten und haben daher einen Weg gefunden, sich (teils auf eigene Kosten) weiter zu bilden. Ähnliches galt auch für die, die im Handel angefangen haben. Da sitzt heute keiner mehr an der Kasse oder räumt Regale ein (außer, es sind seine eigenen und die Angestellten sind mit anderen, wertschöpfenden Tätigkeiten beschäftigt).