Steuerliches Abschreiben des PCs eines Angestellten - jemand mit Erfahrung?

DJMadMax

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Heyho liebe Forengemeinde,

mit meinem neuen Job ergibt es sich, dass ich zukünftig vermehrt Homeoffice betreiben und an vielen Videokonferenzen und Onlineschulungen teilnehmen werde.

Selbstverständlich weiß ich, dass beim geforderten Arbeiten von Zuhause in erster Linie der Arbeitgeber dafür verantwortlich ist, den Arbeitnehmer auszustatten und das wäre in meinem Fall wohl auch möglich, allerdings eben mit fragwürdiger Hardware (wir sind eben alle verwöhnt hier in unserer kleinen ComputerBase-Blase ^^).

Die Frage ist nun folgende:
Mit dem Jahr 2021 gab es auch ein neues Steuerrecht zur Abschreibung eines beruflich benutzten PCs für Arbeitnehmer/Angestellte. Hat damit jemand generelle Erfahrung bzw. kann mal irgend welche groben Zahlen nennen?

Meine Ausbildung (und somit auch der Wirtschaftsteil ^^) liegt leider schon viele Jahre zurück und ich habe nicht die geringste Ahnung, ob sich ein solches Unterfangen überhaupt lohnen würde.

Mal angenommen, ich würde mir nun einen neuen PC für ca. 1000 Euro kaufen, den ich selbstverständlich auch nachweislich beruflich (und privat - wie gesagt, als Angestellter und nicht selbständig) nutze, wie genau sieht die Abschreibung, die ja mittlerweile innerhalb eines Jahres möglich sein soll, da genau aus?

Schreibt man immer "nur" die 19% Mehrwertsteuer ab? Bekommt man selbst die nicht immer zurück? Oder bekommt man bei beruflichem Einsatz sogar mehr zurück?

Wie gesagt, Zahlen und Fakten wären hier sehr interessant, um einfach den eigenen Kosten-Nutzen-Faktor abschätzen zu können.

Ich bin ehrlich, wegen 50 Euro würde ich mir den Papierkram z.B. nicht antun, aber ab einem gewissen Betrag relativiert sich der bürokratische Aufwand selbstverständlich wieder.

Falls es von Relevanz sein sollte: ich bin im öffentlichen Dienst angestellt.

Vielen Dank im Voraus :)
 
Lösung
Du setzt immer inkl. MwSt ab, da du ja privat die MwSt. auch zahlen musst.
Alles was du in der Steuer angibst, mindert dein zu versteuerndes Einkommen. Was bedeutet, dass du für die Minderung (1000 EUR) die dafür abgeführt Lohsteuer wiederbekommst. Du bekommst nicht 1000 EUR wieder, sondern sozusagen den Lohnsteuersatz auf die 1000 EUR.

Da das Werbungskosten sind, und man Pauschal schon 1000 EUR Werbungskosten hat, bringt das ganze natürlich nur etwas, wenn man insgesamt über 1000 EUR an Werbungskosten geltend machen kann.

Es kann sein, dass das Finanzamt die Rechnung nachgereicht haben will inkl. eines Fragebogens zur beruflichen Nutzung (das geht nach Stunden am Tag). Ich hab das selbst jetzt durch, nur dass ich den Laptop für mein...
Ich habe mal ein wenig herumgespielt und interessanterweise ist der Unterschied der Steuerersparnis gar nicht so groß, ob man nun z.B. ein Jahresbrutto von nur 30.000 Euro hat oder eines von 60.000 Euro. Der steuerliche Vorteil bei einem angesetzten Betrag von 1000 Euro über dem generellen Freibetrag beträgt lediglich ca. 50 Euro (250 Euro bei 30.000 Jahresbrutto, 300 Euro bei 60.000 Euro Jahresbrutto).

Von einem solidarischen Standpunkt aus betrachtet ist es insofern fair, dass Besserverdiener hier nicht immens viel besser wegkommen, als eben diejenigen, die deutlich weniger verdienen.

Generell betrachtet ist und bleibt es aber weiterhin ärgerlich, dass man vom eigenen Geld teuer angeschafftes Equipment, das man zum großen Teil beruflich nutzt, nicht stärker steuerlich geltend machen kann.

In meinem (und wahrscheinlich bei vielen anderen hier auch, die Home Office betreiben) Fall ist das einfach ärgerlich, da ich selbstverständlich das Equipment meines Arbeitgebers nutzen kann, von meinem eigenen Equipment aber deutlich besseres gewohnt bin und ich - da es abgeklärt ist - von daher nach Wahl auch lieber mein eigenes Equipment nutzen würde.

Umso ärgerlicher eben, dass ich, wenn ich mein eigenes Equipment mit meinem eigenen Geld aufrüste (was ich selbstverständlich auch ohne Home Office-Nutzung tun würde, das aber in dem Fall nichts zur Sache tut), nur einen sehr geringen Teil der Kosten von der Steuer wieder rückerstattet bekomme.
 
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