Umschulung - lieber über Bildungsträger oder Betrieb?.

Sarrb

Cadet 1st Year
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Hallo,

Ich möchte eine Umschulung zum Fachinformatiker für Systemintegration machen.

Hier mit versuche ich mich an Leute zu wenden, die ebenfalls eine Umschulung gemacht haben oder mir einfach aus ihrer Berufserfahrung heraus helfen können.

Ist es generell besser eine Umschulung über einen normalen Betrieb zu machen als bei einem Bildungsträger, wenn ja, warum oder weshalb nicht.?.

Für mich wäre es mit 28 Jahren kein Unding nochmal die normale Berufsschule zu besuchen. Wichtiger ist mir hierbei, dass ich mit der Umschulung genau den richtigen Bildungsweg einschlage.

Wo kann mir besser wissen vermittelt werden. Worauf achten andere Firmen später im Lebenslauf. Sind da Umschulungen über die Bildungsträger gern gesehen oder eher etwas Negatives?.

Vermitteln die meisten Bildungsträger überhaupt ihr wissen richtig, dass man nicht nur die Prüfungen minimal besteht, sondern einem auch viele interessante und wichtige Dinge vermittelt werden für einen guten Berufseinstieg selber?.

LG
 
Such dir einen Betrieb. Wenn alles klappt , wirst du nach der Umschulung übernommen.

Beim Bildungsträger wird oft nur Theorie vermitteln. Praxis fehlt komplett . Du musst oft noch nen Betrieb suchen wo du den Praxis Teil machen musst.
 
Als FISI brauchst du praktische Erfahrung aus dem Berufsalltag. Das ist das A und O um Lösungen zu entwickeln und Fehler zu finden. Da hilft dir theoretisches Wissen nur bedingt. Von daher würde ich einen Betrieb immer dem Bildungsträger vorziehen.

Die Ausbildung von Bildungsträgern hat außerdem meistens nicht den besten Ruf bei Betrieben. So dass der Berufseinstieg sich dann schwieriger gestalten könnte.
 
Versuch es unbedingt über einen Betrieb. Bildungsträger haben ihren schlechten Ruf i.d.R. vollkommen zurecht.
 
Beim Bildungsträger wird oft nur Theorie vermitteln. Praxis fehlt komplett .

Nicht ganz richtig, die "guten" und seriösen Träger haben Praxisphasen in großen Betrieben fest eingeplant.

Ein Bildungsträger muss per Se nicht schlecht sein, nur ist der Markt recht lukrativ und die Träger werden oft nicht richtig geprüft.

Ich würde mich zuerst mal informieren wer die "Umschulung" den bezahlen soll. Wenn es über einen Bildungsgutschein der Agentur geht, dann hat man kaum Einfluß auf die Wahl des Trägers, bei einer Umschulung über die Rentenversicherung schon eher..

Bei den Trägern würde ich mich an denenen orientieren, die auch im IT Sektor für die BW die ZAW usw. durchführen. Und am besten mal regional anschauen, Kolping, Bfz, und BFW müssen nicht schlecht und nicht überall gut sein. Das steht und fällt wie bei allen Bildungsträgern mit den regionalen Dozenten vor Ort.

Ansonsten ist ein Betrieb vorzuziehen, aber läuft die Umschulung über die Agentur führt der Weg fast zwangsläufig zu einem Träger.

Natürlich bleibt auch immer der Weg über eine reguläre betriebliche Ausbildung, das muss man halt finanziell stemmen können.
 
Ich habe eine Umschulung zum FiSi hinter mir und kann sagen, das es kein Zuckerschlecken ist. Dir wird der Stoff von 3 Jahren komprimiert eingetrichtert. Die IHK mag auch keine Umschüler, das sagte mir die Prüfungskommission bei der mündlichen Prüfung direkt ins Gesicht.

Auch im Betrieb wo ich bin sind die nicht davon angetan. Zu dir selbst einem gefallen und Versuche eher eine richtige Ausbildung zu ergattern. So kommst du besser in die Berufswelt rein.

Wenn du alte Prüfungen zum üben haben willst, kann ich helfen.
 
brettler schrieb:
Nicht ganz richtig, die "guten" und seriösen Träger haben Praxisphasen in großen Betrieben fest eingeplant.

Ein Bildungsträger muss per Se nicht schlecht sein, nur ist der Markt recht lukrativ und die Träger werden oft nicht richtig geprüft.

Danke für die Ergänzung. Damit hast Du natürlich vollkommen recht. Leider überlagern hier bei "meiner" IHK die schlechten Bildungsträger.

Lord_Dragon schrieb:
Die IHK mag auch keine Umschüler, das sagte mir die Prüfungskommission bei der mündlichen Prüfung direkt ins Gesicht.
Die IHK und der Prüfungsausschuss ist nicht das selbe. Ich kann nicht bestätigen, dass wir keine Umschüler mögen. Wir mögen manche Bildungsträger nicht, weil die nicht ausbilden und der Prüfungsausschuss und vor allem der motivierte und gewillte Umschüler den Mist ausbaden müssen.
 
Ich habe von 2013 bis 2015 eine Umschulung zum FISI bei einem Träger gemacht,d.h. das war eine rein schulische Maßnahme. Und wenn ich sagen sollte, ob ich das nochmal machen würde, wäre die Antwort ein deutliches Nein. Nicht weil mir der Beruf keinen Spaß machen würde,sondern weil der Fokus in dieser Umschulung praktisch ausschließlich auf dem Microsoftbereich lag und dann auch noch bis zum Umfallen Sachen wiederholt wurden. Im Grunde sah der Tagesablauf so aus:
-2,5h virtuelle Umgebung aufbauen (und zwar täglich...den Windows Server 2012 werde ich wohl noch mit 90 im Schlaf installieren können.
-2,5h Unterricht
-2,5h Nachbauen dessen, was man im Unterricht gesehen hat.

Viele Module wie das Programmiermodul oder das Linuxmodul fielen aus Dozentenmangel komplett aus (Gottseidank kam sowas in der Prüfung nicht dran). Dem Unterricht selbst war ein Fokus auf die praktische Ausrichtung anzumerken,d.h. man bekam Vorgaben, was man aufbauen sollte, das Thema Planung wurde weitestgehend ausgespart. Etwa wie groß eine USV oder der benötigte Backupspeicher sein muss. Auch Themen wie VPN oder VLAN wurden nur mal beiläufig erwähnt,aber nicht unterrichtet (O-Ton: "Das lernt ihr später alles mal in der Praxis!").
Den größten Bock schoss der Träger aber, als die Themen Sharepoint und Exchange drankommen sollten. Denn weil just zu diesem Zeitpunkt eine neue kaufmännische Umschulung dort startete und man viel zu viele Umschüler angenommen hatte, mussten wir FISI-Umschüler in einen Raum umziehen, wo Laptops mit ganzen 4GB Arbeitsspeicher drinstanden. Versucht mal mit solchen Kisten als Hostreschner eine komplette Netzwerkumgebung mit DC, DNS, DHCP usw zu virtualisieren und dann noch zusätzlich Exchange- und Sharepoint-Server aufzusetzen. Die Laptops waren vollkommen überlastet, nach jedem Mausklick passierte erstmal 10min lang gar nichts. Außer der Installation eines Exchange-Servers war damit gar nichts zu schaffen. Und auch da endete der Unterricht bei der Installation, für mehr war schlicht keine Zeit. Wie man den bedient, habe ich erst später in meinem ersten Job gelernt.
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Nachdem mein letzter AG meinen Vertrag nicht verlängern wollte, hatte ich die Möglichkeit, eine Fortbildung zum Java-Programmer zu machen. Vom Veranstalter als anfängertauglich beworben, hatten 19 von 24 Leuten zwar schon beruflich mit IT zu tun (z.B. als FISI usw), waren aber im Programmierungsbereich tatsächlich Anfänger. Der erste Satz, den uns der Dozent in dieser Maßnahme um die Ohren haute, war folgender: "Ich mache das hier eh nur für die Fortgeschrittenen, die Anfänger sollen sich die Basics eben abends selbst beibringen!". Wieviel bleibt da wohl hängen, wenn man sich tagsüber mit Sachen rumschlagen darf, für dessen Verständnis zwingend Kenntnisse benötigt werden, die man nicht hat ? Das Ergebnis war, dass sich die Anfänger nach und nach aus dem Kurs ausklinkten und lieber mit Youtube-Tutorials und Ebooks weiterlernten, weil sie dem Dozenten eh bald nicht mehr folgen konnten. Spätestens beim "Projekt" in dieser Maßnahme stiegen auch die 5 Fortgeschrittenen weitestgehend aus,weil auch die nicht mehr mitkamen. Letztendlich kamen 80% des Codes vom Dozenten, 20% von 2 oder 3 Usern. Das offizielle Ziel der Maßnahme (OCP-Zertifizierung) haben ganze 2 (!) von 24 Leuten geschafft, die vorhergehende Zertifizierung OCA 2 weitere Leute. Also Erfolg sieht anders aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im kaufmännischen Bereich würde ich eine Umschulung vorziehen (hab das beides durch), aber in deinem Bereich meiden, sofern du gute Betriebe zur Auswahl hast. Ohne Vorerfahrung brauchst du die Praxis genauso wie die Theorie und eine überbetriebliche Ausbildung bringt dir nicht die Realität die ein duales System mit sich bringt.
 
Für mich wäre es mit 28 Jahren kein Unding nochmal die normale Berufsschule zu besuchen. Wichtiger ist mir hierbei, dass ich mit der Umschulung genau den richtigen Bildungsweg einschlage.

Das mit der BS sollte man nicht unterschätzen. Je nach Beruf ist der Anteil der 16 jährigen im ersten Jahr sehr hoch, und die Refeandere können auch jünger sein als man selbst. Das ergibt oft eine seltsame Dynamnik.

Auch viele "ältere" BS Lehrer können damit nicht immer umgehen, vor allem weil ihr Druckmittel Nr1 im 1. Lehrjahr "eltern" anrufen vor dem Betrieb nicht mehr wirkt

Muss natürlich nicht immer so sein und im IT Bereich ist das sicher üblich das es ältere gibt.
überbetriebliche Ausbildung bringt dir nicht die Realität

Interessant, ich habe 2 duale Ausbildungen gemacht und beide haben überbetriebliche Anteile gehabt, und da wurde ebenso die Realiät wie im Betrieb vermittelt. Entweder hast du keine Ahnung oder du weißt nicht was eine überbetriebliche Ausbildung ist.
 
brettler schrieb:
Interessant, ich habe 2 duale Ausbildungen gemacht und beide haben überbetriebliche Anteile gehabt, und da wurde ebenso die Realiät wie im Betrieb vermittelt. Entweder hast du keine Ahnung oder du weißt nicht was eine überbetriebliche Ausbildung ist.
Ich habe 2 duale Ausbildungen und 1 Umschulung gemacht welche überbetrieblich war.
Aber schlön dass du es besser weißt und deine Meinung die einzig Wahre ist.
 
Du weißt offensichtlich nicht was eine überbetriebliche Ausbildung ist. Die gehört zur regulären dualen Ausbildung und findet während dieser statt zum Beispiel Bei der Innung für einige Wochen
Mit einer Umschulung hat das erst mal nichtsvtz tun

Aber viel scheint ja in 3 Ausbildungen nicht hängen geblieben zu sein .
 
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