Verstärker für Plattenspieler (und ggf. mehr)

interesTED

Ensign
Registriert
Apr. 2017
Beiträge
145
Hallo zusammen,

Disclaimer: Ich bin leider was den Bereich Audio angeht nicht allzu bewandert.

Ich habe im Wohnzimmer die folgende Situation:

Ein Fernseher, der an eine Sonos BEAM angeschlossen ist (und theoretisch noch 2 x Sonos ONE, die ich aufgrund des Standby-Stromverbrauchs aber nur für nen guten Film anschließe).
Plattenspieler (DTJ 301 USB)
Ein uralter AV-Receiver den ich aus dem Keller meiner Eltern habe (Sony STR DB 930), an dem der Plattenspieler über Phono angeschlossen ist.

Zu Weihnachten habe ich meiner Frau für den Plattenspieler zwei Nubert Lautsprecher (NuBoxx BF-10) gekauft, weil die alten Lautsprecher (zwei riesige Bose-Teile, auf denen noch DM-Preise ausgewiesen waren) platzmäßig nicht mehr in das Wohnzimmer passten. Die beiden klingen auch sehr gut. Jetzt bestehen jedoch folgende Probleme:
a) Der AV-Receiver brummt/summt, wenn man irgendeinen Eingang angewählt hat (war auch schon bei den alten Lautsprechern so), da ist wahrscheinlich irgendwas mit den Kondensatoren und bei dem Alter… Das war bisher noch tolerierbar, weil ich nur für den Plattenspieler was gezahlt habe, aber jetzt mit den schönen Lautsprechern nicht mehr.
b) Die Fernbedienung für den Receiver ist bestimmt vor 20 Jahren verloren gegangen und meine Tochter hat außerdem die Verkleidung vom Lautstärkeregler abgerissen (und irgendwo versteckt…).

Ich hab jetzt überlegt, was die eleganteste Lösung ist.

a) Einen vernünftigen Verstärker für den Plattenspieler kaufen ODER
b) Eine Lösung finden, die den Plattenspieler und den Fernseher mit einbezieht.

Randbedingung: Ich will auf jeden Fall AirPlay weiter eingebunden haben, weil wir das sehr viel nutzen. Weiterhin habe Ich gesehen, dass der Plattenspieler einen Phono-Entzerrer/Vorverstärker für MM eingebaut haben soll. Ein Surround-System ist mir nicht wichtig. Insgesamt ist mir usability wichtiger als das letzte Quäntchen Soundqualität.

Als Einheitslösung bin ich auf den Sonos AMP gekommen, der in Verbindung mit dem Vorverstärker im Plattenspieler alles abdecken sollte (?). Da er aber nicht ganz günstig ist und sogar 7 W Standby-Verbrauch hat (keine Ahnung, was Sonos sich da denkt …), hatte ich überlegt, ob man nicht einfach einen normalen Stereo-Verstärker für den Plattenspieler kauft. Da bin ich dann bei der Recherche aber vollkommen verloren gegangen. Einen großen AV-Receiver (der ja potenziell auch AirPlay hat) will ich eigentlich nicht, weil mir das Ding zu klobig ist und ich die Funktionen eigentlich sowieso nicht nutze. Der Kompaktverstärker von Nubert hat leider kein AirPlay (und die Dongles schneiden nirgendwo im Internet gut ab, wie ich das sehe), wäre ansonsten aber auch cool.

Was würde ich jetzt als jemand, der sich mit dem Thema auskennt, machen? :-)

Danke im Voraus!
 
interesTED schrieb:
Ein uralter AV-Receiver den ich aus dem Keller meiner Eltern habe (Sony STR DB 930), an dem der Plattenspieler über Phono angeschlossen ist.
Der Plattenspieler gibt ein normales Line-Signal aus, soweit ich das in deinem Link sehen kann. Ein weiterer Phono-Entzerrer über den AVR ist also nicht gut, es sei denn du magst eine Überbetonung der tiefen Frequenzen.

Was ich noch an Infos vermisse ist der Fernseher, der am ggf. neuen Verstärker mit dran soll. Unterstützt der vllt sogar Airplay?
Muss es unbedingt Airplay sein oder reicht auch Bluetooth?
 
Zuletzt bearbeitet:
jo, der hat doch schon einen Phono Vorverstärker integriert. Kommt das brummen evtl. daher dass der Plattenspieler am Phono Eingang des Verstärkers hängt obwohl er das gar nicht sollte? Teste doch mal einen normalen line in Eingang.
 
ghecko schrieb:
Der Plattenspieler gibt ein normales Line-Signal aus, soweit ich das in deinem Link sehen kann. Ein weiterer Phono-Entzerrer über den AVR ist also nicht gut, es sei denn du magst eine Überbetonung der tiefen Frequenzen.

Was ich noch an Infos vermisse ist der Fernseher, der am ggf. neuen Verstärker mit dran soll. Unterstützt der vllt sogar Airplay?
Muss es unbedingt Airplay sein oder reicht auch Bluetooth?
Das ist mein Fernseher hier - schon etwas betagter (musste damals kurzfristig einen kaufen und hab den ohne viel Recherche bei Mediamarkt ausgesucht). Ich nutze den aber nur zur Bildwiedergabe vom Apple TV, da die Apps auf dem Teil einen zum Wahnsinn bringen (Apple TV wird wahrscheinlich für die Tonwiedergabe auch immer den Fernseher anschalten, was für nur Musik ja sinnlos ist). Bluetooth reicht nicht, auf jeden Fall Airplay.

Brudertuck schrieb:
jo, der hat doch schon einen Phono Vorverstärker integriert. Kommt das brummen evtl. daher dass der Plattenspieler am Phono Eingang des Verstärkers hängt obwohl er das gar nicht sollte? Teste doch mal einen normalen line in Eingang.

Das war ein guter Tipp - Umstellen auf LineIn und dann in den CD-Eingang vom AVR hat das Brummen abgestellt. Ich musste dann beim Input aber auf Mono stellen (Auto Decode hat nicht geklappt) um beide Lautsprecher anzusprechen. Sonst bleibt der eine Lautsprecher stumm.

Nachtrag: Jetzt konnte ich eben doch wieder Stereo einstellen, bin dann aber mit dem Knie gegen das Regal gestoßen auf dem der AVR steht und jetzt geht wieder nur Mono und das Brummen war wieder da (nur nicht so doll). Also da tippe ich doch eher auf einen Defekt am AVR... Ist dennoch mit dieser Einstellung (also LineIn) deutlich besser als vorher!

gimmix schrieb:
Brummen: Erdungskabel des Plattenspielers mit dem AV-Verstärker verbunden? Netzstecker mal rumgedreht?
Ansonsten: Billigen Streamer (für Airplay) und einen billigen Verstärker kaufen.

Ich glaube nicht, dass ich ein Erdungskabel habe. Oder meinst du, dass der Plattenspieler AUF dem AVR steht? Sind eigentlich Gummi-Füße...

Edit
Hab jetzt mal die Lautsprecher mit der Sonos Beam verglichen und stelle da doch einen erheblichen Vorteil bei den Nubert-Lautsprechern fest. Also wäre ich eher für Empfehlungen in Richtung Kompakt-Verstärker offen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine sowas hier.
Und davon abgesehen: Den Plattenspieler auf einen Verstärker zu stellen ist nicht gerade best practice. Und benutze bitte den Phono-Out am Plattenspieler und den Phono-In am Verstärker.
Denn die Phono-Vorstufe des Verstärkers ist garantiert besser als die, die im Plattenspieler eingebaut ist.


Edit: Passage gestrichen, weil es wohl mit dem China-Plattenspieler nicht angeraten ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: interesTED
  • Gefällt mir
Reaktionen: interesTED und gimmix
Beim DTJ 301 ist der interne Vorverstärker nicht vollständig elektronisch abschaltbar. Von daher bitte immer über Line betreiben. Bei Anschluss an Phono brummt es immer gewaltig, auch wenn man am Plattenspieler auf Phono umschaltet.

Das ist ein bekanntes Problem vieler Hanpin Dreher.

Gruß Roland
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: gimmix und interesTED
Danke an alle! Plattenspieler auf dem Verstärker ist leider derzeit platzbedingt nötig, aber mit einem kompakten Verstärker ist das dann nicht mehr notwendig. Ich habe mitgenommen, dass ich mich irgendwann auch nochmal um einen neuen Plattenspieler kümmern muss ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: gimmix
interesTED schrieb:
Plattenspieler auf dem Verstärker ist leider derzeit platzbedingt nötig,
Das ist aber bei dieser Aufstellung so, das möglicherweise Einstreuungen aus dem Verstärker in den Dreher vorkommen können. Kann, muß nicht. Bedenke, das auf den Signalleitungen vom Tonabnehmer nur sehr schwache Signale vorhanden sind (je nach Tonabnehmer maximal 3,5 mV (0.0035V)). Deswegen wird so ein Plattenspieler ja auch an einem niederohmigen Eingang, bzw. es ist ein Phono Vorverstärker nötig, wenn ein Verstärker/Receiver kein Phono (niederohmigen) Eingang besitzt.

Zum Dual DTJ 301: Es steht zwar Dual drauf, ist aber, wie schon gesagt, ein in China gebauter Hangpin Dreher (wie so viele andere neuere Dreher unter anderem Namen auch), welcher von der DGC GmbH (heute Dual GmbH) aus Landsberg vertrieben wurde. Nicht zu verwechseln mit den Dual Plattenspielern der Alfred Fehrenbacher GmbH (inzwischen insolvent) und der eigentlichen Ur-Dual Gebrüder Steidinger aus St. Georgen im Schwarzwald (Insolvenz Januar 1982).

Der DTJ 301 ähnelt dem legendären Technics MK 1210 sehr, ereicht ihn aber bei weitem nicht. Er ist wie der Technics ein DJ Plattenspieler. Tonabnehmer ist hier serienmäßig das AT 3600L mit einer Auflagekraft von 2,5-3,5g. Also typisch für ein Dreher für DJs und unterstes Einsteigersegment.

Wenn du mit dem Gedanken an einen anderen Plattenspieler liebäugelst, dann mußt du dafür schon etwas Geld in die Hand nehmen, um etwas brauchbares zu bekommen. 300€ sind für Neugeräte das absolute Minimum (z.B. Audio Technica AT-LP120USBC), eher jedoch mehr.

Oder man schaut, ob man mit Glück günstig an Dreher aus der Hochzeit der Plattenspieler kommt. Das müssen mitnichten Geräte vom Schlage eines Dual 704/721 604/621 oder 731/714Q sein, für die man jedoch revidiert mittlerweile auch locker 350-400€ hinlegen muß. Aber dafür auch hervorragende Dreher sind.
Auch Dual 630 oder 2235 sind gute Geräte. Sie sind nur als Plastikbomber verschrien. Technisch jedoch sehr gut. Oder auch ein Dual 505-2/3/4. Simple Riementriebler mit überschaubarer Technik, wo nicht viel kaputtgehen kann und keine Plastikdreher. Und so ein ULM65 mit Ortofon Nadel 20 oder gar Nadel 30 spielt verdammt gut.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: interesTED
Die Verarbeitung des DTJ ist tatsächlich eine Katastrophe - es ist kaum möglich, den Deckel zu schließen, ohne ein oder zwei Sprünge zu erzeugen. Ich bedanke mich vielmals für die Erläuterung, es kommen ja auch dieses Jahr wieder Tage, an denen man Geschenke brauch! :-)
 
Ich habe folgendes Setup, nicht perfekt, aber dafür nicht so viele Kabel: Sonos Arc hängt per HDMI-eARC am LG C1. Der Plattenspieler bzw. der Phono-Preamp hängt an einem 10€ RCA auf HDMI-Konverter (Also nur rot und weiß für Sound, gelb für Video leer) und den per HDMI am TV angeschlossen. Am LG schalte ich dann auf den entsprechenden HMDI-Anschluss und habe mir den Befehl für "Bildschirm schwarz" in das Schnelleinstellungs-Menü gelegt. Da der Konverter leider dauerhaft ein blaues 'no input' ausgibt. Leider kann man RCA nicht irgendwie mit Widerstand überbrücken, um ein schwarzes Signal zu bekommen o.Ä. Hatte mal überlegt, einen Raspi dran zu hängen, der dann quasi Shazam (SongReq) macht. Was dann natürlich als analoges Signal auf dem 4K-TV eher bescheiden aussehen würde :D dann kann man schon fast weiterdenken und das Line-Signal per USB-Soundkarte am Raspi abgreifen und von dort per HDMI.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: interesTED
Die Lösung sollte ja eigentlich bei allen TV-Modellen mit HDMI Arc gehen ;)
 
Habe jetzt mal ein Behringer UFO202 USB-Phono-Interface bestellt, um es an einen RPi 2 anzuschließen und alles per HMDI an den TV zu geben. werde berichten :) Alternativ packt der Pi es evtl. sogar, es im Netzwerk als Stream zu verteilen. Mal sehen, ob das flüssig klappt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: interesTED
Also das tut alles nur so zu 95% und stört eher, als dass es Spaß macht. Vielleicht ist ein Pi2 zu schwachbrüstig bzw. eine Installation mit grafischer Oberfäche für den Zweck zu schwergewichtig. Außerdem habe ich es nur über komische Wege hinbekommen, dauerhaft den Input der USB-Soundkarte an HDMI auszugeben (Dauerhaft den Befehl parec --latency-ms xxx | pacat --latency-ms xxx (xxx = 500 z.B.) ausführen, nicht wirklich schön). Mit dem Programm Jack habe ich es z.B. nicht hinbekommen, die Kanäle dauerhaft zu verbinden.

Songrec habe ich auch nicht zum Laufen bekommen, der Versuch, es auf dem Pi selbst via cargo als Rust Crate zu kompilieren, hängt über 12 Std. beim Kompilieren von GTK. Möglicherweise kommt da ein neuerer Pi weiter :D

Zurück zu Phono-Preamp und RCA-HMDI. Gucke mir jetzt noch an, ein schwarzes Videosignal mit einem Arduino und der TVout-Bibliothek zu generieren. Dafür muss man allerdings noch Widerstände zwischenlöten, das ist nicht so mein Spezialgebiet... das Lötkit ist noch in OVP :D Zu viele Sachen gleichzeitig
 
Zurück
Oben