Warum ist Linux so viel responsiver als Windows?

Mondgesang

Lt. Junior Grade
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Ich bin keineswegs neu im Linux-Umfeld. Seit 2019 etwa tummel ich mich hier rum. Dennoch stellt sich mir (besonders heute, wo ich ein wenig prokrastiniere) die Frage, warum es so viel responsiver ist als Windows?

Ich habe hier einen URalten Lenovo ThinkPad T61 mit 4GB RAM von 2004. Erstaunlicherweise nimmt das Ding Windows 10 und JA, ich benutze eine HDD. Wenn Masochismus, dann richtig mit der Peitsche. Und dennoch läuft es sogar recht gut würd ich sagen. Ich mache halt hin und wieder ein wenig Office, hier was ausdrucken, da was absenden und gut.

Was mir unter Windows allerdings auffällt ist, dass gewisse Komponenten eeeeecht behebig müßig sind. Etwa der Dateiexplorer. Das merke ich sogar auf der Arbeit mit unseren Fujitsu Esprimos und Fujitsu Life Books mit Core i5 und alle brandneu aus 2023.

Jetzt habe ich aus Jux einfach mal eine Fedora Workstation 39 Live ISO eingespielt. Ich schreibe diesen Thread gerade von dort heraus. Mein Gott ist das alles schnell. Der Datei-Manager (ehemals) Nautilus, startet in unter einer Sekunde. LibreOffice, Firefox alles sofort da. Der Kalender Evolution, das Ziehen von Icons, die Einstellungen etc.

Und wir wollen festhalten, dass der GNOME Desktop in der Linux-Welt so das schwerste Geschütz ist, das man auffahren kann. Ab da gehts nur noch leichter mit KDE, Cinnamon, MATE, XFCE, LXQT usw.

OK OK habe ich mir gedacht. Windows kämpfte mit meiner HDD, während Fedora hier vom USB-Stick also Flash arbeiet, das ja schneller ist als eine 2.5" 5400RPM HDD.

Um das zu testen habe ich einfach mal Debian 12 GNOME auf ebendiese HDD installiert. Selbes Phänomen nur diesmal bare metal statt nur Live ISO. Trotz HDD ist alles WESENTLICH responsiver als Windows. Obwohl sich GNOME auch gute 900MB bis 1,1GB RAM gönnt und mit visuellen Effekten daherkommt.

Woher kommt dieser Unterschied? Oder kann und macht Windows im Hintergrund noch SO viele andere Dinge die GNOME oder die jeweilige Distro nicht mal ansatzweise machen (vom Datensenden an Microsoft mal abgesehen)? Aber was sind das für features? Die scheine ich unter Linux ja nicht zu vermissen. Woher dieser Sprung?
 
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Mondgesang schrieb:
Jetzt habe ich aus Jux einfach mal eine Fedora Workstation 39 Live ISO eingespielt. Ich schreibe diesen Thread gerade von dort heraus. Mein Gott ist das alles schnell. Der Datei-Manager (ehemals) Nautilus, startet in unter einer Sekunde. LibreOffice, Firefox alles sofort da. Der Kalender Evolution, das Ziehen von Icons, die Einstellungen etc.
Deine Live Iso läuft zum großteil im RAM und ist deswegen schneller und sonst hat linux keine Antiviren Software die im Hintergrund läuft und Leistung frisst.
 
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Unter Linux findet abseits von snap, flatpak usw mehr gemeinsame Nutzung von Paketen statt, programmübergreifend. Das sorgt dafür, das weniger Zeug im RAM vorgehalten werden muss oder von der HDD nachgeladen wird.
 
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Kann das nur bestätigen. (Beruflich, wie auch privat).
Windows macht wahrscheinlich wirklich mehr im Hintergrund.
Böse Zungen würden behaupten, Microsoft und/oder Intel/AMD wollen Hardware verkaufen. ;)
 
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Ja, ich vergaß zu erwähnen. Ich installierte mal aus Spaß Windows 7 auf einem DELL von 2002 mit 4:3 Bildschirm, Intel Pentium und 2GB RAM. Boah war das irrwitzig. Alles öffnete beinahe instant. Das verstand ich absolut nicht. Wir haben uns doch damals immer beschwert dass Vista so ein Ressourcenfresser war etc. Herrgott, Win7's Desktop (Aurora?) nahm gerade mal 300MB RAM und alles und ich meine alles öffnete sofort. Trotz mittelalterlichem Lappie und HDD.
 
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Windows wird immer größer, ja. Linux hat oft einen Vorsprung. Mache sagen er war sehr groß, so wie du. Ich habe jetzt auch sehr viele Distros durch und muss sagen dass ich auch auf der selben Maschine so gut wie keinen Unterschied empfinde.

Es soll ja auch Leute geben die ein Talent haben ihr Windows sehr zu verunstalten. Das geht ja auch recht einfach, auch dank toller TikTok Tips und sowas. Dann kommt einem der Unterschied wahrscheinlich riesig vor, ja ;)

Also, Linux hat oft ein Plus - aber ich kann das nicht in diesem Maß bestätigen.
 
ghecko schrieb:
Sieht aber auch alles aus wie hingekotzt :D
Naja gut, das sei Geschmackssache. Tatsächlich gefiel mir Vista optisch SEHR. So sehr, dass ich nicht selten mein KDE Plasma danach baue.

Aber btt.
Es muss unter Linux nicht unbedingt der XFCE Desktop sein habe ich bemerkt, damits flutscht. Ja, gut, auf meinem ASUS EeePC 1015PX Netbook ist GNOME schon etwas sportlich. Das Ding ist wirklich sehr glücklich mit einem XFCE oder dergleichen aber wie man sieht kann sogar sowas Uraltes wie ein 2004er ThinkPad ein topmodernes GNOME mit Distro rocken.

Ist doch immer wieder erstaunlich. Im Alltagstrott bemerkt man sowas vllt nicht weil es zur Gewohnheit wird aber der Wechsel in die oder jene Richtung macht dann doch immer so einen "Oha!" Moment.
 
ghecko schrieb:
Sieht aber auch alles aus wie hingekotzt :D
He, wenigstens war das UI zu Zeiten von Windows 7 noch konsistent. :D
 
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roaddog1337 schrieb:
Böse Zungen würden behaupten, Microsoft und/oder Intel/AMD wollen Hardware verkaufen. ;)
Meinst du sowas wie dass Windows anhand des Alters der Hardware absichtlich Bloat startet, der alles in die Knie zwingt und verlangsamt, damit der DAU denkt sein Computer sei aufgrund des Alters zu langsam geworden und sich einen neuen kauft? :D
 
Natriumchlorid schrieb:
wenigstens war das UI zu Zeiten von Windows 7 noch konsitent
Weil alles alt aussah? Wenn man weit genug in die undurchsichtigen Einstellungsmenüs gewandert ist (wo ist denn nun der Netzwerkdrucker?), dachte man eher an Win 98SE. Das gabs auch schon bei Windows 7. Bei Windows 10 ist mir das Chaos besonders aufgefallen und mit Windows 11 hatte ich bis jetzt 0 Kontakt.
 
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ghecko schrieb:
Weil alles alt aussah? Wenn man weit genug in die undurchsichtigen Einstellungsmenüs gewandert ist (wo ist denn nun der Netzwerkdrucker?), dachte man eher an Win 98SE.
Mein Favorit ist immer noch die Datenbankauswahl beim ODBC-Datenquellenadministrator.
Da kommt Win 3.1 Feeling auf. :D
 
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Mondgesang schrieb:
Meinst du sowas wie dass Windows anhand des Alters der Hardware absichtlich Bloat startet, der alles in die Knie zwingt und verlangsamt, damit der DAU denkt sein Computer sei aufgrund des Alters zu langsam geworden und sich einen neuen kauft? :D
Bloat nicht unbedingt :)
Es sind Konzerne welche von Aktionären getrieben werden, diese wollen saftige Gewinne und Wachstum sehen.
Durfte mal für einen großen US-Konzern auf Aktien arbeiten... crazy frog sag ich da nur. Einmal und nie wieder.

Win7 oder Win10 hätte ja auch gereicht, nein sie hauen ein Win11 raus, was rein technisch absolut unnötig ist :)
 
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Windows 10 funktioniert nicht mehr anständig auf einer HDD. Anscheinend nutzt das OS soviele Threads gleichzeitig, dass eine HDD vollständig überfordert ist. Mit Win 7 sah das noch ganz anders aus. Win10 ist SSD-optimiert. Wieviele Uralt-Laptops ich unter WIN10 von einem lahmen Gaul schon zu einem Rennpferd gemacht habe, nur durch eine SSD..
 
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puri schrieb:
Windows 10 funktioniert nicht mehr anständig auf einer HDD.
Ich würde sagen kein OS mehr. Mac nicht, Windows nicht und auch Linux nicht.
 
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genau DAS!

nun, ich vestehe das, weil da liegt diese im vergleich zur hhd um welten bessere I/O leistung... nun, klar daß man das nutzt.
und man kann ja auch ned verlangen, daß ein win/osx/pinguin sich an der langsamsten 5Krpm platte ausrichtet.
 
coasterblog schrieb:
Ich würde sagen kein OS mehr. Mac nicht, Windows nicht und auch Linux nicht.
Irgendwie traurig, damals mit einer Raptor und 10 000 UPM dachte man, das wäre viel zu viel :)
 
es war auch viel. nur waren das halt xp zeiten mit xp i/o traffic.
 
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