Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamiert?

@Deliberation
Du meckerst nur rum, aber mehr kommt da auch nicht. Wie willst du die Leistung eines Beamten beurteilen? Wie willst du die Leistungs einer Krankenschwester oder Altenpflegerin beurteilen? Eines Arztes? Eines Gefängnisaufsehers?
Es sind halt nicht alle Berufe so flach, dass sie sich über simple Zahlen wie "hat diesen Monat 2000 Handys verkauft!" beurteilen lassen.

Wenn du es quantifizierbar machen wolltest, bräuchtest du Kriterien. Welche nimmst du denn da z.B. bei einem Beamten in der Personalabteilung? Oder muss man so viele verschiedene Kriterien beurteilen, dass man schon wieder dafür einen einstellen müsste?

Ich bin kein Beamter, aber deine Aussagen klingen echt so, als ob du neidisch wärst. Wenns so toll ist, dann geh doch mal für einen Monat ein Praktikum machen, irgendwo zwischen Beamten, kannst ja mal deinen Agenturberater demnächst darauf ansprechen, übrigens gibt es da bestimmt auch was für Akademiker.
 
Gibt auch genug Arbeitnehmer ohne Beamtenstatus die nur faul rumsitzen oder auf der Arbeit fast auschließlich privates regeln, bzw. ihre Arbeit nicht mehr in der möglichen geschwindigkeit erledigen. Die arbeiten aber verteilt in fast allen Firmen.
Da kann man eben schlecht b.
Und man könnte auch zur Konkurrenz gehen.
Beamte gibts überall, und überall muss man mit denen umgehen (haben ja keine Konkurrenz) also sammelt sich unmut auch pauschal für alle Beamte.

Selbst ohne "Beamte" hätte man immer noch einen generellen Hals auf "Staatsvertreter in der Verwaltung" die sachen verbocken, die denen egal sind, aber für einen selber extrem wichtig (z.b. Staatlich bestellte Vermesser die SECHS MONATE später kommen als vereinbart, ohne Vermessung keine Genehmigung, ohne Genehmigung kein Bau usw...).

Aber das bietet auch möglichkeiten. Was meint ihr macht ein Planer oder "Architekt" oder so? Modelle basteln? Ne der darf sich idR. für euch mit den Stempelschwingern anlegen.
 
@KTelwood
Die Frage muss ja im einzel Fall geklärt werden. Wenn ein Termin um ein halbes Jahr verschoben wird, dann würde ich natürlich fragen, warum dass so ist und soweit ich weiß, müssen die auch Auskunft geben.
 
KTelwood schrieb:
Gibt auch genug Arbeitnehmer ohne Beamtenstatus die nur faul rumsitzen oder auf der Arbeit fast auschließlich privates regeln, bzw. ihre Arbeit nicht mehr in der möglichen geschwindigkeit erledigen.

Absolut!

KTelwood schrieb:
Selbst ohne "Beamte" hätte man immer noch einen generellen Hals auf "Staatsvertreter in der Verwaltung" die sachen verbocken, die denen egal sind, aber für einen selber extrem wichtig (z.b. Staatlich bestellte Vermesser die SECHS MONATE später kommen als vereinbart, ohne Vermessung keine Genehmigung, ohne Genehmigung kein Bau usw...).

Au ja. Wer mal gebaut hat, kann Sachen erzählen. Aber wie Du bereits korrekt angemerkt hast, bezieht sich das nicht nur auf Beamte. Einer meiner Klassiker aus dem Hausbau war der Handwerker, der Heizkörper an die Wand geschraubt hat... bei einem Haus mit durchgängiger Fußbodenheizung, bei dem natürlich NIEMAND Heizkörper bestellt hat. Am besten war dessen Faulheit, aufgrund derer er dem Bauherren weiß machen wollte, dass die Heizkörper doch eigentlich nicht stören. :D

Um das Abschrauben ist er aber dann doch nicht herumgekommen.

KTelwood schrieb:
Was meint ihr macht ein Planer oder "Architekt" oder so? Modelle basteln? Ne der darf sich idR. für euch mit den Stempelschwingern anlegen.

Stimmt, oder auch ein Anwalt. Den hatte ich bei meinen letzten Verhandlungen auch nur, weil der besser mit den Fristen und bürokratischen Abfolgen umzugehen weiß. Da kann der Beamte aber nichts für, so sind eben die Gesetze, Verordnungen und Co. Da hat man dann gerne einen Hals auf den Beamten, muss aber verstehen, dass der auch nur Ausführungsgehilfe ist und in vielen Fällen gar keine Spielräume hat. Wenn so jemand dann seine Arbeit macht, auch wenn sie mir nicht zum Vorteil gereicht, dann werfe ich das demjenigen auch nicht vor.
 
Nochmal auf meinen vorherigen Beitrag zurückkommend, würde ich behaupten, es hat nichts mit dem tatsächlichen Verhalten von Beamten oder Behörden zu tun, dass es das Stereotyp gibt, dass Beamte faul oder unnütz seien.

Der kleine Mann genießt es - wenn auch nur in Gedanken und am Stammtisch - den Spieß umzudrehen. Anstatt potentiell von der Staatsmacht und von den harten Gesetzen des Marktes und seiner Konkurrenz als faul und unnütz darzustehen, schiebt man das den Beamten unter. Das nennt man auch Reaktionsbildung.

Das gleiche Spiel gibt es doch bei anderen Autoritäten auch und jeder kennt es: Demjenigen, der die eigene Kompetenz in Frage stellen kann, also dem Chef, wird unterstellt, er sei selbst inkompetent oder faul; er sei durch allen möglichen Umstände an diesen Posten gekommen, aber nicht durch seine Qualifikation. Bauingenieure verstünden nichts vom Bau, heißt es, fragt man die Bauarbeiter usw. usf.

Überall, wo einem Macht begegnet, gegen die man ohnmächtig ist, existieren diese Vorurteile des kleinen Mannes, die psychisch allzu leicht zu entlarven sind.

Die seitenlangen Schilderungen der Diskutanten hier, wann ihnen was auf irgend einer Behörde passiert ist, was dabei falsch gelaufen ist usw. welche Behörden angeblich überflüssig seien usw. usf. bestätigen meine These nur.

Das Komplement davon sind hier die Verteidiger der Macht, die diese psychologische Zwickmühle (der Macht ausgesetzt zu sein, aber nichts dagegen tun zu können) so lösen, indem sie die Macht verteidigen. Das könnte man auch Identifikation mit dem Aggressor nennen.

Wie man's dreht und wendet, das hat nichts mit dem empirischen Beamtentum zu tun, sondern mit euren Vorstellungen davon. Ihr unterhaltet euch also streng genommen gar nicht über Beamte und ihre Charakteristika, sondern tauscht Vorurteile aus - die eine wie die andere Seite.
 
Abe81 schrieb:
Die Frage danach, warum Beamte 'diffamiert' werden, wird hier versucht, mit dem Verhalten der Beamten zu erklären, anstatt mit dem der 'Diffamierer'. Anders herum würde ein Schuh draus.
Könnte man nicht beide Seite betrachten, dann wären es sogar ein Paar Schuhe? ;)
Dein Erklärungsversuch ist zwar interessant, meiner Meinung nach aber unvöllständig, eben weil du auch nur einen Verursacher zu sehen scheinst.
Kann es nicht sein, dass der Beamtenstatus und dessen Vorteile (z.B. Kündigungsschutz) im Durchschnitt einen gewissen negativen Einfluss auf die Leistung der Beamten hat und dass das vom 'kleinem Mann' bemerkt wird?
Solange man keine Vergleichsdaten der Arbeitsleistungen hat, von Beamten und Nichtbeamten in ähnlicher Position, bleibt die Diskussion sehr spekulativ.

Die seitenlangen Schilderungen der Diskutanten hier, wann ihnen was auf irgend einer Behörde passiert ist, was dabei falsch gelaufen ist usw. welche Behörden angeblich überflüssig seien usw. usf. bestätigen meine These nur.
Nunja ich würde sagen, es widerspricht deiner These nur nicht, denn sonst wäre auch die andere These 'Beamte werden als faul und unnütz diffamiert, weil Beamte faul und unnütz sind' bestätigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie werden als faul diffamiert, zumindest von mir, weil sie oft diesen Eindruck machen. 2 Beispiele:
  • Unser Rathaus hat bis 17 Uhr geöffnet. Komme ich um 16:53 Uhr wegen einer Kleinigkeit, ist schon niemand mehr am Schalter.
  • Die Bundesagentur für Arbeit bei uns hat geöffnet von 8-12:30. Sehr fleißig...
Edit: Das soll als Erklärung für den Ruf gelten, nicht als Begründung wieso sie es grundsätzlich sind... Diejenigen auf dem Finanzamt bei uns sind zb relativ fleißig und geben sich viel Mühe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Abe81 schrieb:
Der kleine Mann genießt es - wenn auch nur in Gedanken und am Stammtisch - den Spieß umzudrehen. Anstatt potentiell von der Staatsmacht und von den harten Gesetzen des Marktes und seiner Konkurrenz als faul und unnütz darzustehen, schiebt man das den Beamten unter. Das nennt man auch Reaktionsbildung.

Ich glaube eher, dass die Ursachen für das von Dir beschriebene Phänomen an anderer Stelle liegen. Ich könnte mir eher vorstellen, dass die Stammtischparolen Reaktionen auf die Ohnmacht vor der staatlichen Bürokratie darstellen und damit eine Art Ventilfunktion darstellen. Also jemand macht die Beamten runter, weil er sich durch irgendwelchen Vorschriften gegeängelt fühlt oder kürzlich über die Kosten für einen neuen Reisepass schockiert war und sich abreagieren will.

Abe81 schrieb:
Das gleiche Spiel gibt es doch bei anderen Autoritäten auch und jeder kennt es: Demjenigen, der die eigene Kompetenz in Frage stellen kann, also dem Chef, wird unterstellt, er sei selbst inkompetent oder faul

Dieses Phänomen ist wiederum nicht nur vertikal in den Hierarchien vorhanden. Nicht ohne Grund sind Abteilungs- bzw. Teamübergreifende Maßnahmen zum formellen wie informellen Austausch wichtig, um diese Vorurteile abzubauen.

Abe81 schrieb:
Die seitenlangen Schilderungen der Diskutanten hier, wann ihnen was auf irgend einer Behörde passiert ist, was dabei falsch gelaufen ist usw. welche Behörden angeblich überflüssig seien usw. usf. bestätigen meine These nur.

Nö, eigentlich widerlegt das Deine Hypothese. Denn diese setzt ja voraus, dass nur Vorurteile herangezogen werden und keine empirischen Beweise für die Faulheit von Beamten existieren. Das belegst Du letztlich ja auch mit diesem Satz:

Abe81 schrieb:
Wie man's dreht und wendet, das hat nichts mit dem empirischen Beamtentum zu tun, sondern mit euren Vorstellungen davon. Ihr unterhaltet euch also streng genommen gar nicht über Beamte und ihre Charakteristika, sondern tauscht Vorurteile aus...

Und eben hier widersprichst Du Dich. Entweder, es gibt tatsächlich empirische Beweise dafür, dass Beamte faul sein können. Oder es gibt diese nicht und nur dann tauscht man lediglich Vorurteile aus. Beides geht nicht.
 
Beamte sind faul, ebenso wie viele andere "arbeitenden" Menschen in vielen anderen Branchen um nicht zu sagen, die deutsche Gesellschaft. Nicht umsonst trifft man (jedenfalls ich) auf gelebte Beweise dafür in der Form, wie man Ihnen eben tagtäglich begegnet. Sei es bei einer Kassiererin in einem Markt, an einer Telefonhotline, bei einem Berater für Bekleidung, beim Handwerker um die Ecke usw. Inkompetenz, Unfähigkeit und Faulheit wo es nur möglich ist da jeder die Sache ungeniert auf extremen Selbstvorteil dreht und als Ziel hat. Wie komme ich am besten Weg, ohne mich dafür anzustrengen, erschleiche mir sozusagen mein Gehalt, eventuell sogar Gunst und gehe Abends ins Bett, dass ich mal wieder ohne viele Finger krum zu machen, als Sieger aus dieser mehr und mehr abstoßenden gewordenen Gesellschaft gehe, wo das meiste nur schöngeredet wird. Hauptsache man selbst steht gut dar und ist mit sich und seinen niederen Vorstellungen zufrieden und geilt sich daran auf. Wenn man eine tiefgreifende Analyse der menschlichen Verhaltensweisen und Characktere sowie nachdem was sie streben machen würde, so täte die Bevölkerung miserabel, degeneriert und dekadent abschneiden.
 
@koffeinjunkie
Was genau ist nun deine Kritik? Dass nicht jeder gerne arbeitet oder die Arbeit als Lebensinhalt hat?
 
Deliberation schrieb:
Ich glaube eher, dass die Ursachen für das von Dir beschriebene Phänomen an anderer Stelle liegen. Ich könnte mir eher vorstellen, dass die Stammtischparolen Reaktionen auf die Ohnmacht vor der staatlichen Bürokratie darstellen und damit eine Art Ventilfunktion darstellen. Also jemand macht die Beamten runter, weil er sich durch irgendwelchen Vorschriften gegeängelt fühlt oder kürzlich über die Kosten für einen neuen Reisepass schockiert war und sich abreagieren will.

Das ist keine 'andere Stelle', sondern wäre die etwas konkretistische Auslegung meiner These, bzw. zwei Beispiele, die das illustrieren.

Deliberation schrieb:
Dieses Phänomen ist wiederum nicht nur vertikal in den Hierarchien vorhanden. Nicht ohne Grund sind Abteilungs- bzw. Teamübergreifende Maßnahmen zum formellen wie informellen Austausch wichtig, um diese Vorurteile abzubauen.

Das erklärt sich ja durch die von mir benannte Konkurrenz und die Transformation klassischer Hierarchien in 'flache'. Gerade das neoliberale Organisieren in Teams, der Weg von klassisch autoritärer Führung in transaktionale, transformationale oder modern-charismatische führt dazu, dass sich die Angestellten noch mehr Wölfe untereinander sind, als sie es vorher schon waren. Wo man noch einen Kündigungsschutz samt unbefristeter Anstellung hatte und klare Hierarchien, konnte man sich trotz der Konkurrenz halbwegs solidarisch untereinander zeigen. Das ist heute ja auch vorbei. Die ständige Evaluation, das Wertlegen auf Softskills in noch jedem schlechtem Fließbandjob, das Absehen von den reinen Fähigkeiten des Beschäftigen, sondern der Fokus auf seine ganze Identität, das sind alles Ursachen dafür, dass sich das auch in der horizontalen Ebene so barbarisch abspielt. Aber das erklärt eben nicht, warum sich noch immer das Stereotyp vom faulen Beamten so wacker hält.

Ochse schrieb:
Könnte man nicht beide Seite betrachten, dann wären es sogar ein Paar Schuhe? ;)
Dein Erklärungsversuch ist zwar interessant, meiner Meinung nach aber unvöllständig, eben weil du auch nur einen Verursacher zu sehen scheinst.
Kann es nicht sein, dass der Beamtenstatus und dessen Vorteile (z.B. Kündigungsschutz) im Durchschnitt einen gewissen negativen Einfluss auf die Leistung der Beamten hat und dass das vom 'kleinem Mann' bemerkt wird?
Solange man keine Vergleichsdaten der Arbeitsleistungen hat, von Beamten und Nichtbeamten in ähnlicher Position, bleibt die Diskussion sehr spekulativ.

Ja, das ist ja sogar beabsichtigt nur 'einseitig' betrachtet, weil ja auch die vermeintlichen 'Verursacher' keine sind, sondern nur abwesende Gespenster für die Bestätigung der Vorurteile zur Abwehr der eigenen Ängste. Das beruht eben nicht auf den empirischen Beamten, sondern ihrer verschrobenen Wahrnehmung durch den kleinen Mann.
Mit Kündigungsschutz führst du ein gutes Beispiel an, denn der existiert heute nicht mehr im Beamtentum. In der Arge sind es auf maximal zwei Jahre befristete Verträge, Lehrer werden nicht mehr verbeamtet etc. Und die oben beschriebene Transformation der Arbeitswelt sorgt schon dafür, dass auch für Beamte der Arbeitsalltag so unbequem wie möglich wird - ständige Evaluation, Zeitdruck, offene Büros etc. Da besteht nicht viel Möglichkeit zum Bummelstreik.

Deliberation schrieb:
Nö, eigentlich widerlegt das Deine Hypothese. Denn diese setzt ja voraus, dass nur Vorurteile herangezogen werden und keine empirischen Beweise für die Faulheit von Beamten existieren. Das belegst Du letztlich ja auch mit diesem Satz:

Und eben hier widersprichst Du Dich. Entweder, es gibt tatsächlich empirische Beweise dafür, dass Beamte faul sein können. Oder es gibt diese nicht und nur dann tauscht man lediglich Vorurteile aus. Beides geht nicht.

Ochse schrieb:
Nunja ich würde sagen, es widerspricht deiner These nur nicht, denn sonst wäre auch die andere These 'Beamte werden als faul und unnütz diffamiert, weil Beamte faul und unnütz sind' bestätigt.

Der Clou ist ja, dass hier gar keine Empirie stattfindet, sondern nur Anekdoten zum Besten gegeben werden, die die je eigene Weltsicht bestätigen. Die Gleichförmigkeit und Austauschbarkeit dieser Anekdoten legen den Schluss nahe, dass es sich hier nur um Vorurteile handelt. Und den Grund für die Existenz dieser Vorurteile habe ich versucht zu erklären.

"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." (TWA)
 
Zuletzt bearbeitet:
deathscythemk2 schrieb:
@koffeinjunkie
Was genau ist nun deine Kritik? Dass nicht jeder gerne arbeitet oder die Arbeit als Lebensinhalt hat?

Das die Menschen mehrheitlich, also zum großen Teil faul, unfähig und inkompetent sind, was Beamte, worum es hier geht, definitiv miteinschließt. Negative und niedere Absichten die instinktiv (ohne das viele es selbst merken denn wer unterzieht sich schon mal ernsthaft einer Selbstanalyse seiner eigenen Gedanken und Taten) angelehnt an die Arbeit, im Vordergrund stehen. Es gibt Menschen die versuchen das zu verharmlosen aber das was man im Laufe seines Lebens alles mitbekommt und erlebt, was jetzt die Faulheit an sich angeht, ist in meinen Augen mehrheitlich gegeben und als Tatsache einzustufen. Es gibt wenige Menschen die wirklich nahe am Leben sind und Biss haben etwas zu tun, der große andere Rest sind Drückeberger die wie ein Schatten präsent sind, Poser die so tun als seien sie fleißig (wenn mal der Chef hinguckt), Gefügige die tun was man Ihnen sagt (aber langsam und wennmöglich ohne Stress) und die selbsternannten Möchtegernmacher, die denken ihre Position sei etwas besonderes und Mitarbeitern Befehle erteilen oder den Überblick und Arbeitsablauf bei paar Angestellten zu bewahren, wäre eine Kunst und schwere Arbeit. Es gibt soviele Erlebnisse die mir eher negativ widerfahren sind, dass ich nicht positiv von anderen "arbeitenden" Menschen reden kann. Ist zwar pauschalisiert, stellt für mich aber spekulativ hochgerechnet die Mehrheit dar. Warum sonst sind denn diejenigen, die wirklich Bewegung irgendwo reinbringen und etwas tun wollen, ungern gesehen? ;-) Das ist die typsiche deutsche Gesellschaft der Neider und Nichtsgönner.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider stimmen nun mal genug der Vorurteile. Natürlich gibt es auch genügend Fleißbienchen unter den Beamten. Aber ich saß schon oft genug auf dem Finanzamt oder sonst wo, habe Fehlinfos bekommen, stundenlang gewartet (ohne großen Andrang) etc. Außerdem habe ich einen Freund der bei der Stadt arbeitet. Die Herrschaften, alle verbeamtet, machen da alle 1,2 Stunden eine gemütliche Kaffeepause :-D Nicht das schlechteste Leben!
Aber man sollte dennoch nicht alle in einen Topf schmeißen ;-)
 
@koffeinjunkie
Glaubst du ernsthaft, dass das nur in Deutschland der Fall wäre? :D Selbst in dem hochgelobten China gibt es das. Sobald man irgendwelche Freiheiten hat, werden diese auch bis zur letzten Faser ausgenutzt, dass kannst du nur mit Sklaven unterbinden, die bei nicht arbeit einen Stromschock bekommen.
Gegenargument zu deiner These: Warum sollte jemand, der irgendwo ein normaler Angestellter ist, sich anders verhalten, wenn er keinen Vorteil dadurch hat? Warum muss sich irgendeiner abrackern, wenn er nichts oder nur minimal was davon hat? Welches Argument hast du dafür? Persönliche Erfüllung hat fast niemand bei seiner Arbeit.
 
Saschka schrieb:
Leider stimmen nun mal genug der Vorurteile.

Und wie willst du das belegen, jenseits deiner Anekdötchen...? Stereotype zeichnen sich ja gerade durch die Wirkung aus, dass man sie gerade dadurch, dass man das Vorurteil hegt, es überall im Alltag bestätigt sieht. Z.B. durch das Phänomen der selektiven Wahrnehmung, dass eine der Auswirkungen von Stereotypen ist. Du bemerkst oder merkst dir nur Informationen, die dein Vorurteil bestätigen, z.B. jeden Besuch auf dem Amt, der dir negativ auffiel. Aber selbst wenn du nur lange Wartezeiten auf Behörden gehabt hättest, weißt du gar nicht anzugeben, woran das nun lag. Also ob das nun daran lag, dass alle Beamten so überaus faul waren oder am schlechten Betriebsablauf oder am Workload/Verwaltungsaufwand der nach dem Schreibtischgespräch anfällt... alles viel plausibler.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das beachtenswerte an dieser Diskussion ist, dass relativ viele nur Erfahrungen mit "Beamten" vom Job-Center oder ihrer Gemeinde, Stadt, wie auch immer haben.
Was aber zB. bei der Bundesbank oder anderen Bundesbehörden abgeht, davon haben die wenigsten Ahnung.
Klar ticken die Uhren dort auch ein wenig anders als in der freien Wirtschaft, aber dort läuft es idR nicht so ab, wie sich das viele hier anscheinend vorstellen.
Dass dort auch Samstags gearbeitet wird wenn es sein muss oder man nicht jeden Tag um 15h nach Hause gehen kann entzieht sich wohl der Vorstellungskraft vieler...
 
@deathscythemk2
Ich bin in Deutschland und greife nun mal auf erlebte Dinge in dieser Gesellschaft zurück, also beziehe ich mich auch darauf weil es sich ja auch in einem deutschen Forum um Beamte geht, woraus ich mal entnehme, dass es nicht international ausgelegt ist. Ist aber selbstverständlich durchaus vorstellbar bzw. höchstwahrscheinlich, dass es auch woanders so ist. Woher kommt das aber, dieses ausnutzen oder ungezügelte "Mehr Haben wollen" obwohl man es nicht braucht (jedoch der Gedanke hier wiederum einen selbst infiziert das man mehr brauchen könnte, für den Fall der Fälle versteht sich). Spiegelt sich ja nebenbei bemerkt auch im Konsumverhalten wieder. Abgesehen von Menschen die Nachkriegssituationen und Hyperinflation erlebt haben, kann ich ein "Soviel es geht, vielleicht gibts das irgendwann nicht mehr" verstehen, bei allen anderen heutzutage weniger. Nicht jeder Mensch war so oder ist so. Warum muss hinter allem ein Vorteil stecken, da ist in meinen Augen schon der tiefgreifende psychische Fehler. Einfach mal zufrieden sein, mit dem was man ist, was man hat. Nicht nach dem trachten was anderen haben. Niemand sagt das man sich kaputtschinden soll aber wird doch schon bei banalen Tätigkeiten weniger oder schlampige Arbeit geleistet. Woher das kommt, kann man gleich weiterleiten zu der Einstellung die man zum leben selbst hat. Nachfolgend zähle ich mal Erziehung, Schule, gesellschaftliche System auf - Dürfte viele Ecken und Enden geben. Persönliche Erfüllung steht hier auch nicht im Vordergrund, da der Mensch nie genug haben kann, gibt es in meinen Augen keine absolute oder fertige Erfüllung. Wie würden die aus Übersee sagen, Bigger, Better, Faster, More. Wenn Wirtschaftsfachwirte dahinter nicht kapitalistische Züge erkennen, wäre ich verwundert.

Es wird mit jedem Jahr eine zunehmend, degenerietere und dekadentere Gesellschaft!
 
Zuletzt bearbeitet:
koffeinjunkie schrieb:
[...] Es wird mit jedem Jahr eine zunehmend, degenerietere und dekadentere Gesellschaft!

Was haben deine assoziativ etwas gelockerten Auslassungen nun mit einem Vorurteil über Beamte zu tun?

Es ist ja nicht so, dass nun alle reicher würden, sondern im Gegenteil, immer mehr Armut vorherrscht bei gleichzeitigem größerem gesellschaftlichem Reichtum - von dem aber die Mehrheit systematisch ausgeschlossen ist. Dass man da scheinbefriedigt wird mit billigen Konsumgütern, ist wohl kaum denjenigen anzulasten, die sie nutzen.
 
@ deathscythemk2 #161
Ich bin kein Beamter, aber deine Aussagen klingen echt so, als ob du neidisch wärst. Wenns so toll ist, dann geh doch mal für einen Monat ein Praktikum machen, irgendwo zwischen Beamten, kannst ja mal deinen Agenturberater demnächst darauf ansprechen, übrigens gibt es da bestimmt auch was für Akademiker.
Neidisch auf was genau? Im übrigen bekommst du dort kein Praktikum. Außer du kennst dort jemanden. Auch als Akademiker nicht.

#162
Gibt auch genug Arbeitnehmer ohne Beamtenstatus die nur faul rumsitzen oder auf der Arbeit fast auschließlich privates regeln, bzw. ihre Arbeit nicht mehr in der möglichen geschwindigkeit erledigen. Die arbeiten aber verteilt in fast allen Firmen.
.... Beamte gibts überall, und überall muss man mit denen umgehen (haben ja keine Konkurrenz) also sammelt sich unmut auch pauschal für alle Beamte. ....Selbst ohne "Beamte" hätte man immer noch einen generellen Hals auf "Staatsvertreter in der Verwaltung" die sachen verbocken, die denen egal sind, aber für einen selber extrem wichtig...
Aber das bietet auch möglichkeiten. Was meint ihr macht ein Planer oder "Architekt" oder so? Modelle basteln? Ne der darf sich idR. für euch mit den Stempelschwingern anlegen.
Wer während der Arbeitszeit entweder nichts macht, keine Lust hat, privates regelt gehört schlicht und ergreifend entlassen. Das wird dir bei einem Arbeitgeber/Arbeitnehmerverhältnis auch weniger passieren, als bei Jobs, welche eine Art von "Bestandsschutz" haben. Dort ist das mitunter egal, es wird aber auch viel zu wenig dagegen vorgegangen. Man müsste sich viel mehr mit Menschen, die auch so behandelt worden sind zusammentun und eine Dienstaufsichtsbeschwerde machen. Bei einem Angestelltenverhältnis merkt man das als Vorgesetzter schon schnell raus. Aber auch, weil dort zu einem großten Teil nicht nur Dienstleistungen erbracht werden, oder aber dahinter noch Vorgänge sitzen, die dann wiederum ihr Pensum WEGEN demjenigen nicht schaffen. So kann man erkennen, wer bei der Kette das kaputte Glied ist. Wie sollte man das bei einer Behörde feststellen, welche Reisepässe innerhalb von 3 Monaten bearbeitet? Man müsste herausfinden, warum das so lange dauert. Und wenn es dann feststeht, dass es der Mitarbeiter ist, müsste das Konsequenzen haben.

Auch hier im Thread muss man unterscheiden zwischen Angestellte im öffentlichen Dienst und Beamte.

Und zu den Architekten etc. Die sollten sich aber nicht mit denen anlegen MÜSSEN. Wenn aber jeder Architekt in einem bestimmten Stadtbereich immer wieder vor einem Typen sitzt, welcher einfach nicht in der Lage ist seinen Job durchzuführen, dann gehört dieser jemand dieses Postens enthoben. Dafür müssen sich aber auch die Architekten beschweren. Immer und immer wieder, an höhere Stellen. Wie soll man sonst davon erfahren? Und dann muss das Konsequenzen haben. Hat das keine Konsequenzen, dann muss man sich über die nächst höhere Stelle beschweren, die ja eben nichts macht. Das muss Konsequenzen haben. Wenn nicht.... usw. usf.

#169
...um nicht zu sagen, die deutsche Gesellschaft.
Könntest du mir die Möglichkeiten der deutschen Gesellschaft aufzeigen, wie sie es möglich machen können, dass ihre Arbeit nach Leistung entlohnt werden kann?
Inkompetenz, Unfähigkeit und Faulheit wo es nur möglich ist da jeder die Sache ungeniert auf extremen Selbstvorteil dreht und als Ziel hat.
Das drehe ich mal ein wenig um. Es gibt genügend Unternehmer bzw. Arbeitgeber, die gerade einmal den Mindestlohn zahlen, aber nicht bereit sind, Überstunden gerecht zu bezahlen, die kein Urlaubsgeld zahlen, kein Weihnachtsgeld, keine Zuschläge bei Feiertagen/Sonntagsarbeit. Die einen festen Lohn zahlen aber verlangen, man solle jedes Jahr produktiver und effektiver arbeiten. Der Selbstvorteil ist bei diesen Arbeitgebern schon so weit gegeben, dass der Arbeitnehmen froh ist, wenn er überhaupt noch was bekommt. Hauptsache Arbeit. Ob die Arbeit sicher ist? Natürlich, solange man alles, was verlangt wird auch macht. Wenn mans nicht macht? Gibt genügend Arbeitslose in Deutschland, die gerne diese Arbeit übernehmen. Besser als nichts. Denn nichts bedeutet letztlich Hartz 4. Und was ist das mal wieder? Genau, dem Staat auf der Tasche liegen. Die faulen Arbeitslosen und H4-Empfänger. Die sind ja nur nicht bereit sich anzustrengen. Nehmen wir als tolles Beispiel doch nur mal Amazon. Die Leute sind so faul, die bekommen einen Mindestlohn. Und damit haben sie ja Glück. Immerhin macht Amazon ja jedes Jahr konstant eine halbe Milliarde Verlust. Ok, Amazon macht auch 20,5 Milliarden Umsatz, Tendenz steigend.

Aber man ist ja gar nicht in der Lage, den Amazon-Mitarbeitern mehr Geld zu geben! Es ist nichts da! Es ist auch nichts da, für die deutschen Rentner. Ok, für die deutschen Pensionisten schon. Aber nicht für die Rentner. Da ist nichts. Vor allem der demografische Wandel in Deutschland zeigt das. Nun gut, es ist zwar genug in der gesetzlichen Rentenkasse drin, soviel, dass der Rentenbeitragssatz gesenkt wurde (trifft ja auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu), aber ansich ist da ja nichts zum ausgeben.

DAS ist der ungenierte Selbstvorteil, der so einigen Menschen berechtigt auf den Sack geht.

Wenn man eine tiefgreifende Analyse der menschlichen Verhaltensweisen und Characktere sowie nachdem was sie streben machen würde, so täte die Bevölkerung miserabel, degeneriert und dekadent abschneiden.
Würde man die Menschen für ihre gute Arbeit belohnen, würden sie auch alles daran setzen gute Arbeit zu leisten. Aber wenn man die den ganzen Tag vereimert, muss man sich nicht wundern, wenn man selbst vereimert wird. Aber sag das mal dem Bäcker (hey, gibts ja kaum mehr), sag das dem Fleischer (hm, der stirbt langsam auch aus). Dem Schuster (nunja, teuer sind die Dinger ja schon, wenn man dafür knapp 1/4 Lohn für ein paar Schuhe hinlegen muss; zum Glück gibts die auch aus Drittweltländern billig zu kaufen), dem Schneider, dem Gemüsehändler, dem Kleinbauern ums Eck, dem Milchmann, dem Briefträger (der ja auch kein Beamter mehr ist). Wem will man das sagen? Es gibt weniger Berufe, die sich in dieser selbstständigen Existenz überhaupt einfinden können. Da sind die großen Supermarktketten, gegen die stinkt man nicht an. (und dabei bietet Aldi auch noch vernünftige Lohnkosten, mehr als so mancher Facharbeiter angeboten bekommt)

Wie willst du bei einer Wirtschaft, die auch Wachstum und Produktivität ausgearbeitet ist, die Menschen dahinter nicht verkommen lassen? Irgendwann kannst du nicht mehr produktiver sein, und mehr kaufen können sie auch nicht. Ironischerweise sollen sie dann bei weniger Lohn auch mehr kaufen. Das klappt natürlich super.
#172
Das die Menschen mehrheitlich, also zum großen Teil faul, unfähig und inkompetent sind, was Beamte, worum es hier geht, definitiv miteinschließt.
Tja, auch hier stellt sich die Frage: Warum? Bei den Beamten können wir er erahnen. Es liegt m.u. an den Arbeitsbedingungen bzw. an deren Arbeitsverträge. Wenn du schier unkündbar bist, sich bei der Arbeit untereinander keine Krähe der Anderen ein Auge ausreißt, was kann als Konsequenz passieren, wenn du jemanden nicht ordnungsgemäß behandelst? Und was passiert einem Arbeiter der in einem Angestelltenverhältnis arbeitet? Und was wiederum passiert dem Arbeitgeber? Ergo: Wer sitzt am längeren Hebel?

Es gibt wenige Menschen die wirklich nahe am Leben sind und Biss haben etwas zu tun...
Soll ich dir sagen, wieviel Arbeit die bekommen, wenn nicht Papi oder Mami oder die Verwandten/Bekannten eine Stelle für die haben? Null. Weil sich keiner diese Unverfrohrenheit bieten lässt, dass jemand mal etwas anspricht, was anderen auf den Zeiger geht, sie aber aus ihrer Gesinnung her nie ansprechen würden. Dann bist du ein Besserwisser, ein Klugscheisser, du kannst noch so kompetent sein. Der Großteil soll den Mund halten und sich ducken. Die wehren sich wenn dann höchstens durch die von dir genannte Verweigerung des produktiven arbeitens. Nach dem Motto des Till Eulenspiegels.

Das ist die typsiche deutsche Gesellschaft der Neider und Nichtsgönner.
Nein, du bist dann einfach nicht angepasst ans Arschkriechen (diesmal direkt gesprochen). Und damit bist du ein Störfaktor. Dann lieber nicht einstellen und jemanden nehmen, der vor Angst kriecht. Der macht auch bei Druck so gut wie alles. Der hat ja Angst davor, Arbeit zu verlieren und arbeitslos zu werden. Welche Aussichten hat er denn? Das trifft auf sehr viele im Land zu. Als Arbeitnehmer wohlgemerkt.

#174
Das ist wiederum ein Problem der Arbeitsverträge und der Meinung, die Leute würden mit Angst besser arbeiten als mit Motivation. Ich habe schon diversen Leuten in meinem Umfeld gesagt, dass wahrscheinlich 90% aller Leute viel mehr und produktiver arbeiten würden, wenn sie mit 10% am Gewinn der Arbeiten die sie ausführen, mitbeteiligt würden. Ein Grundgehalt und dann ein Zusatz. Dabei wird der Zusatz jedem Angestellten im Unternehmen als Absolutwert gezahlt und nicht als Prozentwert. Das Unternehmen macht 1 Million Gewinn? Also 100 000€ / Anzahl der Mitarbeiter (100 z.B.) = 1000€ für jeden, von der Putzfrau bis zum Ingenieur. Warum so? Weil dann auch automatisch darauf geachtet wird, dass jeder seine Arbeit macht. Der zieht ja alle runter wenn er nicht mitmacht. Zweitens wird jeder mitbeteiligt, weil er dazu gehört. Drittens bekommt eben nicht der Votstand 90 000€ und der Rest 10 000€.

Das gehört aber schon in nen anderen Thread.

#177
Warum muss hinter allem ein Vorteil stecken, da ist in meinen Augen schon der tiefgreifende psychische Fehler. Einfach mal zufrieden sein, mit dem was man ist, was man hat. Nicht nach dem trachten was anderen haben.
Weil die Alternative Stillstand ist, und die funktioniert in einer globalisierten Weltwirtschaft nicht.

Nachfolgend zähle ich mal Erziehung, Schule, gesellschaftliche System auf - Dürfte viele Ecken und Enden geben.
Für die man wiederum nicht mehr bezahlen will. Würde jeder bei einer Steuersenkung aufschreien, dann hätte man das Problem weniger.

Persönliche Erfüllung steht hier auch nicht im Vordergrund, da der Mensch nie genug haben kann, gibt es in meinen Augen keine absolute oder fertige Erfüllung
Das Leben bedeutet automatisch Wandel. Du kannt das nicht statisch sehen.

@Thread
Um also, wie DiRam es schrieb:
...basiert auf der irrtümlichen Anwendung von Maßstäben, die für die jeweiligen Tätigkeitsfelder keine Gültigkeit besitzen oder punktuell angepasst werden müssten. Man versucht also - mal wieder - ein überaus komplexes Problem zu lösen, in dem man es simplifiziert, um so individuell etablierte Schablonen verwenden zu können. Produktivität bzw. quantifizierbare Ergebnisse suggerien dabei Validität und scheinen einen Wert per se zu vermitteln. Vor diesem Hintergrund flexible Beurteilungskriterien zu entwicklen, die diese inhärte Logik durchbrechen, scheint mir nahezu unmöglich.
eine Schablone zu haben, mit denen man Beamte beurteilt, müsste man auch beurteilen, für wieviele Personen sie da entscheiden. Wie komplex die Gesetzeslage zu diesem Thema, welches er bearbeitet ist. Dann ob er überhaupt Beamter ist, oder im öffentlichen Dienst. Wieviel von der Entscheidung abhängt. Die Konsequenzen.

Jedoch natürlich auch, die Konsequenzen für den Beamten selbst. Wenn nämlich jegliche Entscheidung, die er träfe, völlig irrelevant für ihn selbst ist, da er durch ein Gehalt, eine Pension und bei einer evtl. Entlassung kaum Nachteile hätte, so ist die Beurteilung mit den o.g. Kriterien fast schon egal, da er ja nichts zu befürchten hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Abe81 schrieb:
Der Clou ist ja, dass hier gar keine Empirie stattfindet, sondern nur Anekdoten zum Besten gegeben werden, die die je eigene Weltsicht bestätigen. Die Gleichförmigkeit und Austauschbarkeit dieser Anekdoten legen den Schluss nahe, dass es sich hier nur um Vorurteile handelt.

Da machst Du es Dir aber ein wenig einfach. Poppersche schwarze Schwäne kann man bei Alltagsheuristiken natürlich immer vermuten. Sie sind aber ebenso wahrscheinlich, wie deren fehlende Existenz. Ebenso kann eine Gleichförmigkeit und Austauschbarkeit dieser Anekdoten mit ebenso großer Wahrscheinlichkeit ein systematisches Muster vermuten lassen, wie die axiomatische Vorgehensweise Deinerseits, hier nur Vorurteile zu vermuten.

In der Folge geht es um persönliche Meinungen und Erfahrungen. Und hier kann der Eine solches und der Andere eben anderes berichten. Wahrheit wird man so natürlich nicht finden. Eine solche philosophische Diskussion würde ich in diesem Zusammenhang aber auch nie wagen.
 

Ähnliche Themen

  • Geschlossen
2 3 4
Antworten
69
Aufrufe
14.015
Zurück
Oben