Welches Schmiermittel für Lüfter (Fett oder Öl)?

Der Beitrag ist zwar alt, aber dennoch möchte ich meine Erfahrung teilen:

Hört sich zwar schwer exotisch an, aber da ich gelegentlich auch am Auto rumschraube und noch ATE Bremskolbenfett rumliegen hatte, versuchte ich es einfach mal.
Die Viskosität würde ich als geeignet beschreiben, da es für ein Fett relativ flüssig ist, aber dennoch wesentlich dicker als ein Kriechöl (welches ziemlich schnell wieder aus dem Lüfter-Gleitlager austreten sollte).

Ich habe es an alten Lüftern getestet.
1x an einem funktionstüchtigen: Keine Veränderung festgestellt - gut
1x an einem extrem lauten, ratternden, 10 Jahre alten Netzteillüfter. Nachdem er eine Minute "eingelaufen" war, waren alle Geräusche restlos beseitigt. Lief wie ein neuer Lüfter. 2h lang getestet. In 2, 3 Monaten werde ich es erneut testen.

Da am Bremskolben sehr hohe Anforderungen an ein Schmiermittel vorliegen (Darf nicht mit gängigen Bremsflüssigkeiten reagieren und auch die Staubschutzmanschetten aus Gummi angreifen, muss zudem sehr Hitzebeständig sein, darf nicht korrodierend wirken) könnte ich mir vorstellen, dass es lange Zeit für eine zufriedenstellende Schmierung des Lagers sorgt. Allerdings kosten 180g auch knapp 15 Euro - d.h im Normalfall wird das niemand zum Schmieren eines Lüfterlagers benutzen, wenn es nicht sowieso rumliegt.
 
Zuletzt bearbeitet: (Notiz)
Hallo an alle im Forum,

dieser Thread kam raus, als ich nach dem Thema googlete.

Meine Erfahrung mit Gleitlagern bei Lüftern der Größe 50x50x10 ist ganz einfach.
Egal, ob Revoltec Lüfter oder teure Noiseblocker XS-1 oder XS-2, sie fangen nach einem Jahr an zu rattern.
Der Hintergrund ist, dass die offiziell angegebenen Einsatzzeiten (mittlere Betriebsdauer) bei niedriger Umgebungslufttemperatur gemessen werden. Die kleinen Lüfter arbeiten aber bei mir im Gehäuse bei höheren Temperaturen und kühlen dort die Festplatten (saugend).
Nachölen mit Nähmaschinenöl verlängerte nur kurzfristig die Lebensdauer, bis das Rattern wieder anfing.
Als Fette versuchte ich Titanfett (von Connex, im Baumarkt), Fahrradkettenfett, Wälzlagerfett, Paraffinfett usw.

Die Schmiermittel in den Gleitlagern werden dünnflüssiger, je höher die Umgebungstemperatur und je geringer der Luftdurchsatz ist. Damit haften die Mittel nicht so gut an Welle oder Gleithülse und halten die beiten Oberflächen nicht mehr weit genug auf Abstand. Die Drehzahl erhöht sich über den im Datenblatt angegebenen Wert und letztendlich drückt sich das Schmiermittel aus dem Schlitz.

Darum wird empfohlen alle Lüfter mit Gleitlager nur als Gehäuselüfter zu benutzen, die in das Gehäuse blasen. Im Falle von erhöhter Betriebstemperatur wird z. B. die kugelgelagerte Version empfohlen ( Titan: Lebensdauer abh. v. Lagertechnologie ).

Es bleiben drei Möglichkeiten.
1. Nachfetten mit einem Gleitlagerfett (kein Wälzlagerfett), das für Drehungen in eine Richtung geeignet ist und für erhöhte Temperaturen geeignet ist. Das oben genannte Bremskolbenfett hört sich da nicht schlecht an. Aber auch Fette, die für sogenannte Fettpressen geeignet sind, sind ganz gut. Vielleicht ist Grafitfett auch eine gute Wahl. Schwierig ist es aber das Fett vernünftig in das Lager einzubringen, weil die Scheiben, die die Welle arrettieren gelöst und nachher wieder angebracht werden müssen.
2. Lüfter ersetzen durch einen Lüfter mit entweder 2 Kugellagern oder einer Mischlagerung aus 1 Kugel- und 1 Gleitlager wählen.
3. Schmale Lüfter durch breitere Lüfter ersetzen, weil dann häufig auch die Lagerhülse länger ist, z. B. 50x50x10 mm durch 50x50x20 mm ersetzen.
 
Weiß jemand, wie ich meinen Notebooklüfter schmieren kann`?

Ich kriege den kleinen Lagerdeckel hinten unterm Aufkleber nicht ab. Woran erkenne ich, ob ich den Propeller mit etwas Kraft einfach so abziehen kann?
 
Wiedehopf95 schrieb:
Weiß jemand, wie ich meinen Notebooklüfter schmieren kann`?

Ich kriege den kleinen Lagerdeckel hinten unterm Aufkleber nicht ab. Woran erkenne ich, ob ich den Propeller mit etwas Kraft einfach so abziehen kann?
Hier wird das sehr anschaulich erklaert, hat mir sehr geholfen (am Beispiel eines Netzteilluefters, aber das Prinzip war in meinem Fall das gleiche):

 
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Bitte!!! Finger weg von Öl in Computerbauteile hineinschmieren schon gar kein WD40 ein Computer ist kein Auto!!!!!
 
macintosh5020 schrieb:
Bitte!!! Finger weg von Öl in Computerbauteile hineinschmieren schon gar kein WD40 ein Computer ist kein Auto!!!!!
Hättest Du das mal eher geschrieben.
Jetzt hatten alle, die es probiert haben Erfolg.
 
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pedder59 schrieb:
Hättest Du das mal eher geschrieben.
Jetzt hatten alle, die es probiert haben Erfolg.
Sehe ich aber ähnlich wie er, allerdings eher im Zusammenhang mit Fahrrädern. WD40 schmiert angeblich, aber eigentlich ist es eher zur Reinigung (auch von Fett- und Ölresten!) und zum Wasserverdrängen besser zu gebrauchen. Die Schmierleistung nimmt relativ schnell wieder ab. Da würde ich zur Säuberung zu WD40 und zur Schmierung dann eher zu Nähmaschinen- oder Rasier-Öl greifen. Ballistol geht genauso.

WD40 wird zu Beginn garantiert auch schmieren, die Frage ist halt ob es grundsätzlich für Lager geeignet ist und den warmen Umgebungsort dauerhaft schmieren kann. Das bezweifel ich, nach ein paar Monaten hat man mit Pech wieder einen zu dünnen Ölfilm im Lager.

Edit: Optimal wäre einfach Lagerfett zu verwenden, kostet auch kaum was: https://www.obi.de/search/lagerfett/
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ich würde auch eine preiswerte Tube Mehrzweck- oder Lagerfett empfehlen. 250ml dürften für mindestens 10 Jahre reichen und zumindest bei meinen Gleitlagerlüftern hat das im Langzeitbetrieb bewährt. Wichtig ist nur, das Lager vor der Anwendung gründlich zu reinigen, wenn man sich denn schon die Mühe macht, einfache PC-Lüfter zur Wartung auseinanderzunehmen.

MfG
 
Ich weiß ich bin spät dran gewesen mit meinem Kommentar, hatte nur heute einen Kunden der auch versucht hat seinen Lüfter eines Macbook Pros mit irgendeinem Öl (er wusste gar nicht mehr welches er genommen hat) wieder zum laufen zu bringen. Jedenfalls drehen die Lüfter in den Macbooks bis fast 7000rpm hoch wenns wirklich heiß werden und das hat ihm einen Ölfilm mehr oder weniger über die ganze Platine verteilt... ich hab dann mal gegooglt ob das mehr Leute so machen und bin auf dieses Forum gestoßen... naja ich konnte dann nicht anders als ein Kommentar dazu zu schreiben.... zum Zitat von pedder59 ich hoffe dass alle die Erfolg hatten nicht ebenso ihre PCs / Laptops nachhaltig geschädigt haben.... Aber! ich bin grundsätzlich auch der Meinung: Reparieren ist besser als wegschmeißen und neu kaufen, solange die Reparatur von erfahrenen Technikern gemacht wird... Schönes Wochenende!
 
macintosh5020 schrieb:
zum Zitat von pedder59 ich hoffe dass alle die Erfolg hatten nicht ebenso ihre PCs / Laptops nachhaltig geschädigt haben....
Das war von pedder ganz anders gemeint, es war eine Anspielung an das Alter des Threads, vermute ich. Welche Öle/Fette man verwenden sollte und nicht wurde ja schon vor zig Jahren diskutiert. ;)
 
Es kommt immer auf die Menge an.
Eine Tauchölung ist hier sicherlich nicht angebracht.
Aussedem empfiehlt es sich den Originalaufkleber zu entsorgen, die Klebefläche ölfrei zu halten und ihn durch ein neues Stück gut haftender Klebefolie zu ersetzen.
Allerdings wenn das Lager schon so weit runter ist, das Lagersiel entsanden ist geht auch das beste Schmiermittel nicht mehr.
 
Ich habe mir einfach einen neuen Lüfter gekauft.

Öl kann ein defektes Lager auch nicht heilen...
 
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