Beobachter rechnen mit geringeren iPad-Verkäufen

Patrick Bellmer
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Bis vor wenigen Wochen war die Tablet-Welt in Ordnung. Auf Platz eins der Verkäufe rangierte seit etlichen Monaten das Apple iPad 2, dahinter ... lange Zeit niemand. Seit nun etwa einem Monat sorgt Amazons Kindle Fire aber für einigen Wirbel.

So prognostizierte erst vor wenigen Tagen iHS iSuppli, dass der Online-Händler fast vier Millionen Exemplare seines Tablets im laufenden Quartal ausliefern und somit aus dem Stand binnen sechs Wochen einen Marktanteil von fast 14 Prozent erobern wird. Die vorhergesagten rund 18,5 Millionen iPads sollen nun aber nicht mehr erreicht werden.

Allerdings sollen die tatsächlichen Verkäufe an Konsumenten laut dreier Analysten hinter den bisherigen Annahmen zurückbleiben, wie PCWorld berichtet. Kalkuliert wird nun mit 13 bis 13,5 Millionen Geräten, ein Minus von – je nach Analyse und Ausgangsstandpunkt – 0,3 bis 1,5 Millionen Stück.

Während sich die Marktbeobachter in diesem einen Punkt einig zu sein scheinen, ist man bei den Gründen dafür uneins. Genannt werden unter anderem der Einfluss des Kindle Fire, welches mit seinem Kampfpreis in den Augen vieler Interessenten eine sehr attraktive Alternative zu den übrigen Geräten darstellt und darüber hinaus mit einem umfangreichen Ökosystem punkten kann. Aber auch die tatsächliche Größe des Tablet-Marktes ist mittlerweile Gegenstand von Diskussionen.

Laut Analyst Shaw Wu könnten die bisherigen Annahmen bezüglich der Verkäufe deutlich überzogen gewesen sein. „Möglicherweise ist der Tablet-Markt nicht so groß, wie die Leute bisher gedacht haben.“, so Wu. Seiner Meinung nach ist man weit davon entfernt, dass Tablets die Position den Stellenwert der PCs übernehmen werden.

Klare Verlierer dürften auf jeden Fall die übrigen Anbieter sein. Schon jetzt geht man davon aus, dass in diesem wichtigen Quartal einzig Samsung mehr als eine Million Geräte absetzen wird, die Höhe der tatsächlichen Verkäufe dürfte allerdings deutlich davon abweichen.