Groupon gerät erneut in den Fokus der Börsenaufsicht

Patrick Bellmer
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Der Gutscheindienst ist erneut in den Fokus der US-Börsenaufsicht geraten. Nach Angaben des Wall Street Journal prüft die Stock and Exchange Commission (SEC) derzeit, ob eine offizielle Untersuchung gegen das seit fünf Monaten an der Börse gehandelte Unternehmen eingeleitet wird.

Hintergrund sind Korrekturen an der Bilanz für das vierte Quartal 2011. Groupon hatte hier in der ersten Veröffentlichung einen Verlust in Höhe von 43 Millionen US-Dollar ausgewiesen, musste diesen später aber aufgrund von höheren Rückzahlungen auf 65,4 Millionen US-Dollar korrigieren. Ziel einer offiziellen Untersuchung durch die SEC wäre das Aufdecken der Gründe, warum Groupon falsche Zahlen genannt hat.

Dabei ist dies nicht der erste Fehler dieser Art, der von dem 2008 gegründeten Unternehmen begangen wurde. Bereits vor dem Gang an die Börse Anfang November 2011 musste man auf Druck der SEC zweimal die in Bilanzen aufgeführten Zahlen revidieren.

Mittlerweile hat die Groupon-Aktie etwa 25 Prozent ihres Ausgabewertes verloren und dürfte aufgrund der negativen Schlagzeilen den bisherigen Tiefststand von 15,24 US-Dollar noch unterbieten. Kritiker hatten bereits vor dem Börsengang auf das unzureichende Geschäftsmodell hingewiesen. Das Unternehmen bietet seinen Kunden Gutscheine an und erhält beim Zustandekommen einer im Vorfeld kommunizierten Mindestanzahl an Käufen eine Provision von den Händlern.