„Freemium“ als Geschäftsmodell der Zukunft?

Max Doll
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Momentan scheint die Zukunft des Spielemarktes offen wie selten zuvor: Mit Free-to-Play und Kickstarter winken Modelle zur Bezahlung und Finanzierung von digitalen Inhalten, deren Erfolg noch nicht absehbar ist. Ebenso wie Crytek hält EA das sogenannte „Freemium“-Modell für zukunftsweisend.

Gegenüber MCV erklärte der Senior Vice Presiedent Nick Earl, dass „Menschen kostenlose Dinge lieben“, aber auch mehr Geld als gedacht zahlen, wenn ihnen diese gefallen würden. Deshalb liege die Zukunft „nicht in Einmalzahlungen, sondern im Freemium-Modell“, zumindest für Spiele auf dem PC. „Freemium“ bezeichnet dabei prinzipiell kostenlose Spiele und Programme wie beispielsweise den beliebte Kommunikationsdienst Skype, die für Leistungen über ein kostenloses Basisangebot hinaus Geld verlangen.

Auch Experten der britischen BBC gehen von einer Abkehr vom bisherigen Geschäftsmodell aus, wie Robert Nashak erklärte: „Kostenlos ist der Preis, den Menschen für Spiele zahlen wollen“. Dies hätte den riesigen Vorteil, dass die Qualität des Angebotes entsprechend hoch sein müsse, weil schlechte Produkte einfach untergehen würden. Denn Kunden hätten hier die Möglichkeit, Titel auszuprobieren, bevor sie Geld investieren. Das geschehe aber lediglich bei guten Spielen, die ihre Spieler länger binden können, während schlechte Produkte keine oder nur minimale Einnahmen generieren.

Deshalb wird sich für Nashak die Spielelandschaft nachhaltig verändern, nicht nur hinsichtlich der Qualität. Denn da Konsumenten mit diesem Modell stärker als bisher „mit ihrer Geldbörse wählen können“, geht der Experte von einer „Demokratisierung“ des Marktes aus. Ob das an der schon jetzt aufgrund der Profitorientierung vieler Publisher herrschenden Homogenisierung etwas ändert, darf allerdings bezweifelt werden – eher dürfte das Gegenteil der Fall sein.

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