Gabe Newell hält Windows 8 für „eine Katastrophe“

Max Doll
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Drastische Worte von Valve-Gründer Gabe Newell: Das Spiele-Schwergewicht äußerte sich auf der „Casual Connect“-Konferenz in Seattle wenig positiv über die neue Windows-Version, welche für ihn einer der Gründe ist, die Entwicklung einer Linux-Version der hauseigenen Spieleplattform Steam voranzutreiben.

Besonders spezifisch wurde Newell mit seiner Kritik zwar nicht, er fürchtet allerdings, dass „wir [mit Windows 8] einige große PC-Hersteller verlieren“, weil „Gewinnmargen für einige Leute zerstört werden“. Für diesen Fall will man bei Valve eine Alternative parat haben: Linux. Denn gleichzeitig glaubt der ehemalige Microsoft-Mitarbeiter, dass der Softwarekonzern der Versuchung erliegen könnte, sein Betriebssystem ähnlich beispielsweise OS X in eine geschlossene Plattform umzuwandeln, um so Konkurrenten auszuschließen oder von ihnen finanziell zu profitieren.

Gerade die Offenheit der Windows-PCs waren für Newell jedoch ausschlaggebend für viele Innovationen wie Google, Facebook oder Spieleentwickler wie id Software, Epic oder Valve selbst. Auch deshalb investiert man im Rahmen einer „Absicherungsstrategie“ in die Entwicklung einer Version von Steam für Linux-Distributionen, um das Betriebssystem als ernsthafte Alternative zu den bekannteren Lösungen aufzustellen. Denn das größte Manko der quelloffenen Lösungen ist für Newell „das Fehlen von Spielen“, deren Verfügbarkeit die Kaufentscheidung von Konsumenten massiv beeinflusst. Entsprechend will man nicht nur eigene Produkte Linux-kompatibel machen sondern auch Partnern, die ihre Titel via Steam anbieten, diesen Weg erleichtern.

Außerdem äußerte sich Newell ausführlicher zu künftigen Eingabegeräten. Maus und Tastatur würden nach 25 Jahren über kurz oder lang abgelöst werden, Touch-Geräte aber nur eine Übergangslösung darstellen – ihnen gibt der Valve-Boss nur eine Lebensdauer von etwa zehn Jahren, weil mit dieser Methode zu wenige Informationen pro Zeiteinheit vermittelt werden könnten. Abgelöst werden sie nach Newell Vorhersage durch „Virtual Reality“-Systeme, an denen etwa auch John Carmack (id Software) arbeitet, welche auf eine Kombination verschiedenster Eingabetechniken rund um die menschliche Hand setzen. Zwar habe man bislang auch mit einem „mechanischen System“ experimentiert, das sich mit der besser an das Gehirn angebundenen Zunge bedienen ließ. Das Ergebnis war jedoch aufgrund der Geräuschkulisse („Arglearglargle“) für umstehende „beunruhigend“, weshalb das Projekt nicht weiter verfolgt wurde.

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