Internet im Flugzeug wird standardisiert

Philip Pfab
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Die Zulassungsbehörde für Kommunikationsgeräte in den Vereinigten Staaten bereitet standardisierte Vorgaben für Internetzugänge an Bord von Flugzeugen vor. Durch den im Vergleich zu den bisherigen Ausnahmeregeln und Einzelzulassungen geringeren Aufwand soll es künftig mehr Wettbewerb geben.

Die Zeit, in der Fluggäste von Internet und Telekommunikation vollständig abgeschieden waren, ist schon lange vorbei. Obwohl bereits seit 2001 erste Airlines und Diensteanbieter Internetzugänge während des Fluges bereitstellen, sind die Angebote bisher bei weitem nicht flächendeckend verfügbar und relativ teuer. Bei der Lufthansa kostet der Webzugang beispielsweise 10,95 Euro für eine Stunde oder 19,95 Euro für 24 Stunden und ist zudem nicht in allen Flugzeugen verfügbar. Passagiere an Bord eines Airbus A380 und der Boeing 747 bleiben bis auf weiteres außen vor.

Eines der großen Probleme von Internetzugängen im Flugzeug ist der extrem hohe Aufwand für die notwendigen Zertifizierungen und behördlichen Genehmigungen. Zudem wurden die bisherigen technischen Umsetzungen jeweils als Einzelzulassung realisiert, so dass eine bereits bewährte Lösung nicht ohne neues Zulassungsverfahren in ein anderes Flugzeug übernommen werden kann.

Durch die jetzt begonnene Festlegung behördlicher Standards werden Zulassungen neuer Kommunikationssysteme und die Integration in andere Flugzeugmuster vereinfacht. Die FCC erwartet, dass zukünftige Zulassungsprozesse nur halb so lange dauern und Fluggesellschaften für von der FCC genehmigtes Equipment schnell grünes Licht von der Luftfahrtaufsicht FAA bekommen. Die Anzahl an Flugzeugtypen, für die keine Zugangslösung vorhanden ist, wird dadurch schneller sinken. Zudem vereinfachen verbindliche Standards den Markteintritt von Wettbewerbern und ermöglichen langfristig preiswertere Tarife.