AMD erweitert G-Serie um 6-Watt-SoC

Michael Günsch
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Für den sogenannten Embedded-Sektor bietet AMD seit einigen Monaten eine Reihe von APUs mit „Jaguar“-CPU-Kernen und Grafikeinheiten der Reihe Radeon HD 8000 an. Diese G-Serie rundet der Chipentwickler nun nach unten mit einem besonders sparsamen Modell mit lediglich 6 Watt TDP ab.

Beim neuen Chip namens GX-210JA kommt die gleiche technische Basis wie bei den Geschwistern zum Einsatz. Um die Leistungsaufnahme zu verringern, legte AMD bei den Frequenzen Hand an. Der in 28 nm gefertigte Dual-Core-SoC arbeitet zwar ebenfalls mit 1,0 GHz CPU-Takt wie der bisher sparsamste Vertreter GX-210HA mit 9 Watt TDP, jedoch fällt die GPU-Frequenz mit nur noch 225 MHz nochmals deutlich geringer aus. Laut Hersteller soll die durchschnittliche Leistungsaufnahme des Neulings im Betrieb bei geschätzten 3 Watt liegen, während die maximale thermische Verlustleitung (TDP) mit 6 Watt beziffert wird. Nach eigenen Angaben hat AMD die Leistungsaufnahme nicht durch Messungen ermittelt, sondern auf Basis der Messungen mit dem 9-Watt-Pendant hochgerechnet, wobei diverse Benchmarks zum Einsatz kamen, wie einer Fußnote zu entnehmen ist.

AMDs neue G-Serie auf Basis des „Jaguar“
Modell Kerne L2-Cache Takt Grafik Grafiktakt Speicher TDP
GX-420CA 4 2 MB 2,0 GHz HD 8400E 600 MHz DDR3-1600 25 W
GX-416RA 4 2 MB 1,6 GHz DDR3-1600 15 W
GX-415GA 4 2 MB 1,5 GHz HD 8330E 500 MHz DDR3-1600 15 W
GX-217GA 2 1 MB 1,65 GHz HD 8280E 450 MHz DDR3-1600 15 W
GX-210HA 2 1 MB 1,0 GHz HD 8210E 300 MHz DDR3-1333 9 W
GX-210JA 2 1 MB 1,0 GHz HD 8180 225 MHz k. A. 6 W

Dank der geringeren Wärmeabgabe soll der Chip „eine neue Generation“ von lüfterlosen – also passiv gekühlten – Systemen ermöglichen. Gerade im Embedded-Sektor spielen kompakte und sparsame Systeme eine übergeordnete Rolle. Durch den geringeren Takt sinkt im Gegenzug zwar die Leistungsfähigkeit, doch soll diese für allgemeine Aufgaben und wenig anspruchsvolle Multimediaanwendungen ausreichen.

Die Chips der G-Serie inklusive des vorgestellten Neuankömmlings werden laut AMD derzeit ausgeliefert. Zu den Abnehmern gehört der Cloud-System-Anbieter Dell Wyse, der seit gut einem Jahr offiziell zum Computer-Giganten Dell gehört.

AMDs „Jaguar“-APUs kommen allerdings allgemein schleppend am Markt an, denn auch die Zahl der Geräte auf Basis der für Consumer-Produkte bestimmten Pendants „Temash“ und „Kabini“ ist aktuell noch sehr überschaubar. Die G-Serie hatte AMD zudem bereits Ende April angekündigt, spricht jedoch erst jetzt von ihrer Auslieferung.