High-End-Smartphone mit Ubuntu Touch ab 2014

Ferdinand Thommes
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Mark Shuttleworth, CEO von Canonical und Ubuntus Visionär und Chefstratege, gab in Paris auf der LeWeb-Konferenz bekannt, sein Unternehmen habe einen ersten Vertrag mit einem Hersteller unterzeichnet und werde im Jahr 2014 ein hochwertiges Smartphone mit Ubuntu Touch auf den Markt bringen.

Bereits im Februar hatte Shuttleworth verlauten lassen, Telekommunikationsanbieter wie auch Gerätehersteller hätten Interesse an Ubuntu Touch gezeigt. Namen wurden damals genauso wenig genannt wie heute.

Shuttleworth sagte in Paris, man habe erste Vereinbarungen zur Vermarktung von Ubuntu auf Smartphones geschlossen und sei von der Phase „Wir erstellen ein Konzept“ zur Phase „Wir werden es vermarkten“ übergegangen, was die Motivation des Teams sehr positiv beeinflusse. Insgesamt sei Canonical in Verhandlungen mit vier Unternehmen auf Vorstandsebene, die jeweils viele Telefone sowohl in voll entwickelten als auch in aufstrebenden Märkten an Unternehmen und Endverbraucher absetzten. Canonical ist sich bewußt, dass außer den beiden Marktführern Android und iOS mit Firefox OS, Sailfish OS, Windows Phone und Tizen weitere Bewerber mit teils starken Unternehmen im Hintergrund derzeit ihren Platz im Markt suchen und bereits Geräte am Markt platziert haben. Ubuntu Touch will laut Shuttleworth kein Nischenprodukt bleiben, es soll einen starken Platz im alltäglichen Leben vieler Anwender finden.

Diesen schwierigen Weg will Canonical einerseits durch Kooperationen mit Diensten wie etwa LinkedIn, Baidu, Facebook, Evernote und Pinterest meistern. Darüber hinaus glaubt Shuttleworth daran, dass die Offenheit des Systems und die bereitgestellten Entwickler-Werkzeuge Android-App-Entwickler dazu bewegen werden, eine Version ihrer Apps für Ubuntu Touch zu erstellen. Android-Kompatibilität in Form eines Dualboot-Systems war für das geplante Ubuntu Edge vorgesehen, dessen Crowdfunding aber scheiterte. Auf der Haben-Seite sieht Shuttleworth die Unterstützung von Mobilfunkunternehmen wie Vodafone, EE, KT, SK Telecom, Verizon, Deutsche Telecom, T-Mobile, PT und anderen, die in der „Ubuntu Carrier Advisory Group“ vereint sind.

Analysten sehen die Smartphone-Pläne von Canonical als derzeit einzigen Hinderungsgrund, mit der Marke Ubuntu im Cloud- und Serverbereich schwarze Zahlen zu schreiben.