MWC 2014

Microsoft mit neuen Partnern für Windows Phone 8

Sasan Abdi
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Microsoft setzt für Windows Phone 8 stärker auf das „Prinzip Google“: Die Plattform soll offener werden und verstärkt Dritthersteller und Entwickler dazu einladen, sich zu engagieren. Aus Nutzerperspektive gab es auf der heutigen Pressekonferenz im Rahmen des MWC 2014 nur wenige Hinweise zum nächsten Update.

Neben den bereits bekannten Windows-Phone-Herstellern wie Huawei und HTC sollen zukünftig weitere Branchengrößen wie LG und Lenovo dazu beitragen, dass sich die für den Erfolg so entscheidende Installationsbasis von Windows Phone 8 vergrößert. Aber auch Schwellenland-Hersteller wie Xolo, Karbonn und Lava werden zukünftig enger mit Microsoft zusammenarbeiten. Gerade letztere Allianzen sind für den Konzern nach eigenem Bekunden von großem Wert, da die Plattform im vergangenen Jahr vor allem im Nahen Osten, in Afrika und in Südamerika kräftig zugelegt hat.

Ziel sei, Windows Phone 8 insgesamt flexibler zu machen, sagte der zuständige Microsoft-Vice-President Nick Parker. „Wir sind für Geschäfte mit allen Interessierten offen“, so Parker weiter. Jeder der wolle, können WP-8-Geräte entwickeln. Dazu wurde heute eine neue Webpräsenz gestartet, die neben Herstellern auch Entwickler stärker einbinden und zentral alle Daten und Informationen bereitstellen soll.

Die neue Flexibilität soll sich auch bei den Hardware-Anforderungen widerspiegeln, bei denen Microsoft die Hersteller weniger gängeln möchte. So soll der Zwang zum physischen Kameraauslöser und zu physischen Knöpfen entfallen, sodass zukünftig auch WP-8-Geräte mit Softtouch-Buttons zu sehen sein werden. Außerdem wird Windows Phone 8 zukünftig auch Dual-SIM unterstützen, wobei entscheidende Kacheln auf der Oberfläche farblich unterschiedlich hinterlegt werden, sodass deutlich wird, welcher Dialog welcher SIM-Karte zugeordnet ist. Diese Funktion, so Parker, sei gerade in den wachsenden Märkten immer wieder nachgefragt worden.

Microsoft-Pressekonferenz auf dem MWC 2014

Weiter vereinfacht werden soll der Einstieg von Dritten durch die Anlehnung von Windows Phone 8 an das „Qualcomm Reference Design“ (QRD), welches Kosten in der Entwicklung senken soll. Dazu zeigte Microsoft kurz ein entsprechendes Gerät, das allerdings nur aus der Ferne betrachtet werden durfte. Durch die Unterstützung von SoCs wie dem Snapdragon 200 und 400 soll Windows Phone 8 auch auf günstigeren Geräten laufen – ein Segment, in dem sich Microsoft aufgrund der guten Performance der Plattform ohnehin im Wettbewerbsvorteil sieht und der durch die Flexibilisierung weiter ausgebaut werden soll.

Interessant ist eine sich daraus ergebende Implikation: Den Willen von Microsoft vorausgesetzt, wäre es durch die Anlehnung an QRD zumindest theoretisch möglich, auch Android auf einem Windows-Phone-8-Gerät zu betreiben. Diese Option wies Microsoft in die Sphäre von Märchen – bei der Frage nach Multi-Boot-Optionen wirkten Parker und sein Sidekick Joe Belfiore aber reichlich verschnupft.

So richtig freundlich verbunden ist Microsoft dem Android-Lager bei allen Möglichkeiten dennoch nicht. Auf die Frage, was man von Nokias Android-Plänen halte, reagierten die Microsoft-Vertreter zurückhaltend: „Es gibt Dinge, die begrüßen wir, und es gibt Dinge, die begrüßen wir weniger“, sagte Vice President Joe Belfiore mit Blick auf das Nokia X. Die Zusammenarbeit sei aber stets hervorragend.

Mit Blick auf das anstehende Update von Windows Phone und sonstige Neuerungen hielt sich Microsoft weiterhin bedeckt. Die größte Ankündigung war in dieser Hinsicht der Start eines separaten Facebook Messengers, der in den kommenden Wochen auch für Windows Phone 8 verfügbar gemacht werden soll. Weitere, über die bisher bekannten Details und Gerüchte hinausgehende Informationen zu Windows Phone 8.1 wird Microsoft wahrscheinlich spätestens Anfang April auf seiner Entwicklerkonferenz bekanntgeben.

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