Sind Laser-Displays die Zukunft?

Benjamin Marks
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Noch nicht allzu lange ist es her, da hielten LCD-Monitore und -Fernseher mit LED-Hintergrundbeleuchtung Einzug in unsere Haushalte – und schon soll diese Technik überholt sein oder zumindest in puncto Stromverbrauch deutlich unterboten werden können.

Geht es nach Prysm, einer noch jungen Firma aus Kalifornien, so gehört den sogenannten LPDs (Laser Phosphor Displays) die Zukunft. Anders als aktuell verfügbare LCDs mit LED-Hintergrundbeleuchtung, die bekanntermaßen bereits sehr stromsparend agieren, sollen Monitore, die mit dieser neue Technologie ausgestattet sind, nur etwa 25 Prozent des üblichen Strombedarfs haben. Als weitere Besonderheit soll es möglich sein, diese LPDs in jeder beliebigen Größe und Form herzustellen, sodass man in der Lage ist, alle denkbaren Flächen mit einem Display auszustatten.

„Wir sind in der Lage, es so groß und so hell herzustellen, wie Sie es sich vorstellen können“, so der Prysm-CTO Roger Hajjar, welcher maßgeblich an der Entwicklung dieser neuen Technologie beteiligt war und das Unternehmen mitgegründet hat. „Das ist das Positive: Die Größe und Helligkeit sind skalierbar. Wenn Sie mehr Helligkeit benötigen, fügen Sie einfach mehr Laser-Kraft hinzu.“ Möglich wurde diese neue Technologie durch Entwicklungen auf dem LCD-Markt auf der einen Seite, der maßgeblich von neuen Phosphormaterialien profitierte, und dem Laser-Markt auf der anderen Seite. Dort wurden fortwährend leistungsstärkere und effizientere Lichtquellen entwickelt. Transistoren, die in LCD-Monitoren einzelne Pixel zum Leuchten bringen, werden nun nicht mehr benötigt. Stattdessen übernehmen diese Arbeit die Laserstrahlen, welche einzelne Phosphorpartikel zum Leuchten bringen. Zwar bleiben genauere Details zur Technologie selber im Verborgenen, jedoch ist die Funktionsweise eines LPDs ähnlich der älterer Röhrenmonitore, in denen ein Elektronenstrahl von Magneten gelenkt wurde. Allerdings wird diese Umlenkung der Strahlen nun von kleinen Spiegeln ausgeführt.

Prysm Laser Phosphor Displays
Prysm Laser Phosphor Displays

Zwar sollen die Kosten eines LPDs zunächst höher liegen als die für einen LCD, allerdings besteht laut Aussagen von Prysm keine Gefahr eines Lampendefekts und neben dem enormen Einsparpotential in Sachen Energiebedarf sollen zudem auch höhere Auflösungen möglich sein. Somit dürfte das Hauptgeschäftsfeld eher bei Unternehmen liegen, die von den großen Einsparpotentialen profitieren.

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