Intel: Erste 6-Kern-CPUs ab 2.301 US-Dollar

Volker Rißka
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Intels erste Prozessoren mit sechs Kernen, Codename Dunnington, sollen erst im Herbst des Jahres auf den Markt kommen, da schwirren bereits die ersten Preisvorstellungen umher. Die preisgünstigste Variante wird ein Xeon E7459 , der als 2,4 GHz schneller Prozessor zu einem Preis von 2.301 US-Dollar ins Haus kommt.

Bei der Betrachtung der gesamten Informationen der Kollegen von VR-Zone tauchen einige Fragen auf, vorausgesetzt, dass die Informationen stimmen. Die erste dabei ist zum Beispiel, warum die zwei günstigeren 6-Kern-Prozessoren nur 12 MB Cache besitzen, statt den bisher sogar von Intel bestätigten 16 MB. Dabei scheint sich schlicht ein ähnliches Muster wie bei den Server-Prozessoren Tigerton oder Itanium anzubahnen. Wenn in der Fertigung nicht ein maximaler „Yield“ erreicht wird, hat dies Folgen. Bei den günstigeren 6-Kern-Varianten sind deshalb einige Cache-Lines deaktiviert, was das Modell letztendlich auf insgesamt 12 MB beschränkt. Wer einen voll ausgebauten Prozessor mit den maximalen 16 MB Cache haben will, muss für den 2,66 GHz schnellen Prozessor satte 2.729 US-Dollar berappen, die stromsparende Variante mit 2,13 GHz, 12 MB Cache und einer noch unbekannten TDP, die aber unter 130 Watt liegen soll, kommt mit dem identischen Preis daher.

Intel Xeon EX (Dunnington)
Modell Kerne Taktfrequenz Frontside-Bus Cache Preis
(US-Dollar)
X7470 6 2,66 GHz 1.066 MHz 16 MB $2.729
E7450 6 2,40 GHz 1.066 MHz 12 MB $2.301
E7440 4 2,40 GHz 1.066 MHz 12 MB $1.980
E7430 4 2,13 GHz 1.066 MHz 12 MB $1.391
E7420 4 2,13 GHz 1.066 MHz 8 MB $1.177
L7455 6 2,13 GHz 1.066 MHz 12 MB $2.729
L7445 4 2,13 GHz 1.066 MHz 12 MB $1.980

Ein weiteres Prozedere, welches aktuell auch bei AMD zu finden ist, ist die Verwertung der Prozessoren, bei denen ein oder zwei Kerne fehlerhaft sind oder deaktiviert wurden. Die Tabelle zeigt bereits auf, dass parallel zu den 6-Kern-Prozessoren mit 12 MB Cache immer auch eine neue 4-Kern-Variante mit identischem Takt und gleicher Cache-Ausstattung daherkommt. Dort dürfte genau das greifen, was AMD mit seinen Triple-Core-Prozessoren aktuell macht. Es ist schlichtweg die sinnvollste Maßnahme, um die Ausbeute von einem Wafer zu maximieren, was natürlich die Kosten senkt. AMD hat in diesem Fall solide Pionierarbeit geleistet.

Intel Dunnington Die-Shot
Intel Dunnington Die-Shot

Der Dunnington konnte erstmals auf dem IDF im April im Einsatz bewundert werden. Der Prozessor passt nur in den Xeon-MP-Sockel 604 der Caneland-Plattform und soll dort den Tigerton ablösen. Der neue Prozessor basiert dabei auf der in 45 nm gefertigten Penryn-Architektur. In der Maximalausführung beherbergt der Prozessor 1,9 Milliarden Transistoren, wovon der Großteil traditionell für den Cache benötigt wird.

Intel Dunnington
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