ATi äußert sich zum „CrossFire-Hack“

Jan-Frederik Timm
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Der von HKEPC Hardware vor wenigen Tagen aufgedeckte „CrossFire-Hack“, der den simultanen Betrieb auch zweier nicht dafür vorgesehener ATi-Karten ohne Beihilfe der Compositing-Engine ermöglicht hat, krankt laut ATi an einem entscheidenden Nachteil: Die Hälfte der Bilder erreicht den Monitor nie.

Zugegeben, es wäre definitiv auch mehr als seltsam gewesen, wenn der auf den Master-Karten zu findende Zusatzchip letztendlich nur ein Placebo gewesen wäre und lediglich den Kauf einer speziellen Grafikkarte erzwingen sollte. Zwar ermöglicht der Hack tatsächlich die Zusammenarbeit beider VPUs, die Bilder werden allerdings nicht mehr zusammen gefasst, so dass nur die von einer Grafikkarte verrichtete Arbeit an den Bildschirm gesendet wird.

Während die beiden Operations-Modi „Split Frame Rendering“ und „SuperTiling“, bei denen sich die Karten die Arbeit an einem Frame teilen, die fehlende Fusion durch Lücken in der Darstellung aufgedeckt hätten, ist den Kollegen von HKEPC das kleine aber entscheidende Manko durch den verwendeten „Alternate Frame Rendering“-Modus nicht aufgefallen.

Auch wenn sich der Hack somit als in der Praxis unbrauchbar heraus gestellt hat, offenbart er doch eine interessante Erkenntnis. So scheint es, als habe ATi die CrossFire-Technologie, die als erzwungene und in Eile entwickelte Antwort auf nVidias SLI-Coup erscheint, bis auf den letzten Arbeitsschritt vollständig über den Treiber realisieren können. Nur das Verschmelzen beider Bilder oder Bildteile musste (wahrscheinlich schweren Herzens, kosten doch die verwendeten Spartan FPGAs von Xilinx und der zusätzlich verbaute externe 330 MHz-RAMDAC von Analog Devices bares Geld) über einen Extra-Chip realisiert werden, da eine solche Funktion in der VPU ursprünglich nicht vorgesehen war. Was wiederum bedeuten dürfte, dass ATis Vorzüge, die gerade in Sachen Kompatiblität gegenüber nVidias SLI bestehen, nicht auf den Chip zurück zu führen sind und er wohl tatsächlich notwendiges Übel und nicht gewünschter Wunderchip gewesen sein dürfte. CrossFire ohne Compositing-Engine wäre ATi sicher lieber gewesen.