AMD: Drei und vier Kerne in Notebooks ab 2010

Volker Rißka
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Während AMD erst einmal den anstehenden Start der ersten eigenen 45-nm-Prozessoren für Notebooks wohl am 2. September über die Bühne bringen will, wird auch der Blick voraus geworfen. Und dort stehen im Jahr 2010 auch bei AMD die ersten CPUs mit drei und vier Kernen für Notebooks auf dem Plan.

Der Codename für die 2010 erscheinende Plattform ist bereits seit über einem halben Jahr bekannt. Die „Danube“-Plattform wird sich aus den „Champlain“-Prozessoren und dazu passenden Chipsätzen zusammensetzen. Bei den Chipsätzen greift man auf den RS880M zurück, der in wenigen Wochen mit der „Tigris“-Plattform eingeführt wird. Der im Jahr 2010 dann schon einige Monate alten Northbridge RS880M wird die neue Southbridge SB820M mit der Unterstützung von SATA mit 6 Gb/s zur Seite gestellt. Wichtigste Neuerung ist bei der Plattform aber der Prozessor, der nicht nur bis zu vier Kerne besitzt, sondern erstmals auch mit DDR3-Speicher umgehen kann. Gemäß den letzten Informationen aus dem April wird dafür jedoch ein neuer Sockel benötigt. Dieser Punkt wiegt im Notebook-Sektor sicher nicht so schwer wie im Desktop-Segment, denn Aufrüstungen des Prozessors werden in der Regel kaum vorgenommen.

Am 2. September dieses Jahres wird jedoch erst einmal der Schritt von den 65-nm- zu den 45-nm-Prozessoren im Notebook-Segment vollzogen. HKEPC bestätigt unsere bereits Mitte Mai veröffentlichten Informationen, dass sich die Prozessoren der „Caspian“-Familie mit maximal zwei Kernen und auch maximal zwei MByte Cache, wieder in vier Bereiche aufteilen. Dabei sind die aus der mobilen Sparte von AMD bekannten Namen wie Sempron, Athlon und auch Turion sowie Turion Ultra wieder mit von der Partie, jedoch bekommen auch diese Prozessoren mit Ausnahme des Sempron zukünftig wie die neuesten Desktop-Derivate in 45-nm-Fertigung eine „II“ zugeteilt. Die Athlon II, Turion II und Turion II Ultra bekommen zudem auch einmal mehr neue Modellnummern, die sich ebenfalls an den Desktop-Probanden orientieren. Die Sempron werden unseren Informationen vom Mai zufolge die M100-Serie bilden, es folgt die M300-Serie in Form der Athlon II. Die neuen Turion II werden zur Serie M500, die Speerspitze wird schlussendlich die M600-Serie, bestehend aus den Turion II Ultra. In allen vier Bereichen sind gleich mehrere Modelle geplant, sodass zum Start am 2. September knapp zehn verschiedene Prozessoren bereitstehen.

Die Notebookhersteller sind verhalten optimistisch über die neue Tigris-Plattform und erwarten gemäß einem Bericht des Branchendienstes DigiTimes einen Marktanteil von etwa 15 Prozent für AMD im Notebook-Segment. AMD scheint extra für den Start auch seinen Auftritt für die Notebooks zu verändern, aus dem Slogan „Better by Design“ soll anscheinend schlichtweg „Vision“ in weiterhin aber drei Kategorien von „Vision“, „Vision Premium“ und „Vision Ultimate“ werden. Diese Logos werden anscheinend nach Prozessorleitung und entsprechender Grafiklösung im Notebook vergeben. Wie genau das aussehen wird, dürfte in wenigen Wochen offiziell zu erfahren sein.