AMD erwartet eigene Prozessoren in Dell-PCs

Andreas Frischholz
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In einem Interview mit der Financial Times Deutschland ließ AMD-Managerin Margaret Lewis verlauten, dass in Zukunft auch Desktop-Systeme von Dell mit Prozessoren von AMD ausgestattet werden sollen. Bereits vor einigen Wochen kündigte Dell an, Ende des Jahres im Server-Bereich AMD-Chips verwenden zu wollen.

Lewis begründete die Aussage damit, dass die meisten Hersteller, die Server-Chips von AMD in ihr Portfolio aufnahmen, auch ihre Desktop- und Notebook-Bereiche um Athlon-Prozessoren erweiterten. Dell nutzte bislang exklusiv Prozessoren vom Weltmarktführer Intel, kann sich aber wohl dem Druck der Kundschaft nicht widersetzen, die immer öfter Interesse an Modellen von AMD bekunden. Würde Dell Systeme mit Chips von AMD verkaufen, wäre dies ein großer Erfolg für den Halbleiter-Produzenten, insbesondere im Bereich der Unternehmenskunden. In diesem Geschäft ist Dell der größte Anbieter und AMD könnte mit dieser Unterstützung weitere Marktanteile erhaschen und somit näher an Intel heranrücken.

Wann aber erste Desktop-Systeme von Dell mit AMD-Prozessoren ausgeliefert werden, ist bislang nicht bekannt. AMD wollte gegenüber der Financial Times keinen Termin nennen, allerdings geht der Citibank-Analyst Glen Yeung davon aus, dass bereits im September entsprechende Systeme von Dell erhältlich sein werden.

Aber nicht nur die Financial Times berichtet diese Woche zu diesem Thema, auch die Gerüchteküche The Inquirer konnte mit neuen Details aufwarten. So will das Magazin erfahren haben, dass AMD und Dell einen Vertrag über eine hohe Anzahl an Chips abgeschlossen haben. Die Verhandlungen standen unter Geheimhaltung, deren Inhalt war aber dermaßen brisant, dass dennoch Informationen durchgesickert sein sollen. Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen betrifft demnach die Bereiche Workstations, Desktop-Systeme sowie Notebooks. Vor allem letztere sind aus Marketing-Sicht interessant, da mit diesen der starke „Back-To-School“-Markt in den USA ausgenutzt werden soll.

Beworben werden die Systeme laut The Inquirer mit dem Slogan „Windows Vista Premium Ready“. Die Grafikchips kommen mit Ausnahme des Mobile-Bereichs von nVidia. Bei Notebooks und Co. sollen Grafiklösungen von ATi verwendet werden.