News Entlassungen: Bei Dell müssen 6.650 Mitarbeiter gehen

Nicht nur in der IT wird oft schlecht bezahlt.
Ist in anderen Branchen nicht anders, meine Firma zahlt relativ gut und hat entsprechen gute Leute, die auch von anderen Firmen umworben werden. Aber die wollen oftmals nichtmal die Hälfte zahlen.
 
Tenferenzu schrieb:
Klassische Sturheit und Arroganz. Normalerweise sollte sich sowas aber nach 1-2 Monaten legen nachdem sie realisiert haben, dass sie keine Götter sind.
Leider nein.
Mehrheitlich verlangen die Mitarbeiter dicke Gehaltserhöhungen, obwohl ein Projekt nach dem anderen schlecht läuft. Selbst wenn Kunden diese Mitarbeiter aus dem Projekt schmeißen, sind die Forderung von 10k Gehaltserhöhung nicht ungewöhnlich für diese Leute.
Und letztendlich bewerben sich diese Leute nach allerspätestens 4 Jahren bei anderen Firmen, erklären was sie vorher verdient haben und wollen natürlich für den Arbeitgeberwechsel noch mal ordentlich Aufschlag haben. Einige wechseln schon nach 2 Jahren, weil sie "neue Herausforderungen suchen" (in Wirklichkeit nur schnelle Gehaltssprünge mitnehmen wollen).
Man muss dazu sagen, dass die meisten bei uns erst nach 2 Jahren Einarbeitung einen Mehrwert liefern.

Tenferenzu schrieb:
Ich weiß ja nicht wie das bei denen war aber mir hat das Studium eher Demut gelehrt. Richtig überschätzt habe ich mich eher mit 18-20 aber nicht mehr mit 25.
Wäre schön, wenn manche diese Einsicht erlangen würden 😅
Der eine Mitarbeiter hat ein halbes Jahr nach seiner Einstellung erstmal einen Vortrag für alle Mitarbeiter gehalten, das all unser Projektmanagement falsch und schlecht ist. Halb durch Erpressung hat er sich nach 1,5 Jahren einen Projektleiterposten gesichert und war felsenfest überzeugt alles besser zu machen.
Denjenigen mussten wir dann Kundendruck aus Projekten rausnehmen und durch den Stress, der durch Projekte entsteht, war dieser Kollege mindestens 1 Woche pro Monat krank.
Nach 3 Jahren ist er für rund 100k Jahresgehalt zu einer anderen Firma gewechselt, um ein operatives Team aufzubauen. 1 Jahr später sehe ich in seinem Profil den nächsten Firmenwechsel.

Man möge mich nicht falsch verstehen, es gibt grandioses Personal da draußen, denen man einfach nur gerne bei der Arbeit zusehen würde und bei denen man aus dem Staunen über das Wissen und das Können nicht mehr raus kommt. Aber die sind so extrem selten anzutreffen. Und wenn diese Kollegen große Gehaltssprünge machen, ist das vollkommen nachvollziehbar und gerechtfertigt. Aber andere, die mit diesem Kollegen im gleichen Studium waren, denken sie hätten genau die gleichen Gehaltssteigerungen verdient, nur weil sie den gleichen Abschluss haben, verstehen aber nicht, dass sich dieser Kollege auch deutlich mehr ins Zeug legt und er sich das Wissen nicht in einer 40h-Woche erarbeitet, sondern sein ganzes Leben aus IT besteht und er das Wissen auch in seiner Freizeit erweitert.
 
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RAMSoße schrieb:
Ich würde mir mal von CB eine Gehaltsumfrage wünschen.
Das wurde schon im Podcast von @Jan und @Vitche diskutiert und wird wahrscheinlich nicht kommen wenn ich mich richtig erinnere.
 
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R00kie schrieb:
Wir haben Master-Absolventen, die mit einem einser Notenschnitt abgeschlossen haben, sich aufführen wie die Könige und dann das Konzept hinter einem Dateitransfer von einem Server auf ihren Client nicht verstehen und der Meinung sind, die Datei sei auf ihrem Computer, weil die Datei ja im FTP-Programm auf ihrem Bildschirm angezeigt wird. Nein, kein Scherz.
Ahja, also solche Leute werden in der Regel im Grundstudium ausgesiebt und studieren dann Wirtschaftsinformatik oder BWL. In meinem Bachelorstudiengang hätte keiner die systemnahen Module überstanden, der nicht mal die Funktionsweise eines simplen FTP-Clients beherrscht.
 
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R00kie schrieb:
Es ist wirklich extrem schwer (zumindest in einigen Bereichen) Mitarbeiter zu finden, die nicht morgens um 8Uhr schon an den Feierabend denken und sich für alles andere mehr interessieren als für ihren Fachbereich.

Und wenn man solche Mitarbeiter findet verprellt man diese, da es keine vernünftigen Gehaltserhöhungen mit der Zeit gibt und diese ggf. katastrophale Kollegen ertragen müssen / für diese Mitarbeiten müssen.
 
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@R00kie Ich frage mich gerade ein wenig wie du deine Gehaltsverhandlungen fürst. Ich und die meisten meiner Kollegen reagieren meist alle ~3 Jahre auf die üblichen Anfragen von Headhuntern und holen sich von der Konkurrenz entsprechend Angebote rein. Dann geht man damit zur Personalabteilung und fragt ob sie mitgehen und wenn nicht wechselt man eben. Ist doch eigentlich die normale Art. Sonst lässt man sich doch verarschen, wenn andere Firmen bereit sind mehr zu zahlen (also für die eigene Dienstleistung mehr geboten wird). Die Leute die darauf keine Lust hatten sind dann langfristig irgendwann zu IGM Stellen gewechselt.
 
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Nightmar17 schrieb:
Den Admins einfach mal mindestens 40k zahlen und schon passt das.
40k? Für "richtige" Admins? Wäre ich jetzt frischer Absolvent mit nachweislicher praktischer Erfahrung, würde ich (ehrlicherweise als Dev) Angebote unter 60k nicht einmal in Erwägung ziehen. Das scheint doch arg wenig zu sein.

Tenferenzu schrieb:
dass die Abgänger von Fachhochschulen (verschultes Unisystem im Österreich..) eher die sind, denen immer eingeredet wird sie sind die Besten und Größten.
Also in D habe ich beides gemacht, also Uni und Fachhochschule, und würde tendenziell eher nicht zustimmen. Ein Abschluss einer großen Uni trägt halt deutlich mehr Prestige als einer von einer FHH. Gleichzeitig lässt sich aber nicht abstreiten, dass man "echte" Fähigkeiten erst im Beruf wirklich annimmt, und ein duales Studium der Uni da meilenweit voraus ist. Ich mein, man hat mit Master-Abschluss von der FHH gleichzeitig schon zwei Jahre Berufserfahrung, das toppt in der Praxis ziemlich viel.

Nightmar17 schrieb:
weil er in der IT nichts gefunden hat.
Muss man auch erstmal schaffen. :lol:

Lutscher schrieb:
Nicht nur in der IT wird oft schlecht bezahlt.
Dann sollte man schauen, ob der eigene Standort der eigenen Profession vorteilhaft ist. Zumindest im Raum Hamburg werden sehr ordentliche Gehälter gezahlt und Leute an jeder Ecke gesucht.
 
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Ich denke wir haben keinen Facharbeitermangel.

Seit dem ich im Arbeitsleben richtig aktiv bin, rechne ich nicht mehr mit dem Ohmschen Gesetz oder der Tomson'schen Schwingungsgleichung, sondern nur noch mit einer kryptischen Fehlermeldung in SAP.

Ich habe mich Jahre mit Elektrotechnik auseinander gesetzt, um jetzt Rechnungen zu prüfen und freizugeben, Bestellungen einzustellen, Normen zu prüfen und Powerpoint Präsentationen mit irgendwelchen Statusampel für die wichtigen Anzugträger zu erstellen. Oder sonstigen Projektmanagerkram.

So geht es glaube ich den meisten so, dass sich die Karriere immer weiter vom eigentlichen Fach entfernt und Orga-Aufgaben Überhand nehmen.

Möglicherweise sollte man Karriereperspektiven auch im Fach ermöglichen, damit sich die Gute Leute nicht Fortentwickeln, sondern weiterentwickeln.


Zu Dell:
Sind in den 5% eigentlich Leiharbeiter mitinbegriffen, oder wurden die bereits (ohne Medienaufmerkskeit) einfach rausgeworfen?
 
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SaxnPaule schrieb:
Überall wo es Tarifverträge gibt und man als IT-ler keine Chance hat außertariflich reinzukommen, da braucht man sich die Stellenanzeige eigentlich garnicht erst anzusehen.
So habe ich das nicht gemeint, die IT-ler in meiner Branche (IG Metall) verdienen in den höheren Eingruppierungsstufen nicht sooo schlecht. ;)
Natürlich gibt es da (wie auch bei den Entwicklern der Bereiche Hardware, Software und Konstruktion) die Möglichkeit, sich bei extrem gutem Expertenstatus als AT-ler einstellen zu lassen, aber die Regel ist das bei uns nicht.
 
mojitomay schrieb:
So geht es glaube ich den meisten so, dass sich die Karriere immer weiter vom eigentlichen Fach entfernt und Orga-Aufgaben Überhand nehmen.
Das kommt extrem darauf an was man möchte und in welche Richtung man sich beruflich bewegt.
Wer in der Technologen Schiene bleiben möchte steht danach noch mindestens genauso oft im Reinraum und macht irgendwelche Messungen an Prototypen oder Produktionssamples.

Ähnliches z.B. für mixed signal IC Entwicklung. Da muss ich auch immernoch meine Maxwell und Farraday Gleichungen rumfliegen haben und hab meine Smith Charts (halt in digital) offen. Oder ich muss in der Festkörper und Quantenphysik (DIBL und andere Quantendynamische Leckströme) nachschlagen etc....

Da kommt schon verdammt viel was man irgendwann mal im Studium hatte wieder.
 
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Mr. Danger schrieb:
Das Geld in die Mitarbeiter zu investieren und die Flaute zu überstehen ist schlauer. Das werden die Kapitalisten nie lernen!
Was sollen sie denn lernen? Wie es auch anderen gut gehen kann? Manchmal denke ich, dass im heimlichen Kapitalisten-Merkbuch eine Absatz versteckt ist, der erklärt, wie gerade das besonders zu vermeiden ist! Anders ist die Entwicklung schwer zu erklären.
Fakt ist jedenfalls, dass es 'dem Kapitlisten' von Jahr zu Jahr besser geht, Geld vermehrt sich schneller denn je und Reiche werden auch in der 2. Ableitung schneller reicher. Was also bitte, sollten die lernen?

Aus der Sicht der Kapitalisten ist nichts schlauer, als die momentane Strategie der wachsenden Ausbeutung.
 
Blops234 schrieb:
@SaxnPaule Es gibt selbst IGM Unternehmen die ihre E15 (NRW) Ing Stellen für 100k aufwärts nicht besetzt bekommen. In vielen Bereichen gehen 2-3 mal so viele Leute in Rente wie nachkommen (Demographischer Kollaps).
Wieso finde ich in der IGM-Tabelle für NRW nur bis EG14? Mit den 6.281,50 € (nach 36 Monaten Zugehörigkeit) ist man zudem selbst mit knapp zwei tariflichen Zusatzgehältern weit von den 100k€ entfernt (wenn man nicht gerade 100 Leistungspunkte hat).
 
SaxnPaule schrieb:
Wahnsinns Einstiegsgehalt von 36.000 EUR. Dafür locken dann aber kostenloser Kaffee und ein Kicker im Keller 🤣
Das nennen die dann noch attraktives Vergütungsmodell 😂
 
mojitomay schrieb:
Ich habe mich Jahre mit Elektrotechnik auseinander gesetzt, um jetzt Rechnungen zu prüfen und freizugeben, Bestellungen einzustellen, Normen zu prüfen und Powerpoint Präsentationen mit irgendwelchen Statusampel für die wichtigen Anzugträger zu erstellen. Oder sonstigen Projektmanagerkram.
Wenn du gut in ET warst, dann kannst du offensichtlich rechnen, abstrakt denken und hast auch IT-Erfahrung; Das macht dich zu einem Typ 0- Spender auf dem Arbeitsmarkt, was alle geistig anspruchsvollen Arbeiten angeht. Das heißt umgekehrt aber nicht, dass der arbeitslose Bäcker in der Lage ist, Rechnungen und Normen zu prüfen, oder überhaupt Verantwortung zu tragen, wie du es jetzt tust.

So blöd es ist, aber Intelligenz kann man sich nicht "anlernen"; Und mit der Normalverteilung gibt es eben auch eine Hälfte, die weniger Glück hatte.
 
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Nightmar17 schrieb:
IT-Support ab 30k
IT-Admin ab 36k
jeweils nach der Ausbildung und nur für das erste Jahr, alles dadrunter ist Ausbeutung

Also für 30k steh ich nicht auf.
Kann ich mich auch im Einzelhandel an die Kasse setzen und verdien mehr.
 
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Weyoun schrieb:
Wieso finde ich in der IGM-Tabelle für NRW nur bis EG14?
Weil ich dumm bin und nicht dran gedacht habe, dass NRW und Niedersachsen anders benannte Klassen haben.

Für die 40 Stunden Stellen kommt man mit allen Sonderzahlen nach der Einarbeitungszeit über die 100k.
https://www.igmetall.de/download/NR..._14a7c05b56a2ce4dec1ee3edcdd6dc64d205e777.pdf

Ich kann gerade nicht einschätzen wie zuverlässig diese Zusatzzahlungen sind oder ob der Head Hunter geflunkert hatte. Die Stelle ist soweit ich weiß aber immernoch unbesetzt.
 
Cool Master schrieb:
Wundert mich eh warum es das noch gibt. Corona hat doch gezeigt, dass man diese eigentlich nicht mehr brauch.
Bei uns wollen sie am liebsten wieder alles wie früher machen, schön wieder alles vor Ort oder im Büro, schöne Herumkutscherei oder -fliegerei. Mal schauen, unsere direkten Chefs haben aber zum Glück schon wieder eine Bremse dahingehend gezogen, so dass wir doch nur einen Tag in der Woche reinfahren sollen. Gott sei Dank, denn ohne Homeoffice und Co. würden wir sicher keine jungen Leute oder allgemein keine guten Leute mehr finden.
Ansonsten muss ich mal hören, wie es hier bei unserem großen Dell Standort ist, an dem auch viele Bekannte von mir arbeiten.
 
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