Compucase CI-6919 im Test: Ein neuer Midi-Tower für die Oberklasse

 2/3
Ralph Burmester
11 Kommentare

Ausstattung

Das CI-6919 zählt zwar noch zu den Midi-Tower Gehäusen, macht einem normalen Big-Tower jedoch bereits Konkurrenz. Das Gehäuse hat die Maße 210x540x480 mm (Breite x Höhe x Tiefe) und wiegt dabei gut 12kg. Es können vier 5,25" Laufwerke sowie sechs 3,5" Laufwerke, von denen zwei von außen zugänglich sind, eingebaut werden.

Vergleichbar mit dem CS-601 sind auch hier die 3,5" Einbauplätze als herausnehmbarer Käfig ausgeführt. Allerdings wurden beim CI-6919 noch 'Gummiteile' integriert. Damit soll sowohl die Festplatte vor Stößen geschützt werden, als auch das Laufgeräusch der Platten reduziert werden. Die Laufwerkskäfige können zusätzlich mit dem Gehäuse verschraubt werden. Interessant für User, die häufiger ihr Gehäuse transportieren und Angst haben, dass sich der Käfig lösen könnte. Der eigentlich Verschluss wird dabei von einer Feder in Position gehalten und nicht durch eine Raste wie beim CS-601 gehalten. Ebenfalls nicht vergessen haben die Designer die Möglichkeit, Lüfter zu integrieren. Der untere Festplattenkäfig verfügt dazu über eine Snap-In Halterung für 80mm Lüfter, unter dem Käfig befindet sich ein weiterer. Als Pendant steht auf der Rückseite ein 120mm Blowhole mit Snap-In Lüfterhalter zur Verfügung, womit der Einsatz eines sehr leisen Lüfters möglich ist.

Detail: unteres vorderes Blowhole
Detail: unteres vorderes Blowhole
Unterer Festplattenkäfig
Unterer Festplattenkäfig
Laufwerkschienen
Laufwerkschienen
Käfige mit Schraublöchern
Käfige mit Schraublöchern
12 cm Blowhole
12 cm Blowhole
5,25" Laufwerkkäfig
5,25" Laufwerkkäfig

Wer viel Luft zur Kühlung durch sein Gehäuse leitet, kennt das leidige Staubproblem: überall setzt sich mehr oder weniger feiner Staub ab und kann im Ernstfall zu Funktionsstörungen führen. Beim CI-6919 hat man hier mitgedacht und einen auswaschbaren Staubfilter in das Gehäuse integriert. Der Filter befindet sich dabei im unteren Teil der Kunststoff-Frontblende und läßt sich mit wenigen Handgriffen freilegen. Beim Filter selbst handelt es sich um ein Kunststoff-Gitter, das fest mit einem Blendenteil verklebt ist, über ein recht enges Netz verfügt und so auch feinen Staub zurückhält. Damit sind die zwei Blowholes auf der Vorderseite komplett vom Filter abgedeckt, ohne daß der Airflow unnötig behindert wird. Ganz unten an der Vorderseite des Gehäuses findet man das Portkit, das allerdings nur zwei USB-Ports und je einen Audio Ein- und Ausgang zur Verfügung stellt. Bei Low-Noise kann man jedoch eine Erweiterung erwerben, die das bestehende Portkit um einen Firewire-Port ergänzt. Im Gegensatz zum Noblesse-Gehäuse wird kein Laufwerkschacht blockiert und die Anschlüsse im Inneren sind nicht auf ein Slot-Blech gebündelt. So steht der User vor der Aufgabe, auf seinem Board die entsprechenden Steckverbindungen zu finden und diese dann mit den Anschlüssen zu versehen.

Frontblende
Frontblende
Rückseite Frontblende
Rückseite Frontblende
Frontblende und Filter
Frontblende und Filter
Frontblende und Filter
Frontblende und Filter
Detail: Portkit Innenansicht
Detail: Portkit Innenansicht
Anschlußkabel Portkit
Anschlußkabel Portkit

Das Innenleben des CI-6919 ist sehr stabil und alle Kanten sind abgerundet oder umgebördelt. Kleiner Wehrmutstropfen: die Slotbleche sind nur zum Herausbrechen und es liegen keine Blenden bei, um mögliche Öffnungen wieder schließen zu können. Das Gehäuse verfügt über integrierte Kunststoffüße, die nach einer Drehung von je 45° einrasten. Die Anschlussblende ist mit zwei Schrauben vernünftig befestigt und zeigt sowohl durch Farbe als auch Piktogramm, welcher Anschluss wofür dient. Besonders interessant ist die Beschriftung innerhalb des Gehäuses. So sind bei den 3,5"-Käfigen die Schraublöcher für Floppy (FDD) und Festplatte (HDD) gekennzeichnet. Ebenfalls auf der Mainboardhalter-Seite finden sich Kennzeichnungen für die unterschiedlichen Boardgrößen, so dass die Montage der Stehbolzen gut unterstützt wird. Natürlich muß man dennoch kontrollieren, ob nicht ein Stehbolzen zuviel verwendet wurde und zu Kurzschlüßen auf der Mainboard-Unterseite führt.

Unterseite
Unterseite
Detail: Beschriftung
Detail: Beschriftung
Detail: Dämpfung Festplattenkäfig
Detail: Dämpfung Festplattenkäfig

Ein weiterer Aspekt ist, dass nur die linke Seitenwand zu öffnen ist Sowohl der Deckel als auch die rechte Seitenwand sind mit dem Gehäuse vernietet und können so nur unter Einsatz von Bohrmaschine oder ähnlichem entfernt werden. Dadurch hat das CI-6919 eine sehr hohe Stabilität, die auch von den zwei grosszügig ausgeführten Querstreben unterstützt wird. Der Griff in der linken Seitentür, die von zwei Thumbscrews gehalten wird, besitzt nur die Funktion als Griff und hat keine Klinken- oder Schloßfunktion wie beim CS-601. Um das Gehäuse abschließen zu können, muß eine beiliegende Metallöse am Gehäuse von innen festgeschraubt werden, durch die dann per Vorhängeschloß der Zugriff auf das Innenleben des Rechners verwehrt bleibt. Da das CI-6919 keine abschliessbare Fronttür besitzt, können auch die Montageschienen für die 5,25" Laufwerke mit dem Käfig verschraubt werden, damit diese niemand ohne Gewaltanwendung aus dem Rechner entfernen kann.

Schloß-Halter
Schloß-Halter
Detail: Schloß-Halter
Detail: Schloß-Halter
Power-Schalter und LEDs
Power-Schalter und LEDs

Noch ein Wort zur Frontblende: Da diese sich für den Zugang zum Filter per Hand von unten öffnen lässt, muß man beim Anheben des Rechners an der Vorderseite Vorsicht walten lassen. Wer den Rechner schwungvoll vorne anfasst, dem kann es passieren, dass er nur die Frontblende in der Hand hält. Über dem versenkten und damit gut geschützten Einschalter vorne am Gehäuse befinden sich die Power-LED und die Laufwerks-LED. Dazwischen residiert der Reset-Knopf, der schon fast zu gut geschützt ist. Der Reset-Knopf läßt sich nur mit einem schmalen Gegenstand, wie z.B. einem Stift drücken. Allerdings ist ein versehentliches Auslösen wie beim Noblesse-Gehäuse ausgeschloßen.