Intel i875P Canterwood im Test: Asus P4C800 Deluxe & Intel D875PBZ verglichen

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Frank Hüber
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I/OController Hub - 820801EB/ER

Auch vom Input/Output Controller Hub (ICH) gibt es in Verbindung mit dem neuen Memory Controller Hub 82875P eine überarbeitete Version, welche mit dem Hub-Interface 1.5 an die Northbridge angebunden wird. Im Vergleich zum ICH4 bietet das ICH5 (820801EB) nun zwei weitere USB 2.0 Ports, womit nun insgesamt 8 Ports zur Verfügung stehen. Darüber hinaus hat es Intel als erster Hersteller geschafft, native Serial ATA Unterstützung in die Southbridge zu integrieren. Native bedeutet hierbei, dass der Chipsatz den kompletten S-ATA Befehlssatz interpretieren kann, ohne auf zusätzliche externe Chips als Übersetzer von S-ATA auf P-ATA angewiesen zu sein. Die Luxusvariante des ICH, das ICH5/R (820801ER), bietet darüber hinaus die Möglichkeit, einen RAID0-Verbund mit zwei S-ATA Festplatten zu erstellen. Diese Neuerung war uns einen gesonderten ausführlichen Test wert.

820801ER mit Raid Support
820801ER mit Raid Support
820801EB ohne Raid Support
820801EB ohne Raid Support

Serial ATA

Intels S-ATA Ansatz ist jedoch mehr als nur die Integration eines simplen PCI S-ATA Controllers in die Northbridge. Denn mit dem ICH5 oder dem ICH5/R gibt es zwei Grund verschiedene Betriebsmodi für die S-ATA bzw. P-ATA Controller. Im neuen „Native IDE“ Modus, der derzeit unter anderem von Windows 2000 oder Windows XP unterstützt wird, löst man sich endlich von dem Gedanken, dass IRQ14 und IRQ15 lediglich von Festplattencontroller belegt werden dürfen. Somit verabschiedet man sich auch von der fixen Vorstellung, es gebe ausschließlich einen primären und einen sekundären Festplattencontroller. Im Native-Modus stehen nun insgesamt vier Festplattencontroller (2xP-ATA für insgesamt 4 Geräte und 2xS-ATA für noch einmal 2 Datenspeicher) ohne Beschränkungen unter Windows 2000/XP zur Verfügung.

Die Serial ATA Modus des ICH5 im Überblick
Die Serial ATA Modus des ICH5 im Überblick

Doch auch an ältere Betriebssysteme wurde mit einem Kompatiblitäts-Modus gedacht. Hier belegen die Festplattencontroller, derer allerdings nur noch zwei, die altbekannten IRQ14 und 15. Es stehen entweder zwei P-ATA Controller für vier Festplatten, zwei S-ATA Controller für zwei Festplatten, oder jeweils ein P-ATA und ein S-ATA Controller für insgesamt drei Geräte zur Verfügung, wobei bei letzteren entweder der S-ATA oder der P-ATA Controller als primär festgelegt werden kann.

Neue IDE Modi im Bios (Hier Intel D875PBZ)
Neue IDE Modi im Bios (Hier Intel D875PBZ)
Neue IDE Modi im Bios (Hier Asus P4C800)
Neue IDE Modi im Bios (Hier Asus P4C800)

Trusted Platform Module

Eigentlich hat Intel beim i875P Chipsatz und auch dessen kleinem Bruder, dem Springdale-Chipsatz, den Einsatz eines Trusted Platform Module (TPM) wie es für TCPA benötigt wird, vorgesehen, allerdings konnten wir ein solches Modul noch nicht auf unseren Testplatinen ausfindig machen. Es scheint so, also möchte hier keiner der Erste sein. Darüber hinaus möchte Intel nach eigenen Angaben ein TPM nur auf ihren Business Mainboards verbauen, der Enduser daheim soll vorerst nicht in den „Genuss“ eines TPM-Chips kommen.