Corsair HydroCool200 & Zern Delta-X im Test: Wasserkühlung im Vergleich

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Frank Hüber
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Betrieb / Lautstärke

Der Betrieb des HydroCool200 ist völlig unkompliziert. Das System schaltet sich beim Booten des PCs automatisch ein, da es über die Stromversorgung des Netzteils angeschlossen ist und so muss die Pumpe nicht umständlich über eine Steckdosenleiste o.ä. ein- und ausgeschaltet werden. Wir hatten das System knapp zwei Wochen im Betrieb und hatten in dieser Testphase keinerlei Probleme.

Doch kommen wir zum wohl größten Kritikpunkt des HydroCool200, der Lautstärke. Für viele gilt die alte Gleichung: Wasserkühlung = leise, doch dies ist natürlich nur bedingt der Fall. Schließlich muss auch das Wasser, das den Prozessor kühlt, selbst wieder gekühlt werden. Beim HydroCool200 geschieht dies mit einem gerade zu gigantischen 12x12cm Lüfter mit einer Tiefe von 3,7cm. Dieser Lüfter ist im 'Flüster'-Modus zwar wahrnehmbar, aber nicht unangenehm laut. Anders sieht es da schon im 'Turbo'-Modus aus, wenn er voll aufdreht. In diesem Zustand ist er wahrlich nicht mehr zu überhören. Dennoch ist es leider nicht der Lüfter, der die größten Sorgen bereitet, sondern die Pumpe und die Schale des HydroCool200.

Corsair beziehungsweise Delphi hat sich zwar einige Mühe gegeben, die Pumpe so leise wie irgend möglich zu machen und hat sie so sogar durch einen Gummipuffer vom Rest des Gehäuses entkoppelt, aber dennoch ist das Laufgeräusch der verwendeten Pumpe um einiges lauter als etwa das einer Eheim 1046 oder auch 1048.

Zudem kommt die externe Bauweise des HydroCool200 der Geräuschentwicklung nicht gerade zugute. Das Laufgeräusch der Pumpe und des Lüfters wird so durch das Gehäuse des PCs nicht gedämpft. Ist der PC zum Beispiel zusätzlich mit Dämmatten ausgestattet, lässt sich die Geräuschkulisse bei normalen Wasserkühlungen reduzieren, dies fällt beim HydroCool200 leider flach.

Des Weiteren mussten wir feststellen, dass die Schale des HydroCool200 eine deutliche Resonanz mit den Vibrationen der Pumpe eingeht, obwohl diese mittels Gummi entkoppelt ist. Legt man jedoch einfach die Hand auf das HydroCool200, so fällt sofort auf, dass die Geräuschentwicklung deutlich geringer ausfällt. Leider berührt die Schale des HydroCool200 an einigen Stellen den inneren Käfig des Systems und bildet so einen hervorragenden Resonanzkörper, der die Laufgeräusche der Pumpe und des Lüfters zusätzlich verstärkt. Hier wäre es wünschenswert gewesen, wenn Corsair zwischen Schale und Käfig weitere Gummipuffer eingebaut hätte, um die Lautstärke nicht weiter zu erhöhen.

Als Freunde eines leisen PCs kam uns schnell der Gedanke, das HydroCool200 zusätzlich mit Dämmatten auszustatten. Da man jedoch einige Öffnungen für die Belüftung offen lassen muss, dürfte der Erfolg nur mäßig sein.

Abschließend lässt sich sagen, dass man sich anfänglich als verwöhnter Benutzer eines silent PCs, den man kaum noch wahrnehmen kann, an die Lautstärke des HydroCool200 erst noch gewöhnen muss. Nach einigen Tagen hat man dies zwar getan, aber ab und an fällt es dennoch negativ auf. Gerade dann ,wenn man in einer ansonsten ruhigen Umgebung arbeitet. Und wer möchte so ein System schon in eine Ecke unter dem Tisch verbannen, wo es niemand mehr sieht?