CeBIT 05 ohne Peoplesoft

Sasan Abdi
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Der zweitgrößte Firmensoftware-Hersteller der Welt, Peoplesoft, kündigte heute die Streichung des eigenen CeBIT-Standes an. Die Gründe hierfür ähneln bemerkenswerter Weise denen von Microsoft Deutschland.

„Wir wollen eine gezieltere Ansprache und einen direkteren Bezug zu unseren Kunden“, erklärte Marketing-Chef Dieter Roskoni der Financial Times Deutschland.

Déjà-vu? Nicht ganz. Doch beinahe ähnliche Statements konnte man am Mittwoch vom Microsoft Deutschland Geschäftsführer Gallmann vernehmen. Scheinbar sehen beide großen Unternehmen die weltweit größte Computermesse als zu kundenfern an. Sollte auch Microsoft sich für ein Fernbleiben von der CeBIT 2005 entscheiden, würden bereits zwei Hochkaräter bei der Messe fehlen - weitere könnten folgen.

Steckt die CeBIT in einer mittelgroßen Krise? Wenn man der Deutschen Messe AG glauben schenkt, dann ist dies nicht der Fall. So verwies Messe-Sprecher Eberhard Roloff im Gespräch mit der dpa darauf, dass die Anmeldungen für die kommende CeBIT im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um einige Prozent höher liege.

Das aber kann das Argument von Peoplesoft nicht wirklich entkräften, wonach die CeBIT in ihrem Trend zur Unterhaltungselektronik keinen Nutzwert für sie darstellt, da die Besucher sich für Unternehmen und Angebote à la Peoplesoft nicht mehr interessieren würden. Aus diesem Grund wolle man sich auf spezifischere Fachmessen und -kongresse verlegen, so Roskoni.

Auf der diesjährigen CeBIT in Hannover war die Zahl der Aussteller um rund 200 auf 6400 gesunken. Aus Branchenkreisen hieß es derweil heute, dass Microsoft wahrscheinlich doch auf der kommenden CeBIT vertreten sein wird.

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