Fünf VGA-Kühler im Vergleich: Zalman kühlt die GPU am leistesten

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Martin Eckardt
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Glacialtech NorthPole1000

Lieferung erfolgt im gut gesicherten Karton, der gleichzeitig die Anleitung aufgedruckt trägt.

  • NorthPole 1000 VGA Heatpipe Kühlblock
  • GT-F1 Dual-Lüfter PCI-Karte
  • Gehäuseschraube zur GT-F1 Fixierung
  • Vier Thumb Screws zur Heatsink-Montage
  • Vier Gummi- Isolierringe
  • Montageanleitung auf Verpackung
  • Silikon Wärmeleitpaste


Glacialtech NorthPole 1000
Glacialtech NorthPole 1000

Merkmale

NorthPole Passivkühlblock

  • Aluminium-Lamellen-Kühlkörper insgesamt 70 x 160 x 29 mm
  • Zentraler Kühlkörper: 65 x 68 x 29 mm
  • Äußere Kühlkörper: 70 x 30 x 18 mm
  • Verbindung durch Dual-Heatpipe (4 mm)
  • Metallic-blau Eloxierung
  • Gewicht: ca. 260 g

GT-F1 Dual-Lüfter Karte

  • Metallic-blau eloxiertes Metallgehäuse: 86 x 170 x 18 mm (exkl. Slotblech)
  • Gewicht: ca. 310 g
  • Dual 80 x 80 x 15 mm Lüfter
  • Anschluss: 4Pin (45 cm) oder 3Pin (40 cm)
  • keine Drehzahlüberwachung möglich
  • Luftdurchsatz: 2 x 21,1 m³/h
  • Umdrehungen: je 1400 rpm
  • Lautstärke (12 V): ca. 15 dbA

GlacialTech rundet mit dem NorthPole 1000 unsere Übersicht an ventilierten Grafikkartenkühlern ab und wagt es dabei gehörig aus der Reihe zu tanzen. Das sehr eigenwillige Kühlkonzept außen vor gelassen, überzeugt der sportlich blau-metallic glänzende Bolide nicht gerade mit überschwänglicher Verfügbarkeit. In unseren Gefilden lässt er sich lediglich vereinzelt bei Ebay-Auktionen ergattern - offiziell vertreibende Onlineshops sind sehr rar gesät. Des weiteren stellt er sich hinsichtlich der Montagekompatibilität recht zimperlich an - nur die oben aufgeführten ATi- und nVidia-Beschleunigerserien sind in ihren jeweiligen Referenzen als montierbar angegeben.

Blickpunkt Kühler

Der GlacialTech NorthPole setzt unkonventioneller Weise auf die Separierung von Kühl- und Belüftungseinheit, sodass der Aufbau bei weitem nicht die Kompaktheit der besprochenen Konkurrenzprodukte erreichen kann. Basis der optisch sehr ansprechenden Kühlcombo ist ein Passiv-Aluminiumkörper, der die Wärme über zwei querliegende 4-mm-Heatpipes auf die seitlichen Flügel-Ausläufer übertragen soll. Diese beiden Zusatzpassivelemente sind dabei ca. 12 mm höhergestellt, um elektronische Bauteile auf dem Grafikboard zu übergehen.

Glacialtech NorthPole 1000

Erste Hoffnungen, man könnte mit diesen seitlichen Kühlblöcken eventuell die BGA-RAMs passiv kühlen, zerschlugen sich rasch. Leider lässt GlacialTech die entsprechende Betrachtung der Speicher sogar gänzlich außen vor, sodass man hier zu entsprechenden Produkten anderer Hersteller greifen muss. Wir hätten uns bei diesem Preis die Beilage kleiner, optisch passender, passiver Speicherkühlblöcke sehr gewünscht.

Leistungsschwachen und niedrig getakteten Einsteigerkarten könnte man mit dem NorthPole denkbarer Weise durchaus komplett lüfterlos begegnen. Für hitzeintensive Mittelklasse- und Top-Level-Beschleuniger ist die Verwendung der Fan-Card allerdings ein absolutes Muss. Diese ist in ihrer Dimensionierung und Luftstromerzeugung nahezu optimal auf die Kühlzonen des Passiv-Bereiches ausgerichtet, sodass sich wohlgefällige Kühlresultate erahnen lassen.

Sehr gut gefallen hat uns die Beilage von Thumb-Screws anstatt herkömmlicher Kreuz-Schrauben, sodass eine Montage ohne jeglichen Werkzeugeinsatz möglich ist. Die rückseitige Isolierung bei der Verschraubung mit der Grafikplatine übernehmen kleine Gummi-Ringe.

Glacialtech NorthPole 1000

Ausgesprochen robust und stabil mutet die Dual-Fan-Card an. Hier werkeln zwei transparente GlacialTech 80 x 15 mm Lüfter im harmonischen Synchronflug und können wahlweise über den 4- oder 3-Pin-Anschluss mit Strom gespeist werden. Als etwas heikel erachten wir die Fixierung der gut 300 Gramm schweren Karte über die einfache Slotblech-Verschraubung. Bei stehendem Gehäuse hängt so das „Kartenhinterteil“ etwas herunter - beim energischen Transport könnte sogar die komplette Konstruktion gelöst werden und enorme Schäden anrichten. Sicherer wäre auf jeden Fall eine kontaktlose Einschubmöglichkeit in einen PCI-Steckplatz oder eine Zweitfixierung am Kühlkörper.

Montage

Glacialtech NorthPole 1000

Gehört man zu den glücklichen Besitzern von Beschleunigern der Radeon 9800 oder X800 respektive der GeForce 5700, 5800 oder 5900 Serie - einschließlich Karten mit äquivalenten Layout und Bohrabständen - so gestaltet sich die NorthPole-Montage als echte Wonne. Der Zentralkühlkörper des arktischen Sprosses besitzt unterseitig eine Vielzahl von Bohrlöchern, von denen zwei diagonal-gegenüberliegende (ATi) oder vier chipumschließende (nVidia) mit den Platinenbohrungen übereinstimmen müssen. Ist dies gegeben, wird der Passivkühlkörper einfach auf den mit Wärmeleitpaste bestrichenen Chip gesetzt, ausgerichtet und rückseitig mit den Thumb-Screws verschraubt. Zur verstärkenden Fixierung sollte allerdings ein Schraubendreher zur Hilfe genommen werden.

Glacialtech NorthPole 1000
Glacialtech NorthPole 1000

Unter Umständen kollidieren die flügelauslaufenden Seitenkühlkörper knapp mit hochstehenden Kondensatoren wie in unserem Fall der Asus X800 XT. Hier hilft ein sanftes Aufbiegen des entsprechenden Ausläufers ohne die Heatpipes zu beschädigen.

Imposant erscheint der Komplettaufbau beim finalen Einsatz ins System. Man sollte berücksichtigen, dass durch den eindrucksvollen „Wopper“ gleich zwei PCI-Steckplätze beschlagnahmt werden, was nicht jeder potentielle Käufer verschmerzen kann und will.