Auf den Spuren der EU: Microsoft und Korea

Christoph Becker
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Microsoft hatte es in den vergangenen Jahren weiß Gott nicht leicht. Vor allem in Europa machte die Europäische Union dem Softwareriesen aus Redmond das eine oder andere Mal das Leben schwer, indem man immer wieder neue Wettbewerbs-Regularien verabschiedete. Nun droht Microsoft in Korea ein ähnlicher Streit, der zu eskalieren droht.

Laut einem Sprecher Microsofts schwelt der Streit mit der „Korean Fair Trade Commission“ (KFTC) nun schon seit dem Juni dieses Jahres. Seit diesem Zeitpunkt gab es mehrere Anhörungen, die sich explizit mit der Integration von Streaming-Media und dem Microsoft-eigenen Instant Messenger in Windows sowie der Implementierung der „Windows Media Services“ als optionale Komponente in den Windows Server beschäftigt haben.

Microsoft befürchtet nun, dass die KFTC es nach dem Vorbild der EU untersagen könnte, Windows bzw. den Windows Server in den aktuellen Formen in Korea zu verkaufen. Um dem eigenen Anliegen etwas Druck zu verleihen, drohte man gleich damit, Windows in Korea komplett vom Markt zu nehmen, sollte es zu solchen Sanktionen kommen. Diese Entscheidung begründet man damit, dass man, wenn man von der KFTC zu solchen Schritten gezwungen werden würde, aus Windows den entsprechenden Programmcode entfernen müsste und somit eine für Korea bestimmte Version entwickeln müsste.

Stattdessen „könnte es notwendig sein, Windows in Korea vom Markt zu nehmen oder neue Versionen so lange zu verzögern, bis eine entsprechende Entscheidung ausgesetzt oder aufgehoben wird“, so Microsoft in einer Mitteilung an die US-Wettbewerbsaufsicht.

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