nVidias G72 soll Anfang 2006 erscheinen

Andreas Frischholz
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Das Online-Magazine Digitimes hat erste handfeste Informationen zu nVidias Refresh-Chip G72 parat, von dem seit der Erwähnung in der INF-Datei des inoffiziellen ForeWare-Treibers in der Version 80.40, welcher Mitte dieses Jahres erschien, keine weiteren Details veröffentlicht wurden.

Der G72 soll zu Beginn des nächsten Jahres erscheinen und wird wie die aktuelle R5xx-Generation von ATi im 90nm-Prozess gefertigt werden. Dieser Termin würde durchaus Sinn ergeben, geisterten doch in den vergangenen Wochen die ersten Gerüchte durch das Internet, dass der Nachfolge-Chip von ATi, der R580, aufgrund der mehrmaligen und sich über Monate hinwegziehenden Verzögerungen des R520 schon in den Startlöchern steht. Das erste Tape-Out hatte der Chip Gerüchten nach im August und konnte dieses auch beim ersten Versuch erfolgreich absolvieren – der R520 benötigte Vermutungen nach zwei zusätzliche Re-Spins. Mit der offiziellen Vorstellung des R580 wird ebenfalls Anfang 2006 gerechnet.

Des Weiteren soll durch den neuen Fertigungsprozess die GPU verkleinert werden, wodurch die Nutzung von zwei Chips auf einer Karte vereinfacht wird. So sollen Karten dieser Art an Attraktivität gewinnen und eine Alternative zur herkömmlichen SLI-Technologie mit zwei Grafikkarten darstellen – bislang konnten sich Dual-Chip-Karten wie etwa die Gigabyte GV-3D1 allerdings nicht sonderlich erfolgreich im Markt etablieren. Bei den Modellen von Asus stellt sich gar die Frage, ob die Karten jemals in Markt-relevanten Stückzahlen in den Handel kommen.

Zuletzt wurde noch auf die Verfügbarkeit der heute von ATi vorgestellten Modelle eingegangen: Die Grafikkartenhersteller könnten schon mit der Auslieferung der High-End-Karten mit R520-Chip sowie der Low-End-Karten mit RV515-Chip beginnen. Bei den Karten, die auf dem RV530-Chip basieren, soll es dagegen noch bis Ende des Monats dauern. Somit folgt ATi in diesem Punkt dem guten Vorbild von nVidia beim Start der GeForce 7800 GTX und bringt die Karten kurz nach der öffentlichen Vorstellung auf den Markt, wodurch den Kunden und auch den beiden Herstellern selbst das Debakel erspart bleibt, welches man noch bei den alten Generationen der R420- und NV40-Chips miterleben durfte. Die Karten wurden einerseits zwar relativ pünktlich vorgestellt, waren andererseits jedoch monatelang nicht in ausreichenden Stückzahlen im Handel verfügbar.