Günstige Alu-HTPC-Gehäuse im Test: Silverstone SG01 gegen Lian Li PC-V800

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Arne Müller
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Modding

Das Silverstone SG01 ist sicher kein Gehäuse, dessen Zielgruppe zu einem signifikanten Anteil aus Bastlern besteht, die Modding betreiben - dementsprechend wenig Möglichkeiten zur kreativen Veränderung bietet dieses Gehäuse. Der fehlende Platz im Innenraum und das Nichtvorhandensein wenigstens eines 120 mm-Lüfters, der sich als Montageplatz für einen Radiator angeboten hätte, lassen den Einbau einer internen Wasserkühlung, die dem einen oder anderen Besitzer eines leistungsstarken, aber dennoch leisen Home-Theather-PCs vielleicht vorschwebt, unmöglich erscheinen. Hier kann aber wie immer auf externe Modelle zurückgegriffen werden.

Erfahrungen

Der Einbau der Testsysteme lief (von kleineren Platzproblemen beim Verlegen der überzähligen Netzteilkabeln einmal abgesehen) ohne Probleme ab. Wie in den meisten kleineren Gehäusen müssen auch hier sämtliche Hardwareteile außer dem Festplattenkäfig verschraubt werden – werkzeuglose Montagemöglichkeiten haben hier keinen Platz. Vor dem Einbau eines Mainboards muss der Netzteilkäfig entfernt werden und die Montage einer Erweiterungskarte erfordert den Ausbau des mit drei Schrauben gesicherten Lüfterbleches und die Entfernung der kleinen Abdeckung, die hinten am Gehäuse angebracht ist. All dies führt dazu, dass die Inbetriebnahme eines Rechners in diesem Gehäuse ein wenig länger dauern mag als in vielen anderen. Aber auf echte Probleme sind wir nicht gestoßen.

Innenansicht mit Testsystem
Innenansicht mit Testsystem
Innenansicht rechts
Innenansicht rechts
AMD-Testprozessor
AMD-Testprozessor

Ist der Einbau erstmal geschafft, fällt auf, dass die U-Haube zu Vibrationen neigt, wenn schnell drehende Lüfter installiert sind. Der Einsatzzweck des SG01 als HTPC-Gehäuse legt jedoch ohnehin die Verwendung von langsam drehenden Silent-Lüftern nahe, die meist wenig bis gar keine Vibrationen erzeugen.

Generell ist an der Verarbeitung nicht viel auszusetzen. Eventuell bis auf die Tatsache, dass das Portkit nicht ganz so fest an der Aluminiumfront befestigt ist wie es optimalerweise der Fall sein könnte. Weiterhin sind einige scharfe Kanten vorhanden, sodass man beim Einbau der Komponenten nicht zu leichtfertig vorgehen sollte.

Der beigelegte NT03-Kühler von Silverstone macht einen hochwertigen Eindruck, allerdings sind die Lüfter im ungeregelten Betrieb sehr laut – hier kommt man kaum um eine Steuerung herum. Weiterhin führte der Einsatz auf der doch recht hitzköpfigen Pentium-D-820-CPU dazu, dass zwar die CPU selbst ganz gut, die Spannungswandler auf dem Mainboard jedoch fast gar nicht mehr gekühlt wurden. Somit wurden diese extrem heiß und verursachten sowohl Systeminstabilitäten als auch ein Anschmoren der Schaumstoffpolsterung der Kühler-Backplate. Dieses Problem ist aber wahrscheinlich nicht spezifisch für den NT03, sondern eher ein generelles Problem bei der Verwendung von Towerkühlern auf unserem Intel-Mainboard, das leider über keinerlei Kühlkörper auf den Spannungswandlern verfügt.